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Dresdner Nachrichten : 18.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-18
- Monat1876-10
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 18.10.1876
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— »,«. « »»« In 0»Un, <et»»i,. «Itkn, Hambur», graukfurt a. M.> Mlln- Lk». — v»»d« « 0». tn «ranlfiir» ». M. — k>. Ai-t in «demnl». — «,'lchltt^ «»>»«, » L» ta Viril. Tageblatt für Politik, Unters,astung. Hefchäftsverkeyr, Uörsenbericht und Kremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: §ltpslh ör Nrichardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fkitör. Goedschc in Dresden. «onen tapiiren »«g'nPränumeiinto» stahlu«, durch vrie,- «nrlrn »dir PoliriNtlld» lunz. «chl ktld-n tost,« >» Ptz,«. Inirrotr illr »Ir Mottl»,» - Numnxr »der noch rlnrm FUNe», »te Vk!>l»«il« SO VI,r. Sir. 292. Kiiiiindzwanrigstkr Jahrgang. Mitredaeteur: Für das Feuilleton: vr I inll Iltervz^. »»«»tu»»»»». Dresden, Mittwoch, 18: Oktober 1876. Politisches. Englisch-deutsches Bündniß lautet das neueste Stichwort im orientalischen Drama. Non der „Times" wird die anglogerma- nistische Allianz soufflirt. Jnz Wesentlichen fordert das Londoner Weltblatt damit nur das, was wir mit allen Friedensfreunden schon wiederholt verlangten, Deutschland solle daü Schwergewicht seines Einflusses zu Gunsten der Erhaltung des Friedens in die Wagschale werfen. Vom Felomarschall Moltke ist dies seiner Zeit feierlichst dem deutschen Volke verheißen worden; die Stunde der Einlösung dieses Wortes ist rascher gekommen als man hoffte. Wir bescheiden uns, daß Deutschland, wie überhaupt Niemand in der Lage ist, unter allen Umständen den Ausbruch deü Krieges zu verhindern, wenn Nußland losschlagen will. Aber che dieser fluchwürdige Augenblick gekommen, winkt für Deutschland eine hohe Aufgabe in, Dienste des Weltfriedens. Rußland wagt nicht seine Kosaken über die Donau setzen zu lassen, wenn cs seine Flanke nicht durch Deutschlands Waffengcnossenschaft gedeckt weiß. Fragt man aber, welchem Bttnd- niß unser Volk freudiger zustimmt, mit dem despotischen Rußland oder dem Musterlande coustitutioneller Freiheiten? so ist die Ant wort schon gegeben. Auf alle Fälle wird Fürst ViSmarck aus die Interpellation von der Themse aus sich nicht einer Antwort ent ziehen können. Wir werden dann hoffentlich „ein Wenig mehr Licht" erblicken. Rußland hat den türkischen Vorschlag eines sechSmonatlichen Waffenstillstandes abgelehnt, cS verlangt eine kürzere Kricgspause. Der Winter ist für die Russen die schönere Jahreszeit, den Frost be trachten sie als ihren Verbündeten und als Feind der Türken. Ein Curiosum ist es jedenfalls, daß Rußland, als gar nicht im Kriege befindlich, einen Waffenstillstand, der gar nicht an seine Adresse ge richtet war, ablehnt. Alle Cabinette, sollten wir meinen, die redlich den Frieden anstreben, hätten die Ausgabe, das weiße Blatt Papier, welches ihnen die Türkei vertrauensvoll überreicht, mit Friedens- Bedingungen auszufüllen. Statt besten mäkelt Rußland am For vwte dieses BlanguetS. Rußland muß endlich Farbe bekennen. Die türlische Diplom,lie hat die russische überlistet, hat sie gezwun gen, aus ihren KriegsplÜnen kein Hehl mehr zu machen. In Wahr heit herrscht von HauS aus weder im russischen Volke solche Kriegs- ivuth, noch unter den Muselmännern so viel Fanatismus, als Mar der Welt vorgaukclt. Der PanslavismuS ist der Gedanke der russischen Regierung, nicht der Traum und die Sehnsucht des Volkes; sie darf nur wollen und die Aufregung legt sich. Die Muselmänner aber, die angeblich bisher kaum zu dämpfen waren, nehmen den Ge danken eines bedingungslosen Waffenstillstandes sehr ruhig auf. Dac- ist das Nichtsivürdige in den orientalischen Wirren, daß nicht etwa die Völker Rußlands und der Türkei ^auf den Augenblick der Zer- flcischurrg lauern^ (dann könnte man von elementaren Strömungen, von angeborenem Rassenhasse sprechen), sondern daß ihnen die dunkeln Triebe nationaler und religiöser Instinkte künstlich von ihre» ehrgeizigen Regierungen erst aufgestachelt und zu bestialischen Kund gebungen entflammt werder«. In Konskrntinopel beschäftigt sich das Volk jetzt mehr mit den Vorbereitungen zum Bairamsestc (dem türkischen Fasching) als mit KriegSgedanken. Die nächste Nacht zum Freitag (20. Oktober) ist die wichtigste und heiligste Nacht des Orients; sie bezeichnet das Ende des Ramasan und den Beginn des BairamfestcS. Es ist das die berühmte Nacht der Kraft. Alle Sinnlichkeit und aller Mysticis- mus des Orients verdichten sich in den romantischen Gebräuchen, welche statthabcn, sobald die Wellen des Bosporus das Licht der Sterne widerstrahlen. Es ist in dieser Nacht geboten, alle Spiegel zu verhängen; denn wer in den Spiegel blickt, ist iir Gefahr, sein Schicksal zu lesen und seinen Todestag zu kennen. Der Sultan hat gewiß Ursache, die Spiegel seines Palastes verhüllen zu lassen, aber während das Reich seinem dunklen Verhängniß cntgcgcnwankt, be schäftigten sich die reformfreundlichenMinistcr dennoch mit der Aus wahl und Ausstattung der BairamLbrant. Vom frühesten Kindcs- alter an wird ein Mädchen zu diesem Zwecke erzogen und herangc- bildet. Schon bei der Wahl des Kindes sehen die Eltern darauf, daß dasselbe die volle und harmonische Entfaltung weiblicher Reize verspreche. Werden die Erwartungen drr Eltern erfüllt, so wird das Kind noch als kaum erschlossene KnoSpe nach Konstantinopel ge schickt, um dort nach allen Regeln der HaremS-Erziehung auSgcbildct zu werden. Steht die Jungfrau in ihrer vollen Blüthe und rückt das Bairamfest in die Nähe, so ivird sie den nächsten Verwandtinnen des Sultans vorgcführt und diese unterziehen die Braut des Padi- schah der strengsten, sich auf das kleinste Detail erstreckenden Prüfung, wobei das sinnliche Moment, wie immer eine für europäische Augen nicht zu entschleiernde, hervorragende Rolle spielt. Naht dann die große Nacht, so wird die in kostbare Gewänder gehüllte Braut in die Oda, das Schlafgemach des Sultans geführt und bei verhängten Spiegeln beschließt der Padischah den Ramasan. Einer patriotischen Aeußerung begegneten wir dieser Tage in der „Nat.-Ztg." Italienische Blätter lieben cs jetzt, mit Zuversicht von der Abtretung Triests, Trients und Südtirols bis zum Brenner an Italien zu sprechen. Auch richtet das italienische Volk sehr be gehrliche Blicke nach jenem österreichischen Gebiete, und es giebt in demselben eine Partei, welche aus ihrem Vorsatze, mit Italien ver einigt zu werden, kein Hehl macht. Als neulich in BreScia eine Volksversammlung zu Gunsten der türkischen Slaven an die Stadt Triest telegraphisch einen brüderlichen Gruß sandte, in welchem dem Wunsche Worte geliehen waren, daß Triest bald mit Italien ver einigt werden möge, ließen die Triestiner sich diese Gelegenheit zu einer kleinen Demonstration nicht entgehen. Ihre Antwort lautete: „Die Stadt Triest, wenn auch zur Zeit noch eine Sclavin, vertraut aus ihre baldige Befreiung und entsendet dem Comitä seinen brü derlichen Gruß. Es lebe unser theures Italien!" Da die Absender des Telegramm« mit Recht besorgten, da« kaiserlich österreichische Telcgraphenamt §u Triest werde diesen patriotischen Gcfühlsaus- bruch nicht befördern, so wurde ein auf italienischen, Boden befind liches Telegraphenamt, zu welchen» ein express» Bote geschickt war, mit der Absendung betraut. Gegenüber solchen Bestrebungen sagt die „Nat -Ztg." mit Recht: „Darüber aber wird auch wohl jenseits der Alpen kein Zweifel bestehen, daß ein Griff nach Triest und Jstricn, wenn er je versucht werden sollte, dcrSpitze eines Schwertes begegnen müßte, das kein blos österreichisches ist." Dasselbe Blatt berechnet den Vorrath an Silber, welchen Deutschland besitzt, wenn es für 215 Millionen Mark Silbermünzen mehr ausprägt, als ursprünglich beabsichtigt war, auf noch 197,750,000 Mark. Letztere Summe könnte von Deutschland noch verkauft werden. Es eilt aber damit keineswegs. Haben die hastigen Silbcrverkäufe Deutschlands den Werth dieses Edelmetalls ungebührlich hcrabgedrückt, so bessert er sich wieder, wenn nicht mehr ein so bedeutender Vorrath verkäuflich ist. Außerdem stockt d>c Silbcrproduction Nordamerikas, und Indien zeigt größere Neigung, Silber aufzunchmen. Nun behauptet man in Süddeutschland, daß auch die beabsichtigte Vermehrung unseres Silbergeldes um 50Pro cent pro Kopf der Bevölkerung nicht ausreiche. Wozu also jetzt unser Silber verkaufen? Die Revision unseres MünzgesetzcS ist auch in anderer Richtung geboten. Wir meinen die Größe mehrerer Münzsortcn, richtiger gesagt, die Kleinheit der 20- und 50-Pfennig- stücke, welche die Unterscheidung von den gleich großen 5- und 10-Pscimig-Nickclmün;en außerordentlich erschwert und im Klein- verkehr als äußerst unbequem empfunden wird. Der Vorschlag, durch Verringerung des Feingehalts der elfteren dieselben größer zu machen, verdient, wie cs uns scheint, volle Beachtung, insbesondere bezüglich der 20-Pfennigstücke, die von vorn herein im Publikum keinen Beifall gefunden haben und, so viel es dem Verkehr möglich, von ihm zurückgewiesen werden. Rencste Trlcgramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 17. Oktober. Der „Reichsanzeiger" schreibt: Alle Zeitungen erwähnen eine Depesche, worin die russische Regierung ihre Ablehnung dcS von der Pforte vorgeschlagencn 6 monatlichen Waffenstillstandes mittheilt. Der Text des betr. Telegramms aus Livadia vom 14. Oktober lautet in deutscher Ucbersetzung: Wir halten einen Waffenstillstand von 6 Monaten nicht für nothwendig oder günstig für den Abschluß eines dauernden Friedens, welchen wir wünschen. Wir sind nicht im Stande, auf Serbien und Mon tcnegro einen Druck auszuüben, um ihre Zustimmung zu einer so beträchtlichen Verlängerung ihrer ungewissen schwierigen Lage hcr- bcizuführcn. Endlich finden wir, daß schon die unerträgliche finan zielle und commcrziellc Situation Europas unter solchem Aufschübe noch mehr leiden würde. Wir müssen auf einen Waffenstillstand von 4—6 Wochen, wie ihn England ursprünglich vorgeschlagcn, bestehen, vorbehaltlich weiterer Verlängerung, roenn der Gang der Verhandlungen die Nothwendigkeit einer solchen darthut. Wien, 17. Oktober, Abends. In unterrichteten Kreisen werden alle Eombinationen als der Sachlage nicht entsprechend be trachtet, welche Oesterreich sich irgendwie von den beiden anderen Kaiscrmächten ablösen und in der Orientfrage in Special-Allianzen treten lassen. Der „Presse" zufolge ist gestern ein russischer Feld jäger mit einem Handschreiben des russischen Kaisers eingctroffen. Wien, 17. October. Der Artikel des „Pestcr Lloyd", wel cher von der Jsolirung Rußlands spricht, wird in hiesigen unter richteten Kreisen als der wirtlichen diplomatischen Sachlage wider sprechend airgesehen. Nom, 17. Letober. Berichte der italienischen Consularagen- tcn in Scutari und Cettinje schildern die Niederlage von Derwisch Pascha bei Martinic-Spuz als eine vollständige. Die Türken ver loren 2500 Mann und 14 obere Offiziere. Moukhtar Pascha wäre von den Insurgenten ganz umzingelt. Locale» and Sächsische». — Dem Hof-Secretär und Kammcrzahlmcister Ihrer Majestät der Königin Maria, Carl Herbach, ist das Ritterkreuz 2.El. dcS Verdienstordens, dem Thierarzte Karl August Fahsel in Pirna das allgemeine Ehrenzeichen und dem Direktor der Süchs. Bank, Com- merzicnrath C. W. Kühne das Prädikat „Geheimer Eomrnerzicn- rath" verliehen worden. — Ihre königl. Hoh. die Großherzogin von Sachsen- Weimar ist gestern hier durch und nach Gera gereist. — Infolge seiner Ernennung zum AmtShauptmcnrn in Anrra- berg scheidet der Regicrungsrath v. Berne ivitz aus dem hiesigen Stadtverordnetcn-Collcgium aus. — Der Herr Kriegsminister v. Fabrice hat einen bis Ende des Monats währenden Urlaub angetreten. Am 1. November über nimmt Se. Excellenz zugleich mit der Leitung seines Ressorts das Präsidium im Gesammtministerium, das ihn, als dcnr dienstältcsten Minister zusteht. — In Sachen der Reichseisenbahnpoliti! soll Fürst Bismarck, wie neuerdings berichtet wird, eine „kräftige Depesche" an Sachsen und Baiern gerichtet haben, bekanntlich diejenigen Bun desregierungen, die seinen Centralisirungsplänen den entschiedensten Widerstand entgegensetzen. — Will sich nicht unsere Regierung hierüber äußern? — Der nach unserer gestrigen Mittheilung schwer verwundete vr. Jannas ch ist gestern Vormittag von der Diaroniffen-Anstalt nach seiner Wohnung geschafft worden, was darauf schließen läßt, daß seine Verletzungen weniger gefährlich sind, als es Anfangs ge schienen hatte. Seine beiden Gegner in dem Rencontre der Sonn tagsnacht sind, wie uns mitgetheilt worden ist, zwei untersetzte, an scheinend sehr kräftige Persönlichkeiten, Schick und Eckert mit Rainen, 25 und 27 Jahre alt. Dieselben sollen gestern bereits die Thal ge standen haben und sind darauf an das Gericht abgeliesert wordeir. - Die jetzt so vielfach verwandten Flcischprälcrveu lür kaö Militär werden Mens der Militärverwaltung in Berlin direct auö Australien bezogen. Jede Büchse enthält 10 Portionen ä 200 Gram», nnd ko.slet M. HO Pf., so dag sich ein Pfund Fleisch vorzüglicher Qualitäten ohne .nnochcn ans 82'/- Ptenrria ttcllt. Für die Manövcrportlon sind 200 Gramm gekochte- australisches Fleisch 250 Gramm hiesigen siiic! c» Fleisches mit Knochen gleich gerechnet worden. — Auch in den militärischen Mcnagcküchcn wird davon Gebrauch gemacht. — Der Landcsshnode lagen ln gestriger Sitzung zwei Gesetze zur Erklärung vor, die Emcritiruug der evang.-luth. Geistlichen und die Errichtung einer Prcdigcr-Wittwen- und Waiscnkasse betreuend. Dcr Vcrfastungöauoscl uß berichtete durch Hrn. Supcrint. Or. L echter ar,S Leipzig und nach kurzer De batte ward der Vorschlag deo Ausschussco, sich mit beiden Ge setzen einverstanden'zu erkläre», angenommen. Wir sehe» keine Veranlassung, spcciclicr auf die Vorlagen cingige, en, da sie für Nichtgcistlichc von keinerlei Interesse lciii können: cs sei nur er wähnt, daß die Pension eines vor crsülltrm 25. Dicnstiahre Emeritirtcn nicht weniger alo 200 Tlstr., und die eines nach er füllte», 25. Dicnstiahre Emeritirtcn nicht wcnigcr alo 300 Thlr., die höchste Pension aber nicht mehr als 2000 Tblr. betragen soll. Erwähnung verdient dcr llmstand, daß die badische Landes- svnode, die jetzt versammelt ist, sich mit der sächsischen LarrdeS- svnodc bcblisö Austausches ihrer Schriften in Verdindimg ge setzt hat. — Nach einem dem Mi,ist,m,,,» zugegaugencn Bericht der Handelskammer i» Zittau, welche die sehr gewerbreiche Ober- iansitz vertritt, haben bereits mehr Großinbnstrielie in der Ober- lcnisiiz ihre Bctheiligung an der Pariser Weltausstellung zugesagt, alö aui der 'Wiener Weltausstellung vertreten waren. Allerdings haben dieselben irre Betheiligung davon abhängig gemacht, daß eine wesentliche Abmil,terung der Kosten crlolgt, welche auf früheren Ausstellungen de» Ausstellern zur Last gefallen sind. Es ist deshalb an das Ministerium das Gesuch gerichtet, zuvörderst mitzutbeiien, welche Kostencrlcichlerimg und zuglclch welcher Modus der Auswahl der Ausstellungsgegenstände von amtlicher Seite ins Auge gefaßt sei — Alö der aus Großenhain verduftete Stadtrath Franke in dem hiesigen Bankgeschäft Robert Thode nnd Eo. für '.>000 Mark amerikanisches Geld und stir einen 800 Frankcnwechsel österrelch. Banknoten eingewechselt hat, soll einer der Ehcitz de» Bankhauses, Hr. Eonsut Knoop, die scherzhafte Aeußerung: „Ein hübsches Reisegeld", gcthan, der Stadtrath ober ganz kallblütig, geantwertct haben, „es sei daS Geld für Husaren-Olst ziere seiner Garnison bestimmt, welche zu den Manövern nach 'Amerika zu reisen beabsichtigten." Daß die zum 13. Oclobcr anberaumte Generalversammlung des Vorschuß- und Crcditvcrcins ein zahl reicheres Erscheinen derMIlgilcder<216,früher kaum 50)herbeisührcn würde, ließ sich erwarten. ES waren die Geschäftsbücher für den Monat September noch nicht abgeschlossen borgcfunden worden, so baß ein genaues Ergcbniß nicht mitgetheilt werden konnte. Man vermißte vor der Hand die Buchung einer Einnahmepost von 25,000 Mark Erlös für in, Monat September vcrwcrthete Effecten. ES wurde provisorisch ein Easslrcr crwählt, und die Revision dem Sachverstämlgen für- kam'inänniscl cs Rechnungs wesen Hcirn Julius Löhnis bicr übcrtrggcn. Eo ist übrigens eine Cautlon veö Verschwundenen von 3000 Mark vorhanden, und auf die in seinem Elgcntbum befindliche Wertbeffcetcn, sowie aus sein sonstiges Vesitzthum ist Arrest gciegt worden. — Ei» Fricbrtchstädter schreibt unö: Im Keller meines Hauses fand heute ein R obrbruch statt und zwar so. bedcuiend, daß eine Uebcrschwcmmung teffclbc» binnen kurzer Zeit zu befürchten war. Zufällig waren diejenigen Hausbewohner, einschließlich des Hausmannes, welche Schlüssel zum Abspcrren des Wassers in Verwahrung vabcn, »lebt zu Hause und blieb mir in. Mono nt nichts weiter übrig, alö an die nächste Feuer- mcldcstelle. Wachebleichgassc, mich zu wende», und bat ich den betreffenden Fcuerwchrmann dringend von der Straße ab daS Wasser abznsperrcn. „Hören Sie, daS dürfen wir bei hoher Strafe nicht, ich will aber gleich eö „rein" melden, bann wird schon Jemand kommen", so winde mir auf mein Bitten geantwortet und auch auf meine Entgegnung, daß ja mittlerweile der ganze Keller unter Master sei, wurde mir abschlägiger Bescheid. Endlich iand ich Hilie durch einen Schlosscrmclstcr. der, durch das Wasser im .nestcr wadend, daö Abspcrren bewerkstelligte. Hier ist nun die Frage am Platze: I st das Verbot wirklich zu Recht be st eben»? Viel leicht wird diese Veröffentlichung einer Tbatfache Aufklärung über eine Verordnung bringen, dir. wen», obne Ansehen der Person, unparteiisch befolgt, gewiß unter Umständen jeden Hausbesitzer und Mielhcr bcdentend schädige» kann! Auf alle Fälle müszen es ,'ebr schwerwiegende Gründe sein, die ein Gesetz geschaffen, welches vaS Elgcmhmn der Hausbesitzer und Micthcr ohne allen Schutz läßt. - Durch mannigfache Zuschriften auch von außerhalb Dres dens ist daö Lehrerkollegium der .nreuzschnle be wogen worden, die Im Winter 1875/70 gebastenen Vorträge auch für den Winter 1870 77 sortzusctzc». Der Grund zu dieser Au,- wrkerung inag wobl darin liegen, daß viele alte Schüler dcS ver storbenen RectorS Klee sich herzlich gefreut habe», daß sein Name verewigt worden ist durch die „Klccsiistnng", eine» Stipcndicn- sond für arnw Schüler, dessen Grund eben gelegt worden ist durch die im Vorjahre gehaltenen Vorträge, und der erhöht wer de» solle am 1tX>0 Mart. Die Vorträge werken voraussichtlich sallcn aut Donnerstag den 30. Nov.. 7. Dec., l4. Der., i l., 18.. 25. Januar. DaS Abonncmentbiiiet für sännntliche Vorträge beträgt 4 Mark, für ben einzelnen l Mark. Wir wissen, daß der Dresdner die kleine Steuer sich freiwillig auierlegen wird, da eS einem solchen Zwecke gilt. Wir thclsten bereits früher mit, daß des StaklrathS Ab sicht, an je einer Dresdner Bürgerschule links und rechts derEive eine K na b cn s c l c ctc zn errichte», um de» Knaben, weiche die Volksschule mit Erfolg beendet, Gelegenheit Z» geben, ihre Kennt nisse »och zu erweitern „nd vom dreijährigen Besuche der Fort bildungsschule sich frei zu macke», an Jndssterentlümnö scheiterte; cS meldeten sich nur 17 .Knaben. wegen deren man allerdings eine solche umfängliche Einrichtung nicht treffe» konnte. J,n Septembcrd.J. hat man noch einmal öffentlich zu Animi du,igrir ausgeiordert, aber nun habe» sich gar bloS >2 Knaben gemeldet. Unter solchen Umstände» soll von dem Proicete ein lür allemal abgesehen werken. — Unter den In Philadelphia mit de», 1. Preis Prämlirten befinden sich auch dk hiesigen königl. sächs. Hoiphotographcn Herren Nö »nmler und Jonas, welche bekanntlich ein Atelier für Lichtdruck aus der Nenegasse 28». haben. Ausgestellt hatten die Herren: Photographien, durch die Schnellpresse vervielfältigt. — Am I. November werden bei den Kaiserlichen Post- Acmtern Np. 3 > Räclnitzstraße > und Nr. l2 <Bischofvwcg>Tc!c- g r a in », - Annah >» cstellcn mit bcschränkicm Tagesdienste eröffnet werden.
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