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Dresdner Nachrichten : 16.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189106162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-06
- Tag1891-06-16
- Monat1891-06
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 16.06.1891
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und >er eU»>>- l-vivs jf. an >i 1 Mark (Yestelle «; Mark, i Broneco Ä»PS. ivv 'ahl. von M'aik, Ä? ten Geld- an, .'t2Ak,an, kart- lsttt icichnu»,; ui, hoch. t ",'A'ark OP' an, MS Mil cntövse, ckzlüssel- fiedlt in cdrigslci' dlung imm. Ke 8. tage. aus die ksl ilität. !achn, anco. !pl,15,> e, ovaler erkaufen Part. JrlhvMNq. Aust. 52,000 Stück. LRi lsv- ltel»o«uiror. «>I»ot»»-1in>, Il»1»«,,I»I<I», n> U»,el«kt», 8l«ul>mI»l»I, 2o,>,>««, courk-^l,»,««», Iuurl»l«»l»»>«o», 0>»iädiU>« «lupkvli», U» ^ro>>»»r >ru»»»KI m »Uv» No Kerl No»»«, ^Itoi«rl«t 1 Dresden, 1801. Iiiliiiskeutlki- Dresden NEW 15 ernpLskIt in grösster L,ur>ri ubl: Llsvrno Ovtvu und U»a»-, IlUelieu- ninl Lundniitliseliukls- Oerüllre. - stillt. kiiliuie. «M , ^(IieHekti-. <>. Net« I»I«nNIsr»>t«» Lu««vaUI in r- klllclol-. Alidlll!-. Zloljr- ll. M'll'öWn in doste» <^>u>Iitäloi> 2» dillipston Dreisen. .LosLisIits'k !" ^S^/'SSS MF ^(Gaumenplatten ^S88m'ps8j8l>' 8 ö rrrp > S/'.rikr .. . 0 2E-VV 6ttlll6k- 3lr. LS ! I»ie8<Ieii6i VvrniekvIunKL-LnKlLlt von VUo Lüttner, ' Deekoii. Kim». 8tiilil3t> eile» etc.,« «nzzl-ii«-I»n»«- Ilnixli« i»< it, DM' lllr 6intou und Ver.indu in ?riösst> r Ga-avaI>I, 8>>ee in I i t.i t ^ llLlläsrdeitea m Lurseervoriea» SulMisoder Stickerei - t). II« Lltinitttrt. A r>' «Er« 1^«N^N8tltL»88Q 1—S 1?oi'N8i)lt;6ll.8t6lIt; 1006. ' Mi» 1«l.nieai's' Effenbahmmsälle, "Anklage gegen LcsscpS Hosnachrichte», LandeSiffnode, fficsorm der Pcrsoncntarife, Königichicßcii» Finnwal, Vll»4v>» Aptrsirl. GelichtSvechandlunge», TageSgeschichtc. «Der Äarniionslcusel," TicuStag. I<». Juni. Politisches. Nur wenige Woche» sind vergangen, seit daS deutsche Publikum durch die Schreckensnachrichten von Kirchlengern erschüttert wurde, „ach weilen, langwierigem Sicchlhni» entgegenharrend, die bc- klagenswerthe» Opfer der Katastrophe in den Krankenhäusern und lchen trägt der Telegraph die Kunde von einem neuen, entsetz lichen Unglück in alle Welt, Nur wenige Worte enthält der Be licht. der bisher vorlicgt und doch, welch' schreckliche Szenen von Vciwffrung und Entsetzen, welche Bilder von Tod und Verslüm- „iclniig erheben sich vor dem geistigen Auge, wenn wir nur den trockenen Bericht lesen! Noch ist cs nicht bekannt, welches die Ursache dcS unseligen Vorfalles ist, noch wissen wir nicht, ob deutsche Landsleute sich in dem verunglückten Zuge bc- tcnidcn — aber solche Fragen treten schließlich zurück vor der grauciivollcn Tragik des nenanfgerollten Bildes und nur die ein zige, ichwachc Hoffnung ringt sich empor, daß der Telegraph riber- tlieb, das; in den ersten Stunden nach dem furchtbaren Ercigniß die Auslegung, die Sorge, die Angst den Mascha!) des Urthcils vergrößert haben, Tenn bewahrheiten sich die bisherigen Angaben aiich nur annähernd, so würden wir vor einem der grössten Un- giuckösälle stehen, troffen haben, vor einem Unglück, welches in seinem Umfange an den Zusammensturz der Tahbnlckc im Jahre 1880, an die Ent- glcffuug von Hugstetten, an die Katastrophe von Steglitz gemahnt, ca sie alle noch hinter sich Iaht, Fern in den schönen Alpen, wo die schneebedeckten Ferner hcrübergrüßen, wo die Gießbäche donnernd hcrabbranscn zu Thal, ivv das Mcnschcnhcrz dem Walten des Unendlichen ahnungsvoll culgcgciffchlägt, dort haust jetzt Verderben, Zerstörung, Vernich tung. Ter kleine Strom im Münstcrthal, an dessen Namen sich die ruhmvollsten Erinnerungen dcS Schweizers knüpfen, der einst den siegreichen Kampf der 1200 Eidgenossen gegen den Dauphin "Aidwig und seine stO.OYO Arningnaken und die Niederlage deö Augen der staunenden Menschheit zur Erfüllung gebracht war, da i tauchte in dem Kops des genialen Mannes der Plan aus. Amerika! z» dnrchschneidcn und den Schiffen die Durchfahrt durch den Kanal von Panama zu sickern, Als er im Jahre 1879 sich an die Spitze der Panainn-Eanal Gesrllffkaft stellte, da wurde dieses Unter nehmen für eine nationale Ehrensache erklärt und im Nansch der Begeisterung legten Hundertlausende von kleinen Leuten ihre Er-, sparniste in'den Aktie» der Panama - Gesellschaft an. Bis zum! Jahre 1880 sollte das Unternehmen vollendet sein, 200 Millionen Franken betrug da? Gründnngskapital. 120 Milt, Kubikmeter Erde mussten ausgehoben werden. Aber die Arbeiten schritten langsamer ^ voran, als man geglaubt: noch war nicht der fünfte Tbeil der selben vollendet, als neue Snnnncn zu ihrer Fortführung benölhigt winden und thaffächlich gelang es LcsscpS noch im Jahre 1888, weitere 000 Millionen für das Unternehmen ansznbrinacn. Indessen zwei Wochen hieraus konnte die Panama-Gesellschaft ihre fälligen Zinsscheinc nicht einlöse» und ihre auSgelovftcn Antheilc nicht zahlen, in den ersten Monaten des nächsten Jahres folgte der Pnnainakrach. vom Gericht wurden staatliche Verwalter eingesetzt, die Kanal-Aibeilcii wurden eingestellt und fast eine Million kleiner Leute halten ihre Elspmnisse cingcbüsst. Die Anklage gegen .Herr» v Lessevs richtet sich nn» darauf, daß er die angebliche, betrügerische GeichäftSgebahruiig der Gesellschaft kannte und daß er durch falsche Vorspiegelungen zur Bcthciligung an dem Unter nehme» gelockt habe. Zunächst steht es anher Frage, das; die Lei tung der Gesellschaft zum Mindesten sehr rigenthümlich verging. Unter de» Ausgabe» siguriren beispielsweise allein 5 Millionen welche b>r-l>er^r ic eures anchc ^chicncnwclt gc- sj^, Druck der Obligationen. 20 Millionen für Bestechung der Pariser Presse, 8st Millionen für EmissionSkvstcn, 22 Millionen für Anzeigen und ..Nemuncratloncn". Tie Nebenkosten betrüge» allein 700 Millionen, für den Ban blieben nur 470 Millionen Franken nbiig! Tie Katastrophe wurde noch wesentlich befördert durch rin Eonsortinm, welches sich nach dem siuaiiiicllen Zusammen bruch billig des Unternehmens versichern wollte; gleichzeitig arbei tete» die "Amerikaner energisch an dem Nicaragua-Kanal, dessen Vollendung weit günstigere Aussichten bietet. An eine Scinirunn des Paiiaina-Unternehmens ist kaum zn denken, denn der Bericht der zum Studium der Verhältnisse an Ort und Stelle gesandten scnnwffische» Kommission lautete überaus trostlos. Eine andere Frage abec bleibt die: Hat Lcsscps selbst Kenntnis; gcbabt von den schlechte» Ehaneen seines Unternehmens, als er neue Opfer Herde! lockte? Hat er gar an den betrügerischen Manipulationen theil- ...... „.. ..... aciivmmen? Das will nicht wahrscheinlich erscheinen, Lesseps ist Grafen pvn FürstenbertZ an seinen Mer« fad. ist bedeckt mit ver- selbst eff, anner Mann geworden, er Hai sein eigenes Vermögen ffiimmeltrn Menschen und seine Finthen treiben zahllose Leichen dabei cinaebüsst gleich vielen Anderen, der Gewinn ist ,in die nicht w-htgehen, wenn man tue Endiusache der Katastrophe ,n dem „„ rste Durchführbarkeit seiner Pläne; was es im Geiste Aiffchwellen des Gebirgsslromes erblickt, wenn man annimmt. das;! erblickt. l,ält cs für wirklich Der beis;e Wunsch, das; das Be die Natur, nicht menschliches Versehen die Schuld daran trägt, Das würde ein Trost sein, denn gegen das Walten höherer Mächte sieht der Mensch mit allen seinem Streben machtlos da. Trägt aber, wie bei so zahlreiche» Fällen, das Versehen eines Menschen die Schuld, welche Fülle von Verantwortung träfe sei» nnscligcs Haupt! Tie Frage, welche sich natnrgcinäh immer wieder ans drängt »nd welche auch jetzt wieder gestellt werden dürste, ist die: Eind die Bahnbeamicn, welche doch ei» so überaus beranlwor- tnngsreicheS Amt bekleiden, fähig, dasselbe so ansznsüllcn, wie cs zur Beruhigung des Publikums nothweudig wäre? DaS Unglück bau Kirchlengern hat, wie so viele seiner Vorgänger, bewiese», das; gerade diese Kategorie von Beamten in viel zn hohem Masse an gestrengt ist, um jene Aufmerksamkeit ans alle Details zu lenken, die zur Sicherheit erforderlich wäre. Zuschrisien aus diesen Kreisen sprechen oft mehr, als ganze Bände. Ein anderer Punkt dürfte , . , es , gminene sicb vollende, malt ilrm die Aussichten rosiger, die Durch führung gesicherter. Wie osr Paart sich mit dem künstlerischen Geiste der finanziell nnreise Sin» eines Kindes! Als Dcutichc, die nicht fähig sind, ans den, Mißgeschick des Feindes Stoff zur Freude zu schöpfen, als Mensche», die den Pfadfinder der Eivrli- salion ehren, müssen wir wünschen, das; an dem Name» Ferdinand p, LcsscpS lein Makel halte» bleibe, Trübe ist es, unseres Gleichen sinken zn sehen — kein Bild ist so düster, als wenn die Grösse hinabstürzt in den Staub. ff» Aiffchlns; an die neuerliche Katastrophe vicliach berührt und im x„,suchen werde, »inblick aus den Bochumcr Prozeß agitatorisch ansgenntzl werden, gegen die Vortages die Frage nach der Beschaffenheit des CisciibahnmaterialS, Gcrade im Hinblick hierauf aber mag eS. abgesehen davon, daß der Beweis für die behaupteten Fälschungen noch anssleht, zur Beruhigung dienen, das; die Statistik der Eisenbahnniifälle so gut wie nie in der schlechten Beschaffenheit de? Materials die Ursache entdeckt hat. Als Folge der neueren Katastrophen wird sich jedenfalls eine weftgreiscnde Beunruhigung des Publikums Herausstellen. Man soll sich aber auch hier vor Ucbertrcibnngcn hüten. Es ist. gestützt auf gute Belege, nachgewicscn, daß cs z. B, bei Weitem nicht so gefährlich ist, in England, dem eifenbahnrcichsten Lande, einen Tag ans der Bahn zn fahre,,, als während dieser Zeit in den belebteren Thcllcn Londons zu gehen, D!c minimalen Bei träge, welche die Gesellschaften für eine weitgehende Ncffepersiche» ru»g verlangen, bilden gleichfalls einen Beweis dafür, wie selten verhällnißmäßig Forderungen für erlittene Unfälle an sie gestellt werden. In Frankreich hat ein neuer Prozeß begonnen; Ferdinand Gras v, LesseppS, ein Mann von 80 Jahren, der Schöpfer de? Riesenwerkes Von Suez ist sein Held. Es sind düstere Gedanken, welche diese Nachricht erweckt, Frankreich ist arm an großen Männern, cS hat seine Kraft für lange Zeit erschöpft, seit es i» der großen Revolution des vorigen Jahrhunderts weltnmschaffrndc Idee» geboren. Die Männer der neuen Zeit sind winzig geworden, auch der vielgepriesene Gombetta ist längst znsammcngcschrnmpft zn dem Werthc eines LaSker und selbst Viktor Hugo ist todt. Nur aus Einen konnte der Franzose mit Stolz weisen, ans Ferdinand v. LcssepS, der in den Zeiten der Bismarck und Richard Wagner, in den Zeiten, wo deutsches Volksthnm und deutsche Kunst ihre edelsten Blüthen trieben, die Ehre der großen Nation vertrat. Und jetzt wird auch der heruntergczerrt! Wie der große Pheidias, io soll auch er als Greis aus der Anklagebank erscheinen und sich vertheidige» dagegen, daß er nicht fremdes Elgcnthum gefährdete. Wer in großen Männern die Menschheit ehrt, der wird hoffen müssen, daß er gerechtfertigt werde. Als der mächtige Gedanke, zwei Wcltthcile von einander zu lösen, zwei Meere mit einander zu verbinden, das reiche Indien A-crilschretb- und Mknistnech-Uertchlc vom l'i Juni. Berlin, DaS .Herrenhaus nahm mit großer Mehrheit das Cpengcldcrgcsctz unverändert in der Fassung des Abgeordneten hcmseS an. Fürstbischof Dr, Kovv hatte als Berichterstatter eine Erweiterung der BerwcndnngSzwcckc beantragt, zva abcr diesen An trag im Interesse des Zustandekommens der Vorlage und mit Rück sicht aus die Geschäftslage später zurück, — Frhr, Dnrant ver langte, das; nun auch den Bedürfnissen der cvangclffchcn Kirche — Geh, Rath Pros, Hinlcchins sprach scharf die nur neue Forderungen der römischen Kurie nach sich ziehen werde, bis schließlich der Kcnnps von Neuem und ärger als vorher entbrenne» würde. — Kultusminister Gras v, Zcdtlitz-Trützschlcr erwiedcrte, daß mit der Vorlage nur eine ge gebene Zusage erfüllt werde und daß ein Prcisgeben staatlicher Rechte seitens der Negierung nicht zu befürchten sei. — Morgen Neiiteiigütcrgeictz, — Dos Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des Wildschadciigesctzes sort, ohne damit zum Abschluß zn kommen. Berlin, Tie.Handwcrlerkonfcrcnz ist heute im Neich-stags- gcbändc ziisammriigctrete», Ten Borsitz führt llntcrstaalssekrckar v, Rotte»bnrg. — Ter Kaiser ließ 120 Einladungen a» Landtags- Mitglieder aller Palleten zu einem Gartenfeste aus der Pfanen- insel am 17. d, M. krachen. Berlin, In dem Konflikt zwischen dem Direktor des Ber liner Theaters, Barnatz, und dem Börsen-Evuricr-Redaktenr Klaußncr, eröffnet der Elftere eine längere Erllornng, der die Erllliiiiiiacii zweier Zeugen der Prngclszciie vor dem SckncvSrichter beigcfugl sind. Diese bestätigen aus Wunsch Borna»'?, daß dieser dem Klaußncr 2 kräftige Olnscigcn verabreicht bat, Hannover, Das von "000 Kcglem besuchte k>, dcutjche BnndcSkeglersest i» Hannover hat heute Dresden als nächsten Fcsiorl für 18W! gewählt. Bremen, Der »Nordd. Llovd" ermäßigt vom 19,'d, M. ab die Zivischcndecksprcisc gleichfalls, Köln. Der Eisenbahnunfall bei Sonnborn wurde zwar durch Bruch eines vom Bochumcr Gußstahlvercin gelieferten Gnß- stcchlscheibcnrades verursacht, der Bercin ist aber bei dem Unfall schuldlos, weil das Rad. einer ganz bestimmten Vorschrift entgegen, unter einem BrcmSwagen angebracht war, Hirschberg. Graf Ludwig Schoffgotsch, Mitglied des Herren hauses. ist im Alter von 48 Jahren gestorben. Paris. Zahlreiche Banden Tnarcgs. denen die Weideplätze in der innere» Sahara durch die Hcnsckireckcn vernichtet wurde», ziehen gegen Tunesien heran. Die Negierung ergriff Maßregel», um einen Handstreich der Tnarcgs aus InnesischeS Gebiet zu ver hindern, — Der Kaiser von China erließ ein Dekret »um Schutze der Fremden und ausländische» Missionen. Dir Urheber der Ehrislenverfolaungen sollen streng bestraft werden. Neapel. Der Ausfluß der Lava hat Nachts bedeutend zu genommen, Die Erderschütterungen dauerten auch gestern fort. Basel. Ueber die gestrige Katastrophe werden folgende De tails mitgetheilt. Der Sonntag Nachmittag 2 Uhr 15 Minuten von Basel abgehende Personcnzug der Jurabahn, mit 2 Lokomo tiven bespannt, hatte kaum dlc unterhalb Mönchenstcin über die BirS führende kleine Eisenbahnbrücke erreicht, als die ans Eise» konstriilrle Brücke einbrach Die erste Lokomotive stürzte aus den 1, und ein Wagen 2, Klaffe, ft'wie ein Post- und Gepäckwagen sielen cbensalls in den Fluß. Ein Wagen 9, Klasse schwebt zwischen Brücke und Trümmerhauscn, Die Verwundeten wurden ans Fuhr werke» aller Art und Ambulancewagcn nach Baiel geführt Die Tvdle» sind am Airsufer hingelegt: die Verwundungen sind zum Tbeil sehr schwer Eine enorme Masse von Menschen umsteht die Unglücksslätte, Die Ausregnng ist unbeschreiblich. Tie Opfer ge hören meist den Mittelklassen ä» und bestehen aus Tbeiliiebniern des in Mönchenstcin sialtgefniidriieii Längerscstes, Tie Wagen deö ZngcS waren überfüllt, besonders die ersten. Tie Brücke war erst vor 4 Wochen rcnovirt worden. Sie brach unter der Last von 2 Lokomotiven zusammen. Die Züge zwischen hier und Frankreich müssen für mindestens 14 Tage über Mülhausen geleitet werden, Basel. Heute begeben sich weitere 90 Mann ans der Sanftälsschiile nach dem Platze deö gestrigen Eisenbahn-Unglücks, um bei Bergung der im Waff'er bcsindlicken Tobten dehilffich zu sein, Tie Geinetruppen werden eine Nothciscnbcihnbrücke Herstellen, damit der durchgehende Verkehr wieder ausgenommen werden kann Heute Vormittag wurden noch 9 Tobte ans den Waaentrümmern heraiisgeholt und jetzt, Mittag, sind noch 8 Leichen sichtbar. Wie viel noch unten liegen, entzieht sich der Schätzung, Nach einige» Angaben befinden sich noch 30. »ach anderen 70 Leichen im Wasser, Eine Abthcilung Sappeure und Pioniere ist mit den Anfräilmungs- a,beiten beschäftigt, ES können noch Tage vergehen, bis die letzten Tobte» aus dem Wasser geschafft sind, "'Basel, (Abends 7 Uhrff In Mönchenstein, der ersten Station der Jiira-Eimvlon-Linic, in einem herrliche» Thale, 5 Kilvinetcr weit von Basel gelegen, sollte gestern ein BezirkSgesaiigs- fest al'grhalte» werden. Der Zug 2 Uhr 15 Mi», hatte 8 stark besetzte Personenwagen, Post, Gepäck. Eilgut »nd 2 Lokomotiven, Tic schwache Eiscnbrücke, welche eine» halben Kilometer vor Mön- chenstcin über die 20 Meter breite reißende Bir? führt, stürzte ein und 9 Personenwagen, 2 Lokomotiven Post-, Gepäck- und Eügut- wagen sielen übereinander in das 2 Meter tiefe Wasser Ein Wa gen 1, und 2, Klaffe hängt noch an einem Brückenpfeiler. Man sah soeben 69 Tobte, gegen 50 sollen noch in den im Wasser lie genden Wagen iein. Mehrere Leichen sind sortgeschwcmmt worden. Die Rettung geht langsam vor sich. Von den Tobten wurde bis jetzt ans Deutschland rin Fräulein ans der Nhcinprovinz recognos- cirt. Im Spital zu Basel befinden sich circa 100 Verwundete, worunter kein Dentschcr, Lissabon. In Mcndoza lArgentinicn) zerstörte am 7, d, M, ein Erdbeben viele Häuser, wobei zahlreiche Personen nmkamcn, London, Mit der Aushebung der irischen Aukiiahincgcsetzc wurde begonnen. Tic summarische Gcrichtspslege in Fällen ver brecherischer Verschwörung, Vergewaltigung »uv Einschüchterung ist zum weitaus größten Theil i» Irland aufgehoben worden, Petersburg. Aus Vatnm wird gemeldet, daß bei einem Zusammenstoß zwischen Soldaten und Seeräubern 6 Soldaten ge- tödtcl, 9 verwundet wurden. Ein Kanonenboot ist beordert, Jagd aus die Räuber zu niachenH M 0 ska u. Bei Nischnci-Nowgorod sank ein großes Wolga schiff mit 500 nach Sibirien Verbannten. Viele ertranken. Boston. Welsh verlangt von Edison e.ui dem Klagcwcge 250,000 Dollars, da er, wie er anxiicbt, Anspruch ans den Halden Gewinn von allen Edison'icbcn Erfindungen und Verbeffernngen habe, die sich aus Nachrichtcnbcsörderiiiig durch Elektrizität beziehe» Die Berliner Börse erössuetczwar mit etwas schwächere» Kursen, doch wurden infolge von Deckungen die Ansangslurie bald etwas überschritten. I» der zweitens Börseiihälile beseitigte sich die Tendenz »och mehr. Banken lebhaft, deutsche Bahnen seit, aber still. Oesterreichische Bahnen andancrod bevorzugt, besonders Lombarden und Franzosen, Bcrgwcrle "Anfangs icbwach. später aus bessere Berichte über den rheinisch-westfälischen Effcumaril wesentlich besser. Fremde Reuten erholt. Im Kassaverlelnc vor wiegend feste Tendenz, Jndustncvapicre unentschieden. Privat- diskont 9',r Prozent, Nachbörsc befestigt, — Wetter: Kühl, bedeck!, regnerisch, Westwind, zr»n»f»r« a. »». l«dr««».> r««» ücja.ac) SiaatSb. W.pn, romr. «aN«lrr —. ckgliPier —. »rroc. lla». c»oa>-, 8»',00. LlSconio U>2,?a. LkeSd». Sk, 1<2,S» Uiora —. Gclskilkirchcn —. gcsl. » » r I «. !S«I»»,' lNcutk SZ.8S, «»Irllii wa,»). At»Nener »>,90, Sloac». b«hu ltt-'.La. »»«»ardcn 2L8.7L, do. Priori«»»» —. S»a»Icr 71lravplcc 187.81. cn»i>»,»n> M.n», »«comoie S9».M, gcft. v » r 1 «. «r»»i>rtc» lSLIii«,) Welze» »er A,i»i 29,na, »kl Lkpldr -Dec. 28 la, ruliia. sviriiu» «er Au»i 11,-><l, »er Sei-icmbcr-Dccbr. V8.7V, rutziq. liinlwl »er Juni 7U,2S, vcr Scpicmbcr-Tccemdcr 73,»u, liclxiuptc!, «»-»er»,«,, »r«d,eir, «salatzU «el,r» »er »iovcmbrr 237. l»«,ae, per Amii —, «er Lcloder 188. »»»»«» «Vrodllkien . «erlchtl. Mehl, Wrlzcn Weiche»«, cirra 8'pcuee »ledrlaer »IS Borwoche. Zchwi„»»c»dcr Weizen miiuittcr >,, «ch, dilllac, Sladlmklil 3l—32, fremde« 28' —3«!. Russischer Haser elier thaliner, gtinsligrrc ZIiium»»g. Ncdriqc« iräze, schwächer. — Weiter: Bewölkt. ff ' 2 —*> Ls sr » -Z8 8-s 8 ß ' Ol Ä 1>'Ä.Zj ! sc,- i. i!.- i-V , I 8 7' 5 o ' ,s ' I mit seine» Schätzen dem Welthandel näher zu führen, vor den! Schornstein, die zweite aus ihre Räder in die Tiefe. Ein Wagen Trrtlichrs »nd Sächsisches. — An der vorgestrigen Familicnlascl Ihrer Mairsläten des Königs und der Königin in der Villa in Strehlen »ahmen die König!. Hoheiten Prinz Albert, sowie "Adolf Friedrich und Heinrich von Mecklenburg lhcil, — Tie gestrige 19, Sitzung der cvangelisch-lnthcr, Landes jhnode, welcher Ihre E^cellciizcn die Hcircii SiaatSininister Tr v, Gerber, v, Thüminel, Schling und v, M'etzsch beiwohnten, be schäftigte sich mit dem Entwiirs eines Kirchengesctzes über die Diciistvergelie» evangelisch - lutherischer Geistlicher, De» Bericht deS Sondcransschnffes. welcher diesen Enlivun vorberalhcn batte, erstattete i» 2'/rs!ündigcr Rede Herr Prof, Dr, Wach. Der "Aus schuß hatte deni Entwiirs eine veränderte Gestalt gegeben und i» einige» nicht unwesentliche» Puntten ergänzt bczw, »iodifi;irt, "Als de» HmiptgesichtSvunkt in der Stellungnahme zn dem Disziplincn- aesctz für Geistliche bczeichnctc der Herr Referent die stete Rück sichtnahme ans die Eigenart des geistlichen Standes: Einerseits sei besondere Strenge in der Bemtheilnng desselben, andererseits besondere Zartheit in der Behandlung erforderlich Ter Entwucs beruht aus dem preußiichen Tisliplinargcietz von 1886, dcm Rcichs- beamlcngcsctzc. dem sächsischen SlaatSdiener und dem Emcrilen- gesetze. Die Vorlage, hob der Herr Berichterstatter hervor, sei zwar keinen großen S-umpathiecn in der Geistlichkeit begegnet, ober die Frage des Bedürfnisses und der Opportunität müßten unbe dingt bejaht werden. Denn gelegentlich mehrfacher, neuerdings zur Keniitniß des Landeskoiisisioriunis gelangter Tiszipliiiarsällc »nd die mannichsache Unzulänglichkeit und Unzcitgemäßheit der disziplinargesetzlichcn Vorschriften in der Präzis schärfer hervor- getretcn und in concreten Füllen ebensowohl den in ovungolieis beauftragten StaatSminislcrn, als auch dem Landeskonsistorium dergestalt fühlbar geworden, daß das Kuchciircgimcnt cs zugleich im Hinblick aus die ihm obliegende Fürsorge für eine gehörige Versorgung des geistliche» Amtes für unabweisbar hat erachten müssen, die in Ansehung der evangelisch-lutherischen Geistlichen in - G ' i 5 l! ' l «'
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