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Dresdner Nachrichten : 13.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-13
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1871
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tag sich zur str Si eei " >«7S m ^erbergasse Di« lt> gut und -ager aller wacher. 2kr. :rxc. kranke re., "ischeinbar ..Sezalikt ^chverkaut. ' u. Alt- >>ü ZU vcr- in derCr- i. «v uic- > Tlrürcn e Gerät» rnhardS »»e, Bau lnratiou lbcnhaiuer cae. ist z„ t un üver and SkS eur tel: II 187,. big: ulke ich kiewten da mir r nute g. ragen »WoU- «e bei rleibe. »selben omme- cl, und »nerte slasüie leerte binnen «alle,- atz ich d froh . Triu- ' trotz en. von m, Ge- cheSie. ^aticr. r. 4. k.nmtrn «Zgezle ei ,se II» u onntaflg- LLglich früh 7 Uhr i» Drcbden. Inserate weide» ailgenommen: biö 'Abkiltö C. SonnteiflSr biö Mittags >2 Ubr Marlrnstrahel»; in Neustadt: biö Abends !> Ubr B » ch d r u <t e r«j den Job. P L si l e r, gr. Klosternasserr. 4l u s l a fl e r ««,««»<» Cxcmplare. ^oonnemem: Ditt,eljähilich20Ng» bei uurnigeldlicher Liescrung >»'« HanS- Durch die Post viernljäirl LL'/rNgr. Einzelne Nunimeru t Ngr. Tageblatt für Uutcrhaltnng und Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum dcr Herausgeber: Eltpsch Ncichlirdt in Dresden. Verantwortl Redactcur: JulittS Nciltinrdt. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: i Nzr. Unter..Eingesandt" die Zeile L Ngr. Auswärtige Annoncen-Aufträge Nr. S17 Sechszehnter Jahrgang. von unö uiihekannten Fiiüien und Perlene» »ebme» nir nur gegen aus. Itt Silbe» kosten I Ngr. 'AuSwänige können die Zahlung auch Pränumerando-Zahlung durch Briesinarkcn oder Posteinzahlring au? eine Dredducr Firma anioeiscn. 1»^^,>.)>»« i,r» Dresden, Ul. November. — Dem Dresdner Bereu, zur Pflege verwundeterKrieger ist kür die freie Cur und Verpflegung sächi. Krieger, circa 4.'>o Mann, in den Badeorten 'Augustusbad, Welkcustci» und Clstcr eine Ausgabe von ca. lo.OOo Tblr. geworden. — Wer seiner Zeit Gelegenheit gcbabt bat. während des verflossenen .Krieges die Handhabung des Ciscnrgbndicnstcö. das Thucn und Treiben der Beamte», die unsäglichen Anstreng. ringen derselben ans Babnbos Nicsa zu scbc». dem drängt sick' gewiss die Frage aus, „<-ind die ieiuerzcitigc» Heistungc» tcö Personals dcd BabnbosS Nieta nicht uir.Kenntnis! böbercr Be hörte» gelangt?" Wem hätte nicht das Tränke» der Pscrtc d:r durchzicbente» Negimcntcr. das g eich einer nNasclune Zu sa'nmengrciscn der Arbeiter bei 'Ausübung dieses beschältes, welches nur durch äußerst praktische, sieb sür die Lache inte rcssircnte Btänncr, eingerichtet sein konnte, überrascht. In manchmal kaum 1» Minuten Auicntbalt der Züge erhielten doch alle Pi'crde sin Cavallericzügen gegen -ton Stücks ibrc Wasscrrationcn. Biele der turchpaisircnteii bobc» und niederen Qisizierc sprachen ibr Wohlgefallen i der die praklischen Ciu- richtungen und tactvollcn 'Arbeiten aus. — Cin Zug jagte den anderen, welche gespannte Aufmerksamkeit der dirigireutcn Be amtcn war criorterlich, Unglückssälle zu veibiite». Wie schioer wurde den Beamten die Ausübung ibreo Dienstes durch dad Audrängcn deö Publikums gcmackll. DcrBabuboi konnte nicht abgespcrrt werden und bnudert und aber buntcrt 'Neugieriger von »ab und fern drängten sich uiiaufbaltsam am de» Perron dctz Babnboico und in die Gleise und doch grschab kein Unglück, nur der v'luimerkiamkcit, der'Aufopferung der Beamten war eö zu tanken. In jener schweren seit sprachen wir Beanuc der Station Nicia, die uns versict-erken. daß nur der endlose Tumult, die stäte Aufregung und übergroße Lpamiung im Stande sei, sie mobil zu erbalte», da dieselbe» i» je 24 Ltun den »8 Stunde» active» Dienst zu leiste» batten, und das bei nabe einen ganzen Monat hindurch. ,,»d doch waren sie woben Mutbcö und unverdrossen, nur rin Wunsch beseelte Alle und der war, das, la aus der Leipzig-Dresdener Balm kein Unglück geschehen möge, an uns soll es nicht schien und wenn es noch länger anbält, äußerten sie. Hätte man bei ,tcr seht statk- gebabten Berdbeilung der Cbrcnzciche» nicht anck' an dieic brave» Männer denken müssen und kan» man es der öksent lichcn Meinung verargen, wenn sic auf Angeführtes Bezug nehmend, sich mißbilligend äußert? — Die rotbc Dicnstmannschgst leiert, aus Anlaß dcö ttßäbr. Bestehens deö Instituts, nächste Mittwoch, de» 1.7. d. Nt., im Saale der deutschen Halle ihr StistungSiesl. Die Feierlichkeit soll durch ein Lustspiel „Die Nückkcbr in S Vaterland" unk durch ein allegorisches Bild „Die Wacht am Nbcin" verherr licht und die theatralischen Borstcliungcu nur von Dieust- männern targestellt werte». Auch wird eine Ballmusik ihre lustigen Weisen erklingen lassen, und bade» Gönner und Freunde deö Instituts gegen mäßiges Cuttce zu dieser Festlichkeit Zutritt. — In der am Sonnabend stattgcsunkenen Bcrsammlung der Buchbinder, Portefeuille und Cartounagc» Arbeiter winde von dem Vorsitzenden vor Allem über die AuSiübrnug dev in der Bersaminlung vom 4. t. M. gestaßteu Beschlusses: „die Herren Prinzipale durch (.circular um eine läproc. Hobucrhöhuiig nebst elsslüntigcr Arbeitszeit zu ersuchen", berichtet, und winke mitgetheilt, das, die Herren Prinzipale laut getroffener Bcrcm barung aus nichts einwilligen wollten, sogar die Lesung res Circularö verweigerten und eben dadurch dem in demselben aus gedrückten Wunsche fremd blieben, ran jeder Principal sich erst mit seinen Arbeitern verständigen mochte, welche» cs Seilen der Bersaminlung sreigeltcllt war. am rctucirte Anerbieten ihrer Arbeitgeber nach eigenem Crincsic» zu Hantel». Nachdem jedoch conslatirt wurde, tasi trotzdem viele Prinzipale ihre Ar- beiter zmriedcn gestellt, wurde nach lebhafter Debatte über die zu ergreifenden Maiircgcln, um die unbefriedigt gebliebene kleine Anzahl College» zum gleichen Ziel zu bringen, beschlossen, vor erst durch ein nochmciligcs gütliches Mahnschreiben an die betr. Prinzipale dcn stets im Auge gehabten friedlichen Weg bci.zu behalten und nur im Weigerungsfall habe» die betretenccn College» tie Arbeit einzustclle». Naä' Wahl eines Conutces zur Vertretung letzterer, schlost die Beriammlung. — Man hört nicht selten die Meinung aussprccl'cn, tasi die heutige Speculatio» sich überstürze und kaü cs Zeit sei. ihr Cinlmlt zu tbun. Cs mag hieriu ctw.xi Sgahrcs sein, inwiocik eö sich um Spekulationen handelt, die nicht gründlich vorbc dacht sind und von Heuten anSgche». dir keinen klaren Blick haben sür die Schwierigkeiten deö Geldmarktes und oit nicht einmal für die Cinzelbeiten des Gegenstandes, mit dem sie spe- eulire» wollen. Das gilt bcionterö von der Gründung neuer Acticn-Gcscllschgstcn. CS kan» nicht geleugnet werden, takt da Mancherlei vorkommt, was allerdings geeignet ist, die Capita. listen zur Vorsicht zu mahne». Unrecht aber würde man thun, wenn man der vier und da unterlamenden Misjstände halber jede Gründung einer Aktien.Gesellschaft im Voraus verwerten wollte. Der heutige Stand von Handel und Industrie verlangt massenhaften Betrieb. Aber dazu sind Geldmittel erforderlich, wie sie in solcher Höbe nur Wemgcn zu Gebote stehen. Der kleinere und der mittlere Capitaiist würde sich vom Markte aus geschlossen sehen, wenn nicht die Bereinigung kleiner Beträge zu eincm einzigen grosien Betrage und damit tie Betreibung grvsjer Unternehmungen möglich wirr. Dies wird erreicht durch die Bildung von Actien Gesellschaften, deren Aktien — in der Negel auf l(X> Tbalcr lautend — auch dem kleineren Capitalc tie gewiunreiche Betheiligung an gronc Unternehmungen er möglicht. Die Frage ist nur: Ist auch das Unternehmen ein gesundes? In vielen Fällen kann man diese Frage mit Ja, in manche» Fällen mus, man sie mit 'Nein bcantworttn. In diesem Jahre bat sich die Speculatio» von Grüntungb ComiteeS vorzugsweise der Crrichtung von Banken, .Kohlcnbau-Gesell- schasten, von Papierfabriken und von Bierbrauereien zngrwcntct. Daß tie Speculatio« dazu berechtigte Veranlassung hatte, läßt sich nicht läugne». Bel dem unverkennbar große» Aufschwünge, den der Verkehr bei dem wicdcrcrlangten Frieden und durch tie errungene Machtstellung Deutschlands gewonnen hat, und den auch das aUlnäligeAnScinanterströmen der großen französischen Tl»'0d°r NriMch. Trcsve», Wstttü!«, t-k Not>ki»lice 1871c KriegScontribution fördert, 'ind Bank.cn, t'e dcn Zu und 'Ab fluß tcö CapitalS rczcln, ein Bctürmiß. ldcbcr die Not!wen digkeit vcrmchrlcr .nel'lcwördcrung zu reden, iü unter kein Dructc der allgemcinsien ZZohlcnnoth überflüssig Daß die Papienabrikatio» Deutschlands nicht mehr taS Betüriniß zu decken vermag, und daß dies Bedürfnis! durch die iafi täglich sich vermehrenden Zeitungen mit ihrem enorme» Papierver brauch steigt, iit eine allgemein anerkannte Tbatsache. Auch die Birr Production i» Norkkculi.l-IauL vermochte bisher, trotz der Crbauung »euer und der Bcrgröfcrung schon beslchcntcr Brauereien, nicht gleiche» Schritt zu halten mit dem Conium. Das ergicbt sich recht deutlich aus dem Umstande, daß trotz der Vorzüglichkeit der in Dresden gebrauten Hagcrbicrc noch immer massenhaft die schweren Bairische», wie die leichten iBenncr sagen oft: zu leichtem Böhmischen Biere hier cingcführt werten, von de» Biere» der Hand-Bieröraucrric» gar nicht zu reden. Noch immer rindet jede »cncntstandcncBrauerei volle» und vor theilhaitc» Absatz, sobald sic ein gutes und gesundes Bicr l cr- slcilt. Daher wohl auch die Vorliebe, tie bei den große» und kleine» Capiialislcn Dresdens für Bicrbrauerci-Actie» besieht. U. Das Concert der Pianistin Fräulein Doris Böhme, im Hätci de Sare, batte sich eines regen Besuches erfreuen. Wenn in unserer, mit Musik und Gesang über füllte» Zeit eine.kniifipreruktio» angczcigt wird, wenn be kannte und unbekannte Namen auitaucl en. so mögtc man aus der Warte der tonreicben Zeit Immer Schiltwach neben und „Wer da ?" ruien. Wenn uns nun da ein 'Name an das ^br dringt, der eine schöne Crinncrung erweckt, so ist man eines Genusses gewärtig und folgt freudig der Cinladung. Cin sol cher 'Name iü : Frau B ü rdc - N e v. C r scknnückte das Pro gramm und a s die einst so hochgeachtete Bübnensängcrin auf das Podium trat, zeigte der ehrenvolle Cmpfang, daß man ihrer nicht vergessen habe. Schon bei dcn ersten Tönen von Beethovens: -In «jn<"-ta lomda" und in dem späteren: „Herr, mein Herr, was soll daö geben," zeigte cs sich, wie dad große Capital ihrer cin't io hoch gepriesene» Stimme immer noch reiche Zinse» auswirit. Wem tie .Kunst heilig ist und ihr treu bleibt, wenn er auch der öffentlichen Ausübung derselben ent sagt hat, der bedarf keines llkietzeo^ er erfüllt ein jedes, ohne es zu wissen. Nt!» Freuten wird dtetz hier wahrgrnom- >»e». und gestaltete siel) zur vollen Wahrheit, als Frau Bürdc-Ncy im weiteren Verlause »och drei Piecen gab. Hiedcr von C. Hassen, Nubinsicin und N. Franz. Daö ist Vor trag und Gesang, der ans silberne» Grundpfeilern rubt, was dcn» auch reiche Ancrkcnnung in der Versammlung fand. — Die Conccrtgcbcrin begann mit einer Bcclhovcnllchcn Sonate und brachte später Werke von Mendelssohn, Schondorf, Hilter, Nass und Chopin zur 'Ausführung. Im Musikleben unk öffent licher Autzirbuiig der Kunft ist eö wie im gewöhnlichen He bell., der Menschhcit. Da muß cs Herzen gebe», die im Stillen witzp der gut machen, was die.köpfe mit großem Geräusch verderben. In Zeiten, wo am Pianoiortc tAaliu mintitlos mit der rechten unk linke» Hand gcmackll werken, wo bei jedem Takt cin In- slruincutcniturm in Aussicht siebt und jeder Cinlaßpiennig durch die P'ortc der .Kumt sein Gepräge mit eisernem Hammer em pfängt, da tbut cs wobi, wen» man Maas! halte» siebt. Fräul. Böhme bat sichere, virtuose Technik, feine Behandlung dev Vor trags und .krall im Anschlag, welche sich aber nie kominircnt bervordrängt. - Grone» Behalt erntete Herr Nudols Geu - e durch den höchst gelungenen Vorttag einer Dichtung von Copök: „Der Stritt der Schmiede." — Die Maiieiislraßc bot am Sonnabend'Abend cin bewn dcreS Interesse >ür die Passanten In der Hautzflur tcr Ncnncr- schc» Nestauralio» lland cin Portier, dessen Angesicht mit einer SchwcinSmaSke versehen war und denen originelles Coslüm Heiterkeit erregte. Aui Beilagen, g> waö er vier..Waclll '^aitc, antwortete er mit einem freundliche» C runzen. Um die Sache auszutlärc», sei erwähnt, daß an jenem'Abend von einer fidclcn Gesellschaft cin Pr.isschwci» daselbst im kleinen Saale verzehrt werten sollte und zur Zurechtweisung ihrer Mitglieder und Gäste der Portier mit dem Schwcinvkopfr ausgestellt war. — Die Gemeinte Blaiewin soll dem Pf-rdc Cncnbahn- Proicct, bcz. dem Unternehmer, im Interesse ihres Drtcö Bau bedingungen aufcricgt habe», auf welche der Untcrnehmnr rin zugeben vor tcc Band »och Ausland nimmt. - I» einer a»s der Schloßsiraßc befindliche» Ncslauraliou hatten sich am Sonnabend Abend mehrere ArbeitSlcuic cingc iundc», um fick' an einem „Bairisch" zu laben. Das gcmüth- lichc Beisammensein war freilich von kurzer Dauer, das ihnen ungewohnte starke Bicr fing an tie.köpfe zu erhitzen, worauf sich cin.Krawall entspann, so daß dcr Wirth einschrcitcu mußte und dcn Hauptkraschlcr zur Thür hinauöslcckte. Cr ging un. freiwillig, war aber in fünf Minute» wieder in der Gaststube und verlangte energisch „Bicr her, oder ich fall' um " Dies war dem Neslauratcur zu arg, er wurde nun zum zweiten Male an tie Hust gesetzt, wobei leider der Wirth eine» Backcnslrcich erhalten habcn soll. Der Nachtwächter machte kicicr.Komödie dadurch ein Cnde. daß er dcn Manu auf tie Bezirkowacbe fühlte — O c f l r»l l i chc G e r i ch t o s i tz u » g am 7. November. Der noch unbestrafte Hanciungvconnnis Hermann Georg Schic irr von hier iit wegen Unterschlagung angcflagt. Derselbe »and i» diesem Jahre von Wien ans mit dem Stickeleiwaarcn Fabri kanten D.Ncinhardt Böhme hier in Geschäftsverbindung. Sck'ic »er ließ sich von Böhme gegen Baarzalllung mehrmals Poncn angcfangcncr Slickercicu im Benage von .'»<> und mchrGulkc» zum Wiederverkauf scnteu. „In Wien und Umgegend in nock' etwas i» derartigen Sache» zu mache»: willst Du nicht einmal deswegen selbst Herkommen?" i'o schrieb in einem der letzten Briefe Schiefer an Freund Böhme. Hetztcrcr k in gegen Pfing sten dort an »»d Crstercr übernahm während Böhme s acilltägi acm 'Aufenthalt den Vertrieb dcr vom Verkäufer mitgcbrachtcn Waarc» und lieferte jede» Tag die Casse ab. .Kurz vor der Ab- reise, alö Schiefer dem Abrciscntcn daö Geleite bis aus dcn Bahnhof gab, sagte Hctztcrcr zu Jenem: „Ich habe den Nest der unverkauften Warnen in einen» Koffer bei meiner sin Wien wohnenden> Schwester, Fra» Zwciling, sieben; Du kannsr den selben abbolcn und t>e Waare» vollends verkaufen." Schleier sagte cs u> und holte den Koster ab. obue zu erfahren, watz unt für wie viel Gulden Waare darin sei. Der Inhalt batte einen Werth von l i<> Gulden. Die Waaren gehörte» nicht sä'nmtlich dem mchlgcngnnten Böhme, sondern auch zum Tdeil dcr cr- wahnlen Scknrcncr und der Mntlcr; doch guck' davon hatte Schicicr kciuc .kenntniß. Helder mackllc er nun schlechte Gcsck'älle. Mit Mühe und Noth löste er 7-1 Guldeo; er sandte davon an Frau Zwciling nur Alt Gulden, da er daö klebrige vcröranckll hatte. Dcn unvcrkaritte» Nest der Waaren. an Werth All Gülten, verpfändete er am l.'t. Juli bei Pcktcndcim in Wie» für <i Gulden unv kcdrtc ninimcdr der schönen .Kaiserstadt de» Nucken, um wieder in die Hcimalh zmückzukcdrcu. llntcrwegs, von Prag auö. er- ftatlclle er über tie Verpfändung vierzehn Tage daran! a» Fran Zwciling 'Anzeige, lcgkc zwar den Pfandschein bei. iedoch die zur Wiecerciniofung nötdigc» Gultcn nick t, und bemerkte noch, daß er au! tcr Nci e nach Drcsten degrisfen sei und da selbst mit ihrem Bruder iBöhmc ticSachc inDrdnungbringen iverde. 'Nock) vor seiner Abrede von Piag crllwr er von be- ftcunkctcr Seile, daß er „gesucht" werte: man sank es daher dcteukilch, daß er in die Hcimatb reise» welle, allein er er- wiedcrte, er sei sick, keines Unrechts bewußt. Stach seiner An kumt bicr, zur .Zeit der Vogelwiese, scbickle Schicicr einen Bo te» zu Bötniic und veraulaßte Hcillcrcn zu einer Zusamincn- kuutt. Begine erschien und tcr Ziirückgcttbrte äußerte, daß er in einige» Tage» seine Schult berichtigen werte. Ganz un- crwgrtct wurde Schleier noch im August verhallet und eö ist il m daher bis beute noch nicht möglich gewesen, seinem Ver sprechen uachzukommeu. Db nun — unk daraus kommt ö bet Bcurtbeilung tcr Schultfrage au - das fragliche Geschält als eni, wie dcr Angeklagte behauptet, .kglüsgeich.nt, gleich den erste!c», gnzuschc» sei otcr cd, wie Zeuge Bobine aimimmt, tie belrcsscntcn Waaren nur alö aupertrauiesGut. g'cicki dem, wie cs während Böbmcö dortiger 'Auwcscnbcit der Fall war, anzu- scheu seien, darüber kann völlige.Klarheit nicht erlangt werden. Die StggrSamvaltichgst l'Asscssor I)r. Hartinanns itt kür letztere 'Annahme und hält daher den LNasamrag aufrecht, tcr Ver- rbkitigec. Herr 2tdv. Hcökv, dagegen sür crucre, wonach de» An geklagten keine Strafe Neste» würde. Daö Schöffengericht, unter Vorsitz tcö Herrn Gerichttzrath Cincrll, spricht den Angeklagten von der Unterschlagung frei und vcrrrrtdcllt ihn nur wegenUu der V Guldru» zu 4Wochen Gesängnik; weiche jedoch alS verbüßt anzusehrn seien. Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt an dcr Spitze ibrcö Blattcö einen Meiosen Artikel über die Cntlassung deS Grafen Bcuft, welcher mit den Worte» schließt: „Waö die srcuntnachbgltichcn Beziehungen Destreich-Ungarns zn Deutsch land anlaugt, so ist tie Crwartuug ausgesprochen, daß ticsclbu: unverändert fortdauer» werden." — Dcr Finanz - Minister Mt sämmtliche preußische Staatskasse» angewiksc». die bei ihnc» porhantciien DarlchnS-.kasscnscheiiic des 'Noitdeutsck'cn Bundes nicht wieder auszugebcn. — Der „Intepcndance" wird auS Paris geschrieben: „Nach Miltheilungen aus bester Quelle bätte tie sächsische Negierung Herrn TbierS den Wunsch kiuitgcgebcn, die französische Gesaurrschait in Dresden »ickk abgcschastt z» scheu. — Wie der „Clb.Z." mitgetheilt wird, soll General von Podbiclski, der in dcr Heilung des allgemeinen .kriegödeparte- mcutS durch Generalmajor v. Stichle ersetzt wird, zum großen Gcucralstab übergehen und dem Feltmarschall v. Moltke zur Disposition gestellt werden. Straßburg. 8. 'November. Wir keinen allmälig in nor male Verbältnissc zurück. Cs werten demnächst auch die Schwur gerichte wieder irmgiren. Im Ucbrigcu ist die ordentliche Ge richtsbarkeit in voller Tbätigkcit rurc bat sich im 'Allgemeinen einer 'Anerkennung zu crireueu, ivclche von allen Stänken der Gesellschaft laut auSgciprochc» wird. Die Cnlschädigunge» iür tie vom Pombartemcnr beimgeitichken Cinwohncr dauern fort- Für de» Wictcraufban einer »cum .Kirche sind kM.txx» Fr., für die Präscctur ».'><),<xx» Fr., die Bibliothek <><x>,rxx> Fr., die Bildergalerie <'>tx>,«xx> Fr. und Lao Theater >,IOO,<xx> Fr. be willigt. Dicie Srnnmc» werte» freilich nicht binrcicheu, mn 'Alles bollstäutig wieder hcrzristellcn; allein cs sind »ochandere reiche Mittel vorhanden, um schließlich alle Bedürfnisse auözu- glciche». Hclbcr dauert l ie Stuo w a n L c r u n g »och imm«: iort. Die öffentlichen Blätter bringe» täglich Ankündigungen vo» HauS und Mobiliarvcrucigerungcu. Viele Familien Haber» keine» anderen 'Anlaß sür den Wegzug, als tie Furcht vor dein Wchrgcictz und dcr rasche» Cinbericibung ihrer Söhne in daS deutsche Heer. Die Anmeldungen für die Prüfung von Ein jährige» werten daher sehr spärlich auciallc». Viele Kreise hostc» nock' immer eine Verlängerung der Frist für daS InS- lchcntrctcn der Militär Aushebung. Cö ist nun endlich AuS- fickll für eine» Postvertrag mit Frankreich porhaurcn. Die miiteibarc Stcucr, ivelchc Cn'.iß Hotbrlugeu feit einem Iabre durch das CigäuziuigSporto zn vczahlcu halte, ist eine ganz un - acl'curc. Sic war eine Hahuumg des Handels mit allen scincii Bczicbuugc». 'N'ach stN'clduugen aus Paris küritcu übrigens die Cliahrungk» der letzte» M'cuatc l'inlänglich dazu beitragen, bon de» Propibiiipmaßrcgcl» abzulastc» nnd cine» dem intcr- »aiionalc» Verkedi angeniefseneren 'Ztzcg cinckuchlagei:. Post- u»k Zollcouieicnzcii find gegenwärtig mit vielfache» Negulir- rmgr» beschäftigt. Wien. l i. November. 'Anläiiiich der mebliach verbreite- lc» Version, die Crucunuug dcs Graic»'Andrassv zum Minister tcö 'Ams.crcn habe in Pctcrebiirg »»günstig bcrübrt, iolt Graf 'Andlgstv siel' bicsigc» Divlomatc» gegenüber mehrfach dahin geäußert habe», er werde bemüht sclu, nicht weniger sreunb- lichc Bezichuiigcu zu stlußlaut -» erhalle», als dich seitens VrS Grafen Beiist tcr Fall war. H o n ton. ü. November. Cs mm e» i» der letzten Zeit Ge rüchte in Umlaut gesetzt worden, denen zufolge tie Minister sich bei ihrem erste» Wiederzrisginuicnlrcstcn angelegentlich mit der Frage veschättigtcn, ob die leidende Gesundheit der Königin nicht eine Negentschalt oder dock' Mitrcgentichast dev Prinzen von Wales wümchenöwerth mache. Dcr Corrcspontcnt dvc „Neue» fr Presse" glaubt auö sicherer Quelle zu wisse», daß der betrestcutk Gegenstand im königlichen Familienkreise neue ster !cit oll und ernst cröttctt wurde Auch der Herzog von z ambistge wuide zu ticien Bcratvungni zugezvgcu. und dieser »rar es der schließlich tie deliiittc Frage an tirkönigin freute,
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