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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185208316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-08
- Tag1852-08-31
- Monat1852-08
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1852
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UN- Anzeiger. 4L 244 Dienstag den 31. August. 1852. i Mtlllt »e, dir lst und ts aitrn ilnahmr Lfer. u-ag- tt Hr « A>« lissis, iS- nfleisch. Blusukt. I «iesa. : Russir. lrnßr.tt.j lussie. abaum. idwig-lu-, ^ lom. rl d« Ar.! Laudon. Nürnbrrz I t Dre<dr».I Vavim. Lo«. lchwaannhl kränz. »d »tadt Ro«.! Dretdr». öt. Rürni.I London. j , »viere, st. -rrsl-ti^ . Btumrntj de Russe, 'türnkr-. Bekanntmachung. Die Feier der Urbergabe der Verfassung-Urkunde soll in diesem Jahre auf Sonntag den 5. September verlegt und m folgender Weise begangen werden. Dem in den Stadtkirchen in üblicher Weise stattfindenden Gottesdienste wird um halb 7 Uhr ein dreimaliges Ab- dlasen der Melodie: „Nun danket alle Gott" von den beiden Hauptthürmen und von 7 Uhr an da- Lauten mit allen Glocken vorangehen. Auch wird von der Communalgarde früh um 6 Uhr Reveille stattfinden. Leipzig, den 28. August 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig den 3V. August 1852. Auf Aeuerallar« rücken nach wie vor und bis auf Widerruf sämmtliche Bataillone zum Feuerdienste au- und zwar besetz vom 1. September a. e. Mittag- 12 Uhr an da- 1. Bataillon die Brandstätte, da- 4. Bataillon stellt fich in der Nähe derselben als Reserve auf, da- S Bataillon besetzt vom Sammelplätze au- als PLEet die erste, daß B. Bataillon die zweite Bürgerschule. Im Uebrigen verbleibt e- bei den bisherigen Anordnungen. Der Gomrrmadant der Eommrmalgar-e. H. W. Neumeister. slz. Ende des Speculanten und des Geizhalses *). Der, Ort, wo Jemand den größten Theil seines Lebens zuge bracht, und der Rang, den er in der Welt eingenommen hat, geben un- fast unfehlbar die BeurtheilungSgründe und den Maßstab für den Umfang seiner geistigen Fähigkeiten, für seinen Charakter, seine sittlichen, philosophischen und religiösen Grundsätze und Ansichten, und auS alle dem auch für die Art, wie er sein Leben zum Ab schluß bringen wird. Stirbt er unter denselben Eindrücken und Umgebungen, die seit langer Zeit schon seine Seele beschäftigten, so bleiben ihm auch die Uederzeugungen, die er sich aneignete und die er stet- durch Wort oder That kundgab; und heuchelte er bloß Überzeugungen aus Hochmuth und Berechnung, lästerte er Gott »it dem Zweifel in seiner Seele, so wird ihn die Todesstunde, wo kein Ausweichen und Entrinnen mehr ist, unentschlossen, klein- «üthia und zur Reue aufgeleat finden. Und wie die Todesstunde ihre Erleuchtungen und Offenbarungen hat, so wird sie vollend- dem, der im Leben schon einen festen inbrünstigen Glauben hatte, sriue Uederzeugungen von Gott und der Unsterblichkeit nur noch mehr befestigen. Oder wo ein Mensch von mittelmäßigem Verstände und einem schwindenden Fond- von Religion, einer der betriebsamen Erwerber der Güter dieser Erde, die eisige Hand de- Tode- fühlt, bleibt er auch noch auf dem Sterbebette der alte Speculant, der wahre Ge schäftsmann. In der Todesstunde hält er zum letzten Male Markt. Man betrachte nur, sobald eS Ernst wird, seine Geschäftigkeit mit be« Geistlichen, der ihm Beistand leistet; er hat ihn angelegentlich -erlangt und empfängt ihn als den Geschäftsführer eine- großen Hauses, mit depr man säuberlich umgehen muß. Derselbe Mann, btt nur Reichthümer zusammengescharrt hat, der den Armen an seiner Thür mit harten Worten abwieS, der nur da- Gold und nicht- alS da< Gold liebte, der hat doch nie an der Kraft einer Beichte in «xtrnmrs und der nicht geringem Macht einer Absolu *) Aus Lauvergne. tion gezweifelt. Das war ihm dermaßen Gewissenssache, daß er, wie er noch bei voller Gesundheit war und auf seine Kniffe und Schliche ausging, doch von ganzer Seele den verflucht haben würde, der eS hätte wagen wollen, die Glaubenssätze unserer Religion ihm ver dächtig zu machen. In einer Zeit nun wie die unsrige, wo die Anbetung de- gol denen Kalbe- auch die höchstbegabtesten Menschen angesteckt hat, geschweige denn die dumpfen Seelen, in die nie ein Strahl de- Himmel-, nie eine der unerklärlichen Ahnungen unserer Bestim mung jenseit des Grabe- drang, — in einer solchen Zeit müssen Sterbestunden, wie die jener Speculanten, etwa- ganz Gewöhnliches sein und sind eS auch. Ehe die philosophischen Ideen sich so allgemein verbreitet hat ten, übten die sogenannten religiösen Ideen eine mächtige Herrschaft über den Mittelstand und da- gemeine Volk; beide Claffen lebten und starben auf gleiche Weise in dem ganzen Eifer eine- frommen Aberglaubens und in der unerschütterlichen Ueberzeugung von einem ewigen Leben. Das war die alte Zeit, wo häuslicher und religiö ser Sinn den Stamm der guten Kinder GotteS forterhielt; eS war auch die Zeit der Unwissenheit und der Vorurtheile unter den Massen, wo an tausenderlei erträumte Wesen auS einem übersinn lichen Gebiete geglaubt wurde, da- ist freilich wahr. Wenn aber eine Religion ohne Mystik nicht bestehen kann, will man eS dem ungebildeten Landmann zum Fehler anrechnen, daß er bei den von seinen Voreltern ihm überlieferten Vorurtheilen als rechtschaffener Mensch lkbte und vom Himmel nicht- begehrte als sein tägliches Brod, ein lange- Leben und einen seligen Tod? Die-Gemälde des altfranzösischen Leben- kann man noch in einigen Flecken de- nörd lichen Frankreichs wiederfinden; eS verbleicht aber und verwischt sich in dem Maaße, als die Civilisation oder vielmehr da-, wckS man sehr unrechterweise mit diesem Namen beehrt, nämlich die Unersättlichkeit der Bedürfnisse, seine tausendfachen Wurzeln in Hauptstadt und Provinzen, in dm Städten und auf dem Lande immer tiefer fihlägt.
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