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Sächsische Elbzeitung : 01.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187910018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18791001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18791001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-01
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 01.10.1879
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AWsche MMng. Amts- nnö Anzeigeßlatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcu, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Mark viertcljährl. zu beziehen. — »erc- Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Nanin IO Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 5N Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebcrcinknnft.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Aürgcrmslr. Hesse, in Drcödc» und Leipzig die Annoncen-Biircaus bon Haasenstciu L Vogler, W. Saalbach, Jnbalidcndank und Nud. Mosse. Schandau, Mittwoch, den 1. October 1870. Politische Weltschau. Alle patriotischen Kreise Deutschlands blicken mit Gcnngthuung ans jene Ncihc glänzender Tage zurück, welche sich iu dcu letzten Wochen in Elsaß-Lothringcu, der jiingstcn Provinz des Reiches, vollzogen. Dank dem dcnlschcn Blute, was noch ciucin großen Theile der Elsaß-Lothriugcr in den Adern rollt, Dank der richtigen Verwaltung und Dank mich den huldvollen Armschlingen unseres Kaisers, kann im Großen und Ganzen Elsaß-Lothringen anch moralisch als dem deutschen Reiche wiedcrgewonncu betrachtet werden, wenn dort anch noch mancher Groll zu beseitigen ist. Glänzend und weit über alle Erwartungen gehend war zumal der Empfang des Kaisers in Metz. Dort war mehr wie in Straßburg der Einzug des Kaisers ciu Triumphzug, dem nicht nur eingcwaudcrtc Deutsche, sondern auch ein großer Theil der Lothringer ihren Beifall zollten. Dieselben Gesinunngcn bewies auch die Thciluahme uud Haltung der Bcvblkcrnng während der großen Parade bei Frcscaty in der Nähe von Metz; am Mittwoch und anch am Donnerstag während der Fahrt des Kaisers ans die Schlachtfelder in der Umgebung von Dietz wnrdc ihm überall ein herzlicher Empfang von Seiten der Landbcvblkcrnng zn Theil. Die Abreise des Kaisers von Metz nach Baden-Baden erfolgte erst am Freitag Bormiltag, wo dem Kaiser wiederum herzliche Ovationen zu Theil wurden. Der Kronprinz des dcnlschcn Reiches wird sich im Laufe dieser Woche zu seiner Gemahlin nach Nömcrbad begeben und dann mit dieser nach Italien reisen, um dort einen großen Theil des Winters zu verbringen. Es sei dabei bemerkt, daß nur die Ge sundheit der Frau Kronprinzessin diesen Aufenthalt im Auslände erfordert und dag der Kronprinz sich einer guten Gesundheit erfreut. Obwohl unser Reichskanzler Fürst Bismarck auch während seinen Erholungsreisen ununterbrochen po litischen Arbeiten obliegt und somit cs eine absolute ErholungSzeit für dcu Kanzler gar nicht gab, so ist derselbe doch sehr gekräftigt am vergangnen Donnerstag nach Berlin zurückgckehrt, um, nachdem er in Wien mit den österreichischen Staatsmännern der auswärtigen Politik einen ncncn festen Impuls gegeben hatte, sich wieder den inneren Angelegenheiten zu widmen, nnd zwar sind cs die Arbeiten des bevorstehenden preußi schen Landtags, mit denen sich der Reichskanzler als preußischer Ministerpräsident zunächst beschäftigte. Der kaiserliche Statthalter für Elsaß-Lothringen, Gcncralfcldmarschall Frhr. v. Manteuffel, wird sich zu Anfang dieser Woche nach Straßburg begeben, um am 1. Octobcr die Negierung der Ncichslaudc zu übernehmen. Die gegenwärtigen Arbeiten des BnndcSrathcS gelten vorwiegend der Erledigung der mit dem In krafttreten der Reichsjustizgesctzc zusammenhängenden Jnstizvvrlagcn. Außerdem tragen wir von den Arbei ten des Bnndcsralhcs noch nach die Berathnugcn über die weitere Ausdehnung der Gütertarife und über ei nen Gesetzentwurf, bclrcffcnd daö Forststrafrccht in Elsaß-Lothringcn. Die Organisation des ncncn Neichsschatzamtcs Wird jetzt mit großem Eifer betrieben nnd wird die selbe in kürzester Zeit beendet sein. Die Nindcrpestgcfahr hat laut einer kaiserlichen Verordnung eine vollständige Grenzsperre im Lublini- tzer Kreise in Obcrschlcsicn nolhwcndig gemacht, weil auf dem benachbarten russischen Gebiete die Rinder pest grassirt. Das nunmehr zu dcu historischen Thatsachen gc- hörcndc Ereignis; der Zusammenkunft des deutschen Reichskanzlers Fürst Bismarck mit den Leitern der Österreich-ungarischen Politik in Wien äußert seine nachdrückliche Wirkung ans die gcsammtc auswärtige politische Lage. Die bedeutsame Thatsachc, daß durch die Ucbcreinstimmung und gegenseitige Wahrung der Interessen Deutschlands und der österreichisch-unga ¬ rischen Monarchie, wie sic als das Resultat des Scharfblicks und Einflusses des Fürsten Bismarck bei den stattgehnbtcu Verhandlungen unzweifelhaft auznschcn ist, wirkt bereits als ein kräftiges Bc- schwichtignugömittcl gegenüber den Allianz- nnd Re vanche-Gelüsten der mißvergnügten östlichen und west lichen Nachbarn Deutschlands. Rußland mußte die Ucberzcugung gewinne», daß Oesterreich in seiner auf der Balkanhalbiusel eingenommene« und vielleicht noch zu erweiternden Stellung durch den mächtigen Einfluß Deutschlands geschützt werden wird. Wie diese in Wien besiegelte Freundschaft zwischen Deutschland und Oesterreich die beste Gewähr bietet für einen dauern den Frieden unter den Großmächten Enropa's, so hat sic anch zugleich die Förderung friedlicher Interessen zum Zweck, als welche iu erster Linie die handels politischen Beziehungen Deutschlands uud Oesterreichs uutcr einander bezeichnet werden könne». Deutschland nud Oesterreich werde» durch entsprechende Acndcrnug der bestehenden Zolltarife ihren Industrie-Erzeugnissen den Weg nach dem Orient eröffnen, welches Absatz feld bisher fast ausschließlich vou Frankreich und England beherrscht wurde. — Der Kaiser von Oester reich empfing am Freitag sämmtlichc in Wien an wesenden ungarischen Minister. — Der österreichische Botschafter für Paris, Graf Beust, wird zn Anfang Oktober auf scincu Posten zurückkchrcn. — Der öster reichische Neichörath ist laut kaiserlichem Erlaß auf dcu 7. Octobcr ciubcrufeu. — Da inan iu Frankreich sich in das Unvermeidliche finden und mit den zwischen Deutschland und Oester reich gefestigten Frenndschaftsbeziehungcn als einer unabänderlichen Thatsachc rechnen muß, so suchte» verschiedene französische Zeitungen wenigstens ihren Groll dadurch ausznlasscn, daß sie über die deutschen Kaiscrfcicrlichkcitcn uud Truppenschauen in Elsaß- Lothringcn die gcringschätzigstcn, dabei aber sich wider sprechendsten Berichte zn bringen. Die kürzlich von der Agcncc Havaö veröffentlichte nnd mit viel daran geknüpften Befürchtungen in die deutschen Zeitungen übcrgcgangcuc Phrase, welche in einer Rede dcö französischen Ministers Lcpöre bei Besichtigung der Festungswerke Montbcliards vorgekommcu sein sollte, nach der „Frankreich nichts wolle als den Frieden, aber falls jemand etwas anderes wolle, Frankreich bereit sei," wird nachträglich als „ungenaue" Wieder gabe der ministeriellen Acnßcrungcn bezeichnet. — Die inneren Angelegenheiten in Frankreich werden sich in nächster Zeit nach zwei Seiten hin lebhafter entwickeln: in der Bckämpfnng der radikalen Be- slrcbnngcn demagogischer Aufrührer, uud dcö jestütischcu Clcrns. Die crstcrcn sind namentlich im südlichen Frankreich sehr thütig und beabsichtigen u. A. eine besondere Zeitung als Organ des Revolutionärs Blcmgui zu gründen. Der Kampf gegen die Jesuiten soll nach einer Rede dcö Ministers Ferry durch die vorausgesetzte Durchdringung dcö von ihm bearbeiteten Schulgesetzes auf's Neue anfgcnonimc» werden. Die Maßregeln Englands zur Bckämpfnng dcö afghanischen Aufstandes scheinen doch, in Erwägung des Umstandes, daß bei schleunigstem Vorgehen noch am ersten der Aufruhr zn unterdrücken sein möchte, schneller gefördert zu werden, als nach den ersten Nachrichten auzuuchmcu- war. So ist die Brigade des General Baker nach einer Nachricht ans Simba bereits in Kuschi nngekommcu. Die Trnppcn unter General Roberts sind mit allen erforderlichen Trans portmitteln für den Vormarsch gegen Kabul versehe» u»d soll letzterer unverzüglich beginnen. In Dänemark wird der Reichstag am 6. October eröffnet werden. Die Eortcs in Spanien sind znm 3. November einbcrnfcn worden. Um einen Einfall dcö Königs von Abessinien in die obcrügyptischc Provinz Sudan znrückznwcisen, sah sich der Khcdive von Aegypten gcnöthigt, die ägyp ¬ tischen Truppen dorthin zusammen zu zichcu. Die Pforte wird ihm zur Unterstützung 10 Bataillone von 5 (syrischen) Armeekorps senden. Gewerbcausstellultg. VIII. Ein Theil der Wiese wird von dem Hanptproduct der ganzen Gegend eingenommen, dem Sandstein. Nahe am Hanse haben Fröde L Pieschel in Schmilka Sandsteimvürfcl mit verschiedenartig bearbeiteter Ober fläche ausgestellt. Dahinter liegen Stnfcn von Staub in Schöna, welche die respektable Länge von 5 m haben. Aus dem Bieucrschcu Bruche iu Krippen stammt die große, schrägstchende Platte, welche eine Fläche von 3(/-r <im hat und dabei 22 cm dick ist. Mehrere Schleifsteine sind vou Großer iu Schaudau. Außerdem haben noch Förster in Königstein Stufe» u»d eine» Schleifstein, Grasscc daselbst einen Trog nnd Stnfcn; Hmmg, Königstein, eine Stcinbank nnd Würfel; Wetzstein in Krippe» eine Stciiivasc; Geißler i» Königstein und Klligc in Wendischfähre verschieden artig bearbeiteten «audstcin anögcstclll. Ziegel zm» Maner- nnd Esscnba» liefert Nöhr'ö Ziegelei in Ostrau und Lorenz in Prossen. — Damit Pfähle in feuchter Erde nicht so leicht sank werden, kann man sic in thöncrne Pfahlhülscn stecken, die Moritz Boden in Elstra liefert. — Die chemische Farik von Löwig in Mügeln, deren Chemikalien wir früher kennen lernten, hat auf der Wiese ciuc reiche Auswahl Eha- mottcwaarcn ausgestellt. Da ist zu scheu ein großer Apparat zur Fabrikation vou Säurcu, daun Abdampf- schalen, Schlotten, Esscliköpfc, große Behälter znm Aufbewahrcn scharfer Flüssigkeiten, kleine nnd große Fässer und Tonnen n. a. m. Eine kolossale Blumcn- vase auf der Mitte der Wiese kann nicht übersehen werden. — Links von ihr steht ein solid gebauter Nüstwagcu von Gotthelf Koitzsch iu Pnlönitz. Eiuc kleine eiserne Hebemaschine, mit der man den schweren Wagen leicht heben kann, ist erst seit einigen Tagen da. — Ein Boot mit Rudern hat August Schneider iu Schöna geliefert, die Holzsohlen darin sind auch vou ihm. — Rechts davon sind landwirthschaftliche Maschinen zn scheu. Zwei Wcudcpflügc und ciuc» gewöhnlichen Pflug stellt Schmicdemstr. Weber in LaugwolmSdorf anü. Von Hermann Wenzel in Seb nitz sind ciuc Dreschmaschiuc mit Göpel und eine Häckselmaschine da; eine Sensen - Dengelmaschine, eine Drehbank imd eine Jänchcupnmpc stehen in der Halle (No. 11). — Die Maschinenfabrik von Stcndc in Pennrich b. Dresden ist vertreten durch eine Brcit- säcmaschinc, 4 Häckselschncidcmaschinen, Schrot-, Rü ben und KartoffclsclMidcmaschincn. In der Halle stehen noch Getreidereinigungsmaschinen and derselben Fabrik. — Wir wende» u»s nach rechts nnd gelange» i» die Halle. Ecke nud Seite derselben wird eingenommen durch Chamottcwaarcn aus der Margarcthcnhütte bei Bautzen (Vertreter: Fritz Kluge Steinbruchbcsitzcr iu Wcudischfährc). Hier fallen nnö vor andern Gegenständen schöngcformtc Vasen und Akrotericn (Dnchaufsütze) auf. Saudstciuwaarcu, Ccmcnlfnß- bodcnplattcu und Nohrgcflcchte, letztere für Zimmcr- dcckenbau, intcrcssircn den Baumeister. Der Wirth- schaftswagcn daneben ist in den Werkstätten der Herren Golle und C. G. Thomas entstände::, irren wir nicht, so hat ihn ein reicher Holzhändlcr in Dresden gekauft. — Mehrere Landauer nnd PhaütonS stammen aus dcu Pulsnitzer Wagcnfabrikcu von Löhnig und Lindenkreuz. Sic mußten oft durch neue ersetzt werden, da die ausgestellten Käufer fanden. — In neuerer Zeit ist ei» Jagdwagc» von Nowack ' in Bautzen dazngekommcn. — Auch die Maschinen fabrik der Fricdrich-Angnst-Hüttc in Potschappel ist bei unö vertreten durch 3 Pflüge (Hartmami'schcS Patent). Unter Nr. 69 hat Böttchcrmcistcr Damme in Naußlitz bei Nosscu 2 Butterfässer ausgestellt. —
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