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Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194012163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19401216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19401216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-12
- Tag1940-12-16
- Monat1940-12
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1940
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ZueZeit M Anzeigeiweriölist« Ne. 10 gültig. . kttla- and Schrtfileitun-: Vres-e«A, Ferdlnandstraste 4 « Postanschrift: Dresden A i. Postfach «Fernruf: Srvverle-r Sammelnummer 24601. Feruverlehr 27S81 * Lelegramme: Aeuefte Dresden « Postscheck: Dresden 2060 zkchtreelangle Einsendungen an bl« Schrifilellung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch ausbewahrt. - 2m Fall» HSHrrer Gewalt oder LettlebSstsrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelts ^.rs3 Montag, 46. Dezember 4040 48. Jahrgang //-rst ftorrsn n»r gg. LS" eue Angriffe aus London und Südostengland Lteverführung -er Gebeine -es Herzogs von Reichsta-t nach Paris - Reichspreislommissar warnt vor preisüberschreitungen io, bunt, nukrunct. blatt ».75, Hohle Fanfare Das mißglückte -rittsche Afrika-Alibi Dulcht unserer Berliner Schrtftleitung Sr. Berlin, 16. Dezember ms die Italiener in einem Feldzug von 15 Tagen vritilch- So m altla n d eroberten, sprachen die pzlgndcr von einer „bedeutungslosen Angelegenheit, kl als GrazianiS Divistonen trotz der übermäßigen «Minderung durch Gelände und Hitze weit auf ägyp- Mm -loden bis Sidi el Barani vorbrangen, beeilten K die Engländer, sestzustellen, dies« Aktion ändere MS Entscheidendes an der Lage. Wüstenkrteg ist ftwrgungskrieg. Die unerhörte Weite des Raumes, st« Begrenzung der Truppenmengen, die man in der ftmitlichen, Heiden und wasserarmen Gegend zu halten Mag. und schließlich das stehlen einer einheitlichen, Mlcffcnen strontltnie bieten viele Möglichkeiten zu Moschenden Borstöhrn. Den Engländern ist jetzt aus ftMchem Boden ein solcher Borstob gegen die ttalie- Mn Posttionen gelungen. Nun aber handelt eS sich Mich nicht mehr um eine bedeutungslose Angelegen, ftii, nicht mehr um eine Aktion, di« an der Lage nichts Mit: nun schmettern mit voller Lungenkrast die Sie- Mnsarcn. Jetzt soll die Welt dazu gebracht werden, Kia entscheidenden Erfolg Englands sestzustellen und p bewundern. Ein italienischer General ist gefallen, k anderer geriet in Gefangenschaft. Die Engländer hden Kriegsmaterial erbeutet und Geländegewinn «r- MTas sind Tatsachen, die nicht verschwiegen worden ttü und auch nicht verschwiegen werdrn sollen. Aber ft ist ebenso eine Tatsache, daß hje Engländer jetzt ftl dem, was si« in Somaliland und bet der Offensive ftiuianiS alS Bagatelle hinstellen und sogar noch als tuiigilchcn Nachteil auSgaben — Geländegewinn in der Mr, so erzählte Reuter, vergröbere die DersorgungS- n,e und entferne den Gewinner zu wett von seiner ltnrnöbnsiS —, nun eine Art gewonnenen steldzug litin wollen. kie Engländer haben eS schon seit Wochen und Iiaaik» auf einen Prrstiaeersolg in Afrika nulesti. Sie waren auch aus seine agitatorische Vor» lmitung bedacht. Je schwieriger die Lage der Insel nide, je furchtbarer die Schläge der deutschen Luft- reffe aus die Hauptstadt und die Industriezentren nieraingcn, je gröber die Sticken in der für die eng. l-e Kriegführung und Versorgung bestimmten Ton» nie wurden, desto mehr suchte man auf einem anderen tmasschauplatz wenigstens einmal eine psychologische kffaffuug zu erhalten. Die letzte Reise EdenS nach liMieii wurde mit grobem Neklameaufwand und noch »idr Geheimnistuerei umgeben. Die australischen, neu- ffnländischen und indischen Regimenter wurden auf «Mürbem Boden mit übergrobem Enthusiasmus be- nift. So wurde in unablässigem Bemühen der asri- linilche Kriegsschauplatz in den Vordergrund ,nüät und mit erhobenem Zeigefinger versichert, nicht i Europa, sondern hier werde die Entscheidung fallen, icit Loihian hat in seiner lebten Rede, die er nicht mehr M halten konnte, die nur verlesen wurde, deutlich innig ausgesprochen, das, überhaupt nur die Hilfe lmrrikaS noch Raum siir eine englische Hossnung «bin könnte, in diesem Kamps zu bestehen. Das war ffir osscn, nach der Meinung vieler Engländer viel- Inll zu offen gesprochen. Man braucht die amertka- Mr Hilft: aber man ist jetzt in London überzeugt, il dirsr Hilfe durch allzu aufrichtige Schilderungen der aMchrn Lage verscherzen zu können. ES kommt dem küinrtt Ehurchill daraus an, sich gerade vor der ameri- tnffchrn Ocssenllichkeit einAltbi dafür zu verschossen, k England, wie jüngst einer seiner Minister bemerkt«, Miklich noch ein gutes Risiko" ist. Die jüngsten Er- Wille an der griechisch-albanischen stront und die tiWlr bei Sidi el Barani sollen diesen Eindruck in den knrinistten Staaten Hervorrufen und verstärken. Ile englischen Absichten sind klar. Wie aber ick die Wirklichkeit aus? Strategisch ist die Lage in lluika und im Mittelmeer, vom Standpunkt der Be- irznng des englischen Gegners aus gesehen, dadurch kimmt, dak hier starke englische Kräfte ge - iruden werden. An dieser Tatsache ändern auch ge- »ffst taktische Vorteile nichts, die die Engländer und iirmit ihnen verbündeten Griechen sich in der lebten M verschaffen konnten. Nach dem von der englischen Nation über jedes Mab aufgebauschten Bombarde- riit von Tarent, bei dem ein italienisches Schlacht- M schwerer beschädigt wurde, kündigte man in eng- Wen Zeitungen an, nun werde man Italien nieder« stla-en. Aber sogar Ehurchill, dessen Talente für die Wirrung künstiger Erfolge doch bekannt sind, hat ich wohl gehütet, bet der Behandlung von Tarent wie ter Ereignisse in Aegypten im Unterhaus derartigen Sufiiegenheiten Nahrung zu liefern, Und man hat eS frtt für nützlich gehalten, Wasser in den Wein der Be- Merüng in Zeitungen und Rundfunk zu gieben. Wie »«rbracht solche Mahnungen waren, ist schon jetzt zu nkrnnen. Die „Niederschlagung" Italiens: da» wäre I ter entscheidende Erfolg, den England erringen müßte, m in Ilsrika und im Mittelmeer seine nach wie vor I tetringle Lage zu ändern und dann vielleicht auch I kiie Lage insgesamt zu verbessern. WaS in diesen Uzen geschah, ist «tnTetlerfolgtn begrenz. Ist«Gebt et gewesen. Die Italiener haben Abessi- I lirn rrobert, ohne daß die Engländer e» zu bindern I «mochten: Ne haben in diesem Kriege die englische I it,stuft Somali-Vanb in Besitz genommen und damit I tir strategische Lage amMoten Meer und im Golk von I It» grundlegend zu ihren Gunsten geändert. Ob in I tn libyschen Wüst« die Italiener 50 ober lost Kilo« I "irr weiter östlich ober westlich stehen, ist wobl nicht I Mgültig, aber eS ist nicht ausschlaggebend. Sie I ich« auch jetzt noch immer tief tn ägyptischem Gebiet. Lod man tn London einig« Teilerfolg« in den Hilfe im Empire? Von unserem Berichterstatter Nachdruck, auch mit Onellenanaabe, verboteni 8. Lissabon, im Dezember 1610 In diesem Kriege kommen im Empire, da Indien ausfällt, alü Reservoir siir die englische Mutterinsel hauptsächlich Kanada und Australien in Betracht, Südasrika schon weniger, da die bekannte Abneigung der Buren gegen England im Verlaufe dieses Krieges immer stärker hervortritt. Nur Rhodesien wird immer wieder in den englischen Propagandameldungen über die sabelhaste Unter stützung des Empires erwähnt, aber in ganz Rho- besten leben nur einige zehntausend Weiße. Man macht sich auch von der Bevölkerung der drei großen Dominions ganz falsche Vorstellungen. Ganz Ka- nada hat knapp 11,5 Millionen Einwohner, also etwas mehr als Belgien: Australien mit Neuseeland hat 8 Millionen weiße Einwohner, also etwa soviel wie Holland; und die Südafrikanische Union weist etwa 8 Millionen Einwohner auf, also fast eben- soviel wie die Niederlande, aber darunter sind nur knapp 2 Millionen Weiße, die sich übrigens wieder in Buren und Briten teilen, und zwar im Verhältnis von 67 zu 33l Untersucht man dieHerkunftbieserEmpire- Bevölkerung genauer, so kommt man zu dem überraschenden Ergebnis, büß die Engländer nur etwa die Hälfte der Eingewanderten stellten, in Südafrika noch weniger. Die anderen Domintonsiebler sind Nach kommen von Niederländern, Franzosen, Deutschen, Dänen, Schweden, Norwegern usw., wozu noch ein überraschend großer Prozentsatz von Juden kommt. In Kanada machen Franzosen rund ein Viertel der Kanadier aus, und Montreal, die größte kanadische Stadt, hat durchweg französischen Charakter. In Australien sind viele Deutsche cingewandert, die aber unserem VolkStum verlorengcgangen sind. Nun ist eS auch bezeichnend, baß der Hang zur Verstädte rung, der sich aus der englischen Muttcrinsel so stark bemerkbar macht, von diesen Dominions nachgcahmt nmrde. In Kanada wohnt säst die Hälste der Menschen aus einem Raum im Osten, -er nur etwa 3 Proz. der Gesamtsläche auSmacht, und der Anteil der Land bevölkerung an der Gesamtbcvölkerung beträgt nur «6,3 Proz. Noch schlimmer sind die Verhältnisse in Australien. In diesem weiten Raum waren allein im Handel und Geldwesen nicht viel weniger Menschen als in der Landwirtschaft beschäftigt, nämlich nach der Volkszählung von 1V31 151172 gegen 517 787 in der Land-, Vieh- und Milchwirtschaft, während tn der Industrie 866 171 Personen tätig waren. Allein in -en Städten Australiens leben 3 6551)61 Menschen bei einer Gcsambcvölkerung von 6 626 839 Köpfen. EhurchillS Bluff, dak Großbritannien notfalls den Krieg mit Hilfe deö Empires sortsctzen könne, auch wenn die Briteninscln selbst verloren seien, findet allo schon in der geopolitischen Struktur der wirklich für England in Betracht kommenden Staaten seine Grenzen. Die mit so großen Hossnnngcn einberufcne Konferenz der Dominien in Delhi endete auch mit einem glatten Mißerfolg. Indien fiel gänzlich aus. Die Ver haftungen der nationalen Inder haben schwere Sorgen gezeitigt, jedenfalls aber dieses reichste Gebiet für die KriegSversorgung völlig aussallen lassen. Und die anderen Dominien? Australien erzeugte im Jahre 1638 nach englischen Statistiken 1,17 Millionen Tonnen Roh- stahl und Roheisen: Kanada ebensoviel, Südafrika nur 0,1 Millionen Tonnen. DaS sind also zusammen nur 2,38 Millionen Tonnen. Und daS ist gerade ein Drittel der Gesamtproduktion beS kleinen, kaum 300 000 Ein- wohner zählenden Luxemburg. Es ist also ganz klar, daß die Roheisen, und Stahlerzeugung im Empire nicht einmal den eigenen Bedarf decken kann, geschweige denn, daß davon Tanks und Kanonenrohre usw. gefertigt werden könnten, wie die englische Presse der Welt vorzulügen ivngt. Die wenigen Werke lassen sich auch nicht von heute ans morgen umstellen. Als Schisfsbauer kommen diese Dominien ebenfalls nicht in Frage. Australien ist Einfuhrland, Kanada ebenfalls, und Südafrika fällt für England ganz aus. Alle Be- Häuptlingen der englischen Propaganda von den „reichen und unerschöpflichen Hilfsquellen des Empire" fallen also in sich zusammen. Im Gegenteil: die Folgen dieses Krieges treffen die englischen Dominion» sehr schwer. Australien und Kanada sind zu Steu^rerhöhUngeir übergcgangen, die Produktion stockt dort, weil keine Schisse vorhanden sind, um die Ausfuhr tnS Ausland zu verkaufen. Im kanadi schen Parlament hat sn der letzten Novembcrwoche der Führer der Konservativen, Hanson, offen erklärt, eS sei unbedingt notwendig, daß Mackenzie King, Kanadas Ministerpräsident, dem Lande offen sage, wie ernst die Lage sei, Kanadas Beitrag für Englands Krieg sei ein fach erbärmlich. Der Ministerpräsident konnte nichts an- anders antworten als: „Die Lage ist wirklich ernst." Dte landwirtschaftlichen Ueberschttffe Kanadas, australische ober vielmehr neuseeländische Butter, Wolle, Wetzen und Eier kommen ay die britische Insel nicht heran. Dte deutschen U-Boote halten Wacht! Damit ver größert sich aber gattz folgerichtig die Not derer, die auf den Absatz dieser Waren angewiesen sind, SS ist so weit gekommen, daß tu Finanzkreisen ernsthaft die Frage ventiliert wird, wie lange die Dominions noch ihre in England aufgenommenen Kredite verzinsen können. DaS ist eine sehr kitzliche Frage: denn 60 Prozent aller britischen AuSlanbanlethen arbeiten in den Dominion«: davon 500 Millionen Pfund Sterling in Australien, ISS MMonen Pfund Sterling in Neufer - Britenbvinbeil auf Krankenhäuser Kirche in Herford von den britischen Nachtplraten durch Bombentreffer zerstört X B « rli«, 1«. Dezember DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« der Nacht znm 15. Dezember grisse« Kampsslug« zeuge London sowie ander« kriegswichtige «nd mili tärisch« Ziele l« Südoftengland an. Sin eng lischer Hase« wurde erneut »ermint. Im Lanse des Tages führte di« Luftwaffe lnsolge der Wetterlage nur AnsklärnngSausträg« durch. In der letzten Nacht warsen britisch« Flugzeug« im Reichsgebiet «ine Anzahl Spreng» und Brandbomben. In Berlin konnten einige Dachstnhlbränd« schnell gelöscht werden. Einige Häuser, darunter zwei Krankenhäuser, wurden beschädig«, eine Schnellbahnstrecke vorübergehend gestört. An anderen Orten wnrde nur leichter Gebäudeschaden anacrichtct, tn Hersord ein« Kirch« durch Bombentresser zer stört. In einem Werk in Mitteldeutschland ist ein Brand bereits im Entstehen gelöscht worden. Dte Produktion ist nicht gestört. Die Verluste der Zivilbevölkerung betragen vierToteundzwölfBerletzte. Ein seindlicheS Flugzeug wurde beim Anslug durch Nachtjäger abge schossen. Eigene Klugzeugverlnste sind nicht entstanden. Der italienische Wehrmachtbericht X R o m, 16. Dezember Der ttalientsch« WehrmachtSbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: DaS Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Cyrenaika hat der Druck der feindlichen Streitkriiste im Grenzgebiet angehalten. Diese Streit kräfte wurden von unserer Lustwasse mit Bomben be legt, die den Panzrrsormationen grobe Verluste bei brachte. An der gri« chischen Front wurden feindliche An- griffe abgewlrsen. Bei den harten Kämpfen hat eS bei derseitig empfindliche Verluste gegeben. In Ostasrika hat ein feindlicher Einslug aus Assab an einige» Gebäuden Schäden verursacht. Sheffields Zentrum fast völlig vernichtet Reutrale Berichte über -le großen Verheerungen - Darstellungen im Tiefflug befchosfen Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, 16. Dezember Erst fetzt dürfe« die «entralen Korrespondenten über die verheerenden Wirkungen des dentfchen Ber« nichtungsangrissS aus Sheffield berichien. In diesen Berichten, die bestätigen, dab durch den deutschen Au« griff große Verwüstungen angerichtet wurden, heißt eS, daß dte Rettungsmannschaften in Ghessield noch immer damit beschäftigt sind, verschüttete Menschen aus den Trümmern zu graben. Der Lustangriss wurde nach dem Vorbild von lloventry und Southampton durchgejiihrt, «nd daS Versagen der englischen Luftabwehr erlaubt« «S de« bentlchen Fliegern sogar, -« Tiesangrissen über zugehen. Von den zahllosen Brandherden konnten nur dte kleineren gelöscht werden, während alle grö- ßeren sich ungehemmt weiter ausbreiten konnten. DaS Zentrum der Stadt wurde hier wie in Coventry, Bristol und Southampton am stärksten betrossen und ist so gut wie völlig vernichtet. Bo» den großen Geschäftshäuser« siud «ur «och Mauerreste übrig, und die Hauptstraßen sind nicht nur durch Trümmer von zerstörten Gebäuden blockiert, sondern auch von vernichteten Autobussen und Straßen bahnwagen. Geschäfte, Kinos, Lagerhäuser und Fabriken sind tn Ruinen verwandelt. Die amerika- Nische Agentur INS. meldet aus Sheffield, daß über all Zerstörung und Verwüstung herrsche. Die ganze Stadt zeige Spuren der Verwüstung durch Explosiv- und Brandbomben. Besonders dte Handels- und Geschäftsviertel seien schwer betroffen. Die Mehr zahl der auSgebrochencn Feuer haben stundenlang ge brannt. Dte in Sheffield angerichteten Schäden sind derart ungeheuer, daß.amtltche Stellen in London noch am Sonnabendabend nicht in der Lage waren, konkrete Mitteilungen über das Ausmaß der Verwüstungen zu machen. AuS der Darstellung neutraler Beobachter geht aber hervor, dab die britische Luftabwehr nicht wirksam genug gegen dte deutschen Luftangrtsfe ein gesetzt werden konnte, weil die deutsch«« Flugzeuge di« Alakstcllnuge« über raschend i« Tiesaugrisfe« mit Maschinengewehr feuer belegten. Die an den Aufenthalt im Luftschutzkeller nicht ge wöhnte Bevölkerung mußte zum erstenmal eine ganze Nacht unter ber Erde verbringen. Als sie am nächsten Morgen die Schuhräume verlassen durfte, sah sie die Stadt in Flammen liegen. Die Aus dehnung der Brände machte einen planmäßigen Einsatz derFcuerwehr unmöglich. Auch in ber britischen Hauptstadt hat die Zahl der Brände und Zerstörungen durch dte jüngsten deutschen Angriffe offenbar wieder erheblich zugenommen. Die Stadtver- waltung von London sucht nämlich dem englischen Nachrichtendienst zufolge, tausend Mann, dte der Londoner Hilfsseuerwehr betgcgebcn und zum Dienst als Feuerwehrleute ausgebildet werden sollen. Auch daS Plünderernnwefe« scheint in London und in den von Luftangriffen helm gesuchten Provinzstädtcn weiter um sich zu greifen. Laut „Daily Telegraph" trifft Scotland Uarb besondere Maßnahmen. Die Gangster warten bet Fliegerangrif fen auf schweres Gcschützfeuer, werfendteSchau- f-enster ein, füllen mitgcbrachte Säcke mit Waren und verschwinden in der Dunkelheit. Ferner wird nach Gangstern gefahndet, die von London in die bombar dierten Provinzgebtete fahren, wo die Polizei infolge der stattgesundenen Luftangrtsfe besonders stark be schäftigt ist. „Kehrt nicht nach London zurück!" Privattelegramm der DNN. lü Stockholm, 16. Dezember GesundhcttSminister Malcolm Macbona ld hat am Sonntag einen Rundsunkausrus an die aus London e»akuierten Frauen und Kinder gerichtet und diese auf gefordert, unter keinen Umständen in die englische Hauptstadt znrückzukehren. Der Appell war erforder lich geworben, weil sich in den letzten Wochen und Mo naten immer mehr Provinzbewohner ge weigert hatten, obdachlos gewordene oder evakuierte Londoner tn ihren sicheren Privat heimen aufzunehmcn. Malcolm Macdonald er klärte in seinem Ausruf, dies sei eine Einstellung, die ein Verbrechen an der Nation darstellc. Weiter sagte der Minister, wenn auch die Beschwerden nnd Kritiken über unglaublich rücksichtslose Provinzbcwohncr zu treffend seien, so dürften dte Mütter dennoch nicht ihre Kinder nach London zurückbringcn. „Seid nicht töricht", so betonte der Minister, „London ist kein siche- rer Platz mehr. Kommt nicht zurück." Kämpfen ber letzten Wochen ungebührlich aufbauscht, offenbart zu seinem Teil ebenfalls, tn welcher Be drängnis England lebt. ES nutzt gterig auch den kleinsten Anlaß aus und muh r» tun, um ber Stim mung im Innern etwa» Auftrieb zu geben und eine gewisse Auffrischung seine» Prestige» nach außen zu «rretchen. Sntfchetbenb für England und für den Aus- gang be» Krieges tstderAngriffgegenbieIn- sel, gegen Kern und Herz be» Empire, nnd dieser An- griff schreitet mit den wachsenden Wirkungen ber deut schen Bombardement» und der deutschen HandelSkrteg- ftlhrung immer «etter fort. Vbot. Pttssc-Hoilmana 7>ümmer/efck Lonckon Zn cken reretürken SteaAen cke» Lonckoner ZkaZen- viextek« maodt man »ich aar nlk-di ckio ä/lftie, Lreake- kabsl orcknuns»semä/S unterirckleoL ru verlesen, cka ckurek etäncktss neue Z-u/lanari-Zo allo Debolt nute- lo» wirck.
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