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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190111301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19011130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19011130
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-30
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.11.1901
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28. Jahrgang. Sonnabend, den 30. November 1901. Nr. 279. rZ Redaction und Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Jnsertionsgebühren: die funfgespa^ ^auswärts 12 Pf6 - Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich l Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. sir Weilsim-kniWll, MüiiWitz, OMais, Lngau, Wüstenbraud, Ursprung, Mittelbach, Hennsdorf, Benisdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s Bekannturachnng, Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend. Gemäß ß 1051) der Reichsgewerbeordnung wird der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen für den 1., 8., 1». und 22. Dezember dieses Jahres außer zu den bereits nachgelassenen Zelten für die Stunden von 4 bis 8 Uhr Abends gestattet. Der diesjährige Christmarkt findet Dienstag, den 24 D 5 nur Nachmittags von 2 bis 10 Uhr statt und dürfen an diesem » hiesige Händler feilbieten. Hohenstein-Ernstthal, am 27. November 1901. Der Stadtrat h. vr. Polster, Bürgernleister. Tagesgefchichte. Deutsches Reich. Berlin, 2b. November. Reichstag. Die Novelle zur Strandungsordnung wird definitiv in dritter Lesung angenommen und darauf die zweite Berathung der Sce- mannsordnung bei 8 4 fortgesetzt, der von den See- mannsämtern und Seeschöffengerichten handelt und wozu Anträge vorliegen, dahingehend, daß von den zwei Bei sitzern (Schöffen) der eine obligatorisch den Kreisen der Schiffsleute emnommen sein soll, daß die Verhandlungen vor dem Schöffengerichte öffentlich und mündlich sein und daß den Schöffen 5 Mk. pro Tag Diäten gewählt wer den sollen. — Abg. Cohensly (Cenlr.) ändert seinen An trag dahin ab, daß die Hinzuziehung eines Schiffsmonnes als Schöffe nur für den Fall obligatorisch sein soll, wenn das Strafverfahren sich gegen einen Schiffmann richte. — Staatssekretär Graf Posadowc ky und Senator Pauli-Bremen sowie Geh. Nath Dungs widersprechen der Aufnahme des Grundsatzes der Hinzuziehung be stimmter Standesangehöriger mit Rücksicht auf die daraus erwachsenden Konsequenzen. Ersterer verwahrt den Abg. Herzfeld (Soz.) gegenüber dem Bundesrath gegen den Vorwurf, die Interessen bestimmter Klassen, im vorliegen den Falle die der Rhederei, zu vertreten. — Der modi- fizirte Antrag Cahensly wird nach längerer Debatte an genommen. Die übrigen Anträge werden abgelehnt. Absatz 3 desselben 8 4 trifft Bestimmung für den Fall, daß ein Konsul Mitinhaber oder Rhevereiagent gerade desjenigen Schiffes ist, um dessen Bemannung es sich bei dem betreffenden Verfuhren des Seemannsamles handelt. Nach dem Kommissionsbeschlusse soll der Konsul alsdann von den bezüglichen seemannsamtlichen Geschäften ausgeschlossen sein „wenn gegen seine Mitwirkung von dem beschwerdeführenden Schiffsoffizier oder der Mehr zahl der beschwerdeführenden Schiffsleute Widerspruch erhoben wird." Ein sozialdemokratischer Antrag, der den Konsul von der Mitwirkung bedingungslos ausgeschlossen wissen will, wird abgelehnt und der Kommissionsantrag angenommen, 8 25 leitet die Bestimmungen über das Vertragsverhältniß ein, und bestimmt, daß bei der An heuerung dem Schtffsmann ein Ausweis mit verschiedent- lichen Angaben auszuhändigen ist. Ein sozialdemokra tischer Antrag will diese Angaben auch noch erstrecken auf den Namen des Kapitäns, aus die Zahl der scebe- fahrenen Mannschaften, auf die Höhe des Ueberstunden- lohnes, auf die Nationalität des Schiffes und auf die Zeit des Dienstantritts. — Abg. Frese (freis. Ver.) wendet sich gegen diesen Antrag, nach welchem, wenn ein Ab- gang von Seeleuten eintrete und in einem fremden Hafen geeigneter Ersatz nicht zu beschaffen sei, die ganze Mann schaft davon zu gehen das Recht haben würde. Nach längerer Debatte wird der sozialdemokratische Antrag ab gelehnt. ß 31 läßt zwangsweise Herbeischaffung eines Schtffsmannes zu, der nach der Anmusterung ohne ge nügenden Entschuldigungsgrund ausbleibt. Die Sozial demokraten beantragen Streichung. Der Paragraph wird unverändert angenommen. Bei 8 82 wird unter Ab- lehnung mehrerer sozialdemokratischer Anträge ein An trag des Abg. Stockmann (ReichSp.) angenommen, wo nach dem Kapitän eine Verpflichtung zur Urlaubser- theilung nur für den Fall auferlegt wird, daß da« Schiff „nach Beendigung der Reise" in einem deutschen Hafen iegt. — „Chemnitz" heißt ein neuer auf der Werft von Joh. Tecklenborg in Geestemünde gebauter 9000 Tons großer Lloyddampfer. Mittwoch lief „Chemn tz" vom Stapel. Die Taufrede hielt Herr Oberbürgermeister Beck aus Chemnitz und den Taufakt vollzcg Frau Geh. Commerzienralh Vogel aus Chemnitz. Mühlberg (Elbe), 27. Nov. Die der in Concurr gerathenen „Haynauer Malzfabrik" in Haynau gehörige Schloßbrauerei Dobrilugk, welche für 88 000 Mark in den Besitz dieser Gesellschaft gelangte, erstand bei der gestrigen Zwangsversteigerung der hiesige Vorschußverein, e G., mit einem Höchstgebote von 19000 Mark! Binnen vier Jahren ist dies der vierte Besitzwechsel der Schloß brauerei. England. — Neber einen Riesenbau bringt die .Times" Einzelheiten. Ein bedeutendes englisch-amerikanisches „Syndikat" hat sich zu dem Zwecke gebildet, im Herzen Londons ein riesiges Gebäude nach amerikanischem Muster zu errichten. Dasselbe wird 40000000 Mark kosten und der größte und schönste Bau der Art in der Welt werden. Die nach dem „Strand" hinan gehende Front wird 750 Fuß lang sein (etwa 250 Meter), während das Areal des Gebäudes 125000 Ouadratfuß umsaßt. Der zum Vermielhen wirklich vorhandene Raum ist auf 900000 Ouadratfuß berechnet und die Unterhaltung des Bau werks wird jährlich 700000 Mark kosten. Der Bäu dieses Riesenhauses wird 2'/, Jahr in Anspruch nehmen. Der Londoner Bezirksrath hat den Grund und Boden auf 999 Jahre an das Syndikat verpachtet. Das Ge bäude wird 6000 einzelne Räume umfassen, und 200000 Mark sind allein für die Dekoration des Innern der geplanten großen Kuppel durch einen ersten Künstler an- gesetzt. — Der Angestellte der Bank von Liverpool, der diese um 3 400000 Mark bestohlen hat, ist noch nicht gefaßt worden; gegenwärtig sind zwei in Sportkreisen wegen hohen Wettens wohlbekannte Leute von der Polizei verhaftet worden. Tie allgemeine Ansicht geht dahin, daß der Verbrecher das mehr oder weniger wissenlose Werkzeug einer ganzen Bande von Dieben und Schwindlern sei, denn nur so kann man sich sein spurloses Ver schwinde» erklären. Alles muß darauf vorbereitet ge wesen sein, ihn, wenn die unausbleibliche Entdeckung eintreten sollte, in Sicherheit zu bringen, und nur im Vertrauen auf die thalkräflige Hilfe seiner Genossen kann der junge Bankbeamte es gewagt haben, bis zum letzten Augenblick auf seinem Posten zu bleiben, anstatt sich rechtzeitig durch die Flucht in Sicherheit zu bringen. Von dem Augenblick der Entdeckung an war Flucht nach dem Auslande unmöglich, denn bereit» nach Verlauf einer Stunde waren die Behörden sämmtlicher Hafen entsprechend unterrichtet. Daß er Selbstmord begangen habe, wird nicht angenommen. Dies Alles spricht dafür, daß Goudie von seinen „Turffreunden" verborgen ge halten wird. Man hat in seiner Wohnung eine große Zahl von Telegrammen und Schriftstücken, die auf Rennen und Wetten Bezug haben, gefunden, und man weiß jetzt, daß Goudie in diesen Kreisen unter dem Namen Petersen bekannt war und Wetten bis zu 6000 Mk. in manchen Rennen legte. Zwei Buchmacher sind bereit» verhaftet worden, weil sie Check« in Umlauf ge bracht hatten, die gefälscht waren. Man bringt diese Thatsache auch mit dem Bankdiebstahl m Etliche Der Direktor der Bank von Liverpool hat e> Erklärung über den Raub abgegeben; er sag, träfe keine Schuld. Die größte Einzelstimme, , Goudie betrogen Hal, beläuft sick auf 600000 M. Betrag, den er veruntreute, entspricht etwa dem der Bank für das letzte Geschäftsjahr. Die L ste groyer englischer Bankdiebstähle ist eine lange, ö" — 19. Jahrhunderts wurde die Bank von England 7200000 Mark betrogen; der Verbrecher wurde gehängt. 1855 wurde eine andere Londoner Bank um 5 240 0 Mark bestohlen. Lertliches unk Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 29. November. — Nach erstatteter Anzeige sind dis von der früheren Hohensteiner Sparkasse ausgestellten Einlagenbücher No. 14 491 auf Franz Max Oehlschlägel in Wüstenbrand, No. 15325 auf Paul Müller in Wüstenbrand, No. 10831 auf Wilhemine Martin in Langenberg, No. 2670 auf Emil Gustav Lorenz in Ernstthal lautend, abhanden gekommen. Die etwaigen Inhaber dieser Bücher werden aufgesorderl, rechtliche Ansprüche an dieselben, bei deren Verlust, innerhalb 3 Monaten, jedoch spätestens bis zum 1. März 1902 bei der hiesigen Sparkasse geltend zu machen, andernfalls diese Einlagenbücher für ungiltig erklärt werden. — Auf Blatt 321 des Handelsregisters für die hiesige Stadt ist die Firma Gebrüder Weichelt in Hohen stein-Ernstthal eingetragen und weiter verlautbart worden, daß der Fabrikant Wilhelm Emil Weichelt und der Kauf mann Gerhard Paul Weichelt, beide daselbst, die Ge sellschafter sind. — Bei einer Turnübung in der Altstädter Turnhalle verunglückte der 16jährige Turner Weise beim Absprung. Er erlitt einen schweren Armbruch. — In einer „Das sächsische Landtagswahlrecht und die Arbeiterkammcr" überschriebenen Artikel serie des „Vaterlandes" regt der konservative Landtags- abg. Geh. Hofrath Opitz-Treuen die Schaffung von Arbeitskammern zunächst für Sachsen nach dem Vor bilde der schon bestehenden LandwirthschaftS-, Handels- und Gewerbekammer an, in denen durch Angehörige des Arbeiterstandes selbst die Interessen der Arbeiter in angemessener Form zum Ausdruck gebracht und vertreten werden könnten. — Die Wanderer-Fahrradwerke vorm. Winkslhofer L Jaenicke, A.-G., in Schönau bei Chemnitz, gestatten die Vertheilung einer Dividende von 12 Prozent. — Ein Müllerbursche in Mülsen St. Jacob kam in die Transmission der Mühle, wobei er einige Mal um die Welle geschleudert und schwer verletzt wurde Dresden. Mit Bezug auf einen angeblich beim Kaufmann Jnderau, in Firma Richard Bürger Nachf Chromolithographische Anstalt, Trinitatisstraße, 4 ver übten Einbruchsdiebstahl wird mitgetheilt, daß Jnderau der, wie wir meldeten, unter dem Verdachte, den Dieb stahl selbst verübt zu haben, am 23. d. M von der Kriminalpolizei verhaftet worden war, nunmehr über führt worden ist, und seine Schuld zugestanden bat Jnderau hatte sich bei der Aachen-Münchener Feuerver stcherungsgesellschaft gegen Diebstahl versichert und a
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