Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360724019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936072401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936072401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 31, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-24
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Deutschland W elngeladen werden an Aeüle» -M-SS-LS-S Spaaks Rede hat der Ardelterpartel mißfallen Heftt-e Gesenfütze zwischen -em betatschen Außenminister mW seiner Partei ptlliul« stet Hou« monoUtch «M. ».«o, durch »-»»«»«« NM. ».»0 «tnlchl. 49,, Np,. Vopgrb. Ü-«« Vosttuftellungtgebahr) bet stedenmol wdchentl. «ertand. Sinjel-Nr. 10 Np,., ,u««r- hold Lachsen» mit «bend-Nusgade l» Np,. /«KM Neich-nericht best«t-t zwei Lebe-urteile , «er»»»,. SS. Null. Der dritte Strafsenat de» Reichsgericht» hat die von den 28 b»w. SS Jahr« alten Angeklägten Konrad Wedler und Walter Glöckner gegen da» Todesurteil de» Schwur» gertcht» Hannover eingelegt« -Revistok alSunbtgrüNbet ver» warfen. Damit ist da» Tobr»urt«il gegen beide Angeklagte wegen de» gemeinschaftlichen Morde» an dem Kraftfahrzeugbesttzer U n 1 e r b e r g, den sie .am 8. Mai d. I. auf einem etttfamen Feldweg bet Empelde t« seiner Kraft» drofchle rrlchosseu-atseu, -rechtjUMiggemorden, Gin Leden süe Olympia ES ist für da» NovelpreiSkockttee nicht immer einfach gewesen, «inen Mann zu finden, der den Anspruch erheben durfte, den Frieden der Welt entscheidend gefördert »u !>aben. In diesem Jahre wird den Schweden die Wahl leicht gemacht: Vertreter aller Länder haben gebeten, dem Be- gründer der neuzeitlichen Olympischen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, den Friedensnobelpreis zu ver leihen und damit ein Lebenswerk von geschichtlicher Bedeu tung auszuzeichnen. Wenn heute die Olympischen Spiele zu einem Weltereignt» geworden sind, so ist das vor allem dem Wirken dieses Mannes zu verdanken. Wie einen Vater ver ehren die Athleten aller fünf Erdteile den heut« Dreiunb» siebztgfährigen, d«n sein hohes Alter -war an der persönlichen Teilnahme an den XI. Olympischen Spielen hindert, dessen Geist aber -en Ereignissen in Berlin eine besondere Wethe ausprägen wird. Diesen Geist kündet die Olympische Botschaft Coubertins, die, zusammen mit dem sonnen geborenen Feuer aus dem heiligen Hain von Olympia, mehr als 8000 Läufer durch sieben Länder nach der Reichshauptstadt iragen. Sie enthält bas Vermächtnis des Schöpfer» der neuen Spiele, der darin auf sein LebenSwerk zurückbltckt und es voller Zuversicht einer jungen Generation übergibt. > Wer ist dieser Mann, dem ein solches Werk gelang? Ein Werk, bas gegen vtelerlet Widerstände die Welt eroberte und heute eine der schönsten ÄemeinschastStbee« ist, die unsere sonst so zerrissene Menschheit ans gemeinsamem Äoien ver einen. Französisches und ttalientfcheS Blut fließt tn den Adern Pierre de Coubertins, der einem alten AdelSgeschlecht entstammt. Früh verschrieb er sich mit allen seinen Kräften der olympischen Idee. Die Ausgrabungen der deut schen Gelehrten Curtius und Dörpfeld an der Stätte der berühmten Wettspiele des alten Hellas erweckten in Couber tin den Gedanken, das antike Olympia zu erneuern und damit bemSO. JahrhunbertetnneueSJbealzugeben. Er verzichtete auf eine glanzvolle Laufbahn al» Militär ober Politiker, die ihm prophezeit worden war, und lebte nur noch seiner Idee. Reisen durch die angelsächsischen Länder hatten Ihn von der Bedeutung der Körperübungen so sehr überzeugt, daß er sich zum Ziel setzte, mit Hilfe der Leibes übungen die bisherigen ErziehungSgrundsähe und damit die menschliche Gemeinschaft umzuwanbeln. In einer vielbändi gen Weltgeschichte und tn zahlreichen Etnzelwerken spiegeln sich die Lebensauffassung Coubertin» und die von ihm än- gestrebten Reformen. Außerdem hat er ein umfangreiche» Memoirenwerk geschrieben, au» dem jetzt kur- vor Beginn der XI. Olympischen Spiele «in Auszug erschienen ist. Unter dem Titel „Olympische Erinnerungen* serschienen im Wilhelm-Ltmpert-Berlag, Berlin) gibt Coubertin hier einen Ueberblick auf sein LebenSwerk, wie e» tn vierzigjähri gem Wachsen zu dem wurde, was wir heute als Olympische Spiele kennen. Coubertin hat damit eine Geschichte der neuen Olym pischen Spiele geschrieben, die vor allem die geistigen Grundlagen seines LeVenSwerkeS behandeln und damit ein Stück Weltgeschichte barstellen. 1892, bet einem Vortrag in der Pariser Sorbonne, machte Coubertin zum ersten Male Mitteilung von seiner Idee. Sie wurde begeistert auf- gegriffen, und schon 18SS sollten in Athen die ersten Olym pischen Spiele der Neuzeit stattftnden. ES kam zur Grün dung des Olympischen Komitees, das von nun an Haupt träger der Idee wurde. Bon Beginn an gab e» unzählige Schwierigkeiten und Widerstände zu überwinden. Coubertin wurde ein Kämpfer, wie all« großen Männer, die der Mensch heit einen neuen, hohen Gedanken vermittelt haben. ES be gann ein dreißigjähriger Kampf gegen Dummheit und Gleich gültigkeit, gegen Standesdünkel und Eitelkeit, gegen Mut losigkeit der eigenen Mitarbeiter, gegen die tausend diplomati schen und politischen Einwendungen und gegen ununter brochene Geldsorgen. Karikaturen und Satiren, mit denen das 1V. Jahrhundert so schnell zur Hand war, blieben nicht aus, um den „olympischen Baron* zu verspotten. Da» alle» stärkte nur seinen Willen und seine Kampfkraft. Mit diplo matischem Geschick und höchstem Fingerspitzengefühl, um da» ihn die ersten Staatsmänner seiner Zett beneiden konnten, brachte Coubertin seine Sache Schritt für Schritt vorwärts. Mancher Wunsch mußt« zurückgestellt werden, um erst nach langen Jahren Verwirklichung zu finden. Bon vornherein Das Gm-nls -er Londoner Sreterkonferenr London. 23. Juli. Dle Drelmächtekonferenz fehle am Donnerskagnachmillag ihre Beratungen fort. Nach knapp zwel- elnhalbslündiger Beratung wurde dle Konferenz endgültig abgefchloffen. lieber ihr Ergebnis wurde eine amtliche Verlautbarung herausgegeben, die eine Aünfmächlekonfereuz vorfleht, zu der Deutschland und Italien elngeladen werden sollen. Erste Aufgabe dieser Konferenz fall fein, ein neues Ueberein- kommen zu finden, das an dle Stelle des überholten Locarnopaktes treten fall. Die amtliche verlautbar««» über de« Abschl«ß der Drei« I mächteko«sere«z hat folge«»«« Wortlaut: Die Vertreter Frankreichs, Belgiens und des Bereinig ten Königreiches, die in London am 28. Juli zusammengetre- ten waren, sind, indem sie sich -er Uebereinkommen vom IS. März, der Vorschläge des Deutschen Reichskanzlers vom 3l. März un- derjenigen der sra,höfischen Regierung vom 8. April erinnern, zu solgenden Schlußfolgerungen gelangt: „1. DaS Hauptziel, a«s daS die Anstrengungen aller euro päische« Bölter gerichtet sei« müsse«, ist die Ko «solidle» r««g deS Friede«» durch «tue allgemeiue Regel«««. 2. Siu« solche Regel««- kau« «ur durch di« sreie Zu sammenarbeit aller betroffene« Mächte erreicht werde«, und «ichts würbe verhä«g«tS»oller für die Hoss«««- ge« aus ein« solche Regel««- sei«, als dle scheinbare »der tatsächlich« Teil««- Europas i» gegnerisch« Block». r Dl« »rer Regte,»«ge« st«» tgfoigedvsigg Wt A-stcht, daß Schritte uuieruommen «erbe« solle«, «« e^»e A«» , samme«k>r«ft »er straf r»car«o«ächte zu erzie- le«, sobald «ine solche Zusammenkunft passenderweise ab- -ehalte« »erbe« ka««. Die erste Aufgabe, die in Angriff ge» «ommen werde« sollte, ist ihrer Ansicht »ach die Verhandlung über ei« «««es Uebereinkommen, daS an die Stelle des Rheinpaktes von Locarno trete« soll, «m dnrch die Zusammenarbeit aller Betroffene« die Lage z« lösen, di« durch die dentsch« Initiativ« vom 7. März geschasse« mor den ist. t. Di« drei Regierungen schlage« infolgedessen vor, daß sie mit der deutsche« «nd italienische« Regier««« in Verbindung trete« in der Absicht, deren Beteiligung an der so vorgeschlagene« Zusammenkunft z« erreiche«. 5. Wenn auf dieser Sitzung ein Fortschritt erzielt werden kann, werden andere Fragen, di« den europäischen Frieden berühren, notwendigerweise zur Aussprache kommen. Unter solchen Umständen würde es natürlich sein, zu erwarten, daß LaS Gebiet -er Aussprache erweitert wird in der Weise, daß unter der Mitarbeit -er an-er en interessierten Mächte die Negeluim derjenigen Fragen erleichtert wird, deren Lösung wesentlich für -en Frieden Europas ist* Die amtliche Verlautbarung ist den britischen Botschaftern in Berlin und Rom übermittelt worden. Die Dreimächtebesprechung hat rascher zu einem Ergebnis geführt, als man nach der ursprünglichen Haltung Frank reichs annehmen durste. Man darf mit Genugtuung fest stellen, daß im wesentlichen die Ansicht Englands durch- gedrungen ist, das verlangte, baß keine Bindungen erfolgen dürsten, die das Ergebnis kommender Verhandlungen der Schließlich wurde die Absendung eines Telegramm» den in London auf der Dretmächtekonseren» weilenden Außenminister beschlossen, worin Spaak die außenpolitischen Grundlinien ber< belgischen Arbeiterpartei, und der Zweiten Internationale in die Erinnerung gerusen werben. ES wirb tn dem Telegramm betont, baß die belgische Arbeiter- Partei an der Politik der Verstärkung der kollektiven Sicher heit und de» gegenseitigen Beistandes sesthält. Gleichlautende Telegramme wurden an den französischen si) Ministerprä- stdtnten Blum und den französischen si) Außenminister Delbo» abgefanbt. Die tnnerpoltttschen Auswirkungen diese» Konflikt» sind im Augenblick noch nicht zu übersehen, von der Stellung nahme Spaaks wirb «» abhängen, ob der Bestand de» Kabt- nett» van Seeland durch diesen schweren Konflikt gefährdet ist. E» verlautet, daß Ministerpräsident vanZeeland die außenpolitischen Ansichten Spaak» teilt. fünf ehemaligen Locarnomächte diktatorisch vorwegnehmen würde. Die entschiedene Haltung Deutschlands, das wissen ließ, daß es keine vorgefaßten Beschlüsse annehmen könnte, die die anderen Mächte in ihrer freien VerhandlungSsähig- keit binden würden, hat ihren Eindruck also nicht versehlt. Wir freuen uns, zu hören, daß auch die drei Restlocarno mächte kein anderes Ziel als die Erhaltung des Friedens kennen. Deutschland hat dieses Ziel in positiver Weise tn dem Friedensplan des Führers anqestrebt und hat immer wieder seine Bereitschaft bekundet, aus dieser Grund lage in Verhandlungen zu treten. Leider haben wir allzu lange warten müssen, bis sich auch die Gegenseite hierzu be- reitgefundcn hat. Wenn man aus den Mitteilungen der Londoner Konferenz entnehmen darf, daß die anderen Mächte zu solchen Verhandlungen bereit sind, so wird es an uns ge wiß nicht fehlen, sie zu einem Erfolg zu führen, denn gerade den Gesichtspunkt, daß Europa nicht tn feindliche Blocks zer fallen darf, haben wir stet» vgrtretzin, und wir können von uns mit ruhigem Geivtssen sagen, baß wir nicht dazu beige- tragen haben, daß die Blockbildung ans unsere« Erdteil überhaupt etnen den Frieden bedrohenden Umfang angenom men hat. Gerade das voU uns vorgeschlagene System der zweiseitigen NichtattgriffSpakte mit allen Staaten Europas sollte ja dieser gefährlichen Blockpolitik ent- gegcnwirken, die bekanntlich ihren Höhepunkt mit dem fran- zösisch-sowjetrusstschen Bündnis erreichte. Wenn die Londoner Mächte jetzt Vorschlägen, daß an die Stelle von Locarno eine neue Abmachung der bisherigen fünf Locarnomächte treten soll, so greifen sie damit einen Gedanken des Führers aus, den dieser nach dem Zusammenbruch der alten Locarnopolitik sofort den anderen Vertragspartnern vorgeschlagen hatte. Für wesentlich schwieriger halten wir «S dagegen, den Kreis der Konferenzmächte später über die Locarnostaaten hinaus zu erweitern. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Ergebnis einer Konferenz um so dürftiger wird, je weiter der Kreis der Teilnehmer gezogen wird. Wir haben jedenfalls die Erfahrung gemacht, daß diejenigen Abkommen dem Frieden am meisten genutzt haben, die auf der un mittelbaren Aussprache von Staat ^u Staat beruhten. Deshalb wären wir auch für direkte Verhandlungen -wi schen Deutschland und Frankreich zu haben, während leider die Pariser Diplomatie immer wieder Verhandlungen in allergrößtem Rahmen anstrebt, weil Frankreich dann die Hilfe seiner Verbündeten erhofft, wenn eS gilt, die alte Versailler Ordnung zu verteidigen. Hoffen wir, daß die weitere Entwicklung, zu der London den Weg erfreulicher weise nicht versperrt hat, zu einer Neuregelung führt, bet der alle Partner von dem Willen zu einem echten Frieden, ehr licher Verständigung und Gleichberechtigung beseelt sind. ", v. w. VLs O L PO IVRinKdlLf 8«tte 9 ami 10 Druck «.Verlag, Lirpsch st Reichard», Dresden-«, l, Marlen- «r.«- straß« Fernruf25241. Postscheckkonto ISSS Dresden Vies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschast Dresden und des Schiedsamte» beim Ouellm"»,-»« r>«.dnn Vberverflchrrungsamt Vresden UnveNan,,- LchrMsta«, werden nl<h« oustew-tzn Brüssel, 28. Juli. Die Rede des belgisch«» Außeumiuister» Spaak über di« Grundlinie« »er belgische«« Außenpolitik, in der Spaak sich sehr deutlich gegen die starre« französische« These« »nd verschwommene« Genfer Theorie« «nd für «ine ans den Gebote« nüchterner Realpolitik aufgebaute Neuordnung Europas auSsprach, hat am Donner»»«- z« eine« schwer« Konflikt zwischen Spaak «nd »er belgtschen Arbeiterpartei, der er angehvrt, geführt. Auf einen Antrag de» Generalrate» der belgtschen Ar- veiterpartet richtete der Abgeordnete WauterS, der selbst verschiedentlich Kandidat für den Außenmintsterposten ge wesen ist, tn einer Rede dte denkbar schärf st en An- griffe gegen den Außenminister. Er erklärt«, baß dte außenpolitischen Erklärungen Spaak» im Gegensatz zu der Politik der belgischen Arbeiterpartei und der Zweiten International« ständen, und kündigte an, baß die sozialistische Kammerfraktion die sofortig« Einberufung des Auswärtigen Ausschusses beantragen werde, um zu den außenpolitischen Erklärun gen Spaaks Stellung zu nehmen. In der anschließenden Aussprache erklärten die in der Sitzung anwesenden sozia- Mischen Minister Bandervelbe, Bouchery und Merlot, baß die Rede Spaak» dem Kabinett vorher nicht vorgelegt worben sei und baß die drei sozialistischen Minister auch tn ihrer Eigenschaft al» Parteifreunde Spaak» mit der Rede vorher ntchtbefaßt worden seien. Dte Au»- spräche war sehr lebhaft.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite