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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190607192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-19
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1906
- Autor
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Uiksaer D Tageblatt S9. Jahr, Donnerstag, 19. Juli 1996, «vendS Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta- abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mari SO Psg., durch unsere Tißh» stei in« Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch dm Briefträger frei in« Hau» 3 Mark 7 Psg. Auch «ou-tbabon-rment« Anzeigm-Annahm« sitr die Nummer de» Ausgabetag«» bi» vormittag S llhr ohne Gewähr. Druck »b Verlag von Langer A vtnterlich in Ries«. — Geschäftsstelle: Goettzeftraß« VS. — FLr di» Redaktion eermNwmttlich: Her»«»» Tchmidt St Ries«. Sonnabend, den 21. Juli 1SV6, vor« 1» Uhr ommen im hiesigen Auktionslokale einige hundert Flaschen Wein, 1 Sofa mit 2 Sesseln, Schreibsekretär, 1 Kleiderschrank, 1 Vertiko, ca. 25 Pfund Rosinen, ca. 40 Pfund kartoffelmehl, 200 Schachteln Zigaretten, 1 Ladenregal und 1 Ladentafel nebst Zubehör >. a. m. gegen sofortige Bezahlurg zur Versteigerung. Riesa, am 17. Juli 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. einigungen protestieren die Mitglieder obigen Vereins gegen die plötzliche übermäßige Erhöhung der Bierpreise. Sie sind nicht in der Lage, die Erhöhung mit zu übernehmen und müssen dieselbe demzufolge auf die Konsumenten übertragen." * Dresden. Die Dresdner Werkstätten für Hand werkskunst haben in der Kunstgewerbeausstellung ein be sonderes Gebäude errichtet, in welchem sie nicht nur eine Anzahl vollständig auSgestkttete Wohnräume dem Beschauer vorführen, sondern auch in einem Maschinenraume die Art und Weise der Herstellung zeigen. Vor 6 Jahren begann die Werkstatt mit 2 Leuten ihre Tätigkeit und beschäftigt jetzt in dem an der Blasewitzer Straße gelegenen Etabliffe- ment gegen 200 Arbeiter. Die Erzeugnisse, welche nicht nur in der Form, sondern auch in der Behandlung der Rohstoffe und der Ausstattung und Verschönerung der Fabrikate vieles Neue zeigen, gehen meistens in das Auk land. Nicht nur die Holzarbeiten, auch die Beschläge wer den in den Werkstätten gefertigt. In dem in der Aus stellung errichteten Gebäude sind eine ganze Anzahl Holz- bearbeitungSmaschinen aufgestellt und, natürlich nur wochen tags, in Tätigkeit zu sehen. Als Triebkraft wird Elektrizität verwendet. Alle Neuerungen auf diesem Gebiete kann man hier beobachten. Wahrhaft verblüffend ist es zu sehen, mit welcher Schnelligkeit und Akuratesse Arbeiten, die vor meh reren Jahrzehnten nur von Menschenhand ausgeüihrt wurden, jetzt von Maschinen vollbracht werden. linier anderem ist eine automatische Sägenschärfmaschine der Firma Schmalz in Offenbach dann und wann im Gonge, deren Leistungsfähigkeit Staunen erregt. Außer in den 18 an den Maschinensaal sich anschließenden Einzelränmen sind die Fabrikate der Dresdner Werkstätten für Hand-- we.kskunst überall in der Ausstellung zu finden, und wollen wir nur noch auf die von Richard Riemerschmid entworfene, im Raume 60 und 61 des Hauptgebäudes zu findende Ausstattung der OffizierSmefse und des Kommandanten salons deS deutschen Kreuzers „Danzig" Hinweisen. Dresden. Die Stadtverordneten haben in ihrer letzten Sitzung wiederum die Mittel zu Millionenbauten bewilligt. Es handelte sich um die Errichtung des städti schen Vieh- und Schlachthofes im Ostragehege. Derselbe ist mit einem Kostenaufwand von 15 699 813 Mark ver anschlagt. Hierzu wird, sobald die Arbeiten, die bis 1910 beendet sein sollen, so weit vorgeschritten sind, daß die baulichen Verhältnisse nicht hindernd mehr im Wege stehen, der Bau einer neuen (fünften) Elbbrücke hinzutreten, welche von der Schlachthofinsel direkt nach der Vorstadt Pieschen führt und somit die nordwestlichen Vorstädte rechts der Elbe auf dem kürzesten Wege mit der Friedrichstadt und der Altstadt verbindet. Mit dem Bau dieses SchlachthofeS wird Dresden an die Spitze aller deutschen Städte hin sichtlich derartiger Anlagen treten. Weiter wurden von den Stadtverordneten die Mittel zum Neubau der Augustu»- brücke bewilligt, die insgesamt rund acht Millionen Mark betragen werden. Die Brücke, welche eine Breite von 18 Metern erhalten soll, folgt im wesentlichen der Richtung der jetzigen AugustuSbrücke. Nur die Zugänge in Alt- und Neustadt werden in gegabelter Form eine Abweichung bilden. Die Steigungsverhältnisse werden aber leider nicht vermindert, sondern so erhebliche sein, daß die Fahrbahn nicht, wie eS bet der Carolabrücke der Fall ist, mit Asphalt belegt werden kann, sondern wiederum gepflastert werden muß. Berücksichtigt man nun weiter, daß die Stadt Dres den gegenwärtig noch mit dem Bau deS neuen Rathauses, ebenfalls einem 8 Millionenprojekt, mit dem Bau von zwei Sparkassengebäuden (am GUntzplatz und an der Schäferstraße) und mit mehreren Schulgebäuden beschäftigt ist, bald auch an den Bau der „Hampelktrche" in der Gegend der Zwickauer Straße heronzutreten gedenkt und daneben unter zahlreichen Ttefbauten den Riesen-Haupt- kanal für die Schwemmkaualisation zu beiden Setten der 1 Verdingung Während der diesjährigen Ernteferien sollen die Winterfeuster und Haastilreu der Schule zu Mergendorf gestrichen werden. Angebote sind bis spätestens den 25. Juli an den Unterzeichneten schriftlich einzureichen. Der Schulvorstand behält sich die Aus wahl unter den Bietern vor. Der Schulvorstand r« Mergeudorf-Poppitz. El. Gaumitz, V. für die spätere Einführung deS MaturumS ausspricht." Betreffs der Ableistung der praktischen Jahre faßte derselbe Verein folgenden Beschluß: „Der Vorstand des Deutschen ApothekervereinS wolle seinen Einfluß dahin geltend machen, daß die jetzt nach dem Studium vorgeschriebenen praktischen Jahre (Z 35 de: Prüfungsordnung) auch vor dem Studium ganz oder teilweise geleistet werden können." Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. — Wie aus München berichtet wird, ist in der gestern vormittag dort abgehaltenen Delegiertenversammlung des Deutschen Schützenbundes Hamburg als Ort des im Jahre 1909 stattfindenden 16. Deutschen Bundesschießens gewählt worden. — Eine kleine Probe ihrer vielgerühmten Findigkeit, so berichten die „Verbandsblätter", das Organ des Verban des der Deutschen Handlungsgehilfen in Leipzig, legte die Kaiserliche Post neulich unS gegenüber ab. An das Groß- Herzog!. Staatsministerium von Mecklenburg-Schwerin in Schwerin war von uns eine Eingabe adressiert. Diesen Brief erhielten wir wieder zurück. Hinter der OrtSbezeich- nung „Schwerin" stand ein großes blaues Fragezeichen und „welches". Es gibt nämlich noch mehrere Orte dieses Namens, ein Städtchen an der Warthe und noch ein kleines Dörfchen, und da hatte die Post die Möglichkeit doch nicht für so ganz ausgeschlossen gehalten, daß das Großherzoglich Mecklenburgische Staatsministerium etwa seinen Sitz in einer preußischen Stadt haben könnte und fragte der Sicherheit wegen lieber noch einmal bei uns an. — Die Zollscherereien an der Grenze sind nichts neues. Sie werden als recht lästig empfunden, aber als etwas „Unabänderliches" bei einer Reise ins Ausland mit in den Kauf genommen. Geradezu unangenehm sind, schreibt der „Fib. Anz.", aber die Maßnahmen der öfter- reichischen Zollbeamten, wenn diese auf die Frage: „Haben Sie VersteuerbareS?" die Antwort „Nein!" erhalten und dann doch einige Zigarren entdecken. Der Defraudant hat dann nicht nur den Zoll, sondern auch noch eine Strafe zu entrichten und muß außerdem noch einen Revers unter- zeichnen, in dem es zum Schluß heißt: „Ich bekenne auch, den Versuch gemacht zu haben, den österreichischen FiSkuS (asrar) um den Zoll von 10 Mk. zu betrügen." Wer sich weigert, diesen Schein zu unterschreiben, muß den Zug ver lassen, es wird ein Protokoll ausgenommen, daS Nationale festgestellt usw. DaS Schlimmste ist, daß der österreichische FiSkuS der Heimatsbehörde deS Defraudanten hiervon Mit teilung macht und unter Umständen ein entsprechender Vermerk in die Personalakten kommt, ohne daß der Be treffende auch nur eine Ahnung davon hat. Noch gefähr- sicher ist eS natürlich, waS aber keinem anständigen Menschen einfallen wird, den Schein, um allen Weiterungen zu ent- gehen, mit einem fremden Namen zu unterzeichnen und dadurch andere in Ungelegenheiten zu bringen. Wer sich diesen Unannehmlichkeiten nicht aussetzen will, der bleibe entweder zu Hause, d. h. in Deutschland, oder antworte stets auf die neugierigen Fragen deS Zöllners mit: „Ich weiß nicht, sehen Sie bitte selbst nach." In diesem Falle können die Beamten keine Strafen verhängen. Im übri gen aber könnte denn doch seitens deS Reich« auf einen toleranten Verkehr hingewirkt werden. * Staucha, 18. Juli. Als heute Mittag daS sechs jährige Söhnchen des OrtSoorsteherS Kührig »or der Schmiede, die dicht vor seiner väterlichen Wohnung liegt, spielte, fiel ein schwere« Wagenrad so unglücklich auf ihn, daß ihm der Kopf zerschmettert wurde und eS sofort starb. Döbel«, 18. Juli. In der am 17. Juli im Gast- Hof „zur weißen Taube" in Kleinbauchlitz abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Saalinhaber des amtShauptmannschaftlichen Bezirk» Döbeln, welche von 50 Mitgliedern besucht war, wurde infolge deS Bierauf- schlage» von seilen der Brauereien einstimmig folgende Resolution gefaßt: „Analog den anderen Gastwtr1»oer Oertliches und Sächsisches. Riesa^ 19. Juli 19W. I — Schon beim Beerenobst und bei den Kirschen konnte Dmsn in diesem Jahre einen frühen Beginn der Ernte be obachten. Dies scheint auch bei dem Kernobst wieder ein- Mutreten; tenn gestern konnte Herr Gärtnereibesitzer Storl wereits die ersten baumreifen Aepfel in den Sorten „Weißer »Klarapfel" und „CharlamooSki" pflücken. Die Baumreife Ides ObsteS erkennt man bekanntlich daran, daß sich der »Fruchtstiel leicht (ohne Anwendung von Gewalt) vom Frucht- Ikuchen loslöst. — Der hiesige Bezirks-Obstbauverein veran- Istaltet nächsten Sonntag einen Ausflug nach den Obst plantagen des Herrn Gutsbesitzer Hennig in Schweimnitz. Die Abfahrt nach Ostrau erfolgt ab Bahnhof Riesa mittags 11, Uhr 50 Min. Das Nähere ersehen die Interessenten aus der bezügl. Anzeige Seite 4 d. Bl. —-* Wie wir erfahren, wird am 13. August eine Gesellschaftsfahrt von Werdau ab nach Frankfurt, Heidelberg, Straßburg und Metz zum Besuche der dortigen Schlachtfelder und Gräber der Gefallenen von 1870/71 von einem damaligen Mitkämpfer vom 104. Regiment arrangiert. Veteranen und Kampfgenossen, auch Frauen und sonstige Interessenten, welche sich dieser schönen Rhein- und Neckarfahrt anschließen wollen, werden gebeten, sich sofort oder bis spätestens den 1. August zu melden. Für billige Fahrt, Wohnung und Führung wird Sorge getragen. Gültigkeit der Fahrkarten 45 Tage. Weitere mündliche und schriftliche Auskunft erteilt das Agenturgeschäft von Franz Möckel in Werdau, Neugasse 12. — Urbyn's Spezialkarte vom Königreich Sachsen ist soeben erschienen und ging nnS zu. Die in 4 Farben gedruckte Karte gibt in übersichtlicher Darstellung alle Ortsnamen des Landes an und läßt das viel verzweigte Eisenbahnnetz deutlich und scharf heroortreten. Der Vor zug, daß die einzelnen Kreishauptmannschaften, Amtshaupt mannschaften und Amtsgerichte genau abgegrenzt und die Wälder besonders gekennzeichnet sind, bleibe nicht unerwähnt. — Ueber den Wert der Barzahlung äußert sich der Jahresbericht der Handelskammer Osnabrück in sehr be merkenswerter Weise: „Wunderbar ist, daß die greifbaren Vorteile, welche unstreitig für jeden einzelnen mit der Bar- zahlung in ihrer strengsten Durchführung verknüpft sind, immer noch vielfach verkannt werden. Es gibt kaum ein Gebiet, auf welchem das alte Sprichwort: Wer seine Schul den bezahlt, vermehrt sein Vermögen, mit größerer Wahr- heil Anwendung fände, als dasjenige der Befriedigung täg licher oder laufender Bedürfnisse Wer eS sich zur Pflicht macht, die Gegenstände deS täglichen Bedarfs bar zu be- zahlen, gewöhnt sich zunächst daran, sich mit seinen An sprüchen nach der Decke zu strecken und wird dabei sehr bald zu der angenehmen Erfahrung gelangen, daß ihm für über den wirklichen Lebensbedarf hinauSgehende Genüsse weit eher Mittel zur Verfügung stehen, als eS der Fall wäre, wenn in dieser Richtung ohne gewissenhafte Rechnung vorgegangen wird B^n allergrößter Bedeutung ist aber die Einbürgerung der Barzahlung für die gewerbtroibende Bevölkerung und zwar hier sowohl für denjenigen, welcher die Leistungen des Kaufmanns und Handwerkers beansprucht, al» auch für den GeschäftStreibenden und Unternehmer selbst, der wiederum seinerseits Herr seiner Mittel bleiben muß, venn er in Aussicht haben will, ohne den unerträglichen Druck von Ztnsenlasten und Provisionen sich aus den Er trägen de» eigenen Fleiße» gesicherte Grundlagen für ein Bedachtes vufwärt»streben zu schaffen. — Der Krei» Dre»den de» Deutschen Apotheker- erein» hat in der letzten Sitzung einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: „Der Krei» Dre»den lehnt e» zurzeit ab, n Antrag de» Vorstände» de» Deutschen ApothekervereinS, eil verfrüht, zu unterstützen, obgleich er sich im Prinzip und Anzeiger Wktlilt «ü Aiychtt). «elr-rmmu-Sdrefse: K «mrsprechM; »La,.bl«tt", Ries«. «r.». der König!. AAtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgericht» und des StawaHS zu Riesa, H 16S
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