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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330601019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 17-18: Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-01
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1933
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Dvnmkstav, 1. gunt ir»z »«ch »oft»«,»« ««. ».»o 1 . ^.*s» *»^»»taq,<<>q»«v»»,uAUl»,^,d^,> Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der ^^L^!^ÄN2 «Wi Amt-hauptmannschaft vreeden straAe ZS/52. Fernruf 2521 l. Postscheckkonto lväS Dresden r«r<f. s-muiemuu-iaen und s>«llens«luch» er- ' " ' «LV-IePtttl-. Oi^»ebühr,0v,g. —Nachdruck nur mit Ouellenangad« Lretdner Nachrlchlerl. Underlan-l« Schrillstück« »erde« »Ich« »usbewahN Glne Milliarde für Arbettsbefchaffung enll»ei»endtt Schl» gegen die ArdeiMeiigkeii Mulielini Mr die de«N»e Revelulion »N«« Ged »et bxrchznsüZre», dßtitzr» <»« »»»ß^»ve<* « erli«, »1. Ma». Da» ReichSkadinett b«schästigt« sich lente nachmittag in «ebrstünbige« Bertanblnngen mit de« Krage« der ArheitSbeschalsung. Berabschiedet ««rde et« „» ReichSsinauzministerin» vorgelegtes Gesetz z«r vermi«»er««s »er Arbeitslosigkeit, b»rch d«S der Reichsminifter der Fi«a«ze« ermächtigt wird, Arbeitslchatza««eisunse» i« Gcsamtbetrage dts ,« ei««r Mtltarde Reichsmark «»Szugede« n»«ckS Mörder««« so» J»fta«dsetz»«gS» «>d Erg»»zu«gS, «rdette« «« össe«1liche« Gebäude« sowie a« prt, «le« Wohngebäuden ««d Wohnungen, ferner sür vor, städtische »let«stedei«»se». landwirtschastltche Siedek««g, Kl«ßreg«lier««ge»,^«aS,, »Rtsser, ««d SlektrtzitätSversorguns, Ttesbanarbeite« ,«d Gachleitz»»-«« a» HiisSbedstrstiae. DaS Gesetz ««thält ferner veftlmmnnge» »der die Gt«««r» sreiheit für Srsatzbeschass««««», Mr et»e frei, »illige Spende zur Förderung der natto««ie» Arbeit, für die Uebersührnng »etdltä«« ArbeitSkräste i« ti« HnnSwirtschast ««d sür die Förder««g »er Ehe, ße«»-schsieb»«g d«rch ShestendShilfen »«b SHesta«dSbarle»e«. Der Reichskanzler regte a«, «der die Borschläge hi«a«S «t«tge großzügige «rbeitSprvjerie »eschlea. aigt t« «»griss ,« »«Hm««, «<d zwar i« erster Reih« kehrSst raste«, daS de« Ansprüche« des «««zeitliche» KrastverkehrS «ntsprickt ««d produktive Auswirk««- ge« i« weitestem Umsange Mr die Kraftverkehrsinduftrie« ««d die Treibftosswirtschast zulästt, wobei «i«e organische verbind«»« zwtsche» der Eisenbahn und der KrastverkehrS, «trtschast ««ter maßgeblicher Beteiligung der Deutlche« Reichsbahngesellschast hergestellt «erde« soll, sowie schließlich die nachhaltige staatliche Förderang von znsätz, licherProduktio«, insbesondere auch für de« Export zum Ausgleich des Valutadumpings. SS wurde beschlösse«, eine Kommission ««1er Führung L«S ReichSbankprästdenten ei«,«setze«, die die mit die, sem grostzügige« Arbeitsbeschasfuugsprogramm zu» sammenhäugende« Fiuauzsragen bearbeite« ««d insbesondere allein nnd autoritativ bevollmächtigt sei« soll, alle de» Gelb, nnd Kapitalmarkt betressende« Angelegenheiten zu regel« und z« überwachen, damit «icht Störungen deS Gelb« nnd Kapitalmarktes dnrch falsch« Dispositionen oder Eingriffe «ichtverantwort» kicher Stelle« eiutrete«. DaS ReichSkabiuett verabschiedete endlich «och daS vom ReichSeruShrungsmiutfter vorgelegte Gesetz zur Regelung der landwirtschaftliche« Schulbverhältuiffe, daS eine gründ, legende Nengestaltnng des laudwtrtschait» liche« Kreditwesens enthält und sür die Landwirt, schäft «ine wesentlicheErleichterung der Zinse«, last herbeisührt. Dt« nächste Kabi«ettSfitz«»g findet erst «ach de« Psiugst» sei«rtage« statt. S»MM dtkWrl wer leim Sindrüike verlt«, »1. Mai. Wie der „Angriss" berichtet, äußert« sich der Ualienisch« Regt«r»»gSch«s M «ss»li»i bei de« «estrige« Smpsaug ,« Ehre« «»« Dr. Goebbels i» der »entsche« Botschaft in Rom über di« politisch« Entwicklung in Deutschlaud. Er erklärt«, daß Autorität, Ordnung ,«d Disziplin die Grundlage eines jede« Staates sei, und daß «S, »i« i« Italien, «ur ei«« einzige Partei gebe« dürs«. Diese Partei müße daS Volk, müsse die Ratio« darftellen a«d alle T«g«»de» des Volkes -«« Ausdruck bringe«. AlS der Duce »au« gesragt »«rde, was er vo« der Z « k « «st De»tlchla«dS halte, erklärt« er mit veftimmmelt: ^Jch halte die Z«k»»st der »ati««ale« R««»k«, tio» i« De«tschla«d sür ««d«»i«gt gesichert!" Reichomlvifler Dr. Goebbels hat heute vormittag seine Besichtigung faschistischer Ein richtungen fortgesetzt und dann nacheinander die italienische und bi« deutsche Presse empfangen, um vor seiner sür heute abend festgesetzten Abreise zu ihren Vertretern zu sprechen. Er machte dabei im wesentlichen folgende Ausführungen: Der stärkste Eindruck, den das iunge faschistische Italien bet mir hinterlassen hat, ist Mussolini selbst. Er verkörpert in sich Willen und Seist in einer seltenen Harmonie. Er ist eine Persönlich- leit, die wett über daS Mast deS hergebrachten Talentes btnauSragt, mit einem Wort, ein politisches Genie. Be sonders ansprechend bet ihm ist sein tzngemein herzliches menschliches Wesen. Wenngleich der Duce als Mensch und als Persönlichkeit alles andere wett üvetragt, so stehen doch um ihn herum eine ganze Reihe von ausgezeichneten Männern, bei denen ich den unmittelbaren Eindruck ge winnen konnte, daß sie sür das Regime und die kon sequente Fortsetzung der faschistischen Politik von unschätz- barem Nutzen sind. Jtalie» selbst bietet das imposante Bild vo» Zucht »«d vrd««»g. Mussolini» unsterbliches Verdienst wird immer darin be stehen, daß er dem italienischen Volk die Ueberzeuguna ein geimpft hat, zu den Nationen ersten Ranges zu gehören. Ich konnte bet einem Besuch in Ltttorta mich davon überzeugen, von welch einer ungeheuren schöpferischen Kraft ter Faschismus besessen ist. Was 2000 Jahre vergeblich ver- suchten, da» macht Mussolini wahr: die Pontinisch« Wüste wird urbarer Boden, und mitten im Frieden hat da» junge Italien eine neue Provinz erobert. Der Empfang in der Faschistischen Partei durch den Klubgeneralsekretär Starace hat mir eine große Freude bereitet. Die um ihn versammelten Gchwarzhemden boten den erquickenden Anblick von starker Krast und männlicher Tugend. Ich habe da» Bedürfnis, durch die Presse beider Länder dem bewundernswerten Duce, seiner Regierung und seiner Partei meine tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck zu dringen sür die so überau» herzlich« Ausnahme, di« ich in Italien gesunden habe. Mein Gruß und meine herzlichsten Wünsche gelten dem Königlichen Sause Savoyen, dem Faschismus, seinem Duce, seiner Idee und dem ganzen italienischen Volk. RetchSmtnister Dr. Goebbels äußerte vor Vertretern der deutschen Presse ähnliche Bedankengänge. Er be ioute lerne«. daß «S sich sür die deutsche Regierung natürlich nicht darum handeln könne, die Formen des italienischen Faschismus einfach zu übernehme« ober nachzuahmen; denn jedes Volk müsse selbst die seinem Charakter gemäßen politischen Lebensformen sich heraus- btlden. Auch beim Liberalismus, der das vorige Jahr hundert beherrschte, sei das so gewesen. ES sei nicht 'wünschenswert, daß nun aile Deutschen Mit glieder der Nationalsozialistischen Partei würden. Es sei auch nicht so, daß der Nationalsozialismus als Minderheit sich dem deutschen Volke aufoktroyleren wolle. Freilich, die entscheidende Führung liegt, wie die Geschichte zeige, immer bei einer Minderheit, und daß diese führende Minderheit heute durch den Nationalsozialismus in Deutsch land dargestellt werbe, das stehe außer Frage. Sehr eindrucksvoll waren ferner die Ausführungen Dr. Goebbels anläßlich seines Urteils über die Dopo Lavor o. Auf diesem Gebiet in der Behandlung des Volkes seien von der deutlchen BorkritgSregterung schwere Fehler gemacht worben. Man dürfe das Volk nicht sich selbst überlassen. Die Führenden müßten vielmehr für daS Volk da sein, nicht nur in der Arbeit, sondern auch am Feiertag. Der Faschismus sehe durchaus in die Zukunft und sei nicht reaktionär. Dasselbe gelte für den Nationalsozialismus. ES sei ein Irrtum, zu glauben, daß man Deutschland zurück führen könne und solle aus daS, was vor 1018 gewesen sei. Was zerbrochen und zertrümmert sei, könne man «icht mehr znsammenleimen, wohl aber könne man Ehrenpunkte herauSstreichen, Tradi tionen wahren und manches wieder gutmachen, was im einzelnen besudelt worben sei. 18V Schallplatten für Mussolini Bet seinem Besuch im Palazzo Venezia hat Reichs minister Goebbels dem Chef der italienischen Regierung als Geschenk 180 Schallplatten in einem künstlerischen Album überbracht. Die Schallplattcn enthalten Aufnahmen vom Tag des nationalen Erwachens und die große Reichs- tags rede des Reichskanzlers Hitler. Rückreise nach Verltn Rom, S1. Mat. Dr. Goebbels, dem zu Ehren die deutsche Kolonie am Mittwoch noch einen stark besuchten Be- grüßungSabend veranstaltet hat, tritt heute abend die Rückreise nach Berlin an. Ans der Rückreise wirb der Reichs- qitntster in Mailand fttr einige Stunden Haltmachen, um auch dort einige Institute zu besichtigen, u. a. auch die vor kurzem eröffnete Große Ausstellung fttr angewandte Kunst. SniIWand stimmt dem «iemvakt zu R » m, »1. Mai. Wie wir höre«, hat die ReichSregiernug >« der Nacht »nm Mittwoch ihre Zustimmung zum Vtermächtevertragi« der gegenwärtige« Form er, teilt. Si«e letzte MeinnngSveeschiedenheit h«de übe« dt« A«»e«d««g des Artikels IS bestände», die aber »»»»ehr dettzelegt sei, Kampf um -en Biereepatt In den zwischen den europäischen Hauptstädten schwe benden Verhandlungen um den Vtermächtepakt ist eine eigenartige Lage entstanden. Auf der einen Seite wird die Unterzeichnung des Vertrages gerade von bensenigen Län dern als unmittelbar, womöglich sür den nächsten Tag als bevorstehend bezeichnet, die von Anfang an gegen Mussolini- Gedanken schärfsten Protest eingelegt haben, aus der ander« Seite warnen die geistigen Väter des Planes vor übereiltem Optimismus. In Deutschland und Italien wiederum wahrt die Presse im Hinblick auf dieses Thema freiwillige natio nale Disziplin, um die Absichten der Regierung nicht zu stören, in Parts und in den französischen Vasallenstaaten dagegen vollsührt die Presse einen Höllenlärm, um sich und ihren Völkern zu beweisen, daß man jetzt dem Vertrags werk zustimmen könne, weil ihm durch die neue Fassung die revisionistischen Gistzähne ausgebrochen seien. Ja, diese sonderbaren Friedensfreunde gehen noch weiter. Um die Schwenkung der französischen Regierung zu maskieren, be hauptet ein offiziöses Pariser Blatt allen Ernstes, daß Frankreich durch den Pakt neue Sicherheiten erhalte, ohne von sich aus Zugeständnisse machen zu müssen. Frankreich bekomme das langersehnte „Ostlocarno", das heißt die Ga- rantie der polnischen Westgrenze, geschenkt, und Deutschland verpflichte sich noch obendrein, zehn Jahre lang „stillzuhal ten", also in der europäischen Politik nichts ohne die Zu stimmung Frankreichs, Englands und Italiens zu unter nehmen. Bei allem Verständnis für die taktische Notwendigkeit, die die französische und sranzosenfreundliche Presse veranlaßt, derartige journalistische Purzelbäume zu schlagen, um au» der schroffen Ablehnung des Paktes herauSzukommen und ihn schmackhaft zu finden, kann solcher Unsinn von deutscher Seite doch nicht unwidersprochen bleiben. Von Berlin aus ist denn auch auf diese Pariser Triumphgesänge sofort ein kalter Wasserstrahl nicbergegangen mit der nüchternen amt lichen Feststellung, daß „noch weitere Fragen aus diploma tischem Wege zu bereinigen seien, ehe eS zur Paraphierung des ViermächtepaktcS kommen könne". Ohne aus die Ein zelheiten einzugehen, deutet diese Mitteilung an, daß im letzten Augenblick vor der geplanten Unterzeichnung neue Schmierigkeiten ausgetreten Nnd, die ihre Ursache in der zwiespältigen Haltung Frankreichs gegenüber dem Grundgedanken des Musioliniplanes haben. Und zwar wohnen, wie alle Aeufterungen zeigen, mit Bezug auf den Pakt zwei Seelen in der Brust der sranzösischen Staats männer. Seiner leitenden Idee, der organisierten Zu sammenarbeit der Großmächte, sind sie nach wie vor durch aus abgeneigt, weil sie wissen, daß ihre ehrliche Annahme den Verzicht aus die französische Hegemonialpolitik be deutet, und weil sie fürchten, in diesem Biererbund über stimmt und isoliert zu werben, während die beherrschende Stellung Frankreichs im Völkerbund dank der Anwesenheit der östlichen Verbündeten und anderer sympathisierender Staaten gesichert ist. Auch hier in der internationalen Zu sammenarbeit steht in gewissem Sinne die Entscheidung -wischen der neuen autoritären und der alten demokratischen Führung zur Wahl, und Frankreich hält -äh an dem demo kratischen Genfer System fest, in dem ein exotischer Miniatur staat mit demselben Gewicht über europäische Angelegen heiten zu entscheiden hat, wie eine Großmacht vom Rang« Deutschlands oder Italiens. Trotzdem hat aber der Stim mungsumschwung, der seit der Hitlerrede die politischen Fronten verschoben hat, die Leiter der französischen Politik veranlaßt, dem Paktgedanken unter verschiedenen inneren Vorbehalten näherzutreten, und zwar aus psychologischen Gründen, die nichts mit dem Wunsch nach einem Ausgleich mit Deutschland zu tun haben, sondern gerade vom Gegen satz zum Reich bestimmt sind. Daladter und Paul-Boncour
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