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Dresdner neueste Nachrichten : 24.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194008242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-24
- Monat1940-08
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 24.08.1940
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Nachlaß nach Malstafftl l vd«r M«ng«nstaff«I k». rritsgtbühr sür Zlstrranzeigkn so Kpf. aulschi. patt». Zur Zelt ist rlnztigenprrislist« Nr. 10 gültig. Verlag and Schri-lettung: Vredden V, Ferdlnandstra-e 4 * Postanschrift: Dresden«1, Postfach * Fernruf: orttverkehr Sammelnnmmer 24601, Fernverkehr rrssi * Telegramme: Aeuefie Dresden * poftfcheü: Dresden 2060 Richtverlangte Einsendungen an -le Echrifileitung ohne Rückporto werben weder zurückgesanbt noch aufbevahrt. — 2m Aaste höherer Gewalt ober Letrleb«störung haben unsre Sezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Sonnabend/Gonntag, 24./2S. August 4940 Iir.498 48. Jahrgang Über 100000 VM. in den letzten acht Tagen Deutscher Erfolg in australischen Gemässem 22 Nationen in Leipzig Herbstmesse im Zeichen des Sieges - Lieber 6000 Aussteller Telegramm unseres Sonderberichterstatters vr. IV. L «ipzig, 24. August Am Sonntag wird di« Leipziger Herbstmesse 1940 ihre Pforten öffnen. Schon in den letzten Tagen war überall aus den Straßen und Plätzen der verstärkte Pulsschlag, den dieses zweimal im Jahre wiederkehrende Ereignis dem Leben der Stadt gibt, deutlich zu spüren. Ueberall rollten die riesigen Lastautos und Wagen mit -en Ausstellungsgütern an. Der Verkehr, selbst der Autoverkehr, nimmt beinahe friedensmäsiige Ausmaße an; man hört — ei« im Kriege immerhin seltenes Er eignis — in den Restaurants «nd Hotels fremde Spra chen, und was sonst der Anzeichen einer „groben" Messe mehr sind. Aber darüber hinaus trägt schon das äußerliche Bild Leipzigs diesmal ein besonderes Gepräge. Die Züge dieses Bildes sind härter als son st. In jeder Be ziehung ist zu merken, daß diese Messe im Zeichen eines Krieges steht, der Deutschland aus allen Fronten von Sieg zu Sieg geführt hat und sich jetzt im Stadium der entscheidenden Auseinandersetzung befindet. Es ist sür diese Messe und die hinter ihr stehenden wirtschaftlichen und politische« Tatbestände geradezu symbolisch, daß auf Leipzigs größtem Platz, dem Augustusplatz, der in Frie denszeiten in erster Linie der wirtschaftliche« Propa ganda zahlreicher M«ssea«Ssteller durch KioSK, Werbe- ausstellunge« «sw. dte«t«, diesmal das harte Gesicht des Krieges vollkommen dominiert, das Gesicht eines sieg reichen Krieges. Die großen Fahrzeuge der Wehrmacht haben in den letzten Tagen zahlreiche Beutestücke herbeigesahren: die Ausstellung „Der Sieg im Westen" zeigt erbeutet riesige Kanonen, Flakgeschütze usw., französischer und belgischer Herkunft, englische Flugzeuge» zerschossene seiudliche Tanks und anderes Kriegsgerät. Aber auch sonst steht die Messe im Zeichen der deut schen Erfolge aus allen militärischen und politischen Fronten. Wenn mitten im Kriege insgesamt 8126 Aus steller nach Leipzig zur Messe kamen und über 96 860 Quadratmeter Ausstcllungssläche belegt habe«, so be weisen schon diese Zahlen, wie gefestigt die deutsche Wirtschaft dasteht. Ein Rundgang durch die Messe paläste zeigt jedem Besucher deutlich genug, daß die deutsche Wirtschaft im Zeichen der sogenannten eng lischen Blockade nicht nur genau so lebenskräftig wie im Friede» geblieben ist, sondern im Gegenteil noch erheb lich stärker wurde. , , Den Beweis dafür erbringt mit aller Deutlichkeit die außerordentlich umfangreiche Beteiligung des Aus landes. 859 Aussteller aus 22 fremde» Staate« fiud »ach Leipzig gekommen, 19 ausläubische Kollektivaus» stellunge« «erde« abgehalte«. Die größte Messe des Kontinents zeigt mitte« im Krieg« in jeder Einzelheit die ««gebrochene Leistungs fähigkeit der deutsche« Wirtschaft. Sie beweist ftr jede« Stand di« absol«t« Blockadcsestigkeit Deutschlands «nd die enge Zusammenarbeit mit Europa ««d wichtigen außereuropäischen Länder«. Die Herbstmesse 1940 steht im Zeichen des deutschen Sieges. (Eine Würdigung der Messe findet sich im Wirtschaftsteil.) Meder Bomben auf Süd- und Mielengland Angriffe auf Hafen- und Oockanlagen, Flugplätze, Rüstungswerke und Truppenlager X Berlin, 24. August Das Oberkommando ber Wehrmacht gibt bekannt: Deutsch« Seeftreitkräste versenkten in australischen Gewässern de« bewaffnete« britischen Handelsdampser „Turakina" von 8706 BRT. Die Unterseebootwasfe hat inncrhalb ber letzten acht Tage wiederum über 100 000 BRT. feind lichen Handelsschissranmes versenkt. Hieran ist ei« Unterseeboot mit der Versenkung von 15 000 BRT. beteiligt. Ei« anderes Unterseeboot hat die bewaffneten britischen Handelsdampfer „Severn Leygh" von 5242 BRT. nnd „Brockwood" von 5100 BRT. und ein wei teres bewasjnetes Handelsschiff von 4000 BRT. ver senkt. Ei« drittes Unterseeboot torpedierte eine« be waffnete» feindliche» Handelsdampser von 11000 BRT. Unsere Flugzeuge griffen am 2Z. August und in der Nacht zum 24. August in ganz Süd- nnd Mittelemgland Hasen- und Dockanlagen, Flugplätze, Werke der Rüstungsindustrie und Truppenlager an. Im Zuge der bewafsnetcn Aufklärung am Tage warfen sie «. a. Bomben auf ein Mnnitionswerk in Banbury, wo Brände und heftige Explosionen beobachtet wurden. Durch zahlreiche nächtliche Bombenangriffe wurden be sonders in den Hasenanlagen von Bristol, Evon- month, Devonport nnd Great-Aarmonth sowie ans dem Flugplatz Cambridge weithin sichtbare Brände «nd Explosionen ansgelöft. Einige feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht in Westdeutschland ohne nennenswerte Wirkung Bomben. Gestern wnrdcn drei feindliche Flugzeuge durch Jäger» vier durch Flakartillerie abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Italienische Luftwaffe weiter im Angriff Klottenbafis Alexandrien und Flughafen von Karthum bombardiert X Rom, 24. August Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hanptqnartier der Wehrmacht gibt bekannt: „In Nordafrika ist der Flugplatz von Gibt Bar ra «i i« der Nacht zum 28. August heftige« «nd laug- andanernde« Lustbombardiernnge« «nterzoge« wor den, ebenso feindliche Verteidigungsstellungen in der Zone von MarsgMatruk «nd die Klottenbasis von Alexandrien. Ueberall wnrde« beträchtliche Wir kungen erzielt und ausgedehnte Brände beobachtet. Alle unsere Flugzeuge find zu de« Stützpunkten zurückgekehrt. Im Golf von Bomba hat ein« feindliche Formatton Britenterror gegen König Faruk » Krise in Kairo auf dem Höhepunkt Telegramm unseres Korrespondenten «e Rom, 24. Angust Die Erwart««« einer italienischen Offensive an der Eyrenaikafront hat di« politische Krise in Kairo sehr verschärft, so baß sie jetzt ihre« Höhepunkt erreicht z» habe» scheint. Wie Meldungen aus Athen besage«, haben die Engländer zur Durchsetzung ihrer Absichten unter Verletzung der Verfassung König Faruk nun auch seiner militärische« Vollmachten ««» Rechte beraubt, wobei sie sich der fügsame« Regierung Hassan Sabri Paschas bedienten. I« diese« Meldung«« heißt eS, daß dir bewegliche ägyptisch« Division jetzt in die Fron«, linir z« de« ägyptische« Trippen geschickt wurde. Den Befehl daz« hat aber nicht, wie «S ord««ngSgemäß sei« müßt«, der König gegeben, sonder» die Regierung. In Rom fragt man sich, ob sich England, wenn es ihm gelingen sollte, die «egypter in einen offenen Konflikt mit I t a l i e n hineinzureißrn, auf eine solche Truppe auch verlassen kann, bse gegen ihren Willen in den Kampf geschickt ümrde. Gleich,eftig weist von Torpedoflugzeugen eines unserer U-Boote, daS ans der Reede aussuhr, mit einem Torpedo getroffen. Der größte Teil der Besatzung wurde gerettet. Das U-Boot wird wieder gehoben werden können. Ein seindliches Flugzeug ist abgeschossen worden. I» Oftafrika haben unsere Lustformatione« eine wirksame nächtliche Bombardier««- des Flugplatzes vo« Karthum durchgesührt, wobei beträchtlich« Zer störungen a« Flugzeugschuppe« uud ei« großer Brau verursacht wurde«. Alle unsere Flugzeuge find znrück« gekehrt. Der Feind hat Luftangriffe auf Massana, Berber« «nd Debel ausgesührt, ohne Opfer »och Schade« zu verursache«." man hier auf Berichte aus Alexandrien hin, nach denen die mit allen Mitteln ausgcstattetcn englischen Agenten, die in Aegypten und den anderen arabischen Ländern eine Kriegs st immun« gegen Italien schaffen sollen, bisher keine Erfolge verzeichnen konnten. Größte Mißstimmung hat cs dazu in Aegypten her- vorgerusen, daß die Engländer den ägyptischen Nationalfeiertag verboten haben, der am Todestag Zaglu Paschas, des Begründers -er Wafd-Partei, begangen wird. Um den Widerstand des ägyptischen Volkes zu brechen, hätten die ,Engländer -en bisherigen Chef der englischen Militärabordnung in Aegypten, MacNeaby, durch General Setton ersetzt, der durch sein rück sichtsloses Vorgehen bekannt ist. Dieser habe durchgeseht, daß an Stelle des antienglischen ägyp tischen General st abschefs Aziz al Masri Pascha Ibrahim Attala Pascha kam «Nd Zcidn Pascha zum Inspektor ber ägyptischen Streitkräfte ernannt wurde. Beide seien willenlose Werkzeuge in den Händen der Engländer. Aus der Wafdpartei, der die große Mehrheit der «egypter angehört, kämen täglich heftigste Protest« gegen btese Vergewaltigung ihres Lande» durch bi« Engländer. Flucht in die Prophetie Durchbruch in der Luft „England sieht sich in einer Lage, wie es sic im Laufe seiner langen Geschichte noch niemals gekannt hat". Dieses Urteil aus neutralem Mund hat seine treffliche Illustration in dem Bild der deutschen Bomber- gcschwadcr über London erhalten. Ans das ein deutigste und erschreckendste ward in diesem Anblick den Briten sichtbar, daß der Krieg jetzt ihr eigenes Hans erreicht hat, sichtbar auch, daß die Vcricidigungsspcrrc um den Jnsellustraum von der deutschen Luftwaffe gänzlich durchbrochen morden ist. Man hatte eine Luft sperre bei Dover angelegt, man hatte um Groß-London eine Großabwehr von Flakbatterien, Jagdgeschwadern, Ballonsperren gelegt, die man als undurchbrechbar be zeichnete. Heute aber ist der Flughafen von Croydon ein Trümmerhaufen, krachen die deutschen Bomben rings um London, zieht die neutrale Welt das Fazit aus den Lustkämpscn der letzten Zeit, daß sie den deutschen Durchbruch durch die englische Verteidigungslinie gebracht haben. Man hat alles getan in London, diese Erfolge der deutschen Angriffe zu verbergen. Man hat die neutralen Journalisten mundtot gemacht und Polizeiketten um die „geringfügig beschädigten" Stätten gezogen und man hat bei all seinem Verbergen und Prahlen vor allem auf Amerika geschaut. Den umworbenen Amerikanern seine Blöße peinlich zu verbergen, war oberstes Gesetz an der Themse, aber gerade aus Amerika kommen die Stimmen des Pessimismus über Englands Zukunft. Die NSA.-Zeitungcn haben von der unerhörten Wuchtder deutschen Angriffe beredte Berichte gegeben, bis ihren Berichterstattern das große Schwei gen in London diktiert wurde, und auf Grund von Be richten amerikanischer Beobachter in London hat ein Offizier der Staaten die Bilanz gezogen: „Es steht schlecht für England." Auch dieser Betrachter hat die englischen Reden von glanzvollem Siege, schwerer Nie derlage der Deutschen, Erhebung der englischen und Er schöpfung der deutschen Kraft gehört. Er hat sie in ihrer Hohlheit mit der Feststellung der schlichten Tat sache entlarvt, bas entscheidende sei, daß diese Luftschlacht eben über England und nicht über Deutschland aus getragen werde. Die Flucht von Verbera Dies ist in der Tat das Entscheidende. Deutsch land hat überall die Initiative, den Schlüssel zum Siege, Deutschland ist der Angreifer im Kampf um das Mutterland, wie Italien der Angreifer im Kampf in Afrika ist. „Ans Wiedersehen in Addis Abeba!" Diesen frohen Wunsch hatte nach dem Kriegseintritt Italiens ber französische Kommandierende in Dschibuti seinem englischen Kollegen in B r i t i sch - S o m a l i geschickt. Es sollte eine Fanfare sein. Es ist eine Fan- saronade geworden. Sie haben sich wicdergcschen, der General von Dschibuti, der zum Verräter an Frankreich ward und ins englische Lager überging, und der Ge neral von Berber«: aber das Stelldichein fand nicht in Addis Abeba statt, und diese Dioskuren Churchills in Ostafrika haben auf schwankem Schiff nicht den Vor marsch auf die abessinische, sondern die Flucht aus der eigenen Hauptstadt angetreten. Nach der Nordsee vor Norwegen und dem Kanal vor Dünkirchen hat jetzt auch der Golf von Aden eine britische Fluchtaufdic Schisse erlebt. Wieder einmal — zum drittenmal schon in diesem Kriege — sind englische Soldaten in wilder Verwirrung auf die harrenden Transporter im Hasen geflohen, den sieg reichen Feind im Rücken, seine Bomber über den Häuptern, geschlagen, zersprengt, durcheinandergewir- belt. Gewohntes Schauspiel schon für die Welt, auch für britische Strategen, die allmählich Ucbung in solchen „erfolgreichen Rückzügen" gewonnen haben müßten und sie darob auch als britische Besonderheit dem Lexikon der Strategie einverleiben möchten. Nur seltsamerweise unter die Rubrik „Siege", was denn dem einfachen Menschenverstand, aber auch dem gehobenen etwas widerspricht. Während aber in Norwegen und in Flandern die englischen Regimenter den Staub fremden Bodens von ihren behenden Füßen schüttelten, gaben sie diesmal in Somali eigenen Boden, Besitz des Empire, preis. Als die Küste vor den Augen der Flüchtlinge aus Berbera versank, sank ber Union Jack über einer britischen Kolonie für immer nieder und ging das Kreuz von Savoyen anl Indischen Ozean auf. Impero im Angriff Eine entscheidende Wandlung in Ostafrika. In noch nicht zwei Wochen durch die Truppen des Jmperö er rungen. Keine vierzehn Tage vor dem Endakt in Ber bera gab London die ersten Meldungen über den italienischen Angriff auf Britifch-So- mali, gab sie mit dem selbstsicheren, stegesgewissen Zu satz: „Die britischen Truppen sind gut darauf vorberei tet, dem Angriff zu begegnen." Dieses Wort war nicht einmal so sehr wie üblich gelogen. Bor den italienischen Kolonnen breitete sich zunächst eine sonnenflirrrend«, wasserlose Wüste, dahinter ragte ein Gebirge und auf den Berghängen dehnten sich Drahtverhaue und Beton stahlwerke, mit Geschützen und MG.» reichlich bestückt, mit rhodesischrn Schützen, Shik» au» Indien und anderen Einheiten besetzt, die sicherlich keine schlechten Truppen waren, wie das britische Kamelreitcrkorps in Somali auch seinen guten Ruf hatte. Diese Truppen waren Fachleute im tropischen Gcbirgskrieg, sie schlu gen sich nicht schlecht, als die Italiener gegen ihre Stel lungen vvrdraugcn, und gerade dies beweist die Größe der italienischen Leistungen in der Schlacht um Somali. Oie zweite Reichskleiderkarte gelangt vom 1. September qp zur Ausgabe. Die alte Reichskleiderkarte behält daneben bis ZI. März 1941 Gültigkeit. Die dadurch geschaffene zusätzliche Versorgung und die Verbesserungen, die die neue «arte bringt, find ein neuer Beweis der wirtschaftlichen Stärke des Großdeutschen Reiches. Die Einzelheiten find ans den Seiten 5 und S dargelegt. Die Italiener hatten nicht nur gegen Soldaten, sic hatten gegen Durst und Hitze — gefährliche Gegner in den Tropen — zu kämpfen. Munition, Proviant, Wasser, der gesamte Nachschub mußte unter unsäglichen Schwierigkeiten weither transportiert werden. Aber die Wüste wurde überwunden, die Feindstellung in -en Bergen wurde niedergekämpft und dann stiegen die Sieger in die Ebene Hinab, die sich bis Berbera, bis an die Küste dehnt, und vor ihnen flohen die Engländer zu den Schiffen, indische Kaschmirjäger als letzte, auch bald überwundene Deckung zurücklafsend. Es war ein Vormarsch, eS war ein Sieg, wie ihn die Engländer, die im Kolonialkrieg doch ihre Erfahrungen haben, für un möglich hielten. Sie haben sich zweifellos in billiger und verblendeter Unterschätzung des italienischen Gegners gefallen, aber auch die, die ihn im stillen für gleichwertig halten mochten, gestanden ihm keine Ersolgschancen zu, weil sie wußten, daß sie selbst unter diesen Umständen keinen Erfolg hätten erringen können. Aber es ergab sich, -aß die Italiener im Kolonialkrieg leisteten, was die Engländer nie in ihm geleistet haben, und in den Kämpfen in Somali bewies Italien seine Stärke, England seine Schwäche. Osttor des Mittelmeeres Die Schwäche seiner Stellung auf diesem afrika nischen Kriegsschauplatz in jeder Hinsicht. Es wäre icchnisch ein leichtes für den britischen Generatstab im Orient gewesen, Verstärkungen in Berbera landen zu lassen. Seewege aus Indien, aus Australien, aus Südafrika, aus dem Nildclta führen zu diesem Hasen, aber keine Transporter mit frischen Truppen kamen aus diesen Wegen den Geschlagenen in Britisch-Somali zu Hilfe. Englandhatkeine Reserve «mehr für Berbera gehabt. Dies ist der allgemeine strategische Hintergrund der britischen Niederlage in Somali, für die Zukunft bedeutsamer vielleicht noch als die Niederlage an sich. Es ist ja nur eine Ausrede, wenn jetzt an der Themse beschwichtigend behauptet wird, cs habe sich nicht gelohnt, um dieses Land weiter- zukämpscn. Tie Männer in London wissen insgeheim sehr genau — und einige haben es auch offen aus gesprochen —, daß auch im Nahen Osten, nicht nur im Fernen Osten, das Schlimmste ist, das „Gesicht zu verlieren", und daß Britannien in der Flucht aus Berbera vor allen Völkern dieser Gebiete und vor allem vor der arabischen Welt das Gesicht verloren hat — das Gesicht nämlich der unbesiegbaren Macht. Die Niederlage am Ost Horn Afrikas heißt Alarm für Arabien. Sie heißt aber auch Alarm für das Empire, höchste Gefahrenstufe für das britische Weltreich an einer seiner Lebensstellen. Man gefällt sich derzeit in London darin, den ehemaligen Besitz als eine nutzlose Wüste zu schildern: aber Mussolini sammelt keine Wüsten. Englische Zeitungen selbst haben in ihrer Angst eingestanden, daß in Ostafrika lebenswichtige strategische Positionen Englands auf dem Spiele stehen, und was Berbera für die Empire-Strategie bedeutete, zeigt jeder Blick auf den Atlas. Der Somali-Besitz war der Südturm des Tores zum Roten Meer, -essen Nord bastion Aden heißt und das nichts anderes al» -aS Osttor des Mittelmeeres, das Seitenstück zu Gibraltar, ist. Das Rote Meer bedeutet in strategischer Perspektive nur die Verlängerung des Suezkanals. Hier in der Straße Bab el Mandeb, zwischen Aden und Berbera, findet das Mittelmeer feinen östlichen Aus gang in -en Indischen Ozean, und nicht Alexandria, sondern Aden bedeutet die Ostpforte am Mittelmeer. Am Weg nach Indien Es ist die einzige Pforte, die dem britischen «lexan» Lriengeschwader noch offensteht, nachdem die italienische Sperre diese Schlachtschiffe und Kreuzer an der ägyp tischen Küste von Gibraltar und dem Atlantik scheidet, und Berbera in italienischer Hand bedeutet di« v«. droh un g de» b ritt scher: RückzugSwegr» aus dem Mittelmeer. Bedrohung aber auch für jede Fahrt von Ost nach West durch dies« Meerstraßch
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