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Dresdner Nachrichten : 06.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188311065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-06
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1883
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IS« lotsl. llZIÄr. lardtz prei»; Lickt tunde Ls.. Lickt tunde Pt. LLäs. inerke erke in dieser ewndcrs aus- ,u»r Vortrag, >» vi>» Lonradt. eo,i Tomjellt. >» U. Ächcrj. a>. »»,»" von SIraui ' von -Seid!. .Iter-rld. 01. Sra^nkr. von R-jtln«. veüeiinideiie- vo« U. Muiecker. Irr vciieaiuk-enl' !>o»a..MlUdilli. IN. vill. ewcrdevereins, in Luther am oeu» Neumartt »ein geplanten ri,en, werden n 1». Welle, ig Zeichnung-- indessen sinh eine Wachs, soweit uns« l. Schütze. yritz. stk. Montag ütallmusis tlllstk. ir iiopk. »!. i Herren 50Pf., Aniang 7 Uhr. 1886 9. Mene»!. Imiißk. chtour 10 Pf. f. 81««1v>» lltzllt. annr«r«Iii, L: ee mit Tanz» na»»«»». rein. Entrci Plauens»»» «. «üttel«, b«rstr. , L« c, nz: Herren 80, i«i»r r dritte Kursus, en. Contretanz selbst entgegen« »«loala«,. tr'S Feuilleton! ftitt in Dre-den. reSden. Lelktrsiheiikrshtstluht «erlin-Dresden. »leledSIa«! crt<ye>>!> I.!»l!ll> tilitz 7,a>,r d. U,»ob.: Mortoichr. I» 1/teUtl^eyrlim »micinei,»»»re,» » Ma.r tu dar» dl« Uou. 7 »I-irk 7» p. Rumm.latzl»'. Wk dt« rw«o>,„d,rr»a. «!,rl»le mach, »q bl« Hednete»,« iNcht »ceOkutltch. Nnnonc«» tilr mit nehme-, »u: D,e«iui»»eei-«,urk»ur>- v««»«« »«» ««, - «»»»>, n>»lt«j - r»u»« a «»«».! n >»or>ai — >»d. at«> i» — n. »««< a «I HUI«: — ««»,»«, in Hamdul». Meile- SM. k Lomp!sis SrLut- unü XinüH -^u»»1»ttungen. , 8pv«l»Illltt ti» 8<I»Ur»vn. IL. ITvokt, 17 IV»listig«« 17. ^ Kur «ls«u«s kadrllrat. 8ollcke-,tv KLburkelt. Ovt.'sUn'lst im 1X10. Tageblatt für UoMll. WttttBMa,GtMft«vtrkthr.Lörse»bencht,/re»ichmtifte. renchrech-irellk» Tr.UMs,)L»»riV?eusr) /atemlk. wecken «»nentlrihe >3 »m NaLm. » U»i ,„»en«mm«». S«„lno,S dl« «"-»»-»«> l«U>,r. ü-> Ukuluidt,mr an ro«cktN«»hen: «7. >lo»«r,«1Ie lir. d d,»Nachm. 3>,t'. — Li« eiinponiae PenueNe I» -ei l» V i-lazriüvv, die 8c,!c so Pf, Eine Varanne tu« das Ndchll. tt«i,e »richeinkn der Jv,»r«Ie wird «ich! ,e-«den. Mel'wLikige »««««en« Slu-tte-e drie.iren wir nur ,«««» ««»>>»»,N»k>lun, daech v-3-'. >a«lk.n oder i'°I,ein»Ld!«,». »an Silben Sjieu u> Mg. LnieraUi.,' die Monlog».Nummer oder na» «<«», sscü,»,« die Pell!-«»- «M. l! GS»rÄIi»SN- ie«l««« un<1 «irtliu«, 6en eiukackdten tzual. kl« ru ä«n I'ttllsntchüten 8»I>,nxrr«Iillon. omps. in onnnner Zusviikl äi« kLräinsnfttdi-ilL von Llt. Vv88 LUS -iuendaek i.v. 8s>ori!iI-0v8c>iSft HV»lsi'i»I»»nd,ch,r»»«»»« SS, im ttruse «les Vi,:t«ri!i-8lllntt. l-'iliali- »in 8«v ». Teidiiskllk-^mverlisilk Lurück868vlLter rttplwerie - Li Irvltvo LU begannt StlllUst«» kre>8 n L 8«»m A 8o>»1o»».8tr»»»« Kr. 17, xsxsnübvr äsm lixl. 8elllas«e. A radrUi-LtLdUsssmsllt «inkSvIur nuü «IsslUltnr LtnL«r-v«ü'S»roiw M Ll««mS«r rdllipsolul HM UW FUNM-FKMW s'itzi' !)j^ 16 .Irikrc: et^Hr. 7 nui lick .Xllerdi orsoLä^rl^Ii. MM U^L »MU^N» >L.UI/MUU>MU fttzr Mittel,«,» 16 ^3kry: Klvtil«!', et^'. (kalLis ßutvuksrjs), Nr. 310. 28. rßljrsttr. Luslare: 38.000 Lrpl. Aussichten für den 6. November: Frischer Westwind'ziemlich trübe, etwas Niederschlag, Temperatur etwas kälter. Dre-den. 1883. Dienstag. 6. Novbr. >«ianlw»rtUK«r «edakteur Mr Pllssltschk» vr. E«r il vier« , in Dresden Di« Lutberwoche hat begonnen. Alle evangelischen Herzen rüsten und schmücken sich, den Mjährigen Geburtstag des großen SotteSmannrS festlich und würdig zu begehen. Der künftige Sonnabend ist bestimmt, die evangelische Christenheit aus dem weiten Erdenrunde zu gemeinsamer Andacht, zur Sammlung, zur Erhebung der Herzen, zu gesegneten und fruchtbaren Entschlüssen für die Zukunft zu vereinen. AusS Neue baut sich die Kirche GotteS lebendig auf. EL weht Etwas durch die protestantische Welt, daS an den Ath«n GotteS erinnert; selbst die GIcichgiltigen rüttelt cS aus und di« Feindlichen läßt cü nicht unberührt. Das evangelische Bewußtsein ist erwacht; sorgen wir. daß die Wirkung dieses Luthersesteö nicht wie eine große Windwolke über uns dahinbrause» sondern einen das ganze iland befruchtenden Segen zurücklasse t Alles scheint sich trefslich anzulasscn. ES hat verhält» »ißmäßig geringer Vorbereitungen bedurft, um für das Luther- Fubilaum in den Herzen der evangelischen Christen breite Bahn zu brechen. Wie billig, hatten diejenigen Städte Deutschlands, welche Schauplätze und Zeugen der weltbefreienden Thaten des Reformators waren: EiSleben und Wittenberg. Erfurt und Eisenach und vor Allein WormS, den Vortritt. In Gottesdiensten und Festreden, i» Auszügen und Versammlungen bekundeten sich die Gefühle des Tankes und der Veredlung der jetzigen Zeitgenossen für die That deS AolteSstreiterS vor 4 Jahrhunderten. Doch war alles DaS nur der vorläufige und örtliche Ausdruck der Gedanken, welche die Millionen Anhänger der Lehre Luther, beleben. Der Erlaß deS protestantischen Kaisers Wilhelm vom 21. Mai laufenden Jahres, der zu einer der Bedeutung des weltgeschichtlichen Tages ent sprechenden Feier aufries, war nur «ine Bestärkung der Entschlüsse, die schon lange in den Gemüthern seiner Glaubensgenossen keimten. Die Airchcnbehörden der verschiedenen evangelischen Landeskirchen Deutschlands fanden mit ihren dieSfallstgen Anordnungen die begeistertste Zustimmung der Gemeinden. Das Luther-Jubiläum wird nicht vorüberrauschen, ohne in einer ganzen Reihe vorwiegend protestantischer Städte Deutschlands bleibende Erinnerungen in Stein und Erz zu hinterlassen. ES gehört zu den vielen Unbegreis lichkeiten der deutschen Geschichte, daß da» Standbild deS größten Sohnes Deutschlands sich in so wenigen Städten erhebt. Künftig wird mindestens die Hauvtstadt de- deutschen Reiches, wird die Hauptstadt Sachsens, der Wieg« der Reformation, wird die zweite und in geistiger Beziehung bisweilen erste Stadt Sachsens, Leipzig, di« männlichen und doch so milden, die ebenso entschlossenen als begeisterten Züge des gewaltigen Geifte«helden in Erz grossen dem Volke vorsühren. Andere evangelische Christen feiern den Gedächtniß tag. indem sie Kirchen gründen und einwriben und sie aus den Namen de» »eueren Mannes taufen. Noch träat in manchen Städten, besonder» in Dresden, keine Straße den Namen Lutheri. Aber es fühlen e» Alle: dies« Lutkerkirchen. Lutberstatuen, Lutkerstraßen sind nur die äußere Versinnbildlichung der Bewegung, welche jetzt durch die Gemüther der protestantischen Christen zieht. Das Volk selbst schickt sich an, in großartiger Weise auszusprechen, wie es den köstlichen JubiläumStag aufsaßt. Die Vorbereitung ui dem Feste bat bereits eine Luther-Literatur geboren, die ihm ..wie gewaltige Welle voraufrauscht." Hochbegabte Schriftsteller, e»ne trrstliche im Geisteskampfe, schilderten in er> r Dar» Führer . stellung dt« Zeit, die Persönlichkeit und das Wirken des Witten bergers und da» Volk wird nimmer müde, die Gestalt seines Lieb ling« in immer neuer Beleuchtung zu betrachten. In ungezählten Vorträgen führen Geistliche wie Laien den, jetzigen Äeichlechte die verschiedenen Epochen des wechselvollen Lebens de« Mannes vor. der die Pforten einer neuen Zeit aufgetban. Die moderne Industrie sorgt dafür, daß eine Erinnerung an das grobe Fest, dem wir ent- grgengehen. auch in der ärmsten Hütte von, Vater zum Sohne sich vererben kann. In Gemeinden, die keine Lutherstatu« errichten, wird man wenigstens einen Lutherbaum pflanzen. Außerdem w>rd «ine .Lutherstiftung" künftigen Geschlechtern erzählen, daß wir mcht Derer v rgcssen, die sich dem Dienste der lutheri schen Kirche geweiht haben. Zu dieser Belebung des evangelischen Eifers, welcher sich allseitig so erfreulich bekundet, bat gar Man chen« gerade in unseren Tagen bcigetragcn. Die evangelische Welt ist heute genau so wie vor Jahren auf den Kamps angewiesen. ES ist ein wahrer und wirklicher „Kulturkampf", den wir Genoffen der evangelischen Kirche zu bestehen haben. Noch heute ist die Freiheit des Glaubens und der Forschung, die Ge wissensfreiheit, di« uns der Vr. MartinuS eroberte, nicht unbestritten. Dieses höchste aller Erdengüter vor aller Gefahr zu schirmen, das ist der Grundgedanke, der daS herrliche Lutlierjubiläum und Alle die er feiern, durchzieht, bewegt, beseelt, kräftigt und eint und wel cher als die köstlichste Frucht unS dauernd bleiben soll. Wie recht unsere Zeit daran thut, die 400jährige Gedenkscier de» Reformators in diesem Sinne zu begehen» das wollen wir uns in den nächsten Vortagen zu dein Feste klar machen. Ob die Menschheit an Sittlichkeit innerhalb der letzte» vier Jahrhunderte — im großen Ganzen genommen — gewonnen hat, Da» ist für den Grschichtskenner keine Frage mehr. Aber zu schelten ist nicht, wer au» einzelnen Vorkommnissen der Neuzeit einen gcgen- theiligen Schluß zu ziehen sich gedrängt fühlt. An abscheulichen Verbrechen Kat es zu reiner Zeit gefehlt und die Durchschnittsmoral früherer Geschlechter stand gewiß unter dem Niveau der Gegenwart. Aber einzelne Schandthaten sind in ihrer Scheußlichkeit doch unserer Zeit ganz eigenthümlich und ihr eigenste- Produkt. Dahin zählen in erster Lime die Dynamit-Attentate, deren Explosionen unheilvoll über den ganzen Erdball donnern. Die beiden Dunamit-Svreng- ungen, die sich vorige Woche auf zwei unterirdische Eisenbahnen London» entluden, eröffnen «inen entsetzlichen Einblick in die teuf lische Natur einzelner Menschen. Wenn ein russischer Nihilist sich an seinen vermeintlichen grausamen Verfolgern durch «in Attentat iu rächen sucht, so steht seinem Verbrechen wenigsten» «ine erklärende Ursache zur Seite: was haben aber die arglosen Passagiere, die auf der Londoner Tunnelbahn zur FischereiauSstellung fuhren, was die armen Arbeiter, die zu ihren Familien Abend» »urückkehrten. den irischen Verschwörern persönlich zu Leide gethan? Der senilche Wahnwitz mordet blind seine Opfer; er gebraucht in diesen tiekm- tückischen Massenmorden Unschuldiger geradezu bestialische Kampf mittel. Aber solche Kampfmittel nützen Dem. der sie verwendet, dock Nichts. ES nickt Etwas, wa» stärker ist, als der teuslisch« Mißbrauch der Erfindungen der modern«, Wissenschaft und Tech nik: es ist die allgemeine moralische Entrüstung, die sich gegen die Frevler richtet, die politische Zwecke mittelst icheußlickier Verbrechen erreichen wollen. Ein Volk, dessen Nationalgcsühl sich in Dynamit- Attentaten gegen Ciicnbalmzügc offenbart, verdient wie eine Ver- drecherbandc im Zaune gehalten zu werden. Auch die NichtswUrdigeu, die im Frankiurter Polizeigebiftide mittelst Dynamites ihre satanische Zerstörungnwutk zeigten, haben der Sache, welche sic fördern wollten, den ich'.immsten Dienst er wiesen. Hingegen stellt sich der angebliche Bismarck-Attentäter in Danzig immcrmchr als eine sehr fragwürdige Erscheinung heraus. Eine Morphiumspritze ist denn doch ei» kochst bcsrcmdlichcs Mord- instrumenl. Vermuthlich ist dem angeblichen Attentäter Joscvh Piontkowski» der sich „v. Düsseldorfer" nennt, aus einer Rciic nach Deutschland das Reisegeld auögegangcn: er eriand das Märchen von dein Komplotte zur Ermmdung Bismarcks und läßt sich aine Zeit lang umsonst von der Polftci durchsültern, bis die emsig ge führten Untersuchungen die Haltlosigkeit seiner Angaben unzwei deutig an den Tag gebracht haben. Neueste Teleqramme der „Dresdner Rachr." vom 5. Novbr. Berlin. Der Kaiser Kat die von den hiesigen Kommunal bchördcn au ilm ergangene Einladung zu der am Sonnabend in der St. Nicolaikirche stattsiudendcn Lutherfeier, zu welcher die städtischen Behörden im feierlichen Aufzuge vom Rathhause aus sich begeben werden <auch Forckcnbcck und Ltraßmann) angenommen. — GierS trifft Mitte dieses Monats auf seiner Reise nach Montreur hier ein. Ob sich derselbe auch nach Friedrichsruh begirbt, steht noch nicht fest. Nack Wien begiebt sich Gicrs erst auf der Rückreise. - Die Nachricht vom Tode des Hamburger Reichstags-Abgeordneten Röe ist fatsch. Ree Kal die Operation einer- BeinübetS glücklich be standen. - Eine Broschüre des ReichstagSabgcordncten Frohme über die Entwickelung der Eigentbiimsverhäunisse wurde aus Grund des Sozialistengesetzes verboten. - Dem Besuche des österreichischen KronvrinzenvaarcS am hiesigen Hose wird «ine große Bedeutung beigetegt. E« scheint in letzter Zeit nicht an Versuchen gefehlt zu haben, das gute Verhältnis! zwischen Deutschland und Oesterreich zu zerstören. — Die Heilung des Knochcnbruches, den die Prinzessin Albreckt neulich erlitt, nimmt einen guten Fortgang. Schmerzen sind keine mehr vorhanden. — Tie „Kremz." stellt entschieden in Ab rede, daß das in Berlin neu zu begründende sozial politische Zeitungs- unternrhmeu«im Sinne der kaiserlichen Botschaft - mit dem Jokauniter- okden und dessen Herreiuncister dein Prinzen Albrecht in Verbindung zu bringen sei. Ein Eintreten in den Streit der politischen Parteien liege dem O rden fern. Berlin. Die „Germania" meldet: Schlözer forderte die De mission Lodochowskis und Melchers, die Kurie verbarre aber auf ihrem bisherigen Standpunkte. Gegenüber den alarmirenden Folge- rmrqen, welche au» dein Nick-teinti essen des Großfürsten Wladimir gezogen wurden, sei bemerkt, daß die ursprüngliche Einladung gleich auf den ll. d. M. lautet. Straßburg. Einer der bcivcn vom Staatsanwalt steckbrieflich verfolgten mutbmaßlichen Mörder des Soldaten Adels, der Ziegler Philipp aus Bulach bei Karlsruhe ist in der Pfalz verhaftet und gestern Abend hier eingeliesect worden. Wien. Die St lle im Vorträge des Erzherzogs Johann, die sich auf die deutsche Armee bezog, wird autlzentisch wre folgt wieder- gegeben- Der stramme Drill neben kriegsmäßiger Erziehung wurzelt in den schon seit Jahrhunderten bestehenden Traditionen der preu ßischen Armee, an welchen man um so weniger rüttelt, als der oberste Kriegsherr mit gerechtfertigter Pietät daran sesthält. W i e n. Anläßltch der von der serbischen Regierung dekretitteu Waffcnabliefcruugen der Milizen fanden an mehreren Punkten des Landes ernste Zusammenstöße statt. Tie Albanesen Maccdonieiis, EpiruS und Oberalbaniens verlangen in einer Druckschrift an die Großmächte dir Annexion durch Griechenland. Paris. Die von den ovpvsilionellen Blättern über den an geblich bevorstehenden Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Frantreich gebrachten Mntheilungcn werden allgemein nur als Manöver betrachtet, weiche die Stellung deS Ministeriums zu erschüttern bestimmt sind. — Nack zuverlässigen Mittheilungen aus Lhnngai und Kauton dürste sich China wo!ü hüten. Frankreich gegenüber aus die Spitze zu treiben. R o m. Der Herzog von Eastclmonle bei Eatina ist von l2 Räubern entführt vordem Tie Berliner Börse eröffnet« »lalt, mit überwiegendem Angebot. Paris ist von Befürchtungen wegen des Ausbruchs von Feindseligketten zwischen Frankreich und China nachtheilig beeinflußt, was aus die übrigen europäischen Börten nicht ohne Rückwirkung bleiben kau». Später trat allerdings infolge von Deckungen eine leichte Erholung ein, aber der Schluß war überaus ausgcwrochcn matt. Nachbörse schloß etwas beruhigter. Spekulative Banken weichend. Kaffabanken still. Deutsche Bahnen erfuhren im Gainen nur mäßige Abstriche. Nur Mainzer wurden zum Schluß gewinsen. Stammprioritätcn schwächer. Berlin-Dresdner verloren über 1 Proz. Lesterreichiiche Bahnen nachgebenb. Oesterrelchische Prioritäten be hauptet. Spekulative Bergwerke matt. Kasiavapiere ohne einheit liche Tendenz. Dasselbe gilt von sonstigen Industrien. Kalisachcn höher. Deutscl>e Fonds stlll. fremde Renten schwächer. K»««Nu«> ».W.. L. November, Vdends. arebii Ni.Ui,. siaolidabn SS«»-,. Lvm »ord,n ISS- ,, «er L°»>«c«t>. GUderrenle —. Bovierrenle—.«»«»,«« «0. Letlerr. a-oldreni« —. Uvg. Lotdreiüe 73 ,. 77er Nullen—. »Oer Nullen —, 2.vrle»»»»!elbe —. N«nel>« Uns-ir. VolduiUe'»« . >. l7rte»lon>»id» —. U»>«r. vabterrente —. Dlbcoiu» —. Ugbpier 6Z>/,. Äovuard-mvx v«>/,. Minien». —. rvien. s. November. Lredl! 278,00. SmaIVV. 813,30. Lombarden 112.20. aibelbol —. Nordwelib. >»s,oo. Maiknoleii b!».I0. Uno. <ir«dl! 277.00. »««>». L. -November. «Schluß.- Ren!« 77.0». Lulelle 107.1». INUieiier Ol.O». Oiaiebobl, »03.70. Lombarden 310,00. di. Vrlorlttücn 203. ltgypter Sb3. vesterr. «albrenie S8>/,. PN. das v-kalr» und LüchsischeS. — Aus Anlaß deS hoben NamcnSscfteb Ihrer der Königin Carola brachten am Sonntag Morgens 9 Ul-r die vereinigten Musik-Kapelle" deS Pionnicr - Bataillon» und des 2. Jäger-BataillonS. unter Leitung der Muslkbirectoren Schubert und Röpenack, vor der Königl. Villa in Strebten der erlauchten Monarchin eine Morgennmsik dar. Seine Majestät unterhielt sich im Verlaute de- ConcertS längere Zeit mit den beiden Directorcn in der leutseligsten Weise, während im Auftrag Ihrer Majestät sä.umtliche Musiker mit Kaffee und Kuchen rcgaiirt wurden. Aus dem gleichen Anlaß durchzogen früh 0 Uhr Militär-Rcvcillc» die Straßen, ausaefükrt in der Altstadt von dem Waldhornistcu-Chor de» Schützen-Regiments, in der Neustadt von der Kapelle des Leib-Grenadier-Regiment». — Am Donnerstag, al» am Sterbetage weiland Ihrer Majestät der Königin Mutter, findet wie alljährlich eine Messe in der Hauskapclle de» hiesigen Königl. Schlosses statt, welcher die allerhöchsten und höchsten Herrschaften sämmtlich beiwohnen werden. Nachmittags reist Le. Mai. der König über Berlin nach Hubertus stock» um dort mit Kaiser Wilhelm zur Jagd zusammen zu treffen. — Der Musikalienhändler Karl GurkauS in Leipzig erhielt Ritterkreuz deS Ordens der Krön« von Italien. — Zu Prosessoren an der Forst-Akademie zu Tharandt wurden ernannt, der dortige Chemiker Dr. von Sä-röder und l)r. pl-il. PH. Weinmeiiter. bisher Realschul-Lberlehrer rn Leipzig. — Unter een Vorlagen für den diesmaligen Landtag, welche größere Staatsbautcn betreffen, befindet sich auch eine be züglich deS projeklirten großen VerwaltungsgebäubeS für die Be- Hörden unser« sächsischen Sfaatseisenbahn. Cs ist dies dasselbe Projekt, welches von unS schon vor etwa Jahressriff eiugehenbcre Erwähnung fand und welches endlich die in den verschieden»«»- und sogar Mietl-bäu-ern verstreuten BurcauS, wie sich's gebührt i» einem Gebäude vereinigen soll, daß dasselbe, gemäß der I-obei, Bedeutung dessen, was es enthalten : auch in bedeutender Form zur Ge staltung kommen soll, ist selbstredend; ein Monumentalbau ist hier unumgängliches Ersmderniß. da derselbe zugleich den schönen Bis- marckplatz aus der Leite nach der Stabt zum Abschluß bringen wird. Ob bei dieser Gelegenheit die brennende Frage der Balm- Unter- oder Ucbersührung an der Prager- und a» der Goctli-.- straßc mit geordnet werden wird, darüber verharrt noch Alles in Schweigen. — Bekanntlich hat der Landesknlturrath, als Haupt- vcrtretung der lanbwirlhschasllichen Interessen, der Staatsregiciung den Wunsch zu erkennen gegeben, sic möge bei etwa möglichen Steuerermäßigungen auch den Wegfall von 2 Psg. pro Einheit der Grundsteuer un Auge behalten. Die, Regierung dürfte sich dem Vernehmen nach aber kaum iu der Lage icke», dicicm Wunsche durch eine Vorlage schon im nächsten Landtage zu willfahren. Wenn sie einerseits bei der konstatirtcn besseren Lage der StaalS- finanzen ihr besonderes Augenmerk daraus zu richten hatte, daß die etwa vorzuschlagenbcn Steuer- und Abgabennachlaffe allen Staals- unterthancn möglichst gleichmäßig zu Gute kommen, so ist anderer seits die Finanzlage bei den mehrfach sich nothwendig machenden neuen Anforderungen doch noch keine derart günstige, daß man obigen Wunsch sofort berücksichtigen könnte. So anerkennenSwertb und verdienstvoll für einen Finanzministcr eine solche Hebung der Staatüfinanzen ist. so pflegt sie doch bei der gcun,.slcn Verlaut barung den Leiter der Ltaatsfinanzcn init einer Anzahl von Wün schen bestürmt zu sehen, die zur Tragweite jener Hebung meist ganz außer Verhäliniß stehen. — „Pflanzet Bäume zum Gedächtniß des Reformators Luther" uird „Stellt in Luiherhainen und aus Lulhcrpiätzcn die Rietsche!- Lutberbüstc aus" so ruft Herr Oberbürgermeister Tr. Kun>e in Plauen i. V. allen Gemeinden, Schulen, Gemeinnützigen Veicinen u. I. iv. in einer von ihm »um Versandt gebrachten Brochüre zu und — sein Aufruf wirb gewiß nicht ohne Folge bleiben. Venn er hat viel des Sympathischen für sich. Pie pietätvolle Handlung zur Ehre Luthers, würde hier gleichzeitig zum Segen sür die Mit- und Nachwelt, denn — Bäume sind ein Segen sür alles Lebende. „Und — sagt u. A. Oberbürgermeister Kunze — wenn »vir nach einen» Sinnbilde, nach einem Vergleiche sür unfern Luther unter de» Ge bilden deS Schöpfers suchen, können wir da ein beziehungercicheres Sinnbild finden als deutschen Baum und Wald, der da fest steht im heimischen Boden, seine Wurzeln in das mütterliche Erdreich einsenkcnd, aus den tiefsten Schickten sich seine Nahrung holend, der seine Acste und Zwerge zum Himmel, die Blätter zum Lichte emporstrcckt, um Lust, Wasser und Wärme, um den Himmelstha» in jeglicher Gestalt aufzufassen und nach der Erde zu leiten, zur Erquick ng und Stärkung für sich und Andere, sür Gegenwart und Zukunft :" Wo inan auf diesen trefflichen Gedanken einzugehcu geneigt ist, da soll aber auch namentlich die Jugend dabei betlici- ligl werden, um zugleich den Sinn sür Daum und Wald zu wecken und zu erhalten. Bei dem Vorschlag könnte es erscheinen, als ob der Vorschlagendc irgend welchen anderen Veranstaltungen zur Lutherfeier. insbesondere ;. B. der Errichtung von Luther - Stand bildern und Denkmälern in Erz u. s. w. keinen Raum lassen wollte. Dem ist jedoch durchaus nicht so. Der Vorschlag ist ganz eine Sache für sich, neben »reicher alle audcren Veranstaltungen ja bc stehen könnca. Wie die Feierlichkeit der Pflanzung selbst gedacht ist, das verdient »pczielle Erwähnung und wird alle Leser inter- essiren und angenehm berühre». In Plauen »vird alsa die pietät volle Pflanzung »ich folgendermaßen »ollziebcu: Ein Tbcrl des seit 18V<> geschlossenen Friedhofes bei der Bartholomäikirche »vird mit der Bezeichnung „Lutherplatz" belegt und dieser vorbehaltlich Ausstellung einer Lutherdüstc, init einer dreifachen Baumreihe umpslanzt. Da« Pflanzen der Bäume soll dergestalt er folgen. daß in den inneren Ring Lindenbaume. in den zweiten Ring Sichen, und in den dritten äußeren Ring Buchen gepflanzt werden, die drei Licblingsbäume des deutschen Volkes. Das Einsetzen der Bäume »oll am 10. November Vormittage nach der Festseier in den Bürgerschulen in folgender Weise stattfindcn. Jede Klasse der fünf Bürgerschulen (z. Z. I4Ü Klassen, ohne die Seminarschulklaffen) soll einen Baum pflanzen, die oberen Mädchenklassen die Linden, die oberen Knabcnkiasien die Eichen, die unteren bez. gemischten Klassen die Buchen. Die zu pflanzenden Bäume werden von der Stadt verwaltung geliefert, während jede betdeiligte Klasse sür den Pflanz korb zu sorgen hat, in dein sie ihrem Baum, den sie außerdem mit Festbändcrn schmücken kann, zur Stelle bringt. Zur bestimmte» Ltnndc tragen die sämmtlichen Schulklassen ihre Bäume in den Pflanzkörbcn in geordnetem Zug« nach dem Lutherplatze. woselbst sie nach einer kurze» Ansprache unter gcmcinschaftiichcin Gesänge in die Pflanzlöcher eingesetzt werden. Jeder Baum erhält eine 'Nummer und wird der betreffenden Schulklaffe zur Pflege übci- wicsen, dergestalt, daß sie sür das regelmäßige Auflockeru deS Erd reiches »m denselben, für dessen Begießung u. >'. »v. und für Ersatz zu sorgen bat, wenn, waS ja nicht auSbleibt, derselbe eingehcn sollte. Diese Nächpflanzungen finden regelmäßig am Rcformationsfcste statt. An demselben Tage wird dann auch von den ncugebildctcn Klassen dag Pflanzen ihrer Bäume vorgenonnnen. — Gewiß eine , höchst anwicchcude, für die Jugend anregende und dem deutschen ^ Sinne und Manne, zu dessen Gedächtniß dies ersonnen ist, würdig Feier. Also -- pslanzt Lutbcrbäumc und war es für bcurr zu sp«t ' am nächsten Reformationstage. — Das Fcstzugskomite erläßt für die Ordnung deS Feff- zuge» am Abend des 11. November im hcutig-n Jmeratentheile Vieles Blattes die näheren Bestimmungen über Aufstellungsorte, ' Reihenfolge der verschiedenen Abtheilungcii. die Straßen durch welche ! sich de» Zug bewegt u. s. w. Alle l etbciligtcn Kreise seien hierauf ausdrücklich hingcwieien. — Von dem evang.-lutb. Landestonsistonmi» sind an die Nach- gcnanntcn sür langjährige treue kirchliche Dienste Anerkon- nuu gsurkunden verliehen worden und zwar. dein Gutsaus- zügicr Johann Georg Hammel m Limbach i. V., Gutsbcs. Jost. Karl Gottlieb Lehman,r in Tauscha bei Kömgsbrück. Schuhmacher- mcistcr Eail Sembbner in Elstra, Gartennahrungsbesitzcr Ebr-st. Gottlicb Pfeiffer in KoltmarSdorf, den Webern K. Gottl. Bundes,- mann. Gottlieb Reicbelt, Karl Reickelt und Gottfried Naumann in Neugersdors. iowie den MOP,-.sein des Firchensäuger- und Mujiss-
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