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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.06.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194306157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-06
- Tag1943-06-15
- Monat1943-06
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.06.1943
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Auszeichnung italienischer Marineeinheiten. Auf Vorschlag des Duce wurde die Goldene Tapferkefts- medaille dem Kreuzer „San Giorgio", der 10. Schnellboot- MAS-Flottille und dem U-Boot „Scire" verliehen. Mit Sil- bernen Tapsevkeitsmedaillen wurden die Torpedoboote „Cesare", „Lupo" und „Sagittario", der Kreuzer „Eugenio di Savoya", die Zerstörer „Vivaldi" und „Malocello", die Schnellboots- und MAS-Flottillen der Straße von Sizilien, die U-Boote „Platino", „Ambra" und „Barbarigo" und die 9. Legion der Milmart (Marineartillerie der Miliz) ausge- zeichnet. Schließlich wurde die Bronzemedaille dem Zerstörer „Riboty" und das Tapferkeitskreuz dem Torpedoboot ,Hince" verliehen. Marschall Antonescu bei der „Eisernen Division". Marschall Antonescu stattete rumänischen G^irgsjägern im Schwarzmeergebiet einen Besuch ab und besichtigte die Divi. fion des Ritterkreuzträgers General Dumitrache, die sich den Ehrennamen der „Eisernen Division" erworben hat. Der Staatsführer brachte Dumitrache Dank und Anerkennung zum Ausdruck. „Ihr haltet hier Wache", so schloß er, „und das rumänische Volk wird sie weiter halten, um leben zu können. Wi» Kämpfen verbissen, und vir werden diesen Kampf nicht beiden, ehe nicht die bolschewistisch» -*fäbrremvs beseitigt ist " I« zwei Tage« 86 Abschüsse im Weste«. Schwere Gchiffsverluste der Anglo - Amerikaner vor Pantelleria «nd Lampedusa. Luftangriffe auf Plymouth «ud Grimsby. Oer OL U-Senest» von yezrern. Au der Ostfront wurden örtliche Angriffe Ler Sowjets i« Raum von Bjelgorod «nd Belew abgewiesen. In der Nacht zum 14. Juni bombardierte« schwere deatsche Kampfflugzeuge Industrieanlagen wett hinter der sowjetischen Front. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Deutsch« «ud italienische Flugzeuge setzten gestern die Angriffe gegen die feindlichen Schifssansammlungen bei Pantelleria fort. Ei« Transporter mittlerer Größe wvrde versenkt, drei weiter« erlitten schwere Beschädigungen. Britisch-nordamerlkanische Flkegerverbände stieße,» am gestrige» Tage gegen die besetzte« Westgebiete «nd das nord deutsche Küstengebiet vor uad warfen Bombe«, vor allem auf Wohnviertel der Städte Breme« «ud Kiel. E» ent standen Verluste der Bevölkerung «nd Schäden an Wohn häusern «nd öffentlichen Gebäuden. 46 feindliche Flug zeuge, darunter mindestens 29 viermotorige USA.-Bomber, wnrden vernichtet. Der Abschuß weiterer feindlicher Bombenflugzeuge ist «ahrscheiulich. Ferner wurde« au» einem feindlichen Fliegerverband, der einen deutschen Geleitzug vor der holländischen Küste anzugreifen versuchte, vo« den Geleitfa^rzeugen vier Flug zeuge vernichtet. Deutsche Unterseeboote schaffe« end lich im Atlantik siebe« feindliche Flugzeuge, darunter mehrere viermotorige Bomber, ab. In der vergangenen Nacht flogen einzelne feindliche Flug zeuge in das Reichsgebiet ein «nd warfen vereinzelt Bomben, durch die unwesentlicher Schaden angerichtet «mrde. -- Schwere deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 14. 6. die Stadt uud den Hafen Srimsbyan. Spreng- > und Brandbombe« verursachten Brände im Zielgebiet. Ein zweiter Luftangriff richtete sich gegen kriegswichtige Anlagen in Südostengland. Zwei eigene Flugzeuge ginge« verloren. Oer 6/tsp Ler/okk vorn ; Bo« der Ostfront wird nur örtliche Kampftätigkett am Kubanbrückenkopf «nd im Raume von Belew gemeldet. Die Luftwaffe führte wirkungsvolle Angriffe gegen kriegswichtige Betriebe an der mittlere« Wolga «nd bombar dierte den bedeutenden Berschiebebahnhof Jelez. Bor der Fischerhalbinsel wurden zwei Handelsschiffe mittlerer Tonnage durch Bombenwürfe schwer beschädigt. Bek den Landungsoperationen des Gegners gegen die Inseln Pantelleria und Lampedusa griffen deutsche «nd italienische Fliegerkräste trotz starken feindliche« Jagd schutzes die See- «nd Landungsstreitkräfte an «nd ver senkten «ine« Transporter vo« 8VV9 BRT. «nd 14 Landungsboote. Drei Kreuzer, 14 kleinere Kriegsfahrzeuge, darunter mehrere Zerstörer, «nd sechs Trans portschiffe wnrden so schwer beschädigt, daß mit weiteren Total- Verlusten gerechnet werde« kann. Britische Bomber griffen in der vergangenen Nacht west- de«tsches Gebiet an. Durch Bombenwürfe hatte besonder» die Bevölkerung der Stadt Bochum Verluste. Es eutstande« erhebliche Zerstörungen an Wohnhäuser« »nd öffentlichen Ge bäuden, darunter an zwei Krankenhäusern. Bisher wurde der Abschuß vo« 29 feindlichen Bomber« gemeldet. Ein starker Verband schwerer deutscher Kampfflugzeuge bombardierte in der letzten Nacht Stadt «nd Kriegs hafen Plymouth. In de« Zkelraumen entstände« aus gedehnte Brände. Gleichzeitig wurde« in Südostengland kriegswichtige Anlage« bombardiert. Die Angriffe unserer Luftwaffe in der Straffe von Sizilien. Die im OKW.-Bevicht gemeldeten Angriffe unserer Lust- «affe in der Straße von Sizilien wurden von schnellen und schweren Kampfflugzeugen durchgeführt. Am Sonnabendnach- mitag stellten sie feindliche Kriegsschiffe 20 km südwestlich Pantelleria und beschädigten durch Volltreffer einen großen und kleinen Kreuzer schwer. In den Mittagsstunden wur den Schiffseinheiten 25 km südwestlich der Insel gesichtet und von deutschen Kampfflugzeugen mit einem Hagel von Bomben eingsdeckt. Mehrere Volltreffer versenkten einen Truppen- transporter von 8000 BRT. Zwei Bomben trafen die Drücke eines Schiffes von 5000 BRT., das mit starker Schlagseite liegen blieb. Fünf weitere Handelsschiffe und 14 kleinere Krisgsfahrzeuge, darunter mehrere Zerstörer, erhielten schwere Beschädigungen. Mit zahlreichen Bomben wurde ein Pulk von 14 Landungsbooten getroffen, wobei zehn von ihnen vernichtet wurden. Vier weitere Lan dungsboote gingen verloren, als schnelle deutsche Kampfflug, zeuge in den Nachmittagsstunden 20 km nordwestlich Pan telleria einen größeren Schiffsverband angriffen. Ein Kreuzer erhielt dabei fünf Bombentreffer, auf die heftige Explosionen folgten. Zwei dicht nebeneinander liegende große LaNdungs- fahrzeuge wurden in Brand geworfen. Begleitschutz fliegende deutsche Jäger schossen bei diesen Unternehmen drei Spit- fires ab. , , Vo« Lufttorpedos getroffen. Der italienische Wehvmachtbericht von gestern meldet u. a.r Verbände viermotoriger Flugzeuge bombardierten die Umgebung von Messina und von Catania. Die Schäden find nicht schwer, die Zahl der Opfer ist beschränkt. Zwei Flug zeuge wurden abgeschossen. Im Wehrmachtbericht vom Pfingstsonntag heißt es: Die Insel Lampedusa mußte nach einer ununterbrochenen Bombardierung durch feindliche Luft- und Seestveitkräfte den ungleichen Kampf aufgeben. Erfolgreiche nächtliche Aktionen wurden von un seren Torpedoflugzeugen gegen einen feindlichen Geleitzug in den Gewässern der Cyrenaika und im Golf von Philippeville durchgsführt. Drei Dampfer, darunter einer von größerer und zwei von mittlerer Tonnage, wurden getroffen. Feindliche Luftangriffe auf Reggio Calabria, Catania und Palermo ver ursachten Opfer und Schäden. Drei Tage ohne Wasser. Im Rom wird festgestellt: Die Anglo-Amerikaner suchen jetzt die Kapitulation von Pantelleria als einen großen Sieg und als einen Beweis der Stärke ihrer Luftwaffe hin zustellen. Der Widerstand wurde nicht infolge der Bombar- dierung aufgegeben, sondern erst als die Besatzung und die Zivilbevölkerung drei Tage ohne Wasser waren. Pantelleria ist eine kleine Felfsninsel und hat keinerlei Wasserquellen. Die Wasservorräte müssen auf Schiffen nach Pantelleria gebracht werden. Das italienische Oberkommando war sich von vorn herein im klaren, daß der Widerstand nur begrenzte Zeit dauern konnte. Garnison und Bevölkerung von Pantelleria haben ihre Pflicht bis zum äußersten erfüllt. Das italienische Volk ist stolz auf sie. — Wie weiter verlautet, waren bei den Angriffen die gesamten anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte in Afrika eingesetzt, die in 13 Tagen auf die wenigen Quadrat kilometer der Insel 15—17 000 Tonnen Bomben abwarfen, davon allein am 10. Juni 2000. Fliegeralarm in Remrel. Männer eimr deutschen Bordflak warten den Feuerbefchl. Pk-Kriegobe». Essig (Sch) Meldegänger durchquert ein Grabenstück mit gefallenen Bolschewisten. . Hermann (PDZ—Sch) Der Entschlutz. Am 16. Juni 1940 trat in Bordeaux das Kabinett Rey. naud zusammen, um zu einem Beschluß über die Waffen- stveckung zu kommen, die drei Tage zuvor der neue Ober kommandierende General Weygand und der Vizepräsident der Regierung Marschall Petain dringlich gefordert hatten. Rey naud hatte einen Aufschub begehrt, um noch einmal die Hilfe der Vereinigten Staaten anzurufen, worauf Weygand bitter mahnte: „Morne Herren, wir leiden noch keinen Mangel, auch ich nicht, — auch ich habe noch jeden Morgen mein Bad. Aber denken Sie an unsere Soldaten, die Sie noch einmal 24 oder 48 Stunden dem Grauen und der Verzweiflung aus setzen!" Dreimal 24 Stunden waren aus dem Aufschub geworden, nun war die Antwort Roosevelts eingetroffen, Reynaud schickte sich an, sie bekanntzugvben. Da erhob sich Marschall Petain, um seinen Rücktritt zu erklären, mit der Begründung: „Die unvermeidliche Lösung, um «inen Waffen stillstand zu bitten, ist immer wieder hinausgeschobvn worden. Ich will an dieser Verzögerung, die Frankreich teuer bezahlen muß, keinen Anteil haben. Frankreich kann sich nur aus eigenen Kräften wiederaufrichten, und nur wenn die Regie rung dazu das Beispiel gibt, indem sie inmitten der Franzosen bleibt und an dem Unglück aller unmittelbar teilnimmj." Das war eine klare Absage an die unter den Ministern und Deputierten erörterten Pläne, sich Amerika und England mül- ständig in die Arme zu werfen, die Regierung mäh London oder nach Algier zu verlegen und das Schicksal Frankreichs vom Waffenglück der Verbündeten abhängig zu machen. Was Reynaud mitzuteilen hatte, bestätigte die Ansicht des Mar schalls über die Hilfe von außen: Roosevelt wich aus, er verwies darauf, daß er ohne Kongreß keine Entscheidung treffen könne, erwähnte aber nichts von einer Befragung des Kongresses. Aus London war übermittelt worden, daß die britische Regierung mit der Waffenstillstomdsbitte nicht «tn- verstanden sei, sondern darauf bestehe, daß Frankreich weiter kämpfe. Don einer Unterstützung in diesem Endkampfe war nicht die Rede. Churchill hatte am 13. Juni im Obersten Kriegsvate drei englische Divisionen und 72 Geschütze in Aus sicht gestellt, worauf Weygand aufbvgehrts: „Und das ist alles?" Reynaud verlangte jetzt «inen letzten kurzen Aufschub, um sich noch einmal mit Chörchill ins Benehmen zu setzen. Nach Frankreich zu kommen, weigerte sich Churchill, aber er ließ Reynaud durch den Botschafter den Plan einer Ber- schmelzung Englands und Frankreichs unterbreiten. Außer Reynaud und dem Innenminister Mandel fand kaum ein Kabinettsmitglied an diesem Plane Geschmack. „Ein briti sches Dominion wollen wir doch nicht werden," sagte der bis dahin unschlüssige Chautemps. „Vielleicht lieber ein deutscher Gau?" höhnte Mandel. Seine jüdische Hast beschleunigte di« Scheidung der Geister. Er warf sich in die Brust und «Märte, es sei nun lange genug geredet worden, wobei sich nur herausgestellt habe, daß es Minister gebe, die für den Krieg, und andere, die für den Frieden seien. Chautemps rief empört: „Herr Mandel, wir können es nicht dulden, daß Sie andeuten, es gäbe hier wütige und feige Minister. Es gibt hier nur Männer, die von der Tragik dieser Stund« tief erschüttert sind. Unsere Soldaten laufen wie Hasen in die Falle, di« Flüchtlinge auf den Landstraßen, die sich mit den militärischen Kolonnen vermischen, werden in die Schrecken des Krieges gerissen. Das ist ein Abschlachten ohne jeden Sinn!" Der laute Beifall, der diesen Worten folgte, zeigte Reynaud, was die Glocke geschlagen hatte. Es sei ihm nun klar geworden, sagte er, daß nur eine kleine Mehrheit auf seiner Seite stehe, daher bitte er -den Staatspräsidenten um seine Demission, lieber das Londoner Angebot wurde ein formeller Beschluß gefaßt: ablvhnen. Die Kabinettsmehrheit hatte sich für den Weg des Marschalls entschieden: Frankreich muß sich aus eigener Kraft wisderaufrichten. Als Schutzstaat Englands wäre es nicht mehr Frankreich. Am 17. Juni bildete Marschall Petain eine neue Regierung, deren Außenminister Paul Baudouin spät in der Nacht den Botschafter Spaniens auffuchte und um Uebermittlung der Bitte um Waffenstillstand an die Reichsregierung bat. „Wie habe ich darauf gewartet, daß Sie zu diesem Entschlusse kämen!" sagte der spanische Diplomat, der mit klarem Blick den beispiellosen militärischen und politischen Zusammenbruch der Dritten Republik und den einzig möglichen Weg Frankreichs in die Zukunft erkannte.
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