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Sächsische Dorfzeitung : 14.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188408142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840814
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-14
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.08.1884
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tr 46. Jahrgang Donnerstag, den 14. August 1884 uf oll en Feuilleton Es sind nun mehr denn sechzig Jahre, daß der iea 121," 98,»» »an») IS4,-» K8 len »>Id, U» r-bt 18,1 128 SSO mV Fmi!:- 20 Pi. ti, kV »t »si r» n. 102,,» ?7,„ 59,». . 76,»» 104,»» 86,»» 87,.» l 81 72,.» l 84,>. ! 64,»» 83,,. ^304 l 177,7» k>27 146,». 94,»» werden bi- Monu»g Mittwoch u. Freita, Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. K) 82,»» >28 M,.» 1S2,». 127,». 28l sein hellstes Jauchzen klingen; ein solcher Jugendüber- muth erfaßte ihn, daß er that, was er seit seinen Kinder jahren nicht gethan: er begann munter Burzelbäume zu schießen, bei deren drittem er auch richtig im nahen Wiesen bache saß. Ein klein wenig ernüchtert und etwas von einem alten Esel brummend, eilte er, von Wasser triefend, seiner Wohnung zu. WaS gab eS nun für ein Suchen und Finden! Sah er in ihre Augen, dann fühlte er, das er sie nim mer lassen könne; eS hätte gar nicht ihres goldig blonden Haares bedurft, um ihn unauflöslich an sie zu fesseln. Klug wäre es von ihnen gewesen, auSzuharren und zu warten, bis eine bessere Stelle sich gefunden; allein die Liebe war so mächtig und junge Herzen sind gar hoffnungsfreudig: die Pauken wirbelten, die Trompeten schmetterten und wie munterer Lerchenschlag klang eS wieder in ihnen, als sie an ihrem Ehrentage zum Altäre traten. Klein war daS Zimmer, welches sie bewohnten, doch Glück, Friede und Eintracht hatten Platz darin. Und stolz konnte er sein auf seines Hauses Ehre, denn nicht nur schmuck und lieblich war sie zu schauen, einen weit größeren Schatz barg sie in ihrem Innern. Als sie ihn mit einem Mädchen beschenkte, das in der Taufe den Namen Anna erhielt, gab es Jubel und Freude bei ihm. Doch an der Wiege deS KindeS hielt nicht nur treue Elternliebe sichere Wacht, auch die bittere Noth hatte sich eingeschlichen und deS Lebens ganzer Ernst lastete mit erdrückender Schwere auf dem Ehepaare. Der kleine Verdienst, den daS Spinnen bot, fiel im Anfang ganz, später zum Theil hinweg. Vergeblich Jusiraten- NnnahmeftcAenr Die Nrnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, HaasensteinLVogl«, Rudolf Mosse, T L. Daube L To. in Dresden Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w. Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. (Nachdruck verboten.) le . . I. danl. ite. ten: l. . r 1 vig I lf v. ll ntr.I .alte cedit- lktten »8 « il . lisch. Schulmeister zu Kronthal, Franz Rainer, seine Marie kennen und zugleich auch lieben lernte. Jedoch nicht bei dm lustigen Klängen der Dorfmusik geschah eS, sondern als er, der damals noch Schulgehilfe in demselben Orte, auf einem einsamen Wege trüben Sinnes rechnete, wie es anzufangen, mit jährlich fünfzig Gulden sein Leben zu Wen und nebstbei dem Spruche, welchen seine fromme Mutter ihm so tief in s Herz geprägt: „Ueb' immer Treu und Redlichkeit," gerecht zu werden. AlS er des schwierigen Problemes Lösung gefunden, welche lautete: hungern und sich still eine Thräne über seine Wangen stahl, kam leichten Schrittes ein liebliches Mädchen daher, das selbstgesponnenes Garn nach der nahen Stadt getragen und nun, den kleinen Erlös in der Tasche, desselben WegeS wanderte. Freundlich grüßte sie den kummervollen Mann; ein Wort gab das andere und ehe zehn Minuten vergangen, war eS, als wenn sie fich schon jahrelang gekannt. Als sie in den alten Linden ihm zum Abschiede die Hand gereicht, gab's keinen Hunger mehr und lustig hing ihm der Himmel voller Neigen. Nachdem er sich vorsorglich umgeschaut, ob auch kein naseweise- Menschenkind in seiner Nähe, ließ er raliae, 8t» Aktien von und steigend atUen grch ttkdüig, -ülieo. vol- >. Auf dm uSlSndischn »xer 5 pr°c aß dirjelbei !4 gekündij! Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der „Times" wird aus Durban telegraphisch gemeldet, die Regierung des Kaplandes habe eine Proklamation erlassen, in welcher sie erklärt, daß sie die Walfischbai nebst dem anliegenden Gebiete annektirt habe. Dit Proklamation wird sich hoffentlich etwas deutlicher ausdrücken, als es dieses Telegramm thut. Wenn das „anliegende Gebiet" ein mäßiger Distrikt ist, welcher zu tnglischen Niederlassungen gehört, so wird Niemand dagtzen etwas einzuwenden haben; soll aber darunter das ganze Territorium verstanden sein, auf welches in ter jüngsten Zeit von Kapstadt her Ansprüche erhoben mrden, d. h. das ganze südwestliche Afrika, von der südlichen Grenze der portugiesischen Besitzungen bis zur Kapkolonie, resp. den Boer-Ansiedelungen, nur mit Aus nahme von Angra-Pequena, so wird eine solche lediglich papierene Besitzergreifung jedem Dritten gegenüber un- verbindlich sein. Deutschland würde noch besonders da gegen Stellung zu nehmen haben, da die Absicht, einer ! Kolonie in Angra-Pequena jede Entwickelung abzu- i schneiden, offenbar wäre. Der deutsche Kronprinz kehrt in den nächsten Tagen aus England zurück, um als General-Inspekteur der Armee-Inspektion in Württemberg und Baiern Truppen- j desichtigungen abzuhalten. Die kronprinzliche Familie dagegen wird noch während dieser Zeit in England ver- bleiben und erst Ende dieses Monats, nachdem der ! Kronprinz die Truppenbesichtigungen beendet, abreisen. ! Dem Vernehmen nach beabsichtigen der Kronprinz und die Kronprinzessin später, bevor dieselben nach Berlin zurückkehren, um dort ihren Winteraufenthalt zu nehmen, erst eine Reise durch die Schweiz und Italien an zutreten. Durch die Zeitungen läuft die Nachricht, daß dem nächst eine Begegnung zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kalnoky stattfinden werde. Sollte sich diese Meldung bestätigen, so wird die Zusammenkunft der leitenden Staatsmänner Deutschlands und Oesterreich- Ungarns eine hochinteressante Ergänzung zu der Jschler Kaiser-Entrevue bilden. Wie verschiedene Blätter melden, hätte in Wilhelms haven die Glattdeckskorvette „Ariadne" Befehl erhalten, auszulaufen und auf die englischen Seeräuber zu fahnden, welche den deutschen Proviantkutter geplündert haben. Di« „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt hierzu: „Diese An gaben sind entschieden verfrüht, da das Auswärtige Amt, wie wir hören, bisher keine amtlichen Mitthei- lungen über die fraglichen Vorgänge erhalten hat, son dern demselben nur Zeitungsnachrichten darüber vorliegen. Unmöglich kann also bisher ein diplomatischer Schritt zermarterte er in schlaflosen Nächten sein Gehirn, um Rath und Hilfe zu schaffen, nirgends aber fand er einen AuSweg. Doch halt, seine Tabakspfeife hatte er vergessen! Wie aber sollte er es anfangen, um seiner Marie nicht weh zu thun? Nun begann er zu husten und fing an, daS viele Sprechen in der Schule zu ver wünschen, dann kam er darauf, daß daS Rauchen seiner Brust nicht zuträglich sein müsse. Auf einmal warf er mit gewaltigem Fluche die Pfeife auf den Boden, daß sie krachend in tausend Trümmer sprang und Mutter und Kind vor Schreck bald von der Ofenbank gefallen wären und schwur: „Von heute an ist daS Rauchen auö für immer!" Jetzt hatte sie ihn verstanden. Ein guter Lehrev war er wohl, jedoch ein herzlich schlechter Komödiant. Langsam erhob sie sich mit dem Kinde, schlang zärtlich den Arm um seinen Hals, feucht glänzten ihre Augen und nichts alS: „Du guter, herzlieber Mann!" konnte sie sprechen; dann drückte sie einen innigen Kuß auf seine Lippen, daß er meinte, so gut habe ihm während des ganzen Brautstandes keiner geschmeckt. Darauf ging sie hinaus, ihrem Herzen durch Thränen Luft zu machen. - V """ Armuth blühte daS Mädchen frisch und fröhlich empor und hungern konnte es, wie wohl im ganzen Lande kein zweites mehr und was das Wunder barste dabei war, ihm schien der Hunger so ganz und gar nichts anzuhaben. Anna hatte bereit- das vierzehnte Jahr erreicht und alle Hoffnung auf Verbesserung war längst aufgegeben, alS der alte gebrechliche Lehrer plötzlich in den Ruhestand versetzt wurde und Rainer an dessen Stelle rückte. ^iun war mit einem Zauberschlage all' die bittere m sowie Möbel ausschließlich deutscher Her- ä G id! und Sttb-rsa».«, Bij-Uttri-N, Modo-, , lind Wäscheartikeln sind wir allen anderen Kon ektwns- un^ und sogar deutsche Konserven haben solche Beli^ klangt, daß sie in und D-likateßwaarenhandlungen n "b-n s--uMlck>n> und -nglisch-n-is R-kl-m- sigunttn. »trnkel Kat »war für tue Philippinen keine große Th-.s-»- »""ist iu -rf„ulich-r W-is- daß d--r ir-mgil-nS d-r deutsche Ursxruug der W an, nicht mehr wie früher als nn H ud-rniß für den Ab,uh, sondern geradezu alS -m- Empt-HIuug güt. Im Engrosgeschäft endlich werden, um uur die bedeuten' bereu Artikel zu nennen. Wollenwa-r-n. Seiden- und tzüte Lampen, Elsenwaaren und Biere entweder ausschließlich oder in beträchtlichem Maaß- non Deutschland -iug-lührt Unser H°ndü >ß w«g-- schritten auf Kosten Frankreichs, vielleicht auch Belg.enS; Enaland jedock ist von seiner Höhe nicht gewichen, unGegen- thell, die Macht seines HandelS und Kapitals wirkt er drückender denn je." , _ Die deutsche Kolonie in Belgrad steht im Be ginne eines sehr beacktenSwerthen Werkes, nemlich der Gründung eines HilfsvereinS für die Deutschen aus dem deutschen Reiche, Oesterreich und der Schweiz. Die Deutschen sind in Belgrad und überhaupt in Serbien und in den anderen Balkanftaaten und an der unteren Donau sehr zahlreich vertreten, aber sie sind in Bezug auf ihre humanitäre Wirksamkeit noch nicht organisirt, wie es in vielen anderen großen Städten des Auslandes der Fall ist, wo Deutsche sich niedergelassen haben. Der Ministerresident des deutschen Reiches, Graf von Bray und mehrere angesehene deutsche Firmen in Belgrad haben es endlich ermöglicht, daß nach Sammlung eines Fonds von ca. 5000 Dinar (1 Dinar -- 1 FrcS.s zur Gründung eines Hilfsvereins geschritten werden kann. Es kommen an der Schwelle des Orients gar viele Deutsche an, welche durch Krankheit und Entbehrung geschwächt worden sind, manche haben trotz Mühe und Sorge keine passende Arbeit finden können und so finken sie immer tiefer in s Elend, da nur wenige helfende Hände ihnen sich entgegenstrecken. Es soll nun in dieser Beziehung geholfen werden durch die Organisirung der deutschen Kolonie zur Hilfeleistung für jene Landsleute, die krank und bedürftig in Belgrad ankommen. Manche brauchen nur Arbeit oder auch nur guten Rath, Viele sind krank und wieder Andere wünschen nichts sehnlicher, alS nur wieder in die deutsche Heimath zu kommen. Diesen die nothwendigste Hilfe und Unterstützung zu geben, soll die Aufgabe des im Werden begriffenen deutschen Hilss vereins sein. Da die Mittel der deutschen Kolonie aus eigener Kraft nicht sehr stark sind, so wäre es wohl n « Slb- ML. L äM». lano) isabr ». Redaktion tt-ea.«ensta»- Reisner Gasse 4. st Zeitung erscheint Menfta«, Dauerst«« und Ginnabeu» s'^h- Klement». Preis: M 1,50. l W »«ziehen durch ^Leserlichen Post« leiten und durch Mestre Boten. Hosmer Lieferung ^Haus erhebt die «sA noch eine Ge« lthr von 2b Pfg. in der Sache geschehen oder auch nur der Auftrag zu einem solchen ertheilt worden sein. Die Frage der Einführung der surtaxe ä enlropot, die aller Wahrscheinlichkeit nack den nächsten Reichstag beschäftigen wird, stößt besonders in den rheinischen und süddeutschen Städten vielfach auf Widerspruch. So hat z. B. die Kölnische Handelskammer, die sich schon vor vier Jahren bei Gelegenheit der Mosleschen Agitation gegen den Unterscheidungszoll ausgesprochen hat, folgende Resolution angenommen: „Indem die Handelskammer wie im Jahre 1880, so auch noch heute die Ueberzeugung hegt, daß durch den Unterscheidungszoll der Handel und die Industrie des Rheingebietes auf das Schwerste ge schädigt und die den beiden norddeutschen Seehäfen hieraus zufließenden Dortheile durch die dem Westen Deutschlands auferlegten Opfer bei weitem über wogen werden würden, giebt sie sich der Erwartung hin, daß, sollte die ReickSregierung der von Hamburg ausgegangenen bezüglichen Anregung Folge geben und dem Reichstage eine entsprechende Vorlage zugehen lassen, von den Vertretungen von Handel und Industrie in den Rheinlanden gegen diese Vorlage entschieden Widerspruch einmüthig werde erhoben und letzterem durch deren Verwerfung seitens des Reichstages Berücksich tigung werde zu Theil werden." Die Gesellschaft für deutsche Kolonisation will Antheilscheine ü 50 Mark ausgeben, um dadurch weitere Kreise zur Beschaffung der Mittel für ihren in Aussicht genommenen Kolonialerwerb heranzuziehen. Wer sich bei diesen Zeichnungen betheiligt, muß sich natürlich, wie dies auch die Gesellschaft von vornherein hervor hebt, vollständig darüber klar sein, daß er für Jahre hinaus auf einen Zinsgenuß nicht zu hoffen hat und daß unter Umständen sogar das eingezahlte Geld total verloren gehen kann. Die Gesellschaft appellirt indessen an die ,,Opfersreudigkeit" der wohlhabenden Freunde deutscher Kolonisation unter dem Wahlspruch, daß nur der gewinnt, welcher wagt. Ueber die Lage des deutschen Ausfuhrhandels nach Ostasien spricht sich ein soeben amtlich veröffentlichter neuester Bericht des deutschen Konsuls zu Manila fol gendermaaßen aus: „Deutschlands Exporthandel nach Ostasien hat in den letzten zehn Jahren bedeutende Fort schritte gemacht und ist in stetem Zunehmen begriffen. Besonders gilt dies bezüglich der Philippinen, indem er sich hier in der genannten Periode sicher auf daS Zehn fache seines ursprünglichen WertheS erhoben hat, von einer Mill. Mk. nemlich auf zehn Millionen. Noch vor drei Jahren waren in den feineren Detailgeschäften Manilas deutsche Fabrikate unbekannt. Jetzt sind Porte- feuillewaaren und die unzähligen Artikel des Kunstge werbes aus Bronce, euivre poli, Nickel, Holz, Glas iilW,e VochnluG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften DreSden-Altstadt und Dresden für die Ortschaften des hl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter re , Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicker Redakteur und Verleger Herrmann Müller w Dresden.
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