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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-192311219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19231121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19231121
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-21
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MHkNMN für Zschopau und Umhegend ?»Ins"«onspr,is beträgt für di- 6-ge» oder deren Roum im Zschopau 15 Goldpfg., Goldpiennige Im amtlichen Teile die 3 gespaltene Zeile 30 Goldvienaige. Reklamen die 3 gespalten« Zeile 40 Gold- pfenmge. Für Nachweis und Offe.ten-An- nadme 15 Goldpsennige Extragebühi. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 42884. Gemeinde-Gnobonto: Zschopau Nr. 306. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. Erscheint Djenstag, Donnerstag und Sonn- ab«nd und wird am Abend vorder ausge geben und versendet. Wöchentlicher Bezugs preis 250 Milliarden M, ausschliehl.Boten- und Postgebühren Für den Fall des Ein tretens von Prodübtionsverteuerunaen, Erköhungen der Löhne und Materialien preise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachsorderunoen vor Be stellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Post- anstalten angenommen. Das „Wochenblatt^ enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Zschopau. Schriftleitung: R. Voigtlänoer in Zschopau. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 21. iS 138 Mittwoch, de« 21. November 1323 31. Jahrgang imr in Christo J.'su wird sie uns Zu teil. Nur durch Ihn Hergabe dieses jetzt so kostspieligen Nahrungsmittels verleiten kann unser Volk erst wieder innerlich gesunden. Dann und kann dann ost beobachten, daß die Bettelnden das ge hoben. in dem zielbewußten Zusammenwirken der beiden angelsächsischen Mächte, in der Trennung Italiens von seinem Nachbar und in dem Schwanken Belgiens eine Lage für Frankreich ein- und Festtagen, um auszukundschaften, wo sich Gelegenheit zum Stehlen bietet. Leider scheint die Polizei keine Zeit oder kein Auge für dieses Treiben moderner Raubritter zu als Volk der Reformation, als das Volk Luthers, den doch auch Gott uns einst geschenkt hat. In anderem Sinne hat jenes Wort Emanuel Geibel, der es geprägt hat, auch sicher lich nicht verstanden wissen wollen. Heute freilich hat es keinen Sinn mehr, sind wir damit schmählich zu Schanden geworden — durch unsere Schuld, nicht weil unser Volk jetzt so jämmerlich zu Boden liegt, sondern weil es sittlich so tief gesunken ist. Denn unser deutsches Volk ist krank, gar totkrank, liegt im Sterben. Das ist nicht zu viel ge sagt. Unsere haßsüchtigcn Feinde wollen unsern Tod, unsern völligen Zusammenbruch, feindliche Blätter entblöden sich nicht, schon iin Voraus zu frohlocken, wenn wir kommenden Winter ohne Licht, ohne Feuerung, ohne Brot sein sollten. Gibts keine Rettung? Daß Menschenhilfe versagt, das sollten wir doch endlich eingesehen haben. Nur Gott kann uns helfen! Lange genug hat Gott gewartet und Geduld gehabt, ob sich unser Volk will zu ihm bekehren. Daß cs nur nicht zu spät zur Besinnung kommt und sich nicht das Gericht der Verstockung an ihm vollzieht, wie einst beim Volke Israel, da der Prophet Jesajas (Kap. 6,10) ihm zu rief: Verstocke das Herz dieses Volkes und laß ihre Ohren dicke sein und blende ihre Augen, daß sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihren Herzen und sich bekehren und genesen. Bußtag ist heute. Er will unser gesamtes Volk zur Buße rufen, daß es zur Erkenntnis seiner Sünde und Schuld vor Gott komme und seine Gnade von ganzem Herzen suche. Aber — flauen. In einem Hause der Mclanchthonstraße erschienen dieser Tage zwei junge Burschen, klingelten an jeder Wohnung nnd sprachen, «obald sich jemand zeigte, um milde Gaben an. Von drei Frauen wurde den Bettelnden auch je ein Stück Brot überreicht. Als kurz darauf eine Hausbewohnerin Asche nach dem im Hausflur stehenden Aschekasten schaffte, mußte sie die Wahrnehmung machen, daß die Burschen das Brot dort hineingeworfen hatten. Entweder haben sie auf Verabreichung von Geld gehofft, oder sie wollten, was vielleicht noch wahrscheinlicher ist, ir gend eine Gelegenheit zum Stehlen aussuchen. — Auch in Dresden treten neuerdings jugendliche Bettler und Bett lerinnen mit großer Frechheit auf. In den meisten Fällen begehren sie Brot. Die mitleidige Hausfrau läßt sich zur wisse Berechtigung zusprechcn, da unser deutsches Volk vor-! - . .... mnls iu vieler Hinsicht anderen Völkern voranstand, die 560 Milliarden 500 Millionen. Führung hatte in der Welt — durch Gottes Gnade, schon230 Milliarden. Merkliches üttS Sächsisches Zschopau, nm 20. November 1923. Wußtagsvetrachkung. Am deutschen Wesen wird einmal noch die Welt genesen" Pfarrer Schulze-Auerswalde. ' * — Zur Unterstützung unserer bedürftigen Rentner spendete erneut Fabrikbesitzer I. Rasmussen 50 Billionen Mark. . — Zas Landesfinanzamt weist erneut darauf hin, daß der z. Zt. wieder auftretende Mangel an Steuer marken bei der Post von der Abführung der Steuer nicht entbindet. Die Lohnsteuer ist in solchen Fällen bei der Kasse des zuständigen Finanzamtes unter Beifügung einer Auf stellung über die eingezahlten Beträge in bar einzuzohlen. Der auf jeden Arbeitnehmer entfallende Steuerbetrag ist unter Angabe der Lohnhöhe und des Lohnzeitraumes in die Steuerbücher einzutragen, die alsdann der Lohnsteuerabtei lung des Finanzamtes zwecks Abstempelung vorzulegen sind. — Arbeitgeber, die mindestens 5 Arbeitnehmer be schäftigen, werden aufgefordert, das Ueberweisuugsverfahren einzuführen. Der diesbezügliche Antrag ist bei dem zu ständigen Finanzamt zu stellen, welches auch die erforder lichen Auskünfte und Unterlagen abgibt. — Zie demoralisierende Wirkung der augenblick lichen Uillionen-Wirlschaft wird erst an paar Zahlen- beispielgn klar, welche eine Vorstellung von dem wahren Be- Polikifche Nachrichten. *— Zer Reichskanzler hielt in der Sitzung des Zentral vorstandes der Deutschen Volkspartei eine Ansprache. Der Kanzler kam zunächst auf die Beendigung des passiven Wider standes an der Ruhr zu sprechen. Warum mußte der passive Widerstand bedingungslos abgebrochen werden, weil der Re gierung-nicht die entsprechenden Mittel znr Verfügung standen. Machtmittel gab es nicht, nnd die ideelle Widerstandskraft war nicht von unbegrenzter Dauer. Ein zweiter Punkt, der in Betracht kömmt, sind unsere Verhandlungen mit Frank reich. Man hat gesagt, diese Verhandlungen seien von vorn herein aussichtslos gewesen. Es gibt Verhandlungen, die man führen muß, auch wenn man fürchtet, daß sie keine Aussicht bieten. Deshalb mußte versucht werden, ob sich mit Frankreich zu einer Lösung kommen ließe oder nicht, und mich dünkt, daß es falsch ist, von einem außenpolitischen Mißerfolg zu sprechen. Alle unsere Maßnahmen politischer und diplomatischer Natur haben doch dazu beigctragen, daß stündigen Ärbcitsschichtcn eine Billion einzelner Stücke mit einem Aufwand von einer Sekunde für das Stück abzn- ' zählen, sind 95130 Tagschichten erforderlich. Und wir ! sagen: Pah, eine Billion! Was kriegt man für den Bettel?! ! — Zer Zollar wurde in Berlin am Montag mit Rutzholzverfteigerung um Dienstag, den 27. November 1S2Z, nachm 2 Uhr im Gasthaus »Zum Tunnel- iu Zschopau und zwar: — Schwarzenberg. General v. Ledcbour besichtigte die hier einguartierte Abteilung des Oberstleutnant Speemann vom Reichswehrregiment Nr. 18 und überreichte Bürger meister Dr. Rietzsch eine Spende von 500 Goldmark für die Aermsten der Stadt zur Kartoffclbeschaffung. Dem Prmzeß-Marienstifte überwies er den gleichen Betrag. — Lichtenstein-Kalluberg. Schwer verunglückt ist die 7 Jahre alte Martha Markert. Das Kind hatte sich an einen Anhängewageu eines Lastautos gehängt, war durch das ruckweise Fortbewegen des Anhängewagens gefallen und an ein Rad geraten. Hierbei wurde dem Kinde das Nasenbein eingedrückt und ihm sonstige schwere Verletzungen zugefügt. Der Zustand des Kindes soll bedenklich sein. 2,1 fm. Ahornstämme und 0Z fm Astbolz (liegt auf der Reitzenhainer Strohe in Hohndorf), 2,0 fm- Eschenstämme und 0,5 fm. Astholz stiegt auf der Wilischthalsstraße in Gelenau), 11 2 sm. Ahsrnstämme und 3,5 sm. Astholz stiegt «uf der Staatsstraße Gornau—Waldkirchen in Gornau), 8,2 fm. Ahorn-, ab! Ein Elektromotor mit der unheimlichen Nörmal- °uf von 1450 Touren in der Minute muß, ohne Tag Md N-ch, iz,2 J°v° Md W T-g- meister Enders in Zschopau und bei den betreffenden laufen, bis er es auf eine Billion Umdrehungen gebracht Straßenwarten. jhat. An unserer Erde gemessen, stellt eine Billion nach GtaaMches Strohe«» u. Wosser-Bouamt. Chemnitz. dem Maßstab von Kubikmetern das Volumen des ganzen > —— - Erdballs dar, in Metern das 25fache des Aequators und das 6,6fache der Entfernung bis zur Sonne. Um in acht- durfcn wir auch mit Gottes H.l e au E neue Zukunft Eichene Brot nicht verzehren, sondern in einen mitgebrachten hoffen Denn für gläubige Christen ist Gott nicht wie sur Rucksack stecken, oder gar draußen auf der Straße iu die L auben vorgeben, ein bloßer ^rt aus einem Wägelchen stehenden Körbe oder Säcke nebelhafter Begriff, sondern er ist der Vater unseres Herrn werfen. In vielen Fällen wird das so zusammengebettelte ^esil Christi, der unser ewiges Heil und allezeit unser Bestes U^t zum Verfüttern von Kleintiercn verwendet. Eine an- dessen allmächtiger Hand auch da, Schicksal dere Sorte von Bettlern, die sogenannten „Klingclfahrer", Menschen liegt. Darum, zuruck von Wohnung zu Wohnung, besonders an Sonn- zu Gott, du deutsches Volk, und es ist dir geholfen. und Festtaaen, um ausmkundscbaiten. wo lieb Geleaeubeit griff dieser Zahl geben. Gehen wir aus von der Sekunde: in den 24 Stunden eines Tages bringt man lediglich 86 400 . -.. , Sekunden hinter sich, in einem Jahr nur 31536 000 Se- Greten ist, die dieses <and aus die Dauer nicht wird tragen künden, eine Billion Sekunden läuft erst in 31709 Jahren Tonnen. Die Bedeutung der Entwicklung liegt sur uns e arm, - — — - - - daß sie vielleicht einen neuen europäischen Geschlchtsabschmtt einleitet. Diese Bedeutung bleibt bestehen, auch wenn die nächste Folge in weiteren Gewalttaten Frankreichs besteht Für uns hat sich zwar die Lage praktisch zunächst nicht ge bessert. Ich kann keine Hoffnungen machen, daß es iu Deutsch land in der nächsten Zeit besser werden wird. Wir stehen vor einem furchtbar harten Winter. Ich kann leider heute nicht Politik auf lange Sicht machen, weil man gar nicht weiß, wie die Entwicklung auch nur der nächsten Zeit sein wird. Wie stehen nun die Dinge an Rhein und Ruhr? Frankreich hat sie dahin getrieben, daß die wirtschaftlichen Verhandlungen mit den Industriellen nicht zum Abschluß ge kommen sind. Infolgedessen sind wir gegenüber dem be setzten Gebiete in einer außerordentlich schweren Lage. Wir Zur Linderung -er Rot. Aus ollen Winkeln und Ecken grinst uns jebt das Elend entgegen. Die Zabl der Erwerbslosen nimmt stetig zu, die Not der alten Leute wird immer furchtbarer. Bis jetzt hat Zschooau nicht versagt. Es ist gewiß nicht möglich, daß überall geholfen werden kann, aber das darf rühmend deivorgeboben werden, daß Zschooau und lein tzilfswerk dank der Opfer- bereitsckast und Einsicht der Bevölkerung bis jetzt noch nicht , übertroffen sinkst Nun sind auch wir am Ende mit unserem Können. Der letzte Ausruf war ein Fehlschlag. Die Bereitschaft und wobl auch die Fähigkeit zu Geldopfern ist nicht mehr vorhanden. In der vergangenen Woche standen wir in der Stadt vor der Entscheidung, entweder von neuen Quellen zur Fortsetzung der Hilsswerke zu erschließen oder aber wir mußten die Not- standsardeiten abbrechen und das Hilfswerb für's notleidende Alter einstellen. Angesichts bei großen Not, angesichts auch der urnuheoollen Zeit haben wir die Verantwortung für di« Unterbrechung nicht auf uns nehmen wollen Noch einmal haben wir Rat geschafft Auch diesmal müssen wir uns an den Edelmut und die Opferbereitschast oller derer wenden, die zu irgend einer Spende noch in der Lage sind; denn es ist einfach nicht möglich, Einnahmequellen für die Stadt zu diesem Zwecke zu erschließen. Einmal gibt die Steuergesetzgebung dazu keine Handhabe zum anderst dürste auch eine sehr ergiebige Steuer nicht Erträge von der erforderlichen Höhe und in so kurzer Zeit einbringen Die benötigten Mittel sollen diesmal durch eine Lotterie beschafft werden Die beiden Firmen I. S. Rasmuhen und die Zschopauer Baumwollspinnerei haben wertvolle Prelle im Gesamtbeträge von je 300 Goldmark gestiftet Im Laufe dieser Woche werden eine Anzahl Herren, die sich in selbstloser und dankenswerter Weise dem gemeinnützigen Werke zur Ver fügung gestellt haben, unter der Bürgerschaft um weitere Spenden bitten. Wir nehmen an, daß jedermann bereit sein wird, irgend einen Gegenstand seiner Produktion, seines Ge- Worbes oder seines Handels, oder auch einen geeigneten Ge- brauchsgegenstand zu stiften. Zunächst ist nur Einzeichnung in 'die Liste mit Goldpreisangabe als Unterlage sür die Lotterie selbst notwendig Wir bitten herzlich und dringend um Gaben für die gute Sache je nach dem Vermögen. Auch kleine Spenden sind herzlich willkommen. Je größer die Zahl der Gewinne, desto mehr Anziehungskraft wird die Lotterie selbst ausüben. Ueber 2lrt und Zeit der Verlosung selbst kann natürlich erst eine^Entscheidung getroffen werden, wenn eine Uebersicht über Zahl und Gesamtwert der Gewinne oorliegt Hoffent lich können wir schon bald über ein gutes Zeichnungsergebnis und über alles weitere berichten. Stadtrat Zschopau, am 19. November 1923. Abführung von Lohnsteuer! Bei Mangel an Einkommensteuermarben sind die jeweils fälligen Lohnsteuerbeträge unter Beifügung einer Aufstellung über die einzuzahlenden Beträge bei der Kasse des zuständigen Finanzamtes in bar zu entrichten. Der auf jeden Arbeitnehmer entfallende Steuerbetrag ist unter der Angabe der Lohnhöhe und der Lohnzahlungsperiode in die Steuerbücher einzutragen, die alsdann der Lohnsteuerabteilung des Finanzamtes zur Ab stempelung oorzulegen sind. Arbeitgeber, die mindestens 5 Arbeitnehmer beschäftigen, »erden aufgefordert, das Ueberweisungsoersahren einzuführen. Die Unterlagen hierzu sind auf dem zuständigen Lohnsteuer büro zu erhalten. Zschopau, am 19. November 1923. , Da» Finanzamt. Ein stolzes Wort! Und doch konnte man ihm eine ge- 2520 Milliarden notiert. Eine Goldmark — 600 Milliarden, stehen vor der Tatsache, daß wir Rhein nnd Ruhr nicht kn III,s-v kniitt-z,-« Nni? j — Z>ür ein Zwanzigmarksiück gibt es 1'1 Billionen mehr finanzieren können, ohne daß das ganze Reich zusammen- Für eine Silbermark, bricht. Akan macht sich in der Ocffcntlichkeit noch nicht die . ! richtige Vorstellung davon, daß wir unter einer inländischen
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