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Dresdner Nachrichten : 24.07.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-07
- Tag1883-07-24
- Monat1883-07
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1883
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relt§rii»heichrt-lp«H Berlin» Dresden. »teil Blatt erittieiu, ilälich früh 7 Uhr I. d. Lsped.i Marienjl,. iS. «»»nuemenidpret« »tcricliaprltch » Mar« 50 Vlg«.. durch dl« Post » Mark 7» vfgr Mumm. Iv Ptne. tztr die «ititgate rinaelandlrr Ma- «ulertPI« mach, litt, dir Redactta» »lchl verbindlich «lnnvncrn tllr un» nedmr» an: Die U,>n»nc»,>-»>>, reaur v. tö aal»»- ftel» «d vonler; — Mudals MaN«! — Taube ch«»u>v.: — -«»alldaudaut, - «. Mülle» sä Gorilp: — «ab. kielt in Wagdebur»: — 8- «arck L Sa. sn Hall«: — Vtelner in Hamburg. Hagekkatt für UolitiK, Mterbalti>«g.Gtschiists»erkelir. Lörseiibcricht, Frem-tilllste. s ßfisrionsli'. 5 /I n VI«,vo b Ifist'Ivnsli'. 5 unü Partien». "» "» unci Partie»». VL«vl»v - Lo88tütt«NK8 - <i«8«bLtt. GmMt« kiAllt-«. liillllvr-LllMttlliiMii. Ak»r etLvnv« L»I»rIIt»1. Ullltp-ntv L'rvluv. 8Mkll v. 8pMtzii-1itiI(tzI vwpüoklt ill grösster S-ULivahI ru billigsten kroisen PMeMnIi 1.0. MU, ü.8.UMvrmilt.' vl«8<ll;n, 6 8ek1a88-8tr»E 6. ^rerolvrerli-Stelle« Ar. 11 (Allst.) u. »SS (Neust?. Snlerate «erden Martealtrad, l« «i« Machm. ll Uhr anaenammea, «-an,»,, di» Mittag» kit lldr. An Meuiiadt nur au viachenlaaen:». »lalle, galie Mr. «diiNachm.luI^ — Li« etnidalliae Petll»eii« taM «d Vs. llingelandt die AeUe»»»«. Lin- «aranlic lür da» »Ich», tägig« Srlch-inen »er J»ler»t» wirdnt^,! ,«,«»«„. «luiialrlige Annoncen» Aufträge tnleriren wl« nur gegen Vrünu, «aran»»- Zabluug »urch «rief, marken oder «os,ctn»ahlung. Ach, Silben kalte« tü Pig. Inserate liir die MaMag». Nummer oder nach einem Seilt-,e di« Pettfteil« A> Pf. ^ibrrsii^iSlL-srsissnss^LSLSLSSSies-^^b^i'H vis VLpiMiiö-Iikllllksktiir ^ UrLNinrmii öL 8rL»m, Ä 8cltIo5S»8trft88v Xr. 17, gegenüber ckem Xönigl. Lebloses, « bittet um Isouelityug ihrer 10 L^rvisv im 8ei»»u1en8t«r. m k»drlk-Lt»dllssemeat vmkrrvksr anä slvggvter Lmäsr-Larckerods r«» Llexsoävr kdilwsolw 8«uiu»«rll»8s r« L» I»O«lvntvir«1 I»vi»I»8ek,«tAt«i» »I»vr Ivntvi» L'r«t«vn. Mtz» yo ^astraana Auslaae- AH Olm lfrnl I '-lyöückten sür o.'ii 2t. Iutt: Mäßiger Sübivcslmind. veränderliche! At». e» VeZ. LS. IliqlUNIIj,. Auslage. 00,000 erpl. j BewölciMg. keine oder geling: Niederschl.. Temper. wenig veränderl. > W»»MlWIl»M»WM>^M«»»r7^- ,, «t,! ltiNLN-e lack»»«,,.. »«„ülVE. «ü HV»t«vulit»U88kr»8b«v 7 (l»»i»t8 Iäiitvi»l»vr«t. Dresden, 1883. Dienstag, 24. F1M. Ur -re Uollsste Dgnß Md SeplcmlZer werben Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex, pcdition, Marienstratze Nr. I». zu 1 Mark 70 Pst,., für aus wartS bei den Kaiserlichen Postanstaltcn im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Pfg.. in der Ocstcrreichiich - Ungarischen Monarchie zu l Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Politisches. Die ReichStags'Nachmahi in Kiel dürfte erst heute auf telegraphischem Wege sicher bekannt werde». Rach den letzten Mittheilungen standen die Ziffern einiger ländlicher Bezirke noch aus. Ob nun aber Herr Hänel gewählt wird oder nicht, so sinv die Verhältnisse dieses Wahlkampfes an sich interessant genug, um sie näher anzuschm. Der Fortschritt (Hänel) brachte es in Kiel 1881 auf 11,083 Stimmen, bis zur letzten Mitthcilung erhielt er bis jetzt nur 9529 Stimmen. Der Sozialdemokrat Heinzel brachte es 1881 auf nur 4725 Stimmen — setzt aus 6643. Der konservative Eandidat, Graf Reventlow, steht mit 3000 bis 3500 Stimmen ähnlich wie 1881. Möglich, daß Hänel durchkommt — dann bleibt aber daS Wachsthum des Sozialismus seit 1831 immerhin als Snmptom bestehen, ebenso wie der Stillstand der konservativen Strömung. Fast mit Bestimmtheit aber kommt es zu einer Stichwahl, und wie diese auSsüllt, ist schwer zu sagen. Fn Dresden haben wir die ähnliche Lage 1878 durchgcmacht. Stimmet, die Konservativen ans Unmutl, Über die Wahl eines Fortschrittlers ganz oder zum Thcil für den Sozialisten, so kann Herr Hänel ganz gewiß durchfallen. Selbst wenn sich die konservative Partei offiziell der Stimmzcttelabgabe enthält, werden in einzelnen Fällen freie konservative Stimmen dem Sozialisten zufallen. Trotz der bedenklichen Zunahme des sozialistischen Gedankens in Kiel bringt eS diese Partei aus nicht mehr eigene Stimmen bei der Stichwahl, als sie im ersten Wahlgange hatte, lieber die Stimmung der konservativen Kreise aber, über die sehr deutliche Abneigung gegen Hänel, belehrt ein kleiner Artikel der „Berliner Post". Das konservative Organ schreibt: „Welche Partei hat durch ihr doctrinäres Festhalten an der manchesterlichen Wirthschaftspolitik mehr gegen die wirthschaftiichen Grundlagen des Mittelstandes, mehr selbst gegen die Existenzbedingungen jener breiten Mittelschicht gesündigt, stärker die unvermittelte Scheidung der Nation in Arm und Reich gefördert, als der Fortschritt? Wer hat zäher die wirthsckaftlichen und steuerlichen Prinzipien des im Handel und Gcldvcrkehr wirkenden Großkapitals aus Kosten der großen Masse des erwerbsthäligen Mittelstandes vertheidigt, als der Fortschritt? Wer hat durch seine aus völlig demagogischen Prinzipien beruhende Wahlagitation der Maffenherrschaft aus Kosten deS Mittelstandes mehr vorgearbeitet, als der Fortschritt? Wer hat durch die einseitige Ausbildung des Individualismus die sozialistischen Tendenzen mehr gefördert, als der Fortschritt? Wer hat durch seine planmäßige Anfeindung der verfassungsmäßigen Rechte der Krone» durch sein Streben nach parlamentarischer Herrschaft mehr als der Fortschritt dazu bcigetrage», die gesetzgebenden Factoren in Gegensatz zu bringen, die Verfassung?, mäßigen Einrichtungen deS Landes als Mittel zu einem Wahl, kampse gegen die verfassungsmäßigen Rechte des HohcnzollernhauseS zu mißbrauchen und so zu erniedrigen und zu discreditircn, daß Bielen ein mit constitutionellen Formen verbundener Absolutismus als da» geringere Uebel erscheint? Während doch der Einfluß der mittleren Schichten der Bcvötkerung aus das Staatsleben wesentlich in der Ausrechterhaltung des deutsch-konstitutionellen Systems, in dem vertrauensvollen Zusammenwirken der Vertreter der Nation mit den Herrschern aus dem Hause beruht, dem sie ihre Größe, die Wiederherstellung ihrer Existenz verdankt I" — Betrübend wäre immerhin, wenn dies« offene Abneigung der Konservativen die Stichwahl Helnzet'ß befördern sollte. Aber die Hartnäckigkeit, mit welcher der Kieler Fortschritt die Wahl seines prononcirten Führers Hänel erzwingen wollte, trüge an dem AuSgang die meiste Schuld. Für einen minder prononcirten Forschrittler hätte ein Theil der Konservativen möglichen Falle» gestimmt, um dem Sozialisten daS Terrain zu entreißen. Für Herrn Hänel könnte weder die konser» vative Partei, noch ein Theil derselben, im Stichwahlgange ihre Stimmen abgebrn. Zn einer ziemlich harmlosen Form knüpfen offiziöse Organe an die Rückkehr de» Minister» Maybach von St. Moritz nach Berlin die Mittheilung, e» solle der Uebertragung der StaatScilendahnen auf da» Reich, seiten de» Verkehrsministers wieder näbergetreten werden. Natürlich steckt hinter dieser, als Fühler zu betrachtenden Notiz, nicht», al« da» abenteuerliche ReichSeisenbahnvrosekt. Klüger werden wollen die Berliner Neunmalweisen nicht. Sie fübren al» Beweis für die Prosperität de» Reichseisenbabnsystem» ein Argu ment in» Treffen, das könnte Sachsen... netz, trotz theueren Ankäufe» der Leipzig-Dresdner Bahn und trotz wlrthj-r,ältlich wichtigen, aber an sich unrentabeln Strecken, die StaaiSbabnrent« von 3'/» auf über 4'/» Procent gebracht bat und noch steigend höher bringen wird — deshalb soll da» Reichseisen» bahnsustem ebensall» glanzende Aussichten haben? Da» ist eben arundtaisch gerechnet, und zwar aus zwei Gründen. Ersten» können Sachsen, Bayern, Baden re. die Bedürfnisse ihre» StaatSeisenbahn- verkebreS weit bester übersehen, und viel schneller diesen stetig wechselnden Bedürfnissen Rechnung tragen, al» dies geschehen würde, wenn eine Berliner Centralstelle über da» Wohl und Weiie der einzelnen deutschen StaatSbadnen zu entscheiden hätte. Gerade in der Vielgestaltigkeit deS deutschen Staats« und Volksleben- liegt eine große Kra>t unserer Nation, eine hohe wirthschastlicfte Stärke. Die Selbstständigkeit der einzelnen Staaten kommt dem Reiche wirth» schaftlich und politisch wieder zu Gute. Zerstört man aber die Eigenart de» deutschen Stämme, unterbindet nian die wirthschaft» lich, Selbstständigkeit, so schwächt man da» Reick, da» man anaeb- lich stärken will. Wenn die kulturelle Bedeulung einer Bahn Tilsit-Fnster! urg oder Berliir-Straliund eben so doch taxirt wi.d, wie Lcwzig-Drcbden o^cr AngSburg-Ulm — dann hat man aller dings die strammste Einheitlichkeit lertig. stets aber zum Nacktheit der höheren Kultur. Wie in der Sckule die faulen Fungens dem Lernen der begabteren hinderlich sind, und sich wie Bleigewichte an den rascheren Ausflug der besser Beichwingten besten, — so können die ärmeren unkuitwuteren preußischen Lstdistrikte bcn commcrziellen und industriellen Ausschwung Sachsens. RlreiuvreußenS, .Hessens nur hemmen, sobald alles hübsch in einen Tops geworfen wird. Will man aber vom NcichSeisenbahncentralamt in Berlin aus „den Bedürfnissen der Einzelslaatsbahucn Rechnung tragen", nun, wozu dann erst die Amalgamirung? In Dresden weiß inan dock besser, was irr Sachsen Nolh thrrt, den Verkehr fördert, Geld cinbrrrrgt, als man es von Berlin aus wissen kann. Und Stuttgart. München und Karlsruhe haben ebenfalls »iirstcrhaste Centralstrellen für die ciiizeinen Staatsbahngruvven, die sehr schnell und genau den Ver- lchrsanipnickcn folgen. Fast noch wichtiger ist daS zweite Bedenken. Wenn dieMittelstaaten ihre Staatshahncrnnalrmcn, daswerthvollste Objekt überhaupt ihres Besitzes, dem Reick ccdiren sollten, um wie viel würben sich die Siaatssieuern in Henen. Baden oder Sachsen erhöhen müssen ? Und während z. B. die Bahnen in dein industrie- reichen und lnndwirlhschastlich bevorzugten Sachsen ganz außer ordentliche Erträgnisse liefern, die der Gesammthevölkerrurg zu Gute kommt, währenddem sott die Gesaimntrcrrte einer künftigen Reicks- eiscnliahn heraligcbrückt werden, durch das Zusammcnichweißcn mit absolut werthloien prcußi'cheu Staatsbahnstreelc», deren finanzielle Last Preußen cinsach auf das Reich abwälzcn möchte. Und schließ lich ist auch die politische Machtfrage zu erwägen. Es ist absolut unschicklich, den Besitzstand der Staaten, welche das deutsche Reich bilden, willkürlich zu verändern. Die Staatsbahnen sind aber ein ganz integrircnder Theil der Existenzbedingung der deutschen Staaten. M cs nun schicklich oder nicht, vielmehr wie oben gesagt für daS Reick schädlich und verwirrend, an dieser Existenz der Einzclstaaten immer wieder zu rütlein ? Wozu immer wieder mit Tabakmonvvolen und Rcichscisenbahncentraigemalten kommen, zwei Dinge, die jedem ehrlichen Deutschen mit Reckt verhaßt sind. Nachdem die Dresdner Bank seit Fahren Gegenstand unserer Angriffe in verschiedener Form gewesen ist sowohl anläßlich ihrer Geschälte als der geschästiichen Absichten, die wir ihr zu- schrieben, wir uns aber neuerdings davon überzeugt haben, daß wir hierbei von irrigen Voraussetzungen ausgcgangen sind und daß unsere Referenten häutig diejenige Sorgfalt außer Acht gelassen haben, durch deren Anwendung die Ausnahme irriger Berichte in unser Blatt >n vermeiden gewesen wäre, so svrechcn wir über obige Vorkommnisse hiermit unser lebhaftes Bedauern aus. Wir fühlen uns zugleich zu der Erklärung gedrungen, daß die Bank unserer Ucberzeugung nach eine geschäftliche Tiiätigkeit cntwicklt und von jeher entwickelt hat, welche unserer Industrie, dem Handel unseres Landes und dem Publikum wesentliche Dienste leistet und bestätigen ausdrücklich, daß unö kein Falk bekannt geworden ist. in welchem die Dresdner Bank die Grundsätze solider Geichäjtsgebarung wie geschäftlicher Eoulanz in irgend einer Art verletzt hätte. Wir werden für die Zukunst in unseren Berichten über die Bank und deren Leitung neben der strengsten Objektivität und unter Ver meidung aller vcriönlichcn Angriffe diejenige Sorgfalt in An Wendung bringen, auf welche ein Institut von der Bedeutung der Dresdner Bank Ansoruch zu erheben beicchtigt isl. Redaction der „Dresdner Nachrichte n". Netteste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 23. Juli. Berlin. Ter „Neichsanzcigcr" thcilt amtlich mit: Rach dem Vorgänge Preußens sind nun auch für die Gebiete der übrigen Bundesstaaten die vereinigten Lorschristcn über die gesundheitLpoli- zciliche Kontrole der einen deutschen Hasen anlaufendcn Seeschiffe erlassen worden. — Nach amtlichen Nachrichten herrscht die Cliolcra in Paleinbang auf Sumatra epidemisch. — Ter „Nationalzeitung" wird geschrieben: An eine Ucbernahme der Eisenbahnen der Einzel- staaten aus das Reich wird zur Zeit absolut nicht gedacht. — Der Kronprinz von Portugal den der Marquis de Pcnafiel nach Dresden begleiten wird, wird Ende dieser Woche in Krauchcnwies (Sig- maringcn) erwartet. — Schlözcr ist Mittags direkt aus Rom hier angekommen. Die gesandtickiastlichen Geschäfte vertritt während seiner Abwesenheit vvn Rom der Legationsjckr. Jrhr. o. Rothe,ihan Wien. Als gestern Abend zahlreiche Arbcitcrtrupps, welche, mit Frauen und Kmdern etwa 2000 Körste stark, von einem Aus flug heimkehrtcn, die Brücke bei Hütrctdors bei Wien passitten, brach dieselbe zuiammen. Fünfzig Pcrwncn stürzten in dm Bach. Zahlreiche Verletzungen kamen vor. Prag. Im Landtage brachten Rüger »nd 71 Genossen einen Antrag, betreffend die Wahl einer lüglicdcrigcn Kommission zur Vorberathung der Reform der Landtagswnhlordnung, ein. Das Reforn.vrojetk soll in nächster Sessicn oorgelcgt werden. Das Wahl recht soll rückstchtlich der Bevölkerung und Ltcuerleistung gleichmäßig vertheilt und die Wahlbezirke derart abgcgrenzt werden, daß den Volksstämmen gleiches Recht zu Theil werde. Die Kommission soll " Talung nichtffdcikonlmrffalischen Großgrundbesitzes ke und die Ausdehnung des Wahlrechtes auch eine mehrere Walilbezir rn auf Fünfguldcnmänner erwägen. Nyiregyhaza. Im Befinden deS Staatsanwalts Szeiffcrt ist eine Besserung crngetrcten. Während der Tage des Plaiboyeiö de» Staatsanwalts und der Verthcidiger wird, um befürchteten Unruhen de» Publikum» zu begegnen, die Wache im Gerichtssaale um da» Doppelte verstärkt. Das in Tcbreczin bcreitstehende Militär nimmt erst am Tage der UrtheilSverkünvigung hier Auf stellung. Rom. Der vatikanische Archivar Balan wird gelegentlich des Geburtstage» Luthers zwei Bände von bisher noch größtcntlieils unbekannten Dokumenten über Luther aus dem Archiv de» Vatikans veröffentlichen. London. Witton ist unverrichteter Sache zurückgekehrt, da Lefsep» weitere wesentlich« Konzesstonen versagt. Kairo. Reutermrldung. An den letzten 24 Stunden bi» beute früh sind hier 427, davon 273 in Bulak, an der Cholera ge storben. In Ehibinelkum starben 150, in Gizeh 68, in Mehauet 48 Personen. Die Berliner Börse glich durchaus ihren Vorgängerinnen. Sie eröffnet« etwa» lebhafter, dock bald trat die alte Stagnation ein. Sväter vollzog sich eine Befestigung in Lokalwerthen. Speku lativ« Banken hatten erst gegen Schluß einigen Verkehr zu gegen Anfang besseren Koursen. Deutsche Bahnen traten in der zweiten Börirnbälfte mit anziehenden Koursen in Verkehr. Im Vorder gründe standen Mainzer, Mecklenburger. Ostpreußen. Marienburgcr. affabahnen ^escl^iftsloS. Ocsterrsickische Bahnattien und Priori» täten b, Gattlraldbahu woickevd. Moiitainvenhe etwas anziehend, besonders Kohlemachcn. Industrien mir theilweis fest. Deutsche Anlagewerthc fest, fremde Renten still. LraiiNnri ». M., 2S. In». Mbend». >e.rc»il 25N-«. Lmclevadn Lom barden >3zs>. «vcr Laote—. Le». Cilbcrrente —. Vavierrenie —. Ga»t>er 2i>2>,',. LcNerr. woidrcme —. «»/» Nn«. Goldrcnie . 77cr »initcn —. büer Nullen —. s.Ortciuanieilic —. Ncnelie Un-ar. Loidarileilie . u. Lrieulanleilic —. Uu-or. Pavterrenic —. Didconlo —. (t-npler 72»,. Sioitbardbabn N2 Mnnzcr —. Sari«. 2N. In». <S-dluk.> Neme 78,2». Lille»!-102.10. Jlaucner . Llaalödaim 081.20. Lombarden W.7b. da. Prioritäten 2V2. Sgyvler OKI. velterr. ^^r-,»'^Produl'l-n,. 20. In». iSLlub.i Mtlien In» 2»,8V. S-Ptcmbcr. Teccmber 26.70. lesi. Spin»,» Juii 50.20, Jannar-April Ll.bö, je!,. Rubo! Juli 7»,U0 Jonuar-Ävril 77.20, sei,. ^ ^ «mfteeaam <ProduIien>. so. Juli. <Schlub>. «eftmNooemdcr27S, behaup tet. iito-ae» Lclover >7o behanpcl. , London <i»-iretdemarli>. 2» Juli (S-blus». SluriandElzen ruh'.g, l Ech. lbcurer aciiallen. ani>ckommcncr seit. r»!»a. Mel» >/, Sch., runder Mon! 7, bis i Sch.. Gerste >/« bis >/, geben vorige Woche gestiegen, ameriianischcr Maid trage. Haler stelig, «ahnen oNjiehend. Lokales uud SSchstschrs. — Se. Majestät derKönig hat gestern Nachmittag nach »e,. üblichen Vortiägen der Herren Slaalsminister rc. im hiesigen Schlosse den königl. portugiesischen Gesandten Marquis de Pcnafiel in Particniar-Audicnz emviongcn. Nachdem der Herr Gesandte Sr. Majestät seine Accreditive überreicht, nahm derselbe an der Hoftascl im Schlosse Pillnitz Theil, zu welcher auch Ein ladungen an den Herrn Staatsminister deS Acußern rc. ergangen waren. Marquis de Pcnasiel wurde auch von Ihrer Majestät der Königin empfangen und den Mitgliedern der Königlichen ^a» milie vorgestcllt. — Kantor Friede. Lauem Reichstädt erhielt daS Albrechtskreuz. — Das seinerzeit seiten des Stadtraths mit dem hiesigen Maschinenfabrikanten Rost geschlossene Abkommen be üglich besserer AuSnützung der Dampfmaschinen bei dem städti schen Wasserwerk resp. einer garantirten Kohlen-Ersparnis, von 2ö»/a, hat bei der am Sonnabend stattgesundcncn osficiellcn Probe iür Herrn Rost und auch für den Nutzen der städtischen Verwal tung ein glänzendes Resultat ergeben. Durch die Rost'schcn Ver änderungen an den Maschinen, die sich namentlich aus die aus giebigere Ausnutzung des Dampfes beziehen, ist ein Nutzeffekt gegen irüher nicht allein von 25 Procent, sondern von 56'/» Proc. mehr, wie versprochen, erzielt worden. Dem Stadtrath ist nur Dank zu zolle» iür-lern Entgegentomnien in dieser Angelegenheit und können damit beide Kontrahenten znsrieden sein. Früher erforderte das Heransholen und Hinawdrüctcn von 100 Kubikmeter Wasser in die Reservoirs 115 Kilo Koblcn. Man kann sich daher leicht ein Exempel macken, um wie viel billiger dies jetzt bewerkstelligt wird. — Am Schluß des letztvcrstoffenen Bezirkstages der K. Aints» hauptmanschast Dresden-Neustadt theilte Herr Amtshauptmann v. Mctzsch mit, daß Herr Kreisliauptniann v. Einsiedel mit Sckluß des gegenwärtigen Monats seine Steilung als solcher infolge Be« rufung in das K. Ministerium des Innern aufgebe. Das große Interesse, welches Herr Kreishauptmann v. Einsiedel den Bezirks» Vertretungen seit ihrem Bestehen zum Segen der Verwaltung in jeder Richtung entgcgcngcbracht hat, fand durch allseitiges Erheben der anwesenden Mitglieder der BezirkSoersammlung den ehrendsten Aus druck des DankcL und der Anerkennung. — Französische Blätter bringen eine Depesche auS Madrid, wonach durch Königl. Delret die Einfuhr von amcrib mi'ch.m und deutschem Schweinefleisch in Spanien mit Rücksicht au> die Trichinciigefahr verboten worden ist. Eigenthümlich ist, daß die deutschen Blatter hiervon bisher gar keine Notiz genommen Auch scheint icker die gedachte Maßregel bis jetzt in Berlin noch gar keine amtliche Anzeige eingelanien zu sein. — Die ain Sonntag hier feierlich vollzogene Darreichung des hl. Abendmahls an die ehemaligen Zöglinge der hiesigen Taub - stummen-Anstalt führte etwa 250 jener Beklagenswertsten in unsere Mauern. Nach der feierlichen Handlung sah man viele dieser stillen Wanderer kleine Spaziergänge nach dem Zoologischen Garten und einigen anderen schönen Orten der nächsten Umgebung unternehmen. — Vor einiger Zeit machte die Nachricht einiges Aufsehen, daß man in einem, dem Rittergutsbesitzer Fleck gehörigen Hause in Dohna bei Dresden, daS Geburtshaus derKatharina v. Bora, der Gattin Luther's, entdeckt haste. Das HauS sollte anläßlich des 400jäinigen Luther-Jubiläums unter entsprechender Feierlichkeit mit einer Gedenktafel versehen werden. Nun ist die nüchterne historische Forschung hcrgekommen und hat einen Strich durch die Festesfreude in Dohna gemacht. Der Regierungsrath v. Hirschfeld in Merseburg bat nämlich aus seinem, dem v. Hirschfeld'scken Familienarchiv, nicht nur nachgewiescn, daß Katharina v. Bora nicht nur nicht in Dohna geboren >cm kann, sondern auch fcstgcstellt, daß sie auf Hirsch» selb bei Nossen gehören ist. Allerdings ist daS Hau» in Dohna m Besitz der Familie v. Bora gewesen, aber erst nach dem Ableben der Katharina. Clemens v. Bora wurde erst durch die noch vor handene Urkunde vom 30. Juni 1573 durch den Kurfürsten August von Sachsen mit jenem Hause, einem sogen. Freigutc, belehnt, zu einer Zeit also, als Luther's Gattin, die ain 20. Dezember 1552 zu Torgau starb, schon 21 Jahre todt war. Mitbelehnt waren Hans von Bora und der kurfürstliche Leibarzt Paul Luther, der Sohn Katharinas und des Ncsorniators Luther. Die Vorfahren Katharina v. Bora's und noch deren Großvater, Siegmund von Hirschfeld, waren Vasallen der damals noch reichSunmittelbaren Edlen von Hmchfeld, der Vorfahren des Rcgicrungsrathcs von Hirschfcld in Merseburg. Dieser ist jetzt mit der Lichtung des sehr umfangreichen historischen Materials in dem v. Hirschseldsschen Fainilienarchiv be schäftigt, um eine Darstellung der Beziehungen seiner Vorfahren zu dem askaniscken Fürstenhaus« und zu Luther auszuarbeiten, die, wie schon jetzt feststeht, viele» Neue und sehr Interessantes bringen wird. Der Regierungsrath v. Hirschfeld ist derselbe, der die Aus grabungen der aSkanischen Gräber in Wittenberg mit ebensoviel Lachtenntniß wie Erfolg geleitet hat. — Der frühere Restaurateur zum Brabanter Hof. Hentzschel, dem die Bewirthscdattung der Je»balle aus dem Alaunplatze über» tragen war, batte fick vor einigen Tagen, ohne vorder seine finan» reuen Verbindlichkeiten argen Lieferanten und Personal Pflicht» chulviast zu erledigen, heimlich au» Dresden entfernt, ist jedoch, vermuthlich auf Veranlassung seiner Gläubiger, auSwärt» fest« ehaltcn worden und sieht nunmehr in einer Zelle der Königl. Seimigen-»,statt sedenfall» mit einiger Aufregung der nächsten jukunft entgegen. — DaS Telephon hat sich, namentlich in Oesterreich, bei den Eisenbahnen schnell eingebürgert und findet daselbst neben dem Lelegraoben auch im Betriebe mehrfache Verwendung. Im Interesse der Betriebssicherheit der Eisenbahnen verlangt jedoch setzt dt« Generalinsvektion der österreichischen Eisenbahnen von den Bahn» verwaltu.tgen genaue Angaben über dm Umfang der Verwendung von Telephons, indem sie hierzu bemerkt» daß di, Telegraphen« schreibapvarate eine für ZugSoerkehrüzwecke bedeutend größere Ver läßlichkeit al» da« Telcvbon bietan-
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