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Elbeblatt und Anzeiger : 29.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188910294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18891029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18891029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-29
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 29.10.1889
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4S. Jahr«. - Dienstag, den 29. October 1889. krjchcwt in Stiel« wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag. — Slbonnemenspreis vierteljSbrlich 1 Mark 2b Pfa. — Bestellungen nehmen alle Saiftrl. PcinnsieUr-, Paftbotcn, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E- Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welch« bei dem ausgebreitetcn Leserkreise eine wirksame veröstrnt- lichung finden, erbitten wir uns bis Montag, resp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Bormittags v Ubr. Jnsertionspreis die dreigespaltenc LorpuSzetle oder deren Raum 10 Psg. WÄall un- Anzcher. Amtsötatt -er König!. Amtshanptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadttathS zu Ritsr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 28. October 1889. — Die außerordentliche Gmeral-Veisaininlung des allgemeinen Konsum-Vereins zu Riesa, deren Einbe rufung sich nochmals nothwendig gemacht hatte, beschloß gestern bei sehr zahlreicher Anwesenheit der Mitglieder „einstimmig" die Auflösung des Vereins. Seit 20 Jahren hat die Genossenschaft ziemlich regelmäßig 6°/, Dividende an ihre Mitglieder gezahlt. — Im Saale des „Wettiner Hofes" giebt nächsten Freitag bas Trompetercorps unserer Garnison unter Leitung seines Stabstrompeters, Herrn V. Günther, bereits das erste Abonnement-Conceit, welches allen Musikfreunden noch einen besonderen Kunstgenuß bieten wird, indem Herr Hof-Kammervirtuos Renard an demselben mitwirkt. Ueber die Leistungen des ge nannten Künstlers und Las von ihm erfundene und gespielte Instrument liegen uns mehrere sich s.hr an erkennend und empfehlend aussprechende Berichte vor, aus denen zu ersehen, daß Herr Renard Vorzügliches bietet. So schreibt das Wittenberger Kreisblatt: „Nach jahrelangem Studium, Versuchen und endlich überwundenen technischen Schwierigkeiten ist es gelungen, ein klassisches Instrument zu erfinden, bei welchem die Probleme: Verbindung der Harmonie mit Melodie, verstärkte Tonfülle, noble, silberklare Klangfarbe und Formen-Veredelung angestrebt und glänzend gelöst wurden. Dieses poesieumwebte, preisgekrönte Concert- Jnstrument ist eine Verbindung von Harfe und Cittara, wird stets Solo gespielt und gelangt in seiner seinen Ruancirung und eigenartigem Tonzaubec zur wahren Geltung. DaS von dem königl. Hofkammer-Virtuosen Herrn Renard, dem Erfinder dieses preisgekrönten Instruments „Poesie-Harfe" veranstaltete Concert bot denn in der That einen eigenartigen Genuß; Herr Renard beherrscht das Instrument mit seltener Meister schaft und verstand es, das Auditorium in hohem Grade durch seine Vorträge zu fesseln. Der geschätzte Künstler trug mit der ihm eigenen Empfindungstiefe fast ausschließlich eigene Compositionen vor." Herr Renard hatte bereits die Ehre, vor Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm von Deutschland, König von Preußen, Sr. Majestät König Ludwig von Bayer«, Königin- Mutter Marie von Bayern und den Prinzen des Erlauchten Bayerischen Könighauses, Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich, dem König von Italien, Sr. Majestät dem König Albert und Königin Carola von Sachsen, dem Großfürsten Constation von Rußland, dem König Otto von Griechenland, dem Herzog Wilhelm von Braunschweig, dem Prinzen von Wales, dem Schah von Persien und anderen hohen Personen zu concertiren. * — Das erste Eis der angehenden Wintersaison hat hier die Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gezeitigt und damit den Blumen und zarteren Pflanzen, die noch im Freien vegetirten, den Tod gebracht. Ein kalter rauher Ostwind herrschte schon im Laufe des Sonnabend und kündigte an, daß der Wintersmann seine Visitenkarte abzeben wolle und es Zeit sei die Winterüberzieher und bald auch die Pelze aus ihren Sommerasylen wieder hervor zu holen. — Die Ökonomische Gesellschaft im Königreich Sachsen hat beschlossen, den Zeitverhältniffen entsprechend ihre bisherige Thätigkeit einer vollständigen Reorga nisation zu unterziehen und ihre Wirksamkeit nicht bloS wie bisher auf wissenschaftliche Vorträge und Anregungen auf dem Gebiete der Landwirthschaft und Landeskultur zu beschränken, sondern auch in praktischer Weise zum Ausdruck zu bringen durch unmittelbare Beteiligung an der Durchführung wirthschaftlicher Angelegenheiten. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt „Das Schiss" uuterm 24. Oktober: In Hamburg bleibt der Güterzufluß ein recht befriedigender und die Frachten nach Mazdeburg-Wallwitzhafen konnten wieder etwas anzichen, während sie nach Sachsen-Böhmen sich be haupteten. Die Schiffer ziehen jetzt Reisen nach Dresden und Böhmen vor, da sie von dort noch eine lohnende Thalreise erhoffen. Ob dies zutrifft, läßt sich bei den gerade in diesem Herbst beobachtete« häufigen Schwankungen im Exportgeschäft nicht mit Sicherheit Vorhersagen. Während es vor Kurzem noch den An schein hatte, als sei in der letzten Ottoberhälfte eine überaus starke ZuckerauSfuhr aus Böhmen zu erwarten, hat sich dieser Verkehr bisher noch in mäßigen Grenzen bewegt und es soll nun erst der November das er wartete große Geschäft bringen. Hoffentlich bewahrheitet sich dies. In Magdeburg umgekehrt hat sich die An fangs recht geringe Zuckerverschiffung in Len letzte» Tagen merklich gehoben. Kohlenverschiffunzen gehen schwach aus Mangel an Was« und an Kohlenwagen für Len Elbeverkehr, Frachten darin in Anbetracht des guten Wasserstandes recht fest. — Wir machen darauf aufmerksam, daß nach tz 1 der Verordnung vom 11. April 1874, die Beob achtung der geschloffenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend, sowohl öffentliche Tanzvergnügen, als auch Tanzvergnügen geschloffener Gesellschaften und Privat bälle, auch wenn dieselben in Privathäusern abgehalten werben, bis zur letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste, vom ersten Weihnachtsfeiertage einschließlich desselben zurückgercchnet, mithin in diesem Jahre bis mit Mitt woch, den 18. Dezember, abgehalten werden dürfen. Die Abhaltung von Concerten und theatralischen Vor stellungen ist dagegen auch in der letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste gestattet. * Gröba, 28. Oktober. Das 350jährize Jubi läum der Einführung der Reformation in sächsischen Landen wird hierorts mit Rücksicht auf die vor Kurzem stattgehabte Wettinfeier in einfacher Weise begangen werden. Dagegen gedenkt der hiesige cv.-luth. Jüng- lingsverein, am Reformationsfesle Abends 6 Uhr eine Nachfeier zu veranstalten, zu der Alle, die sich für diese Sache interessiren, freundlich eingeladea und herzlich willkommen sind. Die vorhandenen Kräfte erlauben es nicht, größere Aufführungen zu veranstalten, die übrigens auch wenig in den engeren Kreis eines christlrchen Jünglingsvereins hineingehören, doch werden die MitglieLer, deren der Verein außer einigen erst Angemeldeten 20 zählt, das Ihre aufbieten, um durch ernste und heitere Deklamationen und Gesänge die Abendstunden unter das Licht festlicher Freude und religiöser Anregung zu stellen. Leu den bei Lommatzsch, 23. Oktober. Die Agi tation für die Erweiterung des Schmalspurbahnnetzes in der Richtung von Wilsdruff aus wird jetzt auch in der hiesigen Gegend betrieben. Zu diesem Zwecke hatte Herr Rittergutsbesitzer Otto Steiger auf Leutewitz gestern Abend im hiesigen Gasthof eine Zusammenkunft der beteiligten Interessenten veranstaltet. Die Versammlung war gut besucht, wenn auch nicht alle Ortschaften, die eingeladen waren, Vertreter gesandt hatten. Nament lich war am Anfänge auch die Stadt Lommatzsch stark vertreten, obwohl es sich zunächst nur um das Interesse der Landgemeinden handelte. Herr Steiger übernahm den Vorsitz und erläuterte das von Herrn Kitzler ausgearbeitete Projekt. Darnach soll die dem Landtage zu unterbreitende Bittschrift die Erbauung einer schmalspurigen Eisenbahn von Wilsdruff nach Klipphausen, Röhrsdorf, Ullendorf, Robschüy und Miltitz, von hier aus weiter über Löthain, Görna, im Thale bis Zöthain und durch das Wahnitzthal nach Leuben, von hier aber über Meila, Lüttewitz nach Gadewitz geführt werden. Dieser Plan fand auch nach einigen Auseinandersetzungen bei der Abstimmung durch die Mehrheit der Versammlung Annahme, obgleich die anwesenden Vertreter der Stadt Lommatzsch darauf hinwiesen, daß eS jedenfalls auSstchtSvoller sei, die Wetterführung der Bahn von Zöthain nach dem nahe gelegenen Bahnhofe Lommatzsch zu erbitten, als die Fortführung von Zöthain »ach Leuben, da diese Linie doch zum Theil nur neben einer schon bestehenden her laufen werde. Der Vorsitzende Steiger betont« da gegen noch, daß auch bei der Ausführung der Bah« in der Kitzlerschen Projektirung das Interesse der Stadt Lommatzsch insofern in Frage komme, als diese Projectirung für die Zukunft die beste Gelegenheit biete, einstmals eine schmalspurige Verbindung zwischen Lom matzsch über Leuben nach Meißen anzustreben und daß es auch aus diesem Grunde wünschenswcrth sei, wenn die Stadt Lommatzsch sich mit für Las Projekt verwenden würde. Löbau, 24. Oktober, Auf der hiesigen Moltke- straße ereignete sich heute Vormittag 11 Uhr bei einem Neubau ein schwerer Unfall. Als die bei dem Baue beschäftigten Zimmerleute mehrere Balken zum Hebe» des Hauses mittelst eines Flaschenzuges hinaufziehen wollten, riß in dem Augenblicke, als die Balken, oben angelangt, eine Wendung zu machen hatten, daS Seil, an dem der Jlaschenzug befestigt war, und die in der Luft schwebenden Balken stürzten wieder herunter. Während nun von den zwei untenstehenden Zimmer leuten, welche die Schwankungen der aufzuziehende» Balken mittelst Leinen zu verhindern hatten, der eine noch rechtzeitig beiseite springen konnte, wurde der ältere, der 58 Jahre alte Zimmermann Clementz aus Ebers dorf von den herabstürzenden Balken gefaßt und auf mehrere an der Erde noch zum Aufziehen bereitliegende Balken gedrückt. Obwohl die Mitarbeiter denselben sofort aus seiner unglücklichen Lage befreiten, vermochte der hinzugerufene Arzt nur noch den bereits einge tretenen Tod zu constatiren. Pirna, 26. October. Die gewaltigen Ausgaben, welche an die Stadtgemeiade infolge der ausgedehnten Kasernenanlagen rc. herantraten, führten bekanntlich zu der mit der Sparkasse zu Dresden vereinbarten An leihe in Höhe von 1 Million Mark; inzwischen sind der Bedürfnisse aber schon wieder so viel herangetreten, daß man sich wohl oder übel mit der Beschaffung weiterer Geldmittel befreunden muß. Seitens deS Raths ging an die Stadtverordnete» in dieser Hinsicht eine spcciellere Zusammenstellung der betreffenden außer ordentlichen Ausgaben, mit denen sich nunmehr der Rechnungs- und Bauausschuß noch des Näheren be schäftigen wird. Geld ist erforderlich zugleich für daS in Bälde in Angriff zu nehmende Beschleußungswerk, sowie für die eventuelle Erwerbung der Gasanstalt, worüber zur Zeit noch die Unterhandlungen schweben. Pirna. In diesen Tagen wurde bei der auf dem benachbarten Cotta'schen Revier abgehaltenen Treib jagd durch Unvorsichtigkeit eines junge» Jagdliebhabers Herr Freiherr v. Friesen-Leyffer vom Gut FriedrichSthal mittelst Schrotpatrone in beide Beine geschossen. Selbst verständlich war die Jagdfreude dadurch erheblich ge trübt. Lugau. Am Mittwoch in der 6. Morgenstunde wurde in einem Graben bei Lugau der Privatus Klemm von hier durch Vorübergehende todt aufgefunden. Klemm war vor Jahren in Lugau Maschinenwärter auf einem Steinkohlenwerke, wanderte später nach Brasilien auS, wo er in verschiedenen Stellungen thätig war, und kehrte vor Kurzem in sein Vaterland zurück, die Sesoigen zu begrüße», bez. dieselben überS Meer zu hole«. ES sollte anders kommen. Ob ein Unglücksfall oder ein Verbrechen vorliegt — bei dem Tobten fand man ge rüchtweise weher Geld noch Uhr — wird die sofort eingeleitete gerichtliche Untersuchung ergeben. Frankenberg, 25. Oktober. Der königliche
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