Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250330019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925033001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250330
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925033001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-30
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
00. Jahrgang. ZK 150 Montag. SS. MLrz 1925 vrodlanIchrM« ««chrichl», Dr«^». 8»rn,prech»r»eamm»lnumm»r LS 241. «im IUr 4IachI,»IprLch,: 20011. v«>" I«.di.3l.MitrrI»25d«, läsIichiwüinialiserJuIIeUungireiAau.I.SVGoldmark. VvevUyr Poftd,,ugsprrtb Mr Monat Mürz 3 Soldmork. «inzel»u»»»r N» «S»It>,l»n»I,. Di» Slnzeigen werden nach Noldmark derechnel; die einspaltige 3V mi» breite Klnroioov-KJroiko« 3«"« 30 PIg.. lür auswLrls 35 PIg. yamilienan,eigen und SleUenaeiuche ohne LNIgelgen-^reiie. Koda,, ,0 Pi«., auberbald so Mg- die so mm drei!» Reklame,«Ile 150 PIg.. oukerdalb 200 Plg. Offert»ngebukr 10 PIg. Rusw. Aultritge gegen Porousbezadl. Echriitleilung und Kauptgelchaftsftelle: WarirnIIrakr 28/40 Druck u. Verlag oon vtepsch ck Vetchartt In Dresden. Pofticheck-Äonjo 1OSS Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Suellenangad» «»Dresdner Nachr."> zuliillig. Unverinngle Echritlffticke werden nicht aulbewakrt. Die Reichsprasi-entemvahl in Sachsen. Aus -en drei sächsischen Beichskagswahlkreisen wurden bis Mitternacht folgende Gesamlergebnisse gemeldet: Drau« Soz. «eld Bayer Äellpach Dem. Iarres Rat. Ludendorsf Völk. Marx Zentr. 28. Wahlkreis Dres-en-Dautzen . S6S07S 2084 8810S 396067 5681 17556 3« «22 «42 Reichstagswahl 7. Dezember >914 371 560 80 328 419 077 15153 l5 338 64 669 2S. Wahlkreis Leipzig..... 274 232 1SSS 44234 265633 4214 6416 67326 1686 Reichstagswohl 7. Dezember 1924 2SSS72 54 386 287 875 13225 4895 90 830 30. Wahlkreis Chenrnitz-Zwiekau. 292 srs 2308 37301 360615 14226 7394 99 928 - Rcichskagswahl 7. Dezember 1924 305941 55 514 375 694 39 205 5 669 >38 949 Das ( krgel Mis von Dresden. Iarres: 133238 Braun: 127 SV7 Keld: 583 Äellpach: 44247 Lu-endorff: 1767 Marx : 5008 Thälmann: 12 3KS (Rat.) (Soz.) (Bayern) (Dem.) (Dölk.) (Zenir.) (Komm.) 131 292 34 591 5S45 5 176 23 400 Die zum Vergleich herongezogenen Zahlen der bei der Reichslagswahl am 7. Dezember 1924 abgegebenen Stimmen geben insofern nur ein ungefähres Bild, als unter Iarres die Stimmen der Deutschnationalcn Volkspariei, der Deutschen Dolkspartei und der Wirtschaslsparlei zusammengezähtt find, wozu noch ein nicht fcstzuslellender Teil der Völkischen Stimmen getreten ist. Diese sind von den für Ludendorsf abgegebenen Dcrgleichszahlen in Abzug zu bringen. Der Zweikampf Iarres—Draun. Der grundsätzliche Unterschieb zwischen dem eben ab geschlossenen Mahlgang und den zahllose» Wahlschlachten, die das nachrcvoiutionarc Deutschland geschlagen hat, liegt auf der Hand. Znm ersten Male galt cS diesmal, eine Persönlich keit zu wählen, die der künftigen Politik den Stempel auf- ürückcn soll, nachdem man siins Jahre lang nur nach Listen gewählt hatte. Wenn man aber auf Grund dieser Tatsache ein wesentlich anderes Bild erwartet hätte als vorher, dann mühte man sich enttäuscht sehen. Tenn nnr auf der Rechten hatte man die Bedeutung dcü Tages vcrsiandcn, hatte man die Parteizäune niedcrgclcgt, um die großen Gesichtspunkte lier- vortretcn zu lassen, nach denen diesmal allein gewählt werden durfte. Alle anderen Parteien aber hatten parteimäßig ab- gestcmpelte Leute hcransgcstellt, hatten ihre Partcianhänger mobil gemacht, und so berechtigt auch diese Wahl wieder zu den üblichen Vergleichen zwischen der RcichstagSwahl und dem jetzigen Wahlgang, bei -cm sofort, wenigstens was die Resultate in der Stadt Dresden und dem Wahlkreis Ostiachscii anbetrifst, die geringen Bcrschicbuiigcn der Partcizahlcn in die Augen springen. Es mag dabei nicht zum wenigsten mit- gesprochen habe», das« der ungewöhnlich kurze Wahlkampf cs den einzelnen Kandidaten unmöglich gemacht hatte, sich großen Massen der Wähler vorzustcllcn, um durch die Persönlichkeit zu wirken. Die Wähler waren vielmehr auf das angewiesen, was ihnen Parteien, Organisationen und ihre Presse vor stellten. zumal die Mehrzahl der Kandidaten, außer James und Hcllpach, überhaupt ans eine intensive Wahlkampagne verzichtet hatte». Und doch ist cs gerade bet der Präsidenten wahl die Persönlichkeit, die wirken kann und wirkt. Man sieht das besonders in München, wo nach einem Teilrcsnltat die Stimmenzahl des nationalen Kandidaten JarreS die des bayrischen Ministerpräsidenten Held übcrtrisft. Letzten Endes wird man auch das Anwachsen der demokratischen Stimmen in Dresden auf das persönliche Auftreten des demokratischen Kandidaten, des einzigen, der in Dresden gesprochen hat, und auf die im Anschluß daran betriebene Wahlmache der Partei zurücksührcn können. Jedenfalls ist cs auffallend, daß die Demokraten tu der Stadt Dresden nicht ganz 10 000 Stimmen gewonnen haben, während das Gesamtresnltat im Wahlkreise Ostsachsen einen nm AB» Stimmen geringeren GcsaintzuivachS aufwcist. Der Zunahme der demokratischen Stimme» in Dresden selbst steht also i» den übrigen Bezirken Ostsachsens eine Ab nah ine gegenüber. Ein immerhin ganz lehrreiches Beispiel. Trotzdem bleibt natürlich die Kandidatur Hcllpachs trotz aller Großsprechereien seiner Presse nichts weiter als eine Zählkandidatur. Rieht nur das Ergebnis in unserer engeren Heimat, sondern auch die Zahlen, die bisher ans dem Reiche vorlicgen, zeigen, daß der Kamps einzig »nd allein zwischen JarreS und Braun geht, zwischen de» Namen, die die großen Ironien in diesem Wahlkampf bezeichnen. JarreS, der den Geist des nationalen Wiederaufstieges vertritt und Braun, der das Erbe Eberts und die trüben Einflüsse der Revolution verteidigt. Daß dieser Zweikampf vorläustg mit einem Siege JarreS enden wird, kann man wohl voraus- setzcn. Denn wenn das Ergebnis in Msamtsachscn JarreS in der Front zeigt, so wird man ohne weiteres annehmen mllssen, daß das Resultat im Reiche nicht anders sein wird. A>bcr ebenso sicher kann man ans dem säclssischen Ergebnis auch schließen, daß der erste Mahlgang im Reiche noch keine endgültige Entscheidung gebracht hat. da es Iarres offenbar nicht gelungen ist, Sre Hälfte aller abgegebenen Stim men auf sich zu vereinigen. Di« «bedauerliche Absplittc- rungen der nationalen Front, die Sonderkandidaturen der Held und Ludendorsf tragen die Schuld daran, daß dem deut sche» Volke der zweite Wahlgang nicht erspart wird, und daß cs nicht gelungen ist, die gesührliche Taktik der Linksparteien unmöglich zu mache», die durch die Zählkandidaturcn Hcll- pach und Marx von vornherein aus den zweiten Wahlgang hingearheitct haben, um dabei nachzuholen, was ihnen für die erste Wahl nicht gelang: Die Sammclkandrdatur der Linken. Sie haben cs der Wählerschaft hundert- und tausendmal ge sagt, daß erst der zweite Wahlgang die Entscheidung bringen werde, und dieser Suggestion ist es ossenbar zuzuschreibcn, daß recht beachtliche Teile der Wählerschaft im ersten Wahl gang fcrngeblteben sind, daß die Teilnahme der Wählerschaft nicht so intensiv zum Ausdruck gekommen ist, wie eS erfreu licherweise bei der RcichstagSwahl im Dezember der Fall gewesen ist. Der damaligen hohen Wahlbetetligungszisser von mehr «US 80 Prozent steht heute in Dresden nur eine solche von 74 Prozent gegenüber, ein Prozentsatz, der an gesichts der vielen Meldungen von schleppendem Wahlgang im Reiche kaum noch überall erreicht werden dürfte. Die besondere Struktur dieses Wahlaktes mit seiner Sammlung ans der Rechten macht cs schwierig, an der Hand der Zahlen die Kreise festzustellen, denen in erster Linie das große Heer der Nichtwähler zuzuschreibcn ist. In der demo kratischen Partei sind die Wahlfaulcn, wie das Dresdner Er gebnis zeigt, offenbar nicht zu suchen. Die übrigen Parteien aber weisen durchweg beträchtlich geringere Stimmenzahlcn ans als bei -er letzten Reichstagöwahl. D-as gilt von den Sozialisten nicht weniger als vom Zentrum und den National sozialisten, bei denen durch die Spaltung natürlich nur ein Teil der Anhängerschaft hinter dem Namen Lndcndorfs zum Ausdruck kommt. Besonders auffallend aber ist der gewal tige Rückgang der kommunistischen Stimmen, die in Ostsachsen nur 86 622 Stimmen für ihren Häuptling Thälmann auf gebracht haben gegenüber 64 682 Stimmen im Dezember v.I. Dieser Rückgang ist sicher nur bis zu einem gewissen Grade ans die geringe Aktivität der Kommunisten im Wahlkampf und auf die Aussichtslosigkeit der Kandidatur Thälmann zurück- znsühren, anderseits aber läsit sich nichl verkennen, daß ein s-hr beträchtlicher Teil der tomninnistischen Wähler zu der großen marxistischen Brndcrpartci gestoßen ist und einen wesentlichen Ausgleich für die unvermeidlichen Barmat-Ver- inste gebracht hat. Bei der reckten Samnielkandidatnr sind Vergleiche um so schwerer zu ziehen, als hier sichere Ver- glcichzahlcn der letzten Wahlen fehlen. Gewiß gibt hier hier eine Zusammenfassung der dcutschnationalen, der vvlks- parteilichcn und der ivirischaftspartcilichcn Stimmenzahlcn einen ungefähren Anhaltspunkt. Sie haben bei der Reichö- tagsivahl im Dezember in Ostsachscn 418 000 Stimmen auf gebracht, denen diesmal !I6gM7 Stimmen gegenüberstehcn. Immerhin wird cs sich dabei nicht icststeNc» lassen, inwieweit die Wirtschaftspartei und die Anhänger der Völkischen in die ser Wahl hinter ihren Führern gestanden haben. Mehr als bpi anderen Parteien fließen hier die Grenzen. Ant h- e Fall aber wird man unbedingt zu der Ucberzcngung kommen müssen, daß gerade auf der Rechten der Prozentsatz der Nicht- Wähler überraschend groß ist und daß hier weite Kreise, die aus wirtsctmstlichen Interessen heraus im Dezember zur Wahl gegangen sind, die Bedeutung der großen politischen Ent scheidung des Augenblicks unterschätzt haben. Hierin gilt es, bis zur nächsten Wahl entscheidend Wandel zn schaffen. ES geht bei der Präsidentenwahl nm mehr als nm kleinliciw Etgenintcrcsscn, cs geht nm die grundsätzliche Einstellung der lüustigcn Politik. Und wenn wir auch allen Anlaß zur Ge nugtuung Haben, daß in Sachsen trotz aller ^'Zersplitterung der nationale Kandidat in »er Front vor seinem sozialistischen Gegner steht, so werden wir «ns keinesfalls damit genug sein lassen dürfen. Der große vaterländische Gedanke erfordert es, daß im national-bürgerlichen Lager jeder seine Pflicht tut- Und was diese Pflicht erfordert, hat das Ergebnis des ersten Wahlganges deutlich genug gezeigt. Ergebnisse aus -em Wahlkreise Dresden- Bauhen. Amlshauplmannfchtifl Dresden. Gutsbczirk Albertstadt: Braun 686: Held 8: Hellpach 45t, Iarres 664: Ludendorsf 12: Marx 16,- Thälmann 28. Altfrankcn: Braun 84: Hcllp. 7; Iarres 22: Thälm. 6. Ranne miß: Braun 1274: Held 1: Hellpach 177: Iarres 164: Ludendorsf 1: Marx 7: Thälmann 244. Boxdors: Braun 248: Held 2: Hellp. 22: Iarres 112; Lubend. l; Marx 3; Thälm. 21. Borsberg: Braun 32; Hellp. 5; Iarres 56; Marx i: Thäl mann 4. Brabschiitz: Braun 16; Held l; Hellp. 7; JarreS 68. Brannsdors: Braun i66: Heid 1; Hellp. 16: Iarres 121; Lubend. 1; Marx 6; Thälm. 164. Eoßmannsdors: Braun 764; Heid 8; Hellpach 166; Iarres 306; Ludendorsf 7; Marx 17; Thälmann 184. Eosscbandc: Braun 776; Heid 6; Hellpach 234; Iarres 762: Ludendorsf 26; Marx 14; Thälmann 62. Ennnersdors bei Banncwitz: Braun 412; Hellpach 22; Iarres 26: Marx 2; Thälmann 64. Ennnersdors bei Heisenberg: Braun 72: Hellpach i8: Iarres 161; Ludendorsf 1; Thälmann 6 Dippclsdors-Bnchhvlz: Braun 116; Held 1; Hellpach 42: Iarres 202; Ludendorsf 1; Marx 1: Thälmann 2. Dölzschen: Braun 648; Held 2; Hellpach 146; Iarres 814; Lndcndorfs 6; Marx 16; Thälmann 47. Dorshain: Braun 284: Held 6; Hellpach 44; Iarres 268; Ludendorsf 3; Marx 2; Thälmann 27. Eisenbcrg-Mvritzburg: Braun 166; Held 2; Hellpach 126; Iarres 46i; Lndendvrff 8; Marx 4; Thälmann l2. Fvrdergersdors: Braun 66; Hellp. 7; Iarres 184; Marx l. Thälm. 11. Griinberg: Braun 82; Held 1; Hellp. »: Iarres 81.- Marx 2; Thälm. 5. Gittersec: Braun 1411; Heid <: Hellpach 154; JarreS 284; Ludendorsf 4; Marx 14; Thälmann 266. Gohlis: Braun 266: Hellp. 54; Iarres lt>4: Lndcnd. 2: Marx 7; Thälm. 44. Golberode: Braun 14; Hellp. 1; Iarres 47. Lndcnd. t; Thälm. 2. Goppel»: Braun 36; Held I; Hellpach 16; Iarres 77; Thälmann 8. Gompitz: Braun 62; Hellpach 47; JarreS 167; Thälmann I. Groß- nnd Kleinerkmannsdors: Braun 242; Held 1.' Hell pach 6; JarreS 267; Ludendorsf 4; Marx 3: Thälmann 16. Grillenbnrg: Braun 84; Hellp. 17; Iarres 31. Hartha: Braun 56; Held 2; Hcllpach 18: Iarres 86; Lndcnd. 2; Marx 2; Thälm. 15. Hainsl»erg: Braun 466; Held 2; Hcllpach 134; Iarres 356, Ludendorsf 9; Marx II; Thälmann 116. Hcrmsdors: Braun 236; Hellpach 85: JarreS 141; Luden» dorff l; Thälmann 23. Hintergcrsdors: Braun 21 l; Heid l; Hellp 26; JarreS 262; Lndcnd. 4; Marx 5; Thälm. 4». Hofterwitz: Braun 114; Held l; Hellpach 66; Iarres 246; Ludendorsf 8; Marx 16; Thälmann 42. Kleinnaundorf: Braun 648; Hell muh 41,- ,)arrcS 86: Luden, dorff 1; Marx 4; Thälmann 66.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite