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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040929015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904092901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040929
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904092901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-29
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1904
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verugrgedW: «,ert«I,Lbrltck>w» »"»»«. dkl UHU, ««»imall,er tiuttaaun, diirck «>l«r« Voten und «,r,«n». u, »vn,. und Monlaae» nur etn««v »Mteovl. dur» au»u>ÜNl«« K»»- «Usy>n«re » vr« de«, M<»0 « vet elomali,« Znkellun, durck dt, Voliuvt». i«dneve»ell«e>d>. tmtdi«- du>d m» e»ll»»»»end»n> Lutchlaa« Nachdruct alle» »rllkel u. Ort«inal- MU»eUnn,c» nur «tt dkutltcher K a «I >« n a n, a d e I.DreSd Rachr.") «nUiM» Nacht»«,ltcke Lonorar- antvrüch« Neide» «»derülN>chtt»t: u»verla»,t« Manulknvt« »ad» mcht auldewadrt. rrle,ranim.»dr«ss«: Nachricht«, »»«,»» Unreigen-tänf. Annahme von Auküudt,un,en b>» nachn»»a,S 3 Uin. Sonn- und tzcuiIL«- nur AiatienliraLe s, von N di, '/,l Ubr Die t lvalnaetArund. »>Ie <ca , Silben) Li Ma > An- Iünd>,u»,en aut derViivatieit« Zelle « Bi, : die rivalllae Zelle aus Lai. ieiie so Pi, . als Einaeiandt Zeile «> Pi, In Nummer» »ach Soun, und Seiertaae» i wa»i,e Ärundtelle M Bia . aus Brivaticile «o Ll, . Livailiac Zeile aus Talieiie und als (Ittiaeiandi M B>, StiiswärttaeAui- trüae nur ,c,en Borausliciadluna. lveleadlüttcr werden mit io Ms,, berechnet. fternlvrechanichlud: Amt I Nr. U und Nr. 20V«. von M ? INI>l-lilN«1»1l0W» I. klUHIM-kllUlcllÜIIIW E ' io »u«o 8tL1»rtoo un^t I'roi»Io^oo. — Low v««ood« iLtivt «io N »k. «Sdvllsdrlk. Ksinii. i-supolt, Qummivl/skk Ksmnilr, SrklIuLt», viriuun,,», VV»>»«„, c«,<I«o»kl»xi>e», ttNvvUlrin«», U H LLwUiei»» Lu>pst>üed»evp»ckunrvv, kunvott«, in»6 kotto, Sct»m»«rv»,«a, SeldsrSlee, tk ^V»«o>^r»nt1»5ötireo on6 »N« r«ckai»Lk«o Xnik«i. Loutor-l^u«: v«-»»äl«o» W»teln»i-»e^. LG. Peruspr. 284. fsdM leiim l.eüemmi tu MV on«I voi ne-Iininle« I. lledmelir- ii»ll lenir-leil»!»«»». l.»lN«m»-8>ier>sl-kmW GM' UM »—WW»»^»WE»E»^^»W^WW» 2« 8t, »8»« 2«. «r. 271. Offiziöse Musterletstung. Reliktenvkisicherung der Arbeiter. Hosnachlichten, Fleischbeschau. Milikärbes»ei»iigSprozeß. KniistauSstkllmig Plvzeß Milemski. Mutmaß!. Witterung: Kiistl, regnerisch. TonnerStag, 2^. September 1W4. Eine offiziöse Musterletstung. Bekanntlich hat zu aufrichtiger Genugtuung d«S protestan tischen Volkes der Kaiser nicht nur die Huldigung der Kach» Ükenversammlung zu Regensburg, sondern auch die des in Heidel berg tagenden Zentralvereins der Gustav Adolf-Stiftung mit einem von Sr. Majestät selbst gezeichneten DankeStelcgramm erwidert. Wie nun die ultramontane „Germania" triumphierend weiter verbreitet, hat der offiziöse „Hamburger Korrespondent" über diese Tatsache folgende Notiz verbrochen: „Man hat wohl schon gelegentlich die Antworttelegramme d«S Kaisers an den Katholikentag und an den Evangelischen Bund mit einander ver glichen und auf Grund davon an dem evangelischen Herzen des Kaisers zweifeln wollen. Offenbar liegt die Sach« aber so, daß der Kaiser in dem Evangelischen Bund« keine legitime und korrekte Vertretung des evangelischen Volkes sieht und chm des- halb mit einiger ZurücHaltung begegnet, während er die Loyalität der großen Katholikcnversammlung dankbar anerkennt, wie die? einem paritätischen Monarchen gebührt. Daß er aber persönlich ungemein warm für die protestantische Sache emp findet, das ist auch in der letzten Zeit wiederholt zutage ge- treten und zeigt sich neuestens in der Kundgebung an den Gustav Adolf-Vcrein." Ueber die sachlichen Ungereimtheiten dieser Zeilen wollen wir schweigen. Kaiser Wilhelm ist wohl der Herrscher eines varitätischen, jedoch immerhin zu zwei Dritteilen protestantischen Reiches, aber persönlich ein evangelischer und nicht paritätischer Monarch. Wie würden die Ultramontanen Zeter und Mordio schreien, wenn wir «inen katholischen deutschen Bundessürsten geflissentlich nicht mehr als einen katholischen, sondern pari tätischen Fürsten bezeichnen wollten, oder z. B. Se. Apostolisch« Majestät den Kaiser von Oesterreich! Ebenso ist allerdings der Evangelisch« Bund nicht die „legitime" Vertretung des evangelischen Volkes. Aber der Gustav Adolf-Verein ist es genau so wenig und für die katholische Welt die Katholikenversamm- lung erst recht nicht. Dazu hat diese ihre Bischöfe, wir unsere Kirchenregierungen und Synoden, und Gott sei Dank seit neuester Zeit den Zusammenschluß der ersteren im Evangelischen Kirchen- verbände. Was aber weit mehr interessiert, ist dies, wer wohl diese knabenhafte offiziöse Leistung verbrochen haben mag. Ist diese Notiz, gleich so vielen anderen, nur ein durch ultramon- tane Helfershelfer in das offiziöse Blatt klüglich hinein lgn- zwrtes Kuckucksei, so ist es schade um jedes Wort der Abwehr. Und diese Vermutung wird bestärkt, wenn man die gerühmte „Loyalität" der Kathvlikenoersammlung mit der Dreistigkeit ver gleicht, in der sie. den Erklärungen und Jriedensmahnungen des Kanzlers in das Gesicht schlagend, sofort nach Aushebung des § 2 den Sturmlauf gegen 8 1 des Jesuitengesetzes be gonnen bat. Ganz anders aber, wenn der Artikel offiziösen, «ohl gar vom Kanzlerpalais direkt beeinflußten Federn entstammte, deren Absicht eS dann wäre, von vornherein den festlichen Dresdner Bundestagen und dem Aufsprühen deutsch-protestantischen Hochgefühls unter Mißbrauch des kaiserlichen Namens einen Dämpfer aufzusetzen. Wohl bekennen wir offen, daß, seitdem Graf Bülow in Sachen der Jesuiten gleich die erste dringende Vorstellung des Evangelischen Kirchenverbandes, als der „legitimen" Vertretung unserer protestantischen Landes kirchen. für Null geachtet hat, der Evangelische Bund, in dem der Pulsschlag protestantischer Gesinnung am vornchmsten zum Ausdruck kommt, mit tiefem Mißtrauen der Kirchenpolitik des Kanzlers begegnet. Es hat an scharfen Angriffen seitens der Führer des Bundes und an sagen wir recht selbstbewußten Worten der Abwehr von den olympischen Höhen so unendlich gereifterer kanzlerisckier Einsicht nicht gefehlt. Das schadet nichts. Wo gehobelt wird, da müsse» Späne fliegen. Und wenn die Offiziöse» gerade jetzt den Bund bekämpfen und den Katholikentag verhimmeln wollen, wo selbst der „Kreuzzeitung" und dem „Deutschen Adelsblatl" die römische Anmaßung und jesuitische Demagogie in deutschen Landen zu toll wird, so kann das uns recht sein. Wogegen wir aber eben so laut wie nachdrücklich protestieren, das ist der Versuch jener offiziösen Preßleistung, den Kaiser selb st gegen den Evangelischen Bund auszu spielen und dadnrch gerade jenen Kreisen, in denen gut deutsche Treue mit protestantischer Begeisterung sich innig vermählt, die Helle Freude an ihrem glmibenSfreudigen und seinen ernsten Regentenpflichten vollbewnßten Kaiser zu vergällen. Minister und Beamte, einschließlich der GeheimrSte, die man mit offiziösen EntrefiletS betraut, haben vor dem kaiserlichen Throne ihren Stand, ihn zu schützen, für ihn zu wirken. Aber unwürdig ist's, wenn statt dessen sie zwischen den Falten des kaiserlichen PurpurS sich zu verbergen suchen, um hier ihre Deckung vor Angriffen zu finden, die noch dazu nimmermehr dem Herrscher, sondern seinen Ministern gelten, den Trägern einer nach der heiligsten Ueberzeugung von Mil lionen verhängnisvollen und das Erbe der Reformatio« zu gunslen eines nimmcrsatten Rotnanismus schädigenden Kirchen politik. Oder sollte jener Artikel zwischen uns Evangelische, zumal zwischen Gustav Adolf-Verein und Evangelischen Bund, einen Keil hincinzutreiben bestimmt sein? Das wäre ja auch so recht römisch! Oivicls st impsra, teile und herrsch«! Wir versichern dann aber dem Herrn Ofsiziosus, daß diese Liebes mühe absolut vergeblich ist. Es sind im gründe dieselben bewußt protestantischen Kreise, die beide Gotteswerke fördern. Sie sehen im Gustav Adolf-Verein das Schild und im Evangelischen Bunde das Schwert unserer Kirche und werden beide blank und wehr haft zu erhalten wissen. Witwen» und Waisen-Versicherung der Arbeiter. DaS Projekt einer Witwen- und Waisenversichernng der Arbeiter nimmt allmählich greifbarere Gestalt an, nachdem be kannt geworden ist, daß bereits Aeußerungen der Einzelregie rungen zu der vom Reichsamte des Innern ausgearbeiteten Denk- schrift über den Gegenstand vorliegen. Es dürste daher von Inter esse sein, einen kurzen Blick auf die Entstehungsgeschichte und die ungefähren Kosten dieses Planes zu werfen, dessen Verwirk lichung den Ausbau der deutschen Sozialversicherung wieder um «in gewaltiges Stück vorwärts bringen würde. Der Gedaicke stammt ursprünglich von dem verstorbenen Abgeordneten und Großindustriellen Freiherrn v. Stumm und wurde zum ersten Male bei Gelegenheit der Zolltarisdebatten in gesetzgeberische Form gebracht. Dies geschah durch die auf Initiative des Reichs- tags in daS neue Zolltarifgesch eingefügte Bestimmung (8 15), das, der auf den Kops der Bevölkerung deS Deutschen Reiches entfallende Nettozollertrag aus den landwirtschaftlichen Zöllen, der de» nach dem Durchschnitt der Rechnungsjahre 1898 bis 1903 auf den Kopf der Bevölkerung entfallenden Nettozollertrag derselben Waren übersteigt, zur Erleichterung der Durchführung einer Witwen- und Woisenversicherung zu verwenden ist. Ueber diese Versicherung ist durch ein besonderes Gesetz Bestimmung zu treffen. Bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes sind die ge nannten Mehrerträge für Rechnung des Reiches anzusammcln und verzinslich anzulegen. Tritt ein besonderes Gesetz über eine Witwen- und Waisenversicherung der Arbeiter bis zum 1. Januar 1910 nicht in Kraft, so sind von da ab die Zinsen der ongesammelten Mehrerträge, sowie die Mehrerträge selbst den einzelnen Jnvalidcn-Versicherungsanstalten nach Maßgabe der von ihnen im vorhergehenden Jahre aufgebrachten Versiche rungsbeiträge zum Zwecke der Witwen- und Waisenversorgung der bei ihnen Versicherten aus Grund eines vom ReichSversiche- rungsamte zu genehmigenden Statuts zu überweisen. Nach einer Berechnung werden jährlich 100 Millionen Mark erfordert, wenn jede Witwe 100 Mark und jede Waise 33 Mark jährlich« Rente erhält: nach einer anderen Aufstellung kommen bei einer jährlichen Witwenrente vcn 80 Mark und einer jährlichen Waisenrente von 10 Mark 70 Millionen Mark im ersten Jahre und 111 Millionen Mark jährlich im Beharrungszustande in Frage. Die Kosten sind also außerordentlich, und eS wird zweifellos noch eines beträchtlichen Reichszuschusses zu den in erster Linie zur Verfügung gestellten Mehreinnahmen aus den landwirtschaftlichen Zöllen bedürfen, um die Versicherung aus eine finanziell gesicherte Grundlage zu stellen. Dabei ist aber zu bedenken, daß auch der Reichszuschuß für die Invaliden renten bereits eine bedenklich steigende Tendenz aufweist, und daß die allgemeine Finanzlage mangels einer durchgreifenden Reform des finanziellen Verhältnisses zwischen Reich und Einzelstaaten, sowie angesichts der sich mehrenden staatlichen Be dürfnisse für die nächste Zukunft keine Aussichten auf eine gründ liche und nachhaltige Besserung bietet. Unter diesen Umständen muß es zum mindeste» zweifelhaft erscheinen, ob das geplante Gesetz bis zu dem angegebenen Termin in Kraft treten kann. In jedem Falle wäre bei der erheblichen sowohl finanziellen wie sozialpolitischen Tragweite der Maßnahme, die grundsätz- lich ungeteilten Beifall bei allen Parteien findet, zu wünschen, daß das RcichSamt des Innern das ihm zur Verfügung stehende Material bereits vor der Fertigstellung des Gesetzentwurfs der Oeffentlichkeit bekannt gäbe. Neueste Drasttineldmige» vom 28 September Der rufsisch-javanische Krieg. Petersburg. Wie General Kuropatkin dem Kaiser unterm gestrigen Datum meldet, Hallen im Osten der Essen bahn Abteilungen der japanischen Vorhut ibre bisherigen Stel lungen besetzt. Kleinere Abteilungen derselben unternehmen da- zwiicken Vorstöße, ziehen sich aber dann vor der russischen Kavallerie zurück. Eine Feldwache der M'tcilung des Generals Saiiisarows erbeutete eine Viehherde: dabei wurde ein japani scher Kavallerist verwundet. Im der Nacht zum 26. Sept. »ule» nahm ein Kosakenossizier mit einer Abteilung ttrcilkosakcii einen Ucversall auf das Manische Biwack bei Hucmdi n.'d rief dort große lssestürzung hervor. An demselben Tage legte eine Koiakcn- patrouille einer halbe» japanischen Eskadron einen Hinterhalt. Diese wurde plötzlich von den vordriiigenden Kosaken cmpsangcn, erlitt bedeutende Verluste und zog sich eiligst zurück, wobei sie mehrere Tote zurttcklietz. Die Kosaken erbeuteten mehrere zapanisch« Pferde Petersburg. Der „Birschewija Wsedvmosti" wird von ihrem Korrespondenten unterm gestrigen Tage telegraphisch mit- etcilt:.Den japanischen oder aus japanischen Quellen beruhen- en Mitteilungen über Port Arthur ist keinerlei Glaube» beizumessen. Diese Mitteilungen haben den Zweck, im Innern des Landes Eindruck zu machen, um den Erfolg der neuen inneren Anleihe Japans, auf die nur mit große» Schwierigkeiten Zeichnungen erlangt werden, zu sichern. In Wirklichkeit besteht seit letzter Woche keine Möglichkeit, authentische Nachrichicn aus Port Arthur zu erlangen. Die Festung ist ganz eng eingcschlos- ien. Die Japaner erwarten, daß das ruisssche Geschwader aus Port Arthur auslausen werde, und halten deshalb alle Dschunken und Schisse rings um Port Arthur an. Die Javaner landen in Dalny beständig neue Verstärkungen, die hauptsächlich aus den kriegerische» Eingeborenen von Formosa gebildet sind. Die ein heimische chinesische Bevölkerung hat viel unter der Wildheit und Grausamkeit dieser Mannschaften zu leiden. Berlin. sPriv.-Tel.) Die russische Regierung holte durch Verordnung vom 15. Februar a. St. unter anderem ,,überhaupt alle Gegenstände, die für den Land- und Seekrieg bestimmt sind, sowie Lebensmittel, desgleichen Pferde, Saum- und andere Tiere, die zu Kriegszwecken dienen können, wenn sie für Rechnung des Feindes oder mit Bestimmung für den Feind befördert werden" als Konterbande erklärt. Dieser Zusatz ist von der rus sischen Regierung neuerdings dahin interpretiert worden, daß die angeführten Gegenstände, ausgenommen Pferde, Saumriere und Baumwolle, die stets als Kricgskonterbande angesehen wer den, dann nicht der Beschlagnahme unterliegen sollen, wenn sie nach einem offenen japanischen Hafen an Privatpersonen, die nicht Agenten der japanischen Negierung sind, adressiert und nicht zu Kriegszwecken bestimmt sind. Für etwaige Reklama tionen würde es sich empfehlen, daß die Beteiligten sich «nt- sprecbende Beweise sichern. Berlin. Umlaufenden Gerüchten gegenüber erklärte der japanische Finanzagent in London, daß keine auswärtige Anleihe vorderhand beabsichtigt sei. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Mitteilung, wonach die Ver mählung des Kronprinzen mit der Prinzessin Cecili« von Mecklenburg-Schwerin am 27. Februar, dem Hochzeitstage des Kaiserpaores, staltsinden solle, Nord von unterrichteter Seite als unzutreffend erklärt. Der Tag der Eheschließung ist noch nicht bestimmt, jedenfalls kommt aber ein späteres Datum in Be tracht. Berlin. sPriv.-Tel.) Der preußische Finanzministcr ver öffentlicht folgende Verfügung des Reichskanzlers: „Bon den im Jabre 1900 begebenen 4 Prozent. Schatzanweisungen im Nennbeträge von 80 Millionen Mark sind inzwischen fällig geworden: die Serie I über 20 Millionen Mark am 1. April dieses Jahres und die Serie I über 20 Millionen Mark am 1. J-uli d. I. Diese beiden Serien sind im Wege der Ausgabe, von neuen, mit 3H4 vom Hundert zu verzinsenden Schatzanwei sungen eingelöst worden. Im Anschluß an das diesseitige Schreibe» vom 7. November 1900 beehre ich mich, zu ersuchen, diejenigen Kassenstellen, welch« ermächtigt sind. Zmsscheine von Reichsan leihen in Zahlung zu nehmen, gefälligst mit Anweisung versehen zu lassen, daß sie auch die Zinsscheine dieser Anwessungen, sowie der in Zukunft zu begebenden verzinslichen Schatzanwessungen in gleicher Weise in Zahlung nehmen, wie die Zinsscheine der Neichsschuldverschreibungen." Berlin. sPriv.-Tel.) Der Gesamtbetrag der Emission von Schatzscheinen des Reiches und Preußens ist auf 150 Millionen Mark zu beziffern, wovon aus das Reich etwa 80 Millionen und auf Preußen etwa 70 Millionen Mark entfallen werden. Tie Schabscheine sollen mit 3^> Prozent fest verzins lich sein und werden dem Uebcrnahme-Konsortium, es ist das „große Preußen-Konsortium", dem alle für solche Geschäfte in Betracht kommende deutsche. Banken und Bankhäuser angöhören, zu etwa 9914 Prozent überlassen werden sdic alten NchProzcntioen Schatzscbeine notierten beute 10014 Prozent). Es ist eine mehr- jährige Umlausszeit der Titres vorgesehen. Eine öffentliche Sub skription auf die Schatzscheinc wird nicht stattsinden, eS wird also kein Prospekt darüber veröffentlicht. Berlin. sPriv.-Tel.) Tie offiziöse „Nordd. Mg. Ztg." schreibt: ,,Das Reich und Preußen beabsichtigen, zu 3H4 Pro- zcnt verzinsliche Schatzanweisungen von dem Typus der verzinslichen Schatzanwessungen des Reiches vom Frühjahre dieses Jahres zu begeben. Der Gesamtbetrag wird den in der Presse angegebenen Betrag von 300 Millionen indessen bei weitem nicht crrei-ben." Berlin. sPriv.-Tel.) In London will man wissen, der „plötzliche" Besuch Giolittis beim Grasen Bülow bezwecke, die Zustimmung Deutschlands zu einem ilaliciiischcn Plane zu erlangen, vermittelnd zwischen Rußland und Japan zu wirken. Die „Voss, Zig," bemerkt dazu: Das ist der Zweck der Zusammen kunft jedenfalls nicht, schon aus dein Grunde nicht, weil, sowohl von russischer Seite wie von javanischer, Auslassungen erfolgt sind, die es deutlich erkennen lassen, daß keine der krieniührcn- den Parteien eine Vermittlung wünscht, vielmehr beiden Mächte» daran liegt, wenn einmal der Zeitvunkl dazu gekommen ist, in direkte Verhgndlungcn mit einander zu treten Nichts deutet daraus hin, daß eine der kriegführenden Mächte bezüglich etwaiger Vermilllungen anderen Sinnes geworden ist. Die Zu- iaminenkunst Giolittis mit dem Reichskanzler ist auch gar nicht so „plötzlich" crsolgt. Schon vor vier Wochen hat der italienische Staatsmann den Wunsch geäußert, mit dem Graten Bülow gelegentlich in einen mündlichen Gedankenaustausch über die oll- gemeine politische Lage zu treten, und daraufhin wurde die Zu sammenkunft in Homburg vereinbart, die ma» als einen er freulichen Beweis für die Herzlichkeit der deussch-italienischcn Be ziehungen betrachten darf. Mit den inneren politischen Angelegen heiten Italiens hat die Begegnung der beiden Staatsmänner nichts z» tun: denn das sind Samen, die das Deutsche Reich nichts angehcn, und die handelspolitischen Beziehungen der beiden Länder haben vorläufig ihre Erledigung dnrcb den Abschluß des .Handelsvertrags gesunden, der den zuständigen gesetzgebenden Körperschaften zur Genehmigung unterbreitet werden wird. Bon anderer Seite wird geschrieben: Man hat Grund, anzunehmrn. daß Giolitli sich mit dem Reichskanzler ins Einvernehmen zu setzen wünscht, um zu erfahren, ob aus Erwägungen rein politischer Natur der deutsche Finanzmarkt sich bereit finden lassen wurde.
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