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Dresdner Nachrichten : 13.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-13
- Monat1895-01
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1895
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«r »«NI», Anuadr ariciim »nntstz» »I, NeuillUN; g«r Kiolieia b nur an Wochen iäakii d>S »llnr Rcuinnlttaav. Die iwalliae cc»r»„tneile «»»«efübr «Älben» IS P»>,. «ur Mo». laoS otzer »ach,,>>!silao>ni SU Psa, E ip ^triai > .ieil^eo^- »oe .. . diannae» ans Pnvals "!cNc ro Pin Aurwürilae eiuiträac uur gevcu üjorauobcialilnnn Alikuildiaunaen nelnncn ainmllich« nambastc «rrmiltclunac-ilcUcn a». gur Nnckaabk rmaenindlei LLug. Nucke keine Perdinsiickckcil. 1;«rnIp»ekt,i1eUu «.lr. 11. 40. Jahrgang. S. Lamport, NÄki-t, »«nlmuM. 8tvt« n i Soli»« Xe uNe ii«,, j» »Ho» Irtvu 8olii»uiou, «Iilipüvu, llitocknckokvo ow. DM" 8«»,Iriud«LÜ«« Ii, I »»I» 2 15. UUtc.», Dresden, 1895. »«»olonek llokU»k»r»a< 4N»arU.8aa,tr»»tt1. ftlatt. «killen" vsw> ll- »7 ntri>>ni»le, nickt vintzcuwucl, vekt- 7. ^-.k»ur/. mit 8t>>pfMin »7 I>m?imr nu> 1 ^It. 1» ^ < urtonc, /.u 1V< iku»> KW- 7. ^o8ek«.»I>-» in elv^nuter '» IunetnUunx . » >/- l>ut«einl Kü. 5,7ü. !>s Z« «I». üoedseinv tftoi-iö'n, Ktiiekkannucrurnc, mul 8ntm's /.» »»LÜr:»» c.-i»pt'eklen im Killi^tvu 1'reinou. L ^< kn« / .7j«»7»7Kr^S^7r7r»j;^.r..<7rrrrLrs7trrrr-7K^.7r^St7t>7rr«Kz^»^rL»^7 §^7^»i^j..^.».^«^r».».7t»;7r>...'../-..«^«^7..«ir^.vr.L«^rrV»74 W» >K«nK»^t4N, ^gusroll- uncl Ovl-b'urknn in ll'ukvs. r^«>> > i« n„eii, soi»ni, 4It«»tu6t: ^luripn-lru^o IO uni I ^«u-li»«It: II«In»!tN-l»M88»7 1k»Iu«Il loiirlit/-. II. «;, l. K« K»t^II^ H I »7 l ^«uwu« «-»«-I xpeUltiou sül ulls '/si^un^on. II. siir »Lrs Ilr^-clov^ ktiKLior. III. I O«, len-t «»nttule imrvr IV. ^ull«>vlioa 6, r kiii kd. I.»a4e>.lutterlt. ?7 8pv«i»IitÄt: H InnK v,»i VeNIIttSL n aller 8Memv. Ott«» I4ütt»«ri, H'»IlL« I L, IInt^vI»rlu«Ie. Rr.IL. Spiegel: Kaiser Ltzilhelin und die Marine. Hosnachrichten. Rangliste, Sammlung für ei» Bismarckdenkmai. > Vermnthlichc Witterung: ! E,»»»«»t«tz«* 1 4 ^NltNNt .Hciuptgeschworcne. „Tronbadour", „Raub der Sabineri»»en", Easino-Eoneerl, Trioveirinigimg.: Trübe, Frost, leichterSchneesatl. IoW» Politisches. Ter mehrstündige Bortrag, den der Kaiser in Mariueunisorni au dem Herrenabend im Heuen Schlaf: zu Potsdam einem aud- erivählten parlamentarischen Kreise über die Nochwcndigkeit der Beistärtnug uulerer Kriegsflotte gehalten liat. glcichlam als vor- dereitende Einleitung zu der bevorstehenden BeraUmng dcs Marine- etatS, rückt die Marinesragen in den Mittelpunkt des politischen Fnlcrcsscs. Die nachdrücklichen Worte, in denen der Mo»arch seiner persönlichen llcberzcugung von der Bcrmchrnng unserer inaritimcn Strcitlrafte Ausdruck gegeben bat, beschäftigen augen- blictlich unscrc Tagespolitikcr mehr als die Berhandlnngen über die llinsturzvvrlagc, die sich schier endlos sortspinnen und kaum mehr aufrcgcn tonnen, nachdem die majorum Mntiuni >b, die Sprecher der gröberen Parteien, ihren Slandpnntt, ohnehin in mehr als behaglicher Breite, dargelegt haben. Tic lebhafte und außergewöhnliche Art. mit der unser oberster Kriegs herr für die Marinesorderungen eingctrcten ist, indem er dabei sogar den Appell an den Patriotismus seiner Zuhörer durch den .Hinweis auf den Fürsten BiSmarck verstärkt hat, kann nicht über raschen, wenn man sich die'rege Theilnahinc vergegenwärtigt, die der Herrscher von jeher für unsere Flotte und das Sceleben be kundet hat. Einer seiner Biographen behauptet sogar, wenn die Vorsehung Kaiser Wilhelm II. nicht für den Thron bestimmt hätte, so wäre er ein Seemann allerersten NangeS geworden. Schon als Prinz hat er das KriegSmarincwcscn in allen seinen Einzel Hellen ans eigener Anschauung kennen gelernt und sein Bortrag vom Dienstag ist nicht der erste, der von diesen seinen Studien Zeugnis; ablcgt. Im Mai 1881 hatte er in Potsoam im Saale des eisten GardcregiinentS vor einer großen Zuhörerschaft von Ssfizicren einen cingchendeii Bvrtrng über das Torpedowcsen gehalten und dabei das Thema, wie er dies ia auch bei dem Potsdamer Herrenabend «cthan, durch viele, zum Shell selbst- gesertigte Zeichnungen erläutert. Als er den Thron bestieg, ver sicherte er der Marine in einer begeisterten Ansprache, daß ihn mit ihr seit frühester Jugend in voller Uebereinslimmung mit seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich von Preußen, ein „lebhaftes und warmes Interesse" verbinde. Eine seiner srsten Regierungs- Handlungen war eine von der Marine mit Freude und Äenng- tlinung begrüßte Maßrege! von prinzipieller Bedeutung: nnmitlcl- öar nach seinem Regierungsantritt erhielt der damalige Chef der Admiralität, der spätere Reichskanzler von Eaprivi, seine Entlass ung, zn dem Zwecke, nunmehr, entgegen den seitherigen Traditionen, einen Seemann von Berns an die Spitze des Marinewcsens zu stellen. Ein weiterer Beweis seiner Shinpathien für die Flotte lag in der Thalsache ausgesprochen, daß er seine erste Kaiserreisc nach Rußland nicht zu Lande, sondern zur Sec unternahm. Zum ersten Male fuhr im Juli 1888 ein deutscher Kaiser in das Baltische vermag, die sie in Fricdcnszeite», zum Schutze der deutschen In teressen im Auslande, zu erfüllen hat. Aus Anlaß der kriegerischen Ereignisse in Südamerika und in Ostasicn sind die Klagen immer lauter geworden, daß unsere kaiserliche Flotte nicht mehr eine solche überseeische Thätigkcll zu entfalten im Stande ist, wie sic das An sehen des Teutschtlniins im Auslände erheischt. Frcisnnilgc Blätter, die der Vermehrung unserer Kriegsflotte ebenso seindjclig gcgeniiberftchen, wie von jeher der Verstärkung unserer Landmacht, stoßen natürlich schon jetzt in das Horn der Opposition, bevor sie noch wissen, ob thaljächlich die Regierung die Absicht bat, einen neuen Flottenerwellerungsplan vorzulegcn und damit über das Maß der gegenwärtigen Marinesorderungen j hinanszugehen. Sie suchen ihre vorzeitige grundsätzliche Opposition dadurch zn rechtfertigen, daß sie sich ans den ehemaligen Ehef der Adinirnlitäl. ans „ihren" Grasen Eaprivi berufen, der Rieberding und v. Köllcr, müssen wir durchaus zunächst wissen, was in den einzelnen Staaten hinsichtlich des Vereins und Ver sanimlungswesrns beabsichtigt wird. Vorläufig ist diese Vorlage nicht genügend motivirt iind auch das weitere Material, welches uns für die Kommission versprochen ist. müssen wir erst prüfen. Reichskanzler Fürst zn Hohenlohe ^ Ter bisherige Gang der Ver handlungen Iaht mich Hollen, daß die Bedeutung des Gesetz cntwurfes vom Reichstage gewürdigt wird, und ich glaube nn- nchmcn zn dürfen, daß Sic die Gefahr, von welcher die büigerliche Gesellschaft bedroht wird, crtcnncn und Abhilfe schassen wollen Tie verbündeten Regierungen sind überzeugt, daß es eine Roth wendigteit sei. und sie lediglich der Besorgnis; weiter Kreise der Bevölkerung, die sich bedroht glauben. Rechnung tragen, wenn sie diese Vorlage einbringen. Zwei Wege boten sich hierfür, der des Ausnahmegesetzes und der der Vcnchär'ung einzelner Bestimm nngcn des geltenden Rechtes. Wir haben den elfteren Weg nicht betrete», wir haben es für das Beste gehalten, eine mittlere Diago natc einzufchlagcn. um den Schutzwall der höchsten Güter des ...... ^ ^ ^ ,. .. Lebens gegen einen Augurs, von welcher Seite er auch komme. angeblich niemals etwas von den nnisaftcnden Planen des Kapers befestige». Ans dieser Grundlage bericht die Vorlage und stellt und hoher Flotteiiosfizicrc wissen wollte. Es wird sogar behauptet, das Mindestmaß dessen dar, was nach Ansicht der verbündeten er sei als ein Hemmschuh für eine größere Entwickelung der Regierungen zu dem eben erwähnten Zwecke geso Marine angesehen worden und mit ih,,, sei nun eines der Hinder nisse beseitigt, welche bisher den kaiserlichen Wünschen cntgegen- siandcn. Man ivcist dabei ans die Thalsache hin. daß der Kaiier zum ersten Male wieder znr Bekräftigung seiner Auffassung die Autorität des Alt-RcichStä„zlerS herangczvgcn hat. Es würde indcß ungerecht sein, keinen Widerspruch dagegen zn erheben, daß die freisinnige Opposition gegen die Marlncsordernnacu den Grafen Eaprivi für sich in'S Feld führt. Der vorige j Reichskanzler ist stets, so oft im Reichstage davon diel Rede war, für eine weitere Berftärlimg unserer maritimen Wehr-! traft cingctretcn. Taß er sich hierfür nicht lebhafter als gewöhn- gsaiitzernng, fonocrn oic ,zorm. m oer fic flammocr, wu. irrnf v» . fern. Wir müssen ferner gewisse Güter, die uns Allen heilig d. vor Verunglimpfungen und Angriffen schützen. (Beifall sl fts». Seit dem Wegfall des Sozialistengesetzes sind die Re- ^ Regierungen zu dem eben erwähnten Zwecke gefordert werden muß. lSeln richtig, rechts). Es ist dies nicht die Absicht der Vorlage, der freien Meinungsäußerung zn nahe zu treten. Nicht die Mein- migsäiißeriliig, sondern die Form. „in der sie stattffndctz^oll straf W sind. rechtst, »rrr oem rwcgmrr oes csoziatiiiengewvcs nno oic nie-« gieninacn stets bestrebt gewesen, das W chl der arbeitenden Klaffen 8 zu fordern. Tieser Weg wird auch weiter beschriften werden: wir »> rechnen dabei ans die Unterstützung des Reichstages, Anders. sicht es mit der Umslurzbewegiiug. Tiefe ist ein internationaler Kamps gegen die Staatsordnung. Einem solchen müssen wir ent- ^ gcgentrcwn und das ist der Zweck der Vorlage. Wir rechnen A darauf, daß wir zn derselben die Unterstützung der Ration und U .. .... ..... . .... ... auch diejenige dieses.hohen HanseS erlangen werden. — Abg. lich zu erwärmen vermochte, tag wohl mehr in seinem Temperament? ^"ichner >Reichsp. : Es wcw immer unser Bestreben., die Lebens ^7. c/» de» Unterschied zwischen einer defensiven oder offensiven Flotte zn machen, um so weniger, als kein Schiss sich rein defensiv ver- thcidigen tönne. Bei einer Seeschlacht, und zwar bei der ersten Meer hinaus. Seine andauernde Fürsorge für unsere Seemacht! Kceschlgcht tvnnne viel daranf an, daß man stark sei, denn die erste eefchlacht. entscheide vielleicht über das Schicksal des Scetricgcs als darin, daß er mehr der Roth. alS dem eigenen Triebe ge horchte: und daß er dabei leine Erfolge erzielt hat, ist seiner srei- sinnia-ultrainontan- sozialdemokratischen Gefolgschaft ziizuschrcibeii, die ihn in allen militärischen Angelegenheiten im Stich ließ. So hat Graf Eaprivi unter Anderem in der RcichStagssitzilng läge der Arbeiter zn heben, aber wir Hallen die Sozialdemokratie A nicht, für eine so harmlose Partei. Man würde den Hetzereien der M Sozialdemokraten viel erfolgreicher haben entgegeictrcteir können,^ wenn die Arbeitgeber etwas mehr Energie gezeigt hätten. Dieses Hetzereien der Soskaldenwkrnten müssen znr Revolution führen, was vlme Ströme von Blnt gar nicht möglich ist. Es ist die ^ ^ ^ ^ . . böchsle Zeit, daß von allen Seiten gegen diese zerstörenden Ein- vom R. -Ebruar IM befürwortet, an der Erweiterung der Marine ^,jis,e mit Kraft und Energie vorgegangcn wird. Jede Autorität s. nicht zu sparen. Er begründete dies einerseits mit dem HinweisZoird von der Sozialdemokrat^ »iitcrgrnbcn und jede Sittlichkeit.^ daraus, daß sich mit Sicherheit abschen lasse, daß mit der Zeit die Anforderungen, welche die all cmcinc Politik und unsere Wirth- schastSpolitik an die Marine stellen werden, nicht falle», sondcrn steigen würde», andererseits stellte crdiehcrvorrageiidcAilsgabc in den Vorder grund, welche unsere Flotte in einem künftigen .Kriege zu erfüllen haben werde. Tie Marine, führte er damals an-S, werde zn einer Ihr dauernder Sieg zu den Sozialdemokraten> ist gar nicht mög-n und seine Anthcilnahine an den Geschicken unserer Flotte hat er noch oft genug an den Tag gelegt. Man braucht nur an seine zahlreichen Seereisen, a» die Förderung, die er dem Wassersport hat aiigedeiticn lassen, sowie au die vielen Schiffstaufen. Secinanö- vcr ulid Alottcn-Paraden zu erinnern, denen unser Kaiser bcigewvhnt liat. Mit ganz besonderer Freude erfüllte es ihn daher auch, als er von seiner Großmutter, der Königin von England, zum Admiral der englischen Flotte ernannt wurde, eine Auszeichnung, die bisher linier allen deutschen Fürslcn nur Friedrich dem Große» zn Theil ge worden war. Melir als einmal bäte» ferner als Kaiser seine Person- liehen Ansichten über die Aufgaben unserer Marine »nd deren Fortentwickelung zum Ausdmck gebracht. Sv ergriff er »iiler An derem vor vier Jahren in Kiel nach dem Vorträge cincS Seeoffiziers über die Kriegsflotten Europas das Wort zn einer längeren Rede, in welcher er die Nothwcndiglcit darzulcgen suchte, daß die deutsche Flotte befähigt sein müsse, im Kriegsfälle nicht blvs unsere Küste zn beschützen, sondern auch dem Feinde auf hoher See die Spitze zn bieten. Man begreift hiernach, wie sehr cs unserem Kaiser am Herzen liegt, daß die von der Marineverwaltung für den nächstjährigen Etat ausgestellten Forderungen znr Verstärkung unserer Wehrkraft zur See vom Reichstage bewilligt werden. Ob der Monarch noch weit bedeutendere finanzielle Opfer behufs Erhöhung unserer maritime» Strcitkiciftc für nvtliwendig hält, als sic der Flottengründnngsplan und der vorliegende Etat fordert, lassen die dürftigen Mitthcil- lich, er wäre gegen jede göttliche Ordnung. Allgemeine Gleichheit. Z wie Sie sie wollen, ist gar nicht denkbar. Die sich hervvrthnn durch Fleiß und Begabung werden immer eine hervorragende Rolle ipiclcn. TaS Bestreben der Sozialdemokraten, der Hetzer, geht überall dahin, Unzufriedenheit zu erregen. Lesen Sie nur A. unsere sozialdemokratischen Zeitungen in Sachsen. Unerhörte K- ^ Schmähungen über die Roth der Arbeiter und das Wohlleben der Z cntfchcwcnde» Mllwnlnnc, nn Kriege um io eher bemhigt iem. ,e s Arbeitgeber schlendern sie in die Welt, unerhört und lächerlich.» fthueller und ;e starker „c anftrelen tonne. Man^ braiiHe nicht ( Z„r Gewalt werden die Leute geradezu aufgehetzt und der Gewalt " " ' kann man nur mit Gewalt begegnen. Nur dadurch, daß wir in Gemeinschaft mit der Negierung, wenn cs acht, aus dem Wege der Gesetzgebung, aber sonst mit Gewalt, allen solchen Bestrebungen cntgegentrelcn, können wir das Vaterland retten. (Beifall rechts . - Abg. Frohmc (Soz.): Hm v. Stumm unterscheidet zwischen der Paftei Isier im Hanse und im Lande und will Letzterer A ^ . . . definitiv. Wird das zugegeben, sagte Graf Eaprivi, so müssen wir einmal an Schiffen jo stark sein, als wir sein können: zweitens aber müssen wir ancb ichnell anftrelen können. Wir müssen im Stande sein, mit so vielen Schmcn als irgend möglich dem Gegner überlegen z» sein. Man wird gut tlnin, den freisinnigen Manne» gegnem diese Anssülniingcn „ihres" Eaprivi gelegentlich einmal vorzusühren, dem die Tante Boß jetzt rühmend Nachsaat, daß er „ein tühlcr, nüchterner Rechner war. der sich von den Phantasie» nicht so weit emportragcn ließ, daß er den Boden unter den Füßen hätte verlieren tonnen". Zttlnchpclb- ttiid ivcnisprrch-Vtnchtc vom Januar. P crli n. R c i ch S l a g Tic Beralhung der Umsturzvorlage wird fortgesetzt. - Abg. Klcrno Eentr.): Ich gehöre dem Gericht in FuchSiiiühl an. welches demnächst die dortige Asfaire behandeln wird. Ich kann nur bedauern, daß diese hier zur Sprache gebracht worden ist. sic gehört nicht vor de» Reichstag, sondcrn zunächst vor das Gericht. Taß die ganze Asfaire lediglich auf einer unglück seligen Verkettung von Umständen beruhe, von denen der U» der Walddeamtc seiner Aufgabe nicht glückseligste der war, daß der Walddeamtc seiner Aufgabe nicht sälschungcn und Slencrhiiitcrziehnngsprozeffc, in welchen Kreisen gewachsen war. ist bei nuS allgemein bekannt. Herr Sigl be- kommt denn so etwas vor? Gelungen ist es den Herren, daß die nngcn über den kaiserlichen Vortrag nicht erkennen. A,.S der an- ^stimme, geblichen Aeiißerimg imfcrcs Kapers. da,;, wie sein Großvater dieser Presse würden wir nicht zu „haben sei Armee, er die Marine groß machen wolle, folgt tciiieswcgS, daß inm wirklich die Vcrwirtlichnng jenes „uferlosen Programms" er strebt wird, von dem schon vor mehreren Jahren einmal die Rede war und das daraus ansgeht, aus innerer Flotte eine Kriegsmarine ersten Ranges zn machen. Ein Grund zur Pcimruhigung liegt vor der Hand nicht vor. Das mehrstiiiidigc Privatissimum, das der Kaiser abgeIMcn hat, entsprang wohl zunächst hanptsächlich der ancrkeniicnswcrthen Absicht, einer Anzahl von Volksvertretern die durch ihre Abstimmungen über das Wohl und Wehe der Marine zu entscheiden haben, des Näheren anseinnndcrzusetze», daß die Verstärkung nnscrcr mciritimen Wehrkraft sich nicht mehr um gehen läßt. Tab eine solche Verstärkung nvtl,wendig und durchführbar ist, ohne daß man dabei unsere schwierigen wirtlpchoftlichen und finan ziellen Verhältnisse außer Acht läßt, ist von sachverständiger Seite in letzter Zeit wiederholt betont worden. Gerade die Crfabrmigcn der letzten Iabrr babcn bewiesen, daß unscrc Marine nicht einmal mcbr den Bedürfnisse» und Ansprüchen in ausreichendem Maße zn genüge» mängellc. daß die Leute nicht vor das Schwurgericht kommen. Weiß Herr E-igl denn nicht, daß vor das Schwurgericht nur die schwersten Verbreche» kommen? Die Aenßcrnng oes Herrn Sigl gegen die Unparteilichkeit der bat,rischen Gerichte muß ich auf das '^trenastc zirrnckwrisrn. Ebenso ist auch die Behauptung eine grobe Unwahrheit, daß ein Mitglied des bäurischen Oberlandes- gericbis einen sozialdemokratischen Stimmzettel abgegeben habe. Was die Umsturzvorlage anlangt, so bin ich mit meinen banrffchcn Wächtern durchaus im Einklang, wenn ich der Verweisung der ^ Für eine Einschränkung sein. Wnnschenswcrth wäre ein Befähigungsnachweis und ein Ehrcnrcllh für die Presse. Tie Stimmung bei uns ist nicht so, wie sic die anderen Herren Redner aus Bauern, namentlich Herr Kröbcr. in hämischer Weise ge schildert haben. «Präsident v. Levctzvw bezeichnet die Ausdrücke: „Grobe Unwahrheit" und „hämisch", die gegen die Mitglieder des Hauses gerichtet sind, als unzulässig. Zuruf dem Redner. Zur Ordnung - Abg. Spahn (Eentr.): Nach Mitthcilungcn toll die ses Gesetz lein Ausnahmegesetz sein, nach den gestrigen Bemerk ungen des Ministers des Innern ist cs in vollem Maße ein Aus nahmegesetz, denn es soll durch dasselbe eine bestimmte Tendenz getroffen werden, wie ans den eingebrachten Eitalc» deutlich bcr- vvrgeht. Wir wollen die bestehenden Zustände ebenso bekämpfen, wie dies die Regierung will, aber was an diesen Zuständen zn de kämufen ist, das ist vor Allem die Aussaat des Liberalismus. Wir wollen die Lehrfreiheit nicht antasten, aber wir wollen nicht, daß in den Hörsälen von den Professoren das. was wir unseren Kindern als " ' ' ' " " ls Bestes mitgcben wollen, die geistige Gesundheit und die Reli- ivn der Väter, zerstört weide. Wenn die politische Lage eine all ere wäre, so wären nur längst mit einem Antrag »nf Revision des Vereins- und Versainmlungswesens gekommen. Jetzt aber, zumal nach dem Widerspruche in den Auslassungen der Herren in die Schube schieben, was an Umsturzbe' mit stimmen nur auch überein, das; die Vorlage" estreblliigen Vorlage st bestellt. Da- , sich nur gegen unS richtet. Daß wir den Meineid unter Umständen nicht für verwerflich halten, muß ich zurückweisen und die Behaupt ung, wir huldigten der freien Liebe, ist eine grobe Unwahrheit. Gerade bürgerliche Blätter bieten gewerbsmäßig im Inscrnten- thcilc die jungen Damen wie eine Häinmclliccidc aus und setzen so die Heiligtest der Ebc herab. Wie kann Herr v. Stumm behaupte», daß wir die aiiarchislpckcu Verbrechen gioriiizire» ? Wir versuchen wohl die anarchistische Bewegung und die Beweg gründe der anarchiitischcil Verbreche» zu verstehe». aber wir ver herrlichen sie nicht. Der Anarchismus ist so alt, wie der Gegensatz der sozialen Interesse». Diejenigen, die das größte Verdienst darin sehen, die Werlzcngc der Mciischcnabschlachtungrn zu ver vollkommnen. dies sind die wahren und echten Anarchrstcn, die an der Schwelle der Propaganda der Thcll sitzen. Frhr. v. Stumm verlangt, (eine Arbeiter sollen dieselbe Gesinnung haben und ebenso wählen wie er. und solche Leuten alauben dann, sic Hütten den Beruf, ein Urihcil über sozialistische Fragen abzugcben. Schicncn- staatscrhaltenden Parteien und die Regierung »och glaubten, es dnrfc überhaupt nichts für die Arbeiter geschehen. Nur die Furcht vor der sozialdemokratischen Partei hat der herrschenden .Klasse das Zugeständniß abgenöthsgl. Deutlich genug hat man ausgesprochen, daß nach Erlaß des Sozialistengesetzes die Arbeiter ans ihr politisches Recht, Koalitionsrecht, Wahlrecht, wenigstens thcilwepc verzichten tonnte». Man sprach von der Kirche und ihrer Licbec- thatigkeit. aber die Kirche hat den Verfall der moderiicii Gesell schast nicht zu verhindern vermocht. Tcm ^atz des Herrn Kröbcr: „Kein Heil außer Jesus Ebristns!" setzen wir den Satz entgegen: „Es gicbl lein Heil außer in der menschlichen Gerechtigkeit, wie sie die Sozialdemokratie vertritt " Man sagt, die Sozialdemokratie wolle das Eigcnthnni und das Kapital abschafsen. das ist mnichtig. die Sozialdemokratie sagt gerade: „Her mit dein Kavllal!" Tic Herren rechts baden Herr» Miauet sich zum Führer auserirben. T iefer Herr sagte im Jahre 18«>1 dem Redakteur der „Rhein. Zta.". Bürger, gegenüber: „Sie schreiben so erregt, sparen Sic Ihre Er- rcgung ans. bis wir zum Kampfe nnsrusen, um den Innlern die Kopse nbznichlagen. (Hört, bvrt, links.) Den Anarchisten redet man vor, die Sozialdemokratie ist cs. gegen welche das Gesetz in Wirklichkeit gerichtet ist. Taß Monarchrc, Ehe. Familie historische Begriffe sind, giebt Herr v. Bennigsen zu. Auch der Papst bat in Bezug auf Frankreich anerkannt, daß die Republik, wenn sic einmal sich bewährt hat, eine von Gott gewollte Ordnung sein kann. Tein Satze, daß der Königs der erste Diener seines Staats sei. steht schroff gegenüber der Satz: Kuprein;, lex rvxw valunl.,». Iedcmalts gehört mehr Mntb dazu, sich offen im wirthscbaftlicheil .Kampfe zn vcrtheidigen. als in adeliger Mordsticht einen Redakteur zn übertallen. Auch durch die Drohung mit dein Sandlninsen wird der Kriegsininisler nichts rette». Zu Gewaltthilligkeilen greift nur der Polizcignarchismus. Ich konime zum Schluffe (Bravo!;. Ja, Sie tömien sich freuen, dcp; meine Strafpredigt z» Ende gehr.
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