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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189807194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18980719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18980719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-19
- Monat1898-07
- Jahr1898
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O 1«« Dienstag, de» IO Ja« L8»8. 57. Jahrgang Hrschei«! täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den sol- genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. 50 Ps., monatlich 50 Ps., Einzelnummer 5Ps. Bestellungen werden in unserer GrschästSstelle, von den Boten und Aus gabestellen, sowie allen Postanstaltcn angenommen. Znserat-Hckühr«»! Einspaltige Petit-Zeile oder bereu Naum lOPs.; im amtlichen Teile pro Zeile 3v Ps.: „Eingesandt" und Reklame unter dem RcdaktionSftrich 25 Ps. — tkompiizierlc Inserate nach beson derem Tarif. — Für Nachweis und Offerten - Annahme werde» Pro Inserat 25Ps.extra berechnet Amtsblatt derKöniglichenAmtshauptmannschaftFlöha, des Königlichen Amtsgerichts und desStadtrats zu Frankenberg. Bcrantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg I. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Rostberg In Frankenberg I. Sa. ' Zur gefaUigen Keachtung. Nach deutschen und österreichischen Bädern, Sommerfrischen -c. liefern wir das Tageblatt in allabendlich 7 Uhr hier abgehenden Kreuzbandsendungen und berechnen wir dafür insgesamt 40 Pfg. für die volle Woche. Bekanntmachung. Dienstag, den 26. Juli 1898. findet von Nachmittags ^3 Uhr an «i« >» im hiefigen Verhandlungssaale statt. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 15. Juli 1898. . von Loeben Vgt. Bekanntmachung. Freitag und Sonnabend, den 22. und 23. Juli 1888, werden die Geschäfts räume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gereinigt und können deshalb an diesen Tagen nur dringliche Sachen erledigt werden. Königliche AmtHhauptmannschaft Flöha, am 12. Juli 1898. von Loeben. Vgt Bekanntmachung. Erbtheilungshalber sollen die zum Nachlasse des zu Niederlichtcnau verstorbenen Gasttvirths und Erbgerichtsbesihers Friedrich Moritz Wagner gehörigen Grundstücke, 71, das zur Ausübung der Gastwirthschast benutzte Erbgericht, Folium 21, Nr. 23 des Brandcatasters für Niederlichtcnau, 6 Hectar 44 Ar groß, mit 813,28 Steuer einheiten belegt, L, das °/,z Hufengut, Folium 22 des Grundbuchs für Niedcrlichtenau, 16 Heclar 15 Ar groß, mit 668,17 Steuereinheiten belegt, beide Grundstücke zusammen auf 58838 Mark ortsgerichtlich gewürdert, sammt Vieh, Schiff, Geschirr, Schankutenfilien und Vorräthen im Wege der öffentlichen, freiwilligen Bersteigernng um das Meistgebot unter Vorbehalt der Zustimmung der Wagner'schcn Erben und der obervormundschastlichen Genehmigung von Seiten des unterzeichneten Amtsgerichts und zwar an Ort und Stelle veräußert werden. Erstehungslustige werden hierdurch ausgcfordert, in dem auf den 26. Juli 1888, Mittags 12 Uhr bestimmten Versteigerungstermine im Wagner'schcn Erbgerichte in RiederlichteUNU sich einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Frankenberg, am 2. Juli 1898. Das Königliche Amtsgericht. I. V. Aff. »r. Bähr. M. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des früheren Erbgcrichtsbefitzers Eduard Oskar Becher in Hausdorf wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins und nach Vollziehung der Schlußvertheilung hierdurch aufgehoben. Frankenberg, den 16. Juli 1898. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Sekretär Günther. Fuhrenverdingnug betreffend. Es soll auf die Jahre 1899 bis mit 1901 die Verdingung der Anfuhre der zur Unterhal tung der fiskalischen Straßen des Frankenberger Amtsstrakenmeisierbezirks benöthigten Steine und Deckmaterialien aus den Steinbrüchen bei Hilbersdorf und bei Gunnersdorf Freitag, den 22. d. M., Vormittags 10 Uhr im Gasthause „zur Hochwarte" in Frankenberg, ferner die Verdingung der Anfuhre der zur Unterhaltung der fiskalischen Straßen deS Flöhaer Amtsstrasjeumeisterbezirks benöthigten Steine und Deckmaterialien aus den Steinbrachen im Oederaner Wald, bei Augustusburg und bei Hilbersdorf an demselben Tage Nachmittags Vs2 Uhr im Gasthause „zum goldenen Löwen" in Flöha und die Verdingung der Anfuhre der zur Unterhaltung der fiskalischen Straßen des Zschohauer Amtsstratzenmeisterbezirks erforderlichen Steine aus dem Steinbruche bei Augustusburg an eben demselben Tage Nachmittags 5 Uhr im Gasthause „Stadt Chemnitz" in Zschopau unter den vor Beginn des Termins bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an den Mindest- fordernden stattfinden. Chemnitz und Flöha, am 15. Juli 1898. Kgl. Strotzen- u. Wasserbauinspeltiou Chemnitz. Kgl. Bauverwalterei Flöha. 8«I»Ivxe. <»««>» «lort. Auktion. Im Konkurse zum Vermögen des Gutsbesitzers Johann Hermann Barthel in Hausdorf sollen durch die Ortsgerichte daselbst Donnerstag, den 21. Juli, von Bormittags S Uhr an zwei Pferde, ein Wirthfchaftswageu, verschiedenes Ackergeräthe, sonstiges Wirth- schaftsgeräthe, eine Parzelle Winterroggen, eine Parzelle Gras, im Auktionswege gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. Versammlungsort: Gut Nr. 36 für Hausdorf. Frankenberg, den 16. Juli 1898. Justizrath Reinholdt, Konkursverwalter. Zur Lage in Spanien. Die spanische Regierung hat sich, wie in der letzten Nummer gemeldet, entschlossen, die verfassungsmäßigen Bürgschaften der persönlichen Rechte bis auf weiteres aufzuhcben. Hieraus läßt sich entnehmen, daß der Regierung die Besorgnis gekommen jst, eS könnte die seit Vernichtung des Geschwaders Cerveras im Lande herrschende Erregung nach der Kapitulation von Santiago in ernste Erschütterungen der Ordnung ausarten. Bisher war die Ruhe nirgends gestört worden, wenngleich Anzeichen karlistischer Umtriebe in den nördlichen und östlichen Provinzen, sowie republikanische Agitationen in verschiedenen Handels- und Jndustrieorten, wie Barzelona, Valenzia, Valladolid, Bilbao, Sevilla u. a. sich be merklich machten. Gegen diese Bewegungen glaubte die Regierung noch mit den gewöhnlichen ihr zur Verfügung stehenden Macht mitteln auStommcn zu können, und sie beschränkte sich deshalb darauf, daS Militär in den Kasernen zu konsignieren, die Militär- und Polizeiposten zu verstärken und die Gendarmerie fortwährend in Bereitschaft zu halten. Wenngleich bis zur Stunde nicht bekannt geworden ist, daß die herrschende Erregung der Geister sich irgendwo in Anschläge Heiderose. Roman von I. Berger. (w. gory-tzung.) (Nachdruck verboten.) Rose wußte, daß die Haushälterin ihr sehr freundlich gesinnt war und bei allen Gelegenheiten fast mütterlich für sic sorgte. So nahm sie es ihr auch nicht übel, als sie sich vertraulich an ihre Seit« setzte. „Ach Gott", fing diese wieder an, „wie schrecklich mich das immer dauert, daß Sie so viel lernen müssen und rein gar nichts von unserm schönen Berlin zu sehen kriegen. Kein Theater, keine Gesellschaften, keine Bälle — überhaupt kein Vergnügen. Sic find noch so jung und müssen leben wie im Nonnenkloster. Denn unsere Gnädige — na — die gönnt Ihnen doch nichts. Fräulein Silva kann leider Gottes auch nicht viel bei ihr durch setzen, beim besten Willen nicht. Sie hätten heute mal sehen sollen, wie sie «eint«, al- Sic nicht nach Tegel dursten und allein zu Haus« blciben muhten." „DaS war immer mein eigener Wunsch, Fräulein Hannchen, die Tante hat mich gern mitnehmcn wollen", entgegnete Ros«. „Ich muß zurückgezogen leben meiner Trauer wegen. Zerstreuungen würden mich auch von der Arbeit ablenkcn, die ich sehr ernst nehmen muß." „Na ja, man hat doch Augen und Ohren, uin zu sehen und zu hören. Ich weiß längst, welch' schlimme Stunden Sie bei der gegen die öffentliche Ordnung umgesetzt hätte, muß die Regierung Gründe gehabt haben, schärfere Maßregeln zu ergreifen, um nach Möglichkeit revolutionären Anschlägen vorzubcugen. Die Aufhebung der konstitutionellen Garantien giebt ihr insbesondere die not wendige Bewegungsfreiheit, um gegen eine umstürzlerische Agita tion durch die Presse und in Versammlungen einzuschreitcn. Mar schall Martinez Campos hat schon vor etwa zwei Wochen solche Ausnahmemaßnahmen als notwendig angekündigt und sich für den Fall, daß die Entwickelung der Dinge den Rücktritt des Kabinetts Sagasta herbeiführen sollte, zur Uebernahme der Staatslcitung nur unter der Voraussetzung bereit erklärt, daß ihm die Ermäch tigung zum Erlaß solcher Maßregeln eingeräumt würde. Nach der Madrider Depesche, welche die Aushebung bestimmter Ver fassungsbestimmungen meldet, ist jedoch Sagasta selbst entschloßen, auch in dieser kritischen Zeit an der Spitze der Geschäfte zu bleiben. Es wird ihm nachgcsagt, daß er sich als Minister am ivohlsten fühle, wenn er unter der Herrschaft deS Belagerungs zustandes regieren könne. In der That hat er nach dem Tode König Alfons XII. im Jahre 1885 durch strenge Maßnahmen die Ordnung aufrecht zu halten gewußt und ebenso 1887 eine republikanische Revolte mit Entschlossenheit niedergeschlagen. Wenn Gnädigen durchmachen müssen. Freilich, Fräulein Silva ist auch nicht viel besser daran. Sic wird sich aber wahrscheinlich bald vermählen und kann dann thun und lassen, was sic will." „Meine Kousine?" rief Rose überrascht. „Davon habe ich doch noch nie etwas gehört." „Ja, sehen Sie, Fräulein, das kommt von dem ewigen Sitzen über den Büchern her, daß Sic gar nicht wissen, was hier bei uns passiert." Und nun begann Fräulein Hannchen mit schwatzhafter Indis kretion allerlei auszuplaudern, was vorläufig noch verschwiegen bleiben sollte. „Nämlich die Gnädige hat schon selbst davon mit mir ge sprochen", berichtete sie. „Vorgestern erst, als ich ihr die Um schläge um den Fuß machte, den sie sich ein bißchen vertreten hatte. Sie erzählte mir, daß Ihr Herr Onkcl einem Baron, der dort oben in der Lüneburger Heide sein Stammgut hat, große Summen auf Hypotheken geliehen hat, deren Zinsen der Baron aber nicht pünktlich zahlen kann, weil er noch anderweit schrecklich verschuldet ist. Aus Wiedergabe des Kapitals ist überhaupt nicht zu rechnen. Ihr Herr Onkel wollte nun kurzen Prozeß machen und durch ge richtliche Schritte Beschlag aus das Gut legen lassen. Aber Ihr« Frau Tank hat ihn gebeten, die Angelegenheit in andcrer, besserer Weise in Ordnung zu bringen. Sie hat da irgendwo den Sohn des Barons, einen schönen schneidigen Gardcoffizier, kennen gelernt er cs jetzt auf sich nimmt, den letzten Akt in diesem für Spanien traurigen Drama zu leiten, so entspricht auch dieses den Anschau ungen Martinez Campo-, der schon vor längerer Zeit erklärt«, daß die liberale Partei dieses Opfer auf sich nehmen müße, damit nicht die letzte alsdann noch vorhandene der Dynastie ergebene Partei — die Konservativen — auch noch aufgebraucht würde. Eigentümlich berührt eS allerdings unter diesen Umständen, daß Sagasta augenscheinlich nicht den Mut hat, Notwendigkeiten zu vertreten. Er hat erklärt, daß weder die Regierung noch Mar schall Blanco sich in die Ucbergabcbedingungen Santiagos ge mischt hätten, die ganze Sache habe General Toral zu verant worten. An weiteren Nachrichten über die hier besprochene Maß nahme der spanischen Regierung liegen noch folgende Mel dungen vor: In der Begründung des Dekrets, wodurch der Ausnahme zustand eingeführt wird« heißt cS, daß die Regierung in der An wendung des Dekrets milde, und nur unerbittlich sein wird mit alledem, was auf den Krieg und die öffentliche Ordnung sich be zieht. In Verfolg dieses Dekrets veröffentlicht der Gcneralkapitän von Ncu-Kastilicn und Estremaduro, General Chinchilla, eine Ver- und so großes Wohlgefallen an ihm gefunden, daß sie in näher« Beziehungen zu ihm treten möchte. Für sie galt «s ja haupt sächlich, einen noblen Schwiegersohn zu bekommen, mit dem sie glänzen kann. Und da kommt cs ihr gar nicht darauf an, große Gcldopfcr zu bringen. Daß sein Vater verschuldet ist und cr auch nichts hat, kommt gar nicht in Betracht — sein vornehmer Name, sein Stand gleicht alles bei ihr au-. Sic plant nichts Wichtigeres, als diese Partie zu stände zu bringen. Noch hat Ihr Herr Onkel seine Zustimmung nicht dazu gegeben, oder sich damit einverstanden erklärt. — Fräulein Silva weiß natürlich kein Sterbenswörtchen davon. Man will aber den jungen Leuten nächstens Gelegenheit dazu bieten, mit einander bekannt zu werden. Davon wird alle- Weitere abhängcn. Na, der hübsche Rcitcrosfizier wird schon ver ständig seinen Vorteil ins Auge fassen und die reiche Erbin nehmen. Einwand dagegen wird ec sicherlich nicht machen. Und Fräulein Silva steht doch so sehr unter dem Einfluß ihrer Mutter, daß sic gegen ihren Willen nicht zu handeln wagt. UcbrigenS wird auch sie sich Vcrnunftgründcn nicht verschließen, denn ein Baron als Freier kommt nicht alle Tage. Und fo wird die Sache bald in bester Ordnung sein. Denn wenn Fräulein Silva ,ja' sagt, dann sagt der Herr Papa auch ,ja'." Roses Haupt sank tief herab, ihr Antlitz zeigte einen eigen tümlich gespannten leidenden Ausdruck. „Ach, lieber Gott", fing die Redselige wieder an, „Sie essen ja gar nichts mehr. Und Eie sehen auf einmal so elend au-.
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