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Dresdner Journal : 04.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186402040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-04
- Monat1864-02
- Jahr1864
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- Dresdner Journal : 04.02.1864
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roc. clal. tien Ich- bcr nro lle- I--) oco per s--) gen ril- rste 23. Lrz /«- per all. Im bbt or- mg den der Ad^iiementLpreift: ^lldrlivk: 8 1>dlr. — k<ssr- io »»oll—il. 1 Im Kniliut« '/,MrI.: 1 „ 1» „ „ ,. stritt kost auck klooLtllck io vr—ä«o: 15 ktxr. l 8tewp«I-iu- dliurslos kkuweuvro: 1 ölxr. 1 »ekl»s» dioru. Inseratenpreise: k'ür rl«o R«nm «ioer 2«ll«: 1 Axr. Vot«r ckis Leite: 2 öc'^r. Lrschrtnr»: DNxllcb, wlt Knniekme ckee 8onn- nnck kHertzx«, Kdeock» für ckeu kolxeucken Tex. Doniltrstag, den L Februar. 1864. DresdnerZMrml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Snseratenannahmc auswärts: Lslprix: D«. It«Li«oeriirr>!il, Oowmissionür lle» Irreeckner ckournnle; edeuck»».: It. L. Ii-r-o»»; Rawbar^ - Kile»»! IlttüüKgr»!» L Vuk>i.LK; Berlin: Oi:»viri»'e»:t>o l!ucli- tisncll., liertne rr«', tturenu; Brswvn: t). 8cnl.»ir«; NreilLn: l.ni is 8rLKu»:»; rreoickort L. Sl.: Lnclill.; Köln: Knoi.i' liXocuc^n; k»ri»: v. (28, rue cke b»n» eok-tN,); kr»G: bl». »»Nelkin", ttuvüli.; Vien: Lomptoir <1. >c. rVieuc-r /»itnnj-, 8teknii»z>I. 887. Herausgeber: LLnixl. Lxpeäitiov äe» Ureigner ckonronl», vreslieo, ölnrieoetr»«,« li«. 7. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Rachrichteu. TageSgrschichte. Dresden: Abg. Reiche Eisenstuck-f. d-Kammerverhandlungrn. — Wien: Schlußdebatte des Abgeordnetenhauses über den Zehnmillionencredit. Be- gnadigung. — Kassel: Versammlung des SchleSwig- F Holstein-Comitc-s. — Schwerin: Zeitungsverbot.— Oldenburg: Der Preußendurchmarsch. Versamm lung des schleswig-holsteinschen Landesausschusses. — Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Karls ruhes Versammlung von Abgeordneten der Volks partei. — Aus dem Braunschweigschen: Zur Erbfolgefrage. — Paris: Antwort des Kaisers auf die Adresse. Crawall. — Kopenhagen: Aus dem Vclksthing. — New-Bork: Aus der neuesten Post. Schleswig-Holstein. (Schreiben des Feldmarschalls v. Wrangel an den dänischen Oberbefehlshaber und dessen Antwort, v. Wrangel's Proclamation. Aus Kiel und Altona) Der polnische Autstaud. (Nachrichten aus Warschau. Taczanowski. Verhaftungen.) Landtrgsverhandluugrn. Ernennvngrn. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Budissin. Großschönau.) Statistik u. »olkswtrtflschast Frutstrton. Anlrrate. Taqeskaleuder Börsen nachrichten Ttttgraphisisk Nachrichten. München, Dienstag 2. Februar. Der „Bayer- schen Zeitung" zufolge Kt die dayersche Negie rung unter dem 21. Iauar einleitende Schritte zur Abhaltung von Miuistnouferra-rn mit Bayern glrtchgrfinuten Regierungr. gethan, um sich über dir scyleswig - holsteinsche hzche zu verständigen. Dir Rückäußrrungen seien jvych «och „icht sämmt- lich eingrgangrn, und bliebe >p,nach das Weitere späterer Mitrhrtlung vordehal^. Nrndsburg, Dienstag, 2^xhxuar, Rachm. Um 1 Uhr Nachmittags sind Ihr königl. Hohei ten der Kronprinz und Prinz Lischt von Preu ßen sowie Geurralfeldmarschall Fr?, v. Wrangel mit dem ganzen Grnrralstabe nach^ypp (zwischen Rendsburg und Schleswig) abgeganger Um ^r2 Uhr wurden die ersten dänischen Gefangen, 4 Dra goner und 5 Infanteristen, hier ettrbracht. — Nachmittags K4 Uhr. Soeben tvf,n wieder dänische Gefangene ein- Kiel, DienStug, 2. Februar, Abends 10 Uhr. (Uebcr Berlin.) Heute Nachmittag sand b Aosrl und Miffuude (nordwestlich von Eckernförde, irdöst- lich von Schleswig, etwa in der Mitte zwische^^ beiden Städten und noch diesseits der Schlei) ein^Gj. stündiges heftiges Gefecht statt, bei welchem.^ Waffengattungen, besonders aber die Artist«, engagirl waren. Dir Dänen wurden von Preußen mit größter Bravour in den Brück« köpf (von Missunbe) zuruckgeworfen. Den „Hamburger Nachrichten" wird unter heu tigem Datum auS Kiel geschrieben, daß nach Eckern sörder Berichten die Danen nach wenigen gewech ¬ selten Schüssen überall zurückweichen. Die vor rückenden Preußen, die muthvoll und begeistert find, werden überall festlich empfangen. Unter den von den Preußen gefangenen Dragonern be findet sich der Leutnant Baggrsen. Berlin, Mittwoch, 3. Februar Aus dem preußischen Hauptquartiere in Schleswig find Nach richten von heute früh hier eingegangen. Hiernach hatte Prinz Friedrich Karl gestern 74 Geschütze gegen Miffunte im Feuer; er gewann die Urbrr- zeugung, daß die Dänen Stand halten. Es gab nahe an IW Todt, und Verwundete. D»e preu ßischen Trupp n bielten sich must«rbaft. Die Avant garde und die 11. Inkanterirdrigade waren im Feuer. Miffunde brannte. Brüssel, Dienstag, 2 Februar, Nachmittags. In einem gestern abqevaltenen Conseil bat da« Ministerium beschlossen, dem Verlangen des Kö nigs nachzukommen und im Amt, zu bleiben. Die Kammern sollen in der zweiten Hälfte dieses Mo nats einberukrn und ihnen di? Budgets und ad ministrativen Gesetze vorgelegt werden. Dresden, 3. Februar. In dem gestern an dieser Stelle befindlichen Artikel über die Sachlage der schleswig-holsteinschen An gelegenheit am Bande hat sich ein Druckfehler in den mit gesperrter Schrift hervorgehobenen Satz ringe schlichen, den wir, um mögliche Mißverständnisse zu ver meiden, hiermit berichtigen: es muß nämlich dort heißen, es sei durch die Vorgänge in der Bundestagssitzung am 14. Januar klar gestellt, „daß der Bund als solcher mit der militärischen Besetzung Schleswigs durch die Groß mächte nichts zu thun haben wolle und alle Eonsequen zen, die für die Regelung der Successions-Verhält nisse daraus von anderer Seite gezogen werden könnten, von vornherein abweise". Lngl'Sgeschichie. Dressen, 3. .K«s«tt.r„ I» der heutige» Sitzung der Zweiten Kammer zeigte der Präsident der Kammer zuvörderst das in voriger Nacht erfolgte Ableben des Abg. Reiche-Eisenstuck an und widmete demselben, unter Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Verewigte in seiner ständischen Wirksamkeit erworben, einen ehren den Nachruf. — Sodann Hal die Kammer heute die Be ratung über den Gesetzentwurf, einige Abänderungen der Landgcmeindeordnung betreffend, beendigt und diese Vor lage mit den von ihrer ersten Deputation beantragten Abänderungen angenommen. Wien, 1. Februar. (Pr.) Nach viertägiger Debatte fiel endlich heule die Entscheidung in der Angelegenheit des Zehn - Millionen - Credits. Das Abgeordneten haus, nachdem es den geforderten Eredit verweigert und nur die Bundesmatricularquote von 5,343,000 Fl. be willigt hatte, ging über die ihm von seinem Finanzaus schuß vorgeschlagcne Resolution mit einer Majorität von 103 gegen 50 Stimmen zur Tagesordnung über. Das Resultat wird kaum Jemand überraschen; das Schicksal der Resolution war an dem Tage bereits entschieden, an welchem Baron Tinti seine 79 Gesinnungsgenossen in geschloffener Phalanr Position nehmen ließ. Auch die ministeriellen Auseinandersetzungen, die dem Beschluß vor- ausgingcn, boten nicht viel deS Neuen und Ueberraschen- den, und wer sich die Mühe nahm, den Vorverhandlun gen im Finanzausschuß zu folgen, der wird in den Re- , den des SlaaisministerS und des Ministers der aus wärtigen Angelegenheiten nur Wiederholungen deS an rnem Orte von den nämlichen Rednern Vorgcbrachten finden. Auf Ueberraschungen war es überhaupt bei der ganzen Affaire nicht abgesehen; überrascht hat das Haus nur Einer, nämlich der Abgeordnete Freiherr v. Tinti. Allzu stolz aber dülfen die 103 Antiresolutionisten auf ihren Erfolg nicht sein, und zwar nicht blos darum nicht, weil es an sich schon keine ruhmcswerthe That war, über eine der heiligsten Sachen Deutschlands einfach zur Tages ordnung übcrzugehen, sondern auch deshalb nicht, weil 'sie die 59 Resolutionisten nur überstimmt, aber nicht widerlegt haben. Von spcciellem Interesse, wenn auch mit dem Gegenstände der Verhandlung in nur indirectem Zusammenhänge stehend, war das Dementi, welches Hr. V. Schmerling heute allen jenen Gerüchten gegenüber stellte, welche in den letzten Wochen angeblich von drohen den Schwankungen in der innern Politik Oesterreichs wissen wollten Die Bevölkerung wird sicherlich mit Be friedigung Act nehmen von den entschiedenen Worten, mit denen Herr v. Schmerling die Stabilität unscrs VerfaffungSlebcns als von keiner Seite in Frage gezogen Krkärtr. Möge es immer so bleiben, und möge auch Hrn. V. Schmerling seine Zuversicht nimmer verlassen. Es Holl nicht immer so gewesen sein. — Der Minister deS Aeußern Graf Rech berg äu ßerte sich in seiner Rede u. A. wie folgt: »Ehe ich in das Wesen der Sache eingehe, muß ich mir er lauben, einen Ausoruck zu erwäbnen, der hier mehrere Male Kn Lause der Verhandlung gebraucht worden ist. Es find die beiden deutschen Großmächte mit dem Ausdrucke „Vormächte" bezeichnet worden. Ich muß hier constatiren, daß von Seiten der Vertreter der Regierung dieser Ausdruck nicht gebraucht worden Hi Er konnte auch nicht gebraucht werden, weil er mit den Grundprincipien des Bundes nicht im Einklänge steht. In den Grundprincipien des Bundes ist die Gleichheit der Rechic aller Piitglicdcr, welches immer der Urmang ihres territorialen Besitzes sein mag, sörmlich ausgesprochen, und an dieser Gleichheit der R.chte hak auch die kaiserliche Regierung als einem ter wesent lichen Grundpfeiler des Bundes immer streng scstgchalten. Die kaiserliche Regierung legt großen Werth daraus, daß hier consta- tirl wird, daß sie alle Grundgesetze des Bundes achtel und ehrt, daß sie einen großen Werth aus die Aufrechterhaltung des Bun des legt. Sic wird stets den PriNcipicn, welche dem Bunde zu Grunde liegen, Rechnung tragen. Was sie von ihren Mitver- bündeten begehn, das ist aber die Rücksicht, welche alle Bundes glieder sich gegenseitig schuldig sind, das ist die Beachtung der Nothwendigkeilen, welche die Verhältnisse, welche die besondere Lage dem einen oder dem andern Gliedc deS Bundes auscrlegen. „Oesterreich und Preußen, dies kann man nicht läugnen, ha ben >m Falle von selchen Verwickelungen, sie haben im Falle rines Krieges die ganze Gesabr, die ganzen Opser, die ganzen Lasten des Krieges beinahe ausschließlich zu tragen. Es ist billig, daß in Fragen, wo es sich um einen Krieg bandelt, ihr« Stimme auch wenigstens einiges Gehör finde, ihrer Stimme das Gehör nicht versagt werde. Es ist ein unnatürliches Verhältniß, wenn Staaten, die vielleicht 80, ich sage 80 Procent der Gejammlbe- iMwoang de» «vr-sentiorn, n» in euee» Itreeq tsinem- zichen lassen sollen durch eine Minorität von 20 Procenl, eine Minorität, die infolge des besondern Stimmenverhältnisses, wel ches am Bunde gilt, dort die Majorität bildet. (Es dürste in teressant sein, zu erfahren, wie Herr Gras Rechberg dieses Re sultat seines Rechncnerempels herauszebrachl bat. T. Red.) Wir achten die Rechte von jämmtlichen Bunocrgliedern, wir erkennen sie an; aber unsre Bundesgenossen sollen auch bedenken, daß in der Ausübung dieses Rechtes eine gewisse Mäßigung, eine ge wisse Rücksicht ihnen durch die Verhältnisse schon zur Pflicht ge macht wird, daß, wenn man es versucht, die Ausübung vieles Rechter auf die Spitze zu treiben, man auch den Kerm der Aus lösung des Bundes legen muß — unnatürliche Verhältnisse kön nen keinen Bestand baden." Die übrigen Ausfübrungen des Ministers bildeten eine Dar stellung der Ereignisse und der Rezicrunaspolitik. Die von den Westmächlen im Jahre 1720 garanurle Integrität der dänischen Monarchie berechtige die dänische Regierung, bewassnclc Hilfe von den erster« zu lordcrn, wenn der Bund durch Occupation und Eroberung Schleswigs für eine neue Dynastie die Integrität der dänischen Monarchie angreifen und die Umgestaltung der Karte Europas anstreben wollte. Dem mußte man dadurch Vorbeugen, daß man die Occupation aus Grund zweifelloser völkerrechtlicher Verpflichtungen Dänemarks anstrebte. Das ist der Kern der Rcch- derg'schcn Ausfübrungen. Lemcrkcnswcrlh war der Schluß der Rede des Ministers. „Ehe ich schließe — äußerte derselbe — muß ich noch eines gewissen Mißtrauens erwähnen, das sich im Laufe der Verhand lung kennbar gemacht bat in Bezug aus innere Fragen. Ich mutz es meinem sehr geehrten Freunde und Ecllegen, dem Herrn Slaalsministcr, überlassen, hierüber Beruhigung und Aufklärung zu geben. Meinerseits halte ich mich aber ebensalls zu der Er klärung verpflichtet, daß sowie in der Frage dieses Tages, in einer äußern Fiagc, das Gesammlministcrium einig einsteht für den Gang der Regierung, so auch in der innern Frage das Ge- sammtmiiilftcriunl sich einig stellt aus den Boden der Verfassung." (Beifall im Ecntrum.) Feuilleton. Dresden, 3. Februar. Gestern gab Herr C. Ober- thür, Harfenvirtuos aus London, seine 8oirev musiealv. Die Harfe gehört nach der Flöte zu den ältesten musika lischen Instrumenten; denn schon die alten Aegypter be saßen große Harfen mit Schaukasten, geschmackvoll und kunstreich gefertigt, mit Schnitzereien geziert, mit Elfen bein, Schildpatt und Perlmutter ausgelegt und mit 18 bis 21 Saiten. Aber nach allen Vervollkommnungen und trotz ihres Reichthums an Harmonie und Tonumfang und der daraus hervorgehrnden Selbstständigkeit nimmt die Harfe doch eine sehr subjektive Stellung in der Musik rin und ist nur auf einen rngern Kreis von Stim mungen und musikalischen Wirkungen angewiesen. Der eigenthümliche Charakter diese- Instrument-, dir ver waltenden zarten Tonrffecte in den verschiedensten Ver schlingungen von Passagen sind vielmehr geeignet, den Spieler in das freie Gebiet träumerischer Phantasie zu verlocken, deren Grundzug poetische Schwärmerei und süße Melancholie ist, als der Musik im Allgemeinen zum Ausdruck vollendeter Formen und Tondichtungen zu dienen. Mit diesem subjektiven, reizenden und romantischen Klang elemente wirkt die Harfe auch im Orchester. In der Kammermusik aber, einzelnen Orchrstrrinstrumenten gegen über, befindet sie sich im Nachtheile und kann sich zur Cantilrne derselbe« nur mit harpeggirendrn Passagen be gleitend erhalten. So in dem Trio mit Violine und Violoncello, einer gefälligen Concrrtcompofition, welche Herr Oberthür mit trefflicher Unterstützung der Herren Kammermusiker Medrfind und Böckmann ausführte. Der Concertgeber spielt« nächstdem mehrere virtuose Solo stücke und zum Schluß mit Herrn v. Brauck ein Duo über Motive au» den „Hugenotten" für di« Harfe und Hrrn gegenwärtig sehr siegreichen Rivalen, das Piano, ibcitetrn Vortrag, daß her musikalisch erfreulich und l°br,n«wertlKN Gesänge derU^Beh«ns^ völligen Peele und Leben, auch a» der technischen s sich hierbei aber ausnahmsweise sehr bescheiden ver- *t. Sämmlliche Piecen waren eigne Compositionen. Herr Oberthür besitzt eine außerordentliche Fertigkeit, vo.Vgliche Abrundung und Reinheit des Spiels, und "" chmfcher Sicherheit und musikalisch gewandtem Vor- lr^lhchcrrfcht er die Klangcffecte und zarten Ton- deS Instruments. Aber er vermag das eigrn- 8 k Plüsche Naturell, das romantische Element seine Behandlung, Phantasie des AuS- vru s b mögliche Reize des Toncolorits nicht zu gcnugen^ar^enM<hcr W"^ung, hjx Seele des Jn- »ast recht zur Sprache zu bringen. Dafür gewahren eignen, an Gehalt unbedeutenden und uur dienenden Compositionen wenig UnterstUtzu. die Wahl einiger Stücke von Parish- LtvarS war^nschenswcrth gewesen. In ihnen finden sich fene phaHj^n Ergüsse, welche Spieler und Jn- Abmaßen romantisch poetischer Situation " c» L und so die Stimmung der Zuhörer aus» AngenehnM^ und f.sthalten können. . ' Behrens aus Hamburg (Schülerin d-s ^ngl-hrer, unterstützte Herrn Oberthür durch Gcsangsvor^ »uS „Tankred": „v. .««.i "S^Ua" v°n Ihre tiefe Mezzoso^jn,me mit Alt-Toncharaktcr ist mcht stark »Nb .n c Mitteltönen etwas trocken, aber ^ch v°n «nt ch.ed«n . § Aus b.ldung derselben für so vorzüglich« und Methode, so sorgsam geregelte Tonb.ldung c ^,s zu den feinsten Details sauber und fertig durchs. ° ' - - Eindruck einerseits wahr gewinnend ist. Leider n Aussührung in Rhythmik, Tonschattirung rc., der schon an sich sicher zu effecturren vermag: ihr höchst delicater, ruhig maßvoller Vortrag bleibt immer ein wenig hinter jenem mindesten Grade eines musikalisch belebten Aus drucks zurück, der zur Wirkung auf die Hörer unbedingt nothwendig ist. Möchte es der jungen Sängerin ge lingen, ihrem so wohlgeleiteten Talente in dieser Be ziehung eine bewegliche Nachgiebigkeit abzuringen. Uebrigens glückte es diesem Concerte, das an Musik ärmste in der bisherigen Saison zu sein und hoffentlich auch zu bleiben. C. Banck. Die Vorträge iu der Aula der k. polytechnischen Schule. Am 1. Februar hielt, in Anwesenheit Er. Majestät des Königs, Herr Hofrath Prof. ve. Schlömilch seinen Vortrag über Pythagoras. Wir müssen uns begnügen, auS diesem trefflichen, ebenso geistreichen wie fesselnden Vortrage hier das Folgende auszuheben: Die historische Verfolgung der Wissenschaft führt be kanntlich von der Gegenwart aus durch das Mittelalter hindurch in da» sogenannte klassische Alterthum; dort erscheinen die Römer als Schüler dei7 Griechen, und man hat deshalb bei den letzter« die Urquellen aller Wissen schaft und Kunst gesucht. Diese gangbare Ansicht ist jedoch durch neuere Untersuchungen (wie namentlich dir von Röth) unhaltbar geworden, vielmehr weisen diese Untersuchungen auf den orientalischen Ursprung griechi scher Bildung hin, dessen sich übrigens die gelehrter« Griechen wohl selbst bewußt waren (von(. Keistot-le», Xll, v. 8). Nur ist ein großer Unterschied zwischen der Art und Weise, wie die Wiffenschafk au» dem Oriente nach Griechenland und wir sie von da nach Rom wanderte. Die Römer empfingen die griechisch« Bildung durch die äußerst zahlreichen Grieche», dir gegen Nach einigen Entgegnungen des Referenten ergriff Staatsminister Ritter v. Schmerling das Wort. Der Regierung — äußerte derselbe — sei es bei ihrer beuligen Verlheidiqung nicht darum zu thun, eme Majorität gegen die Resolution zu erlangen, .sondern dieses Haus und ganz Oesterreich zu überzeugen, daß die Herren, die in dieser Frage auf Seite der Regierung sich stellen, wahrlich nicht ein Fehl votum abgeben werden". „Die schleswig - holsteinsche Frage ist schon einmal mit der vollen Wucht an mich in meinem poli tischen Leben hcrangetrelen: Als Reichsminister im Jahre 1818 zu Frankfurt hatte ich dieser Frage wegen höchst heftige Kämpfe zu bestehen, Kämpfe, die nach einer momentanen Niederlage des Reichministeriums einen Sieg desselben zur Folge hallen. Ein Antrag, de« das Gesammlmrnisteriuni nach einhelligem Beschlüsse an die Reichsverfantmlung gerichtet hatte, denWafseustitlstand zu Malmö zu ratificiren, wurde aus das Allerhestigste bekampjt, von Männern, denen, ich mich ihnen das Ieugniß geben, gewiß echt patriotisches Gefühl in dieser Frage inne wohnte. Gerade dem heftigen und entschiedenen Auftreten dieser Männer war es zu danken, daß das Ministerium mit seinen Anträgen in der Mino rität blieb. Nach echt parlamentarischem Vorgehen hat das Ge- sammlminlsterium seine Demission gegeben und der durchlauch tigste Erzhcrzog-Reichsvcrweser hat eben auch nach parlamenta rischem Brauche die Gegner der Regierung ausgesordert, das Mi nisterium neu zu bilden. Vor Allem war seine Aufforderung an den Mann gerichtet, der vorzugsweise thatig gegen das Minr sterium auslrat, cs war ein Mann, der ausgezeichnete Geschichts werke geschrieben, der das englische Verfassungslebcn genau ftudirt und von dem der Herr Berichterstatter letzthin nebenbei erwähnte, daß er eigentlich d»e schleswig-holsteinsche Frage erfunden habe. An diesen ward demnach die Aufforderung des Erzhcrzog-Reichs- verwesers gerichtet, nunmehr die Regierung zu übernehmen und seine Anschauung zur Geltung zu bringen. Sonderbar genug, das geehrte Mitglied des Parlaments war über diese Zumulhung sichtbar betroffen und äußerte, das habe er sich bei seinem Votum wohl nicht gedacht, daß er ausgesoroert werde, dafür in die Action einzutreteu. So wie ihm, erging es noch mehrer« Mitgliedern der Opposition. Sic alle hatten nicht den Muth, thätig für ihre Anschauung einzustehen — und so kam es auch, daß nach vier zehn Tagen einer vergeblichen Verhandlung das Parlament selbst die Angelegenheit m die Hand nahm, daß eine ruhigere Prüfung und Erwägung der Verhättnisse eintrat und daß das Parlament vierzehn Tage nach dem bereits gefaßten Beschlüsse einen andern faßte, der eine Zustimmung zu der Politik der Regierung auS- drückle und es daher den Ministern möglich machte, ihre THL- ligkeit fortzusetzen." Im weitern Verlause seiner Rede versicherte der Herr Staatsminister, er würde es „als unheilvoll erkennen, wenn der Riß, der momentan zwischen Oesterreich und die deut schen Mittelstaaten getreten, ein bleibender würde, und wenn nicht Alles ansgeboten wurde, denselben wieder zu beilcn" Momentan sei eme solche rasche Heilung kaum möglich. Die öffentliche Mei nung, die sich darüber so einstimmig kundgiebt, zu ignoriren, wäre der ärgste politische Fehler. Aber große politische Fragen würden am Ende mit Begeisterung, mir Enthusiasmus und war mem Gesüble allein nie dauernd gelöst, sie müßte dabei dem klaren Verstände und der nüchternen Betrachtung der Verhältnisse auch ciniges Gewicht einräumen. Er sei entfernt, nur leise tadeln zu wollen, daß ein lebendiges Gejühl für dre Rechte der Elbher- zogthümer ein begründetes sei, und begreife, daß der Gedanke, daß ein Brudervolk lange von einem Staate unterjocht und im Genüsse »er dritiqste» Rechte «e»ort wru»e. Gerichte tsntruflung bervorruft. Aber auch Das, was man anstreben will, was man wünsche, muß doch in eine gewisse Betrachtung gezogen werden. Wenn die öffentliche Meinung in Deutschland ruhiger geworden, werde man cinsehen, daß Das, was von Oesterreich und Preu ßen in den Elbberzogthümern gcschieht, .eigentlich doch nur im deutschen Interesse gcschieht, und daß man in der Frage nicht so weit auseinander steht, als cs zur Zeit den Anschein gewinnt". Der Herr Staatsminister fahrt sodann fort: „Die kaiserliche Re gierung — Las darf ich im Namen aller meiner College» ver sichern — legt auf ein freundliches Einvernehmen mit den deut schen Mittelslaatcn den allergrößten Werth; denn sic wird nichts verabsäumen, nm dieses gute Einverständniß anzubahnen und dauernd zu befestigen. Ich glaube, daß der Riß allerdings in diesem Momente verbanden ist, aber es werde gelingen, denselben bald zu heilen, und ich hoffe, jenes Saatkorn, welches durch die Kaiscrsahrl gelegt wurde, werde am Ende doch zu jenem Baume sich entwickeln, unter welchem alle deutsche Staaten als einige und als freie Llaalen ihren Rnbcpunkt finden werden." (Be wegung.) In Bezug aus die sogenannte Ministcrkrisrs äußerte Herr v. Schmerling: „Sie werden sich mit der Erklärung, denke ich, btrubigen, daß ich nur den Jnlcnlioncn meines kaiserlichen Heirn entspreche — Intentionen, die mir auch die jüngste Zeit abermals klar gemacht hat —, indem ich für das constitulionclle Veden nr Oesterreich, wenn ich sür den Ausbau der Verfassung, wenn ich für die Ausdehnung der Vcrsasjung über den Unisang des Reichs alle meine Kraft cinsetze (Bravo! Bravo!) Die jüngste Zeit Hal mir das Glück geboten, gerade darüber die beruhigendsten Erklä rungen seilen meines kaiserlichen Monarchen zu erhallen (Bravo! Bravo!), Erklärungen, die mir den Muth gegeben, in meiner schwierigen Mission treu auszuharren." (Bravo! Bravo!) Der Staatsminister glaubt, daß aus der Allianz mit Preußen, „was die Leitung der äußern, spcciellen Frage betrifft, die unde- zweifclt von Vortbeil sür die Lösung dieser Angclegcnbett ist, aus unser inneres Versassunasleben durchaus nicht ngeud eine Eonscguenz gezogen werden kann, daß sie dasselbe ganz unberührt das Ende der römischen Republik und während der Kaiserzeit nach Rom zogen, um dort als Lehrer und Hausgenossen ein Unterkommen zu finden; die älter« Griechen dagegen mußten sich die Wissenschaft aus dem Oriente, namentlich aus Aegypten holen. Es sind nur vier Männer, welche derartige wissenschaftliche Eroberungs züge unternommen haben, nämlich Solon, Thales, Pherekydes und der weitaus bedeutendste unter Allen: Pythagoras. Von diesem Gesichtspunkte aus knüpft sich an den letzten Namen nicht etwa ein speciellcs mathemati sches, sondern vielmehr ein allgemeines culturhistorisches Interesse. Die Heimath des im Jahre 569 v. Chr. geborenen Pythagoras war die kleine griechische Insel Samos, welche damals von PolykrateS dem Aeltern beherrscht wurde, an dessen Hofe die Dichter Jbykos und Anakrcon, der Gemmcnschneidrr TheodoruS und mehrere Gelehrte lebten. Der vermögende, zu den Patricicrn der Stadt Samos zählende Vater sorgte für die bestmögliche Er ziehung deS talentvollen Sohnes, dessen letzte Ausbildung der auf der Nachbarinsel LeSbos lebende Pherekydes über nahm. Durch Letzter« scheint Pythagoras darauf auf merksam gemacht worden zu sein, daß in Aegypten ein von der Priesterkaste geheim gehaltener Schatz des Wissens verborgen liege, den zu heben und zum Gemeingut der Welt zu machen, ein verdienstvolles Unternehmen sein würde. Diesem Winke folgend, reiste Pythagoras nach Aegypten, nicht aber, um sich, wie seine drei Vorgänger, mit Dem zu begnügen, was er zufällig gesprächsweise lernen würde, sondern mit dem bestimmten Vorsätze, selbst Priester zu werden und da- gejammte damalige Wissen schulgrrrcht in sich aufzunebmrn.. Mit Hilfe eine» Empfehlungsschreiben» von PolykrateS an den König Amasi» von Aegypten erreichte er seinen Zweck; das älteste ägyptisch« Prtrfterseminar zu Theben öffnet«
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