Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-10
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Be»u»Sgebübr dirrttlMrlick^L^ durch dl« ri, «<m»dmc von «nku^lann,», siir die nächsic Plummer cciolat i» der .»««uilaeiaiiN.-liellc. Maiiennr. b«. u. i» de» Nebc„aimau»lesielleii v Bonn, d biss 1Il,r Nachm. Lmmllilis nur Ntarienklr. s« v. U-'/-i UlirMittaas. Anzeigentarif. lie i'l>alli««Briind.rr!le «ca. «Silben! >°PI..llnlundiaunoen anidcr Lrivat- «eUe Heile 20 P i, :DovvcI,e,le..unterm Strich" «Einaciandti -tv P». tzcmnd- /eile iur Momaac oder »ach Nelitaaen roPia. tiur gamilicnnachriiiNc» re ), de-, so Pt. — Auöwlirtiac Aultrüae »tir oeaen Vorauobecaltiuua. tüeleadlaltcr wcio n> I0L> berechnet. Lrir Hiickaabe cinaelandler Echriit- liüüe keine Verbind« «chkctt. zc»,t Die Dre fternlvrechanlchluh: i I Nr. 1k ». Mr. stk,«». !re>5i,er Nachrichten ericheinen täalich Moraens. 43. Jahrgang. Teleqr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. ^Iiu8 Setisliliek t dis« 111, psr1.ii. I. LI. ^ M ^ ß ds i 8 r! Seleuontungsgegenstsnäk A 8 tiir Lus, eloktr. Ineüt, Z 8 kvtwlscuu, bivrrsu. ^ Z.1. ». Komblltr M k Mmrlit k s- Hatltetei^ant «««rünUet 1812 ^ u ni M IlLli»1t»I»rIlL «! blatot «lots nur du« dlonasts unä Uasto üu billiMtvn proison. — 1 . l oole. N« III« N — Xtir I'i lloa - iOmun^nrn - l-'nbrilc-ctg. —> IIuiu!:it >>6li. MvuKbltvN » in I*I»»t«p;i ni»I>I«'-1II»un,*.!'"> I«-l» llIII«»-11»»ivn, .» ^ r»»m«-»ta>««'I»«'n smptieült i» rei> Iistor ^usvabl RLr ruk»p«I ^ 11 II>««II uin I 8n«t«>««» :r. E " Vui>L8tnn«I<, Vkvtttvr LL»tt DE" K 6miilio!iltz in t>1» Berliner Elettrizitätswerlc. Hvsnachnchten, Prinz Georg, Abg. Rvstvsky v, "»«EZL v» FVirzil». Lebendes Schachspiel. BogenschiitzengeseUschast. Mnsikcrverein. Shenvvod Evnccrt. Miitbmaßl. Witterung: Neblig, heiler, kübl. ! Tvnnerstafl, 10. November 1898. Kampf um dir Berliner «stektrizitiitswcrlc. In der Berliner Stadtvcrordnctcnveriammlnng wird augen blicklich ein Gegenstand verhandelt, der weit üder das Weichbild der RcichShanptsladt lünans Interesse erregt. Es stellt der Ab schlich eines neuen Vertrags der Stadt mit der Cleltrizitätsgesell- schasl in Frage. Die Entscheidung über die Angelegenheit will Icincswcgs so glatt Verlaine», wie man in Mngistratskreisen gelivfsl hatte, vielmehr habeil sich die gegenthciligcn Meinungen start '«« geipikt und eine scharfe Ovvosition gegen die' Berlage des Magistrats erzeugt, die den clettrischcn Betrieb abermals der bis herigen Privatgesellschaft übertragen und ihn in deren .Händen dergestalt moicopolisiren will, das; den Elektrizitätswerken ansdrück iich das ausschließliche Recht der Slromlieferung für die S tragen- bahncil cingeränmt wird. Gegen den so instradirten neuen Beitrag nnternahmen zunächst die sozialdemokratischen Stadtverordneten unter Führung des Herrn Singer einen von der grundsätzlichen Feindschaft gegen die Aktiengesellschaften getragenen Vorstoß. Sic hlieben aber nicht lange allein, sondern sehr bald kamen auch frei- smnigc Kreise zu der „Erkenntnis;", das; cs doch wohl nicht gut sei, einer privaten Gesellschaft so weitgehende Befugnisse zu übertragen, während die Stadt selber die Möglichkeit besitze, die Bcrwaltnng der Elektrizitätswerke in eigene Regie zu übernehmen. Tie gleiche Anschauung brach sich auch in der freisinnigen Presse und in den Bcrhandlungcn der Stadtverordnetenversammlung Bahn. Sogar derartig „gut kapitalistische" Blätter wie die „Voss. Ztg." und das „Berl. Tagebl." vertreten den Standpnnlt, das; cs nicht heilsam sei, das städtische Gemeinwesen zu einer Art Sozius einer Aktien gesellschaft zu machen, da die öffentlichen und die Attlonär- mtcrcsse» leicht in Widerstreit geriethen. Das „Berl. Tagebl." sieht sich zu der Feststellung gcnöthigt, das; die Bedenken gegen den ^ Vertrag in immer weitere .grelle eingedrnngen seien, und die „Boss. Ztg." erklärt mit einer sonst on ihr nicht gewohnten Logik: „Das; die Stadt, wenn sie die Elektrizitätswerke übernimmt, eine Rente amgiebt, ist richtig. Aber entweder ist diese Rente wegen der an geblichen Unfertigkeit der Technik unsicher, und dann iil ihr Verlust nicht sonderlich hoch anznschlagen, oder sie ist sicher; dann hatdie Stodt allen Anlaß. sich nicht mit einem Antheil an dem Gewinn zu be gnügen, sondern ihn ganz für sich in Anspruch zu nehmen, indem sie von ihrem Recht, die Werke zu erwerben, Gebrauch macht." Tas „Berl. Tagebl." macht ausserdem eine Rechnung aus, ans der bcrvorgeht, daß die Nebernahmc der Werke der Stadt unter allen Umständen erhebliche sinanzicllc Vorthcilc bringen würde. Nur das Organ des Herrn Richter tritt in dem grundsätzlichen Streite, ab die Berliner Stadtgemeindc einen grasen Wirthschastsbctrieb von allgemeiner Bedeutung, an dein sie wesentlich intercssirt ist, selbst übernehmen oder ihn gegen einen Gewinnantheil einer Privatgesell schaft mit monopolistischem Eharakter überlassen soll, ans die Seite der Aktiengesellschaft. Die Spaltung in den Reihen des Berliner Kommnnal-Frci- sinns aus dem vorliegenden Anlas; ist in doppelter Hinsicht lehr reich, aus wirthschnftlichen und politischen Gründen. In wirth ichastticher Beziehung ist die „Pcrgeiellschaftnng", d. h. die Uebcr- sichrung von Betrieben, die Gemeindczweckcn dienen, in die Bei Wallung der Gemeinde «also das kommunale Analogon zur „Ver staatlichung") ohne Zweifel ein gcsnndcS Prinzip, das mehr und mehr zur Geltung gelangt. Wie sehr das öffentlich-rechtliche In tereff'e die Fernhaltnng der Privatgesellschaften von derartigen Be trieben wünschcnswcrth erscheinen last, zeigt n. A- der in der Berliner Stadtverordnetenversammlung gegebene Hinweis, das; die Berguicknng öffentlicher Gemcindccinlagen mit Privatgesellschaften diese onregc, Magistratsmitgliedcr und Stadtverordnete zu Auf- sichtsräthen zu wähle» und ihnen Lieferungen zu übertragen, um dadurch die Kvmniunalbehördcn zu Gunsten der Privatgesellschaften zu beeinflussen. Die „Freis. Ztg ", die sich dazu äußert, scheint derartige Durchstechereien »och nicht einmal für besonders ver- dammenswcrth zu halte». Sic findet sich mit der darin zu Tage tretenden Korruption durch die kühle Bemerkung ab, die Stadt verordneten Hütten es sa selbst in der Hand, solche Doppclstellungen zu vermeiden. Ein schöner Trost! Auch das Vorbringen des Berliner Magistrats zu Gunsten der Erneuerung des Vertrags mit den Elektrizitätswerken ist »all) keiner Richtung überzeugend. Ta wird gesagt, eS fehle der städtischen Verwaltung an kaufmännischer Fähigkeit und Beweglichkeit, sie könne nicht die nöthigen Techniker austreibcn und genügend hoch besolden, sic gebe eine sichere Rente auf, um sich aus ungewisse Geschästsnntcrnehmungcn einzulasscn. und ähn liche Redensarten, die beweisen sollen, bah die Berliner Stadt verwaltung, die voir dem freisinnigen Weißbier-Philister sonst ob ihrer ollvermögcnden Tüchtigkeit hochgepriesene und in den Himmel erhobene, anher Stande sei, einen so ausgedehnten Betrieb wie die Elektrizitätswerke ordnungsmäßig zu bewältigen. Ter aus einem solchen kurzsichtigen Verhalten hervorleuchtende Unverstand hat sogar die sonst gesinnungsverwandte „Frks. Ztg." dermaßen chokirt, daß sic unter Hinweis auf die bevorstehenden Fusionen größerer Elek- trlzitätsgesellschastcu mit Nachdruck erklärt, der Geist, der in der Berliner städtischen Vertretung herrsche, bedürfe dringend einer Auffrischung. ES sei keineswegs unwahrscheinlich, daß aus diesem Wege allmählich ein ElcktrizitätStrust zu Stande komme, und dann seien diejenigen Gemeinden, die es nicht verstanden hätten, recht zeitig ein Elektrizitätswerk billig zu übernehme», die Gefoppten. Beachtung aller wcilcrbliclendcn Gemeindevertretungen. Es bleibt noch zu untersuchen, welche Gründe die Berliner Sozialdemvtralie bewogen haben mögen, die Agitation gegen die Erneuerung des Vertrags cinzuleitcn. Herr Bebel hat cimnal ge sagt : „Mit den Altientvlvssen werden wir im Handumdrehen fertig, dazu genügt ein Federstrich". Demnach sollte man eigentlich an nehmen, das; e-S im svzinlrevolulionärcn Interesse läge, die Bildung von Aktiengesellschaften möglichst zu befördern, zur besseren Vor bcreitung des großen „Kladderadatsches". Indessen hier hat offen bar der für die Sozialdemokratie bestechende Gedanke den Ausichlag gegeben, daß die Vergesellschaftung eines so umfangreichen Betriebes wie der Berliner ElektrizitätSwerle einen erheblichen Schritt vorwärts auf dem Wege der vom Sozialismus erstrebten Verstaatlichung oller Prodnttivnsmittcl bedeute. Tas ist indessen ein sozialdemokratischer Trugschluß, der ans keinen Fall die maßgebenden ordnungspartei lichen Kreise hindern darf, den wirthschnftlichen Fortschritt zn fördern, der mit einer Vergesellschaftung der Gcmcindczwecken dienenden Betriebe vom Standpnnlt einer gesunden Selbst verwaltung verbunden ist. Mit denüelbcn Rechte müßte man sich dann auch gegen die Eisenbalmverstaatlichnng sträuben, die be- tannter Maßen vom Fürsten Bismarck mit der größten Energie dnrchgciekt worden ist. In Wirklichkeit ist eine vernünftig be triebene Verstaatlichung und Vergesellschaftung nicht ein Ansporn, sondern ein .Hemmnis; für den Sozialismus, indem sie groß kapitalistische Answüclpe beseitigt und dadurch der soziakcpvlütw nären Agitation eine Quelle verstopft Selbstverständlich darf ans dem Eintreten für die Uebernahme von öffentlichen Anstalten in staatlichen oder kommunalen Betrieb keine Feindseligkeit gegen die Aktiengesellschaften überhaupt, wie sie auf sozialdemokratischer Seite besteht, hergelcitet werden. Wo die Aktiengesellschaft ihrer wirthschaftlichen Natur nach wirklich nothwendig ist, da ist sie eine vvllherechtigte und segensreiche Einrichtung unserer wirthschaftlichen Qrdnung. Wo sie nhcr onfämst, die Interessen der Dividenden cmpsänger mit den allgemeinen Interessen i» Konslitt zu bringen, da muß der Staat oder die Gemeinde als Anwalt deS öffentlichen Rechts austreten und da-S jeweilige Unternehmen von öffentlichem Eharakter seihst in die Hand nehmen. Für die Berliner Verhält nisse rechtscrligt sich daher durchaus der Wunsch, daß in der heute fortzusehenden Beratlmng der Berliner Stadtverordnetenversamm lung der Antrag «dessen sozialdemokratische Urheberschaft in diesem Falle anSnalnnswcnc nichts zur Sache thul angenommen werden möge, die Versammlung wolle unter Ablehnung der Magiffrats- vorlagc beschließen, den Magistrat zn ersuchen, die Uebernahme der Berliner Elektrizitätswerke in städtnche Verwaltung schleunigst in die Wege zn leiten und der Versammlung eine entsprechende Vor lage zn unterbreiten. Feruschreid- und Fernsprech-Bcrtchte vom U. November. Berlin. Ter „RcichSanzcigcr" veröffentlicht das Verzeichnis; von etwa :!M Damen und .Zerren, denen die anläßlich des Geburlstags der Kaiserin neu gestiftete Rothe-Krenz-Medaille vom Kaffer verliehen worden ist. Die Medaille erster Klasse erhielten n. A- die Kaiicrin, die Kaiserin Friedrich, die Prinzessin Heinrich, die Erbvrinzeisin von Sachsen Meiningen, die Gwßhcrzogin von Baden und die Fürstin zn Wied, Prinzessin der Niederlande. — Ans industriellen Kreisen ist die Annahme laut geworden, daß die ReichSregiernng nicht daran denke, sich und den wirthschaftlichen Ausschuß in der nächsten Zeit mit der Aufstellung eines autonomen Zolltarifs zu beschäftigen. Dieie Annahme ist. wie offiziös ver sichert wird, durchaus ffrthnmlich. Tic ReichSrcssorts und die BnndcSregicrnngen sind in lebhaften, mit N'achdrnct geförderten Erörterungen über den bereits anSgearbciteten Entwurf zn einem Dnristliema begriffen und es läßt sich hoffen, daß daS Gutachten des wirthichafllichen AnSiclmsses in nicht ferner Zeit werde ein- , geholt werden können. - Der Entwurf eines Fleiichschaii Gesetzes ist dem Bnndesralli zugegangen. — Im Lause dieses Monats findet hier eine Konferenz von Qber-Postdircttvren statt, die sich in erster Linie mit den verschiedenen Fragen der Pmoimlresorm im ReichSvostdienst beschäftigen dürste. — Zu der Nachricht der „Times", der amerikanische Kreuzer „Philaoclphia" bade Befehl er halten, von San FraneiSev nach Samoa zn gehen, wo der Aus bruch von Unruhen befürchtet werde, wird von zuständiger Seite bemerkt, das; eine amtliche Bestätigung dieser Meldung nicht vor- licgt. Nach den Mittherlnngen der leßten Post sei die Lage in Samoa befriedigend. — Ter Stavellans von „Ersatz vnäne" findet am Sonnabend de» IN d. M. ans der Scbichaner Werst bei Danzig statt. — Zwischen den preußischen Ministerien der Finanzen, des Handels und des Innern schweben Verhandlungen über Aufstellung eines StaatSgeseheS, durch welches die Gemeinden gezwungen werden, an eine höhere Gewetbestcuerbelastuiig der Waarenhäm'er heranzngchen. Die Nachricht, die Regierung habe sich dabei die französische Steuer znm Muster genommen, ist indes; unbegründet, da das französische Gewerbeslenershstem mit dem nnkrigen grundverschieden ist. — In Köln hat sich ein rheinischer Provinzial-Verband des denffchen Flvttenvcrbandes gebildet, dem namentlich hervorragende rheinländischc Industrielle angehören. — In den zehn Monaten von Januar bis einschließlich Oktober betrug die Einfuhr von Getreide und Mehl im deutschen Zollgebiet: Weizen l2,tW,7M Toppclccntner, Roggen 7,Mi,-TA, Gerste Hafer l. l77,AM Weizenmehl 2>9,«>76 und Roagcninehl 11,8.77 Topprlecntner. Tie Ausfuhr stellt sich in derselben Zeit ans: Weizen 2,756,737, Roggen 1,058,26t, Gerste 222,978, Hafer 741,791, Weizenniehl 350,8T> und Roggenmcht 778,142 Doppel- centner. Köln. Ter Londoner Korrespondent der „Köln. Ztg." ver sichert, troszdcm die äußere Spannung bezüglich Faschodas nach gelassen habe, dauere in bcsluiiterrichteten Kreisen die stille Unruhe übe» den weiteren Verlauf der Angelegenheit fort. Die Mitglieder der Regierung äußern sich mit auffälliger Zurückhaltung. Die Rüstungen dauern fort, da man dem plötzlichen Einschwenken Frankreichs nach langem Zöger» nicht traut. Der Korrespondent hebt hervor, in Londoner politischen Kreisen werde die plötzliche Rückkehr des deutschen Botschafters, 14 Tage vor Ablauf seines Ur laubs. sehr bemerkt. Wie». DaS heutige Armee-Verordnungsblatt bringt an hervorragender Stelle eine offenbar authentische Publikation zur Tcntinal nach einer würdigen Rcstourirnng aus der Terrasse > - der Mitte der Front der Iiisanterje-Kadetteinchnle i» Budapest üb, r einer Gruft errichtet werde» wird, in welcher die bisher ans dein Militärsriedhvs bestatteten Gebeine der bei der Verlhcidigimz Ofens gefallenen Krieger zu vereinigen sind. Alle hieraus « >. wachsenden Kosten werden von der kaiserlichen Privaitassc ! stritten. Ter Artilcl besagt weiter, die Armee begrüße die lieber Iragnng als hochherzige Lösung einer Frage, welcher niemals ci„ politischer Eliarallec hätte innewohnen sollen; sic fühle, das^ M s Kaiserin Elffabctli-Tentinal das würdigste sei, die historische Stttto des Tentmcils der Kriegcrtreue einzunehmen, und ist überzeugt, de das den ritterlichen Sinn io warm betonende ungarische Volk den« Tentmal tcen bewährter Soldatenpslicht nunmehr die ihm gc bnhrendc Ehrung nicht versagen werde. Wien Es heißt, das; wegen der gestrigen Aeußerungen Gniewos;' und WvltS mehrere Duelle stattnnden werden. Wob mndte zunächst die dcntschnationalen Abgeordneten sntvestci und Lemffcb in das Hotel zu Gniewosz, um Genugthunng durch Waffen zn «ordern Gniemvsz ist bereits älter als »iO Jahre, als srülieccr Offizier lehnte er aber die Forderung nicht ab. Das Duell soll beute slalttinden. Auch mehrere polnische Abgeordnete wollen Wvli fordern. Paris. Tie »panisch-amerikanische Fricdcnskommffsion hielt heute Nachmittag eine Sitzung ab. in welcher das die Antwort der Vereinigten Staaten auf die Forderung Spaniens in Betreff der Pbilipvincn entballcndc Protokoll verleicn wurde. Nach der Sitzung blieben die spanischen Kommissare noch versammelt, umdas Protokoll zn stndüen und den Wortlaut des heute Abend nach Madrid zn lendenden telegraphischen Berichts festznstellen. Nächste Sitzung Sonnabend. Paris. Ter Kassationshoi scheint entschlossen zu sein, seine Untersuchung mit thnnlichsier Beschleunigung zn fuhren. Seit heule Vormittag 9 Ubr hält er Sitzung ab, um Eavaiguac zu ver nehmen. Aach der Frühsrüctsvanie wurde Nachmittags die Sitz ung und das Verhör Eavaignac's wieder ausgenommen, welches noch fortdanert. Wie gestern sind zur Verhütung von Indis kretionen die sttengsten Maiznahmcn getroffen worden. P a r i S. Unter den im Auftrag des Kassationshofs beschlag nahmten Papieren befindet sich, wie verschiedene Blätter melden, ein ans Panspavier geschriebener Brief Esterbazn's. Das Paus- vapier ist identisch mit demjenigen, ans welchem das Bordereau geschrieben ist. Paris Nachrichten anS Iamcütä zusvlgc beabsichtigt Eng ! land die Abtretung Jamaikas an die Vereinigten Staaten als Gegenleistung für einen Tbeil des Philivvincn-Archipels. welcher von England veeupirt werden ft'U Rom. Als ilalienffche Delcgictc zn der bevorstehende»! Konteren; zur Abwehr des Anarchismus sind bestimmt: Minister! des Aeußercn Eanevaro, Senator Eanoniea und Präfekt Sornani- moretti. London. Gerüchtweise verlautet, Salisburn's Guildball-? Rede werde den Entschluß der Regierung, die britische Schutz herrschast über EgNPten herzustellcn. ankündigcn. — Ter hiesige Bavtisten-Mffsivnär-Verein emvfina aus Schantung eine Depesche vom 7. d. M.. dcrzufolge der «Gelbe Fluß unweit Thinaußu ans getreten ist und 2000 O.uadratmcilcn überschwemmt hat. Die Ernte ist vernichtet. Hunderte von Dörfern sind zerstört. Vieh und Getreide weggeschwcmmt. Unter der Bevölkerung herrscht Hungersnoth. L o n d v n. Bei dem Gnildhallbankett hielt Lord SaliSbnrn eine Rede, in welcher er einen Rückblick aus die Ereignisse dc> jüngsten Zeit warf. Lord SaliSbnrn drückte zunächst die tcese Theil nähme anläßlich der Ermordung der Kaiserin von Oesterreich ans. gab sodann den Beitritt Englands zur Anarchistcnkonsercn; bekam-!. erwälmte die ans Kreta erzielten Erfolge und nahm dann aus die jüngsle Geiahr eines enrc'päffchen Krieges Bezug. Ter drobcnd-. Stürm «ei jedoch durch die große Besonnenheit und den gesunde« Verstand, welche die französische Regierung in Verhältnissen van außergewöhnlicher Schwierigkeit bekundete, wie Redner glaube, abgewendet, und sprach die Hoffnung ans. es werde nicht n« il - . sei» ffir England, die Position in Egnvtcn zu ändern. K o n st antinopcl. Hier wird versichert, cs sei unrichtig, daß Oesterreich-Ungarn und Deutschland zn der Kandidatur des Prinzen «Georg für den Posten des Gouverneurs von Kreta ilae Zustimmung ausgesprochen hätten. Seitdem die beiden Mcichte ihre Truppen von Kreta zurückgezogen haben, haben sie sich in keiner Weise an der Regelung der Fragen, bctr. die künftige Ver waltung der Insel, bctheiligt. Tie Berliner Börse verhielt sich heute rescrvitt, sowohl angesichts der politischen Situation, als der heute beschlösse nen Erhöhung des Diskontsatzes der Rcicbsbanl ans 5' - b,zw. «ff - Prozent. In der Sitzung des Eentralansschnsses der Rcichsban! führte Präsident Koch aus. daß die Anspannung der Bant bei dem jüngsten O.nartalwechscl stärker als in den Vorjahren war. die Rückichüffe aber Vinter der Ziffer des Vorjahres znrückblieben. u. 2t. deshalb, weil die Börsc'selbst andauernd größere Aniprnche sür die Zwecke der Industrie stellt. Ferner kommt als Grund sitz die Erhöhung des Bankdiskonts die Steigerung deS Privaldiskonts in Betracht und die volitische Haltung Englands. Es wird hier angenommen, daß bis znm Jahreswechsel mit dem Diskontsatz vM 5>h Prozent zn rechnen sein wird. Im weiteren Verlaus derBöR befestigte sich die Tendenz ans Deckungen und günstige Stimm nngsberichte von auswärts und neue Kauflust, naiiientlich für Elektrizitäts Aktie». Banke» setzten gut behauptet ein und zogen später noch weiter an. Eisenbahnen «gut behauptet. Vergwerle gleichfalls behauptet. Von Renten Spanier befestigt, hcrmffche ,ronds wenig verändert. PrivatdiSkvnt 4'G Prozent. — Am Spiritus-Markt war heute, angeblich auf Käme der Koni- miisionäre für hiesige Rechnung, die Tendenz trotz großer Zufuhren recht fest. Loco Spiritus zog 30 Pfg. an. Im Getreide- Vcrkehr griff heute im Gegensatz zu der gestrigen Mattigkeit aus gesprochen feste Haltung Platz auf die Unsicherheit der politischen Lage und das ungünstige Wetter. Die größere Zufuhr fand bei reger Nachfrage nach greifbarer und bald lieferbarer Waare schlank 'Annahme. Weizen wie Roggen etwa 1.50 Mk. höher, auch Hafer steigend. Wie verlautet, wurde bezahlt für Weizen 16l,50 bis 161,75, Roagen 145,25 bis 145,50 Mk. pro Dezember. Nach Ec Mittelung der Eentralnotiruiiasstelle der preußischen Landwirtb- schaftSkammern wurden bezahlt in Berlin: für Weizen 172, Roggen 152, Hafer 152 Mk.; Stettin-Stadt: Weizen 161, Roggen 117, Hafer 132 Mk. — Wetter: Schön; Südostwind. Psund'S «SA Ktudermilch. LL Ltts-ner Aslkerei Ätbr. Pfund. Vaulriittür. 7S.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite