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Dresdner neueste Nachrichten : 15.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193301152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-15
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.01.1933
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Sonnia-, 4S. Lanuar 1SSS M is 41. Zahr-anq k UO l V-! ^mnt üicileimat^ l-M, Bezugspreise! »ei ftein sustenvng bun- ^,00 Tr .M Unabhängige Tageszeitung p»std«jug stn dm Msnai r-ov'^.M «üMüeßüchoA K.-M poügedühe.o !<bah» - l»hn« Zull-Nunglgebühr) Keeu,bands«ndung«n Hör di« Doch« 1/X» K-M. "L mu Handels-und Industrie Zeitung slnrelnummekLSR..p,,«r-^»»«». 20R..P,. imao-str. 1. posiadrefit: Vre-dea-V1, Postfach-Zervrm:ONSveNehrSammeiü ummer 21001, Zemvettehr 11101.20021,27081 -2708Z. relegr.: Leveste-rette» R werden w«d«MÜikg»landt n»chaufb«wahkr - Zm Hall« h-hv«, Gewalt, LetrledsstSrung »der Sttelk« Haden unsre Leziehe, keinen Anspruch aul Aiachileserung oder arstaNung des entsprechenden anlqelt« DrMer Neueste Nachnchtm «nzeigenpeeiser im Anschluß an redatttow auswärts LSO A.-M., für Suchstabenanzrigen stimmten ragen und LttaMB».Hena- p»stschea-.vre<d«nroa Umbildung -es ^eichskabinetts? Kugenvergs Gespräch mii -em Reichskanzler - Neue Aus-ehnung -er Kämpfe in Zehol - Oie politischen Auswirkungen -er Wirtschaftskrise in Frankreich Kombinationen rings um Schleicher safort nach Berlin znrückbei ben «erd«. In der Wtlhelmftraße p«rla«tet da»«, Los, eine solche Unter redung jedenfalls nnr ans Jni'iatlve d«r National sozialisten »«stand« kommen kilnne. Auch eine weitere Ergänzung dcS Kabinetts ist nicht unwahrscheinlich. Es dürste vom Zentrum Ltcger- wald dem Kabinett bcitretcn, ferner Persönlichkeiten der NSDAP., des Stahlhelms und der nationale« Rechten, wobei von der NSDAP, in erster Linie Gregor Straßer in Frage zu kommen scheint.* Da der Konflikt zwischen Hitler und Straßer noch keineswegs überbrückt ist und noch niemand ein Wirt- lchaftSprogramm entworfen hat, dem auf der einen Seite di« sogenannte nationale Rechte unter Hilgen berg und auf der andern Leite die NLDAP. oder das Zentrum gleichmäßig zuüimmcn könnten, dürfte es sich hierbei zunächst wohl nm Wnnschtränme des genannten MattrS handeln, wenn auch die »Boss. Ztg." missen will, daß tatsächlich Lvndiernngcn in dieser Richtung im Gange sind. Nach der „Täglichen Rundschau* soll Straßer, wenn er iu das Kabinett eintritt, den Posten des Vizekanzlers erhalten, den ihm Schleicher ja schon früher »»gedacht hatte. Der hinter der „Täg lichen Rundschau* stehende „Tat kreis* entwickelt dabei eine ganze Bizckauzlerphilosvphie rings um diesen Plan. Man denke an eine „aktivistische Umbildung* des Vizekanzler« ' postens. Dies« aktivistische Umbildung wird folgendermaßen be gründet: „Die einzelnen Kommissariate zwingen immer deutlicher zu einer stärkeren Annäherung und Zusam menlegung, da die praktischen Fragen, zu deren Lösung sie gegründet wurden, zusammenhängen. Arbeits beschaffung, Siedlung, Jugendertüchtignng, Geldbeschaf fung usw. sind praktisch nicht voneinander zu trennen, da sie Teilgebiete eines großen zusammenhängenden Komplexes sind. Sie zwingen dazu, innerhalb d«S Kabinetts eine Art Aktionsausschuß zu gründen, von dem die großen Reformen und Umstellungen ge tragen und dnrchgcsührt werden". Hierfür i oll hauptsächlich der Posten des Vizekanzlers ausgcbaut werden. Der Kanzler soll dann sozusagen das Kabi nett,-er Vizekanzler den Aktionsausschuß leiten. Wie- weit es sich hierbei wirklich um Pläne Schleichers oder lediglich theoretische Gedankengcbilde der „Täg lichen Rundschau" handelt, läßt sich im Augenblick nicht feststcllen. Besonders klar erscheinen diese Gedanken, gänge nicht, und zunächst einmal sind wir skeptisch genug, anzunehmen, daß die Gegensätze in einem Kabi nett, dem Hilgenberg, Gregor Straßer, Stegerwald angehören sollten, nicht weniger groß wären als die zwischen Warmbold und Braun im fetzigen Kabinett Schleicher. Im übrigen hängt die Entscheidung über Richtung und Tempo der weiteren politischen Ent wicklung jetzt von dem Wahlausgang ln Lippe ab, wo morgen die Landtagswahlen stattsinden. Hitler macht bekanntlich leine Entschlüsse von dem Ergebnis dieser Wahlen abhängig, obwohl natürlich die Be deutung der politischen Entscheidung "von 111,000 lippi- scheu Wählern damit beinahe grotesk überschätzt wird. Bassrssch«« Volkspartei empfangen. I« «attvnal- spztälistische« Kreise« wirst de» Nachrichteuststr» des VLL a«»ede«1et, staß «i«e Uuterred««» !»»tsche« de» Retch»ka«,ler ««st Hitler vielleicht bereitst-am DIrgltag «iichster Woche siatt- finde, st« Hitler sich.»otzf llppisch«« Wahlkampf ««» r stelvertreteaste Außenminister Li« au» stiesem Grubst, in Peking ge- »r« General H- LschEo,, d<m »er chinesischenTrüppyt ,» Äschnitt R. Berlin, 14. Januar. lEig. Drahtberichtf Die unverbindliche Fühlungnahme mit -en Par- teien, die der Reichskanzler vor einigen Tagen durch seine Aussprache mit dem volksparteilichen Führer Dingeldey einleitete, nimmt ihren Fortgang. Wie schon gestern kurz berichtet, wurde am Freitag der deutsch nationale Parteivorsitzen de Hilgenberg empfangen. Diese Unterredung dauerte über zwei Stunden. Am Schluß wurde auf beiden Seiten strengst« Vertraulichkeit vereinbart. Man weiß also bisher auch nicht daS geringste Po- sitive über das, ivaS nun eigentlich in dieser langen Unterredung »wischen Schleicher und Hugenberg vcr- handelt wor-en Ist. Um so luftiger wachsen alle mögliche« Kombinationen und Gerüchte ans de« Bode« und erfüllen die Oesfentlichkeit. So will man z. B. »uv einrr Bemerkung der „Kreuzzettung* schließen, daß rjn großer Hell de» Gespräch» »wischen Schleicher und Hugeftberg dem Gedanken einer Ver einigung des pieichSernährungS- und NeichswirtschastsmintsteriumSzueinem Krisenmintsteri» m gegolten habe, um aus diese Art und Weise dem jetzigen, immer schärfer werdende» Gegensatz zwischen diesen beiden Ministerien die Spitze abzubrechen. Kür ein solche» Ministerium ist ja Hilgen berg bereits öfter von seinen Getreuen tn Vorschlag ge bracht worben. Hugenberg würde für den Fall, daß er dieses Krtesenmintsterium erhalten sollte lgrundsäh- ltch scheint er dazu bereit zu sein), die Bedingung stellen, daß ihm die Möglichkeit gegeben werde, sein Programm auch aus längere Sicht durchzusühren, ohne daß er dabei von plötzlich wechselnden ParlamentS- mehrhetten abhängig sei. ES gehe nicht an, daß alle paar Monate die Regierung wechsele und mit ihr der wirtschaftliche Kurs. Weiter wünsche man tn deutschnationalen Kreisen, der Reichs- kanzler solle die Einberufung des Reichstages mit -en Stimmen der Deutschnattonalen -und des Zentrums sofort erzwingen, mit einem „nationalen Konzentrattonskabinett" in die Sitzung kommen und freie ArbeitSmöglichkeit für die Regierung von min destens einem halben Jahre verlangen, oder aber den Reichstag anslösen. Die Errichtung eines nationalen Konzentrations kabinetts spukt »ur Zeit wieder einmal sehr stark in allen Köpseu. Da all« entscheidenden Besprechungen der maßgebenden Kreise hinter verriegelten Türen stattsinden, ist eS um so leichter möglich, allerlei Kombinationöfchlösser in die Lust zu bauen. Ganz besonders kühn und sicher kon- strutert die „Tägliche Rundschau", die unter der Uever- schrift „Aus dem Wege »ur Klärung* heute kategorisch mttteilt: „Der Vorstoß des Landdunbes und die Konflikte, di« er «ach sich gezogen hat, hab«« dl« Umbildung d«S Kabt««ttst Schleicher i« d«« Bordrrgrrrnd g«- rückt. Sie wird wahrscheinlich nach de« Zusammen tritt des Reichstags am >4. Januar ak«t werde«. Bauernschaft gegen Land-un- * Berlin, 14. Januar. (Durch Funkspruch) Die „Deutschr Bauernschaft, E. V." wendet sich mit einer Entschließung an die Oesfentlichkeit, tu der auf dt« bäuerliche Notlage htngewiekrn wirb, di« durch staatliche Maßnahmen und Eingriffe zum besonderen Schutz der Großbetrieb« verschärft wor-en sei. Für diese dem Bauerntum abträgliche Agrarpolitik, so heißt «s in der Erklärung, sei in erster Linie derLandbund ver antwortlich, der durch seine Vertrauensmänner dl« Agrarpolitik des Reiche» in den letzten Jahren maßgebend beeinflußt habe. Daß sich der Landbund im Augenblick de» Zusammenbruches seiner Politik der Verantwortung durch Vorwürfe gegen die Reich», regterung zu entztehrn such«, sei nur ein Ablen- kung » manüver. Oer Feme Osten England und der japanische Vormarsch Telegramm unsre» Korrespondenten RkV London, 14. Januar Der britisch« Botschafter in Tokio hat (wie schon kurz berichtet wurde — d. Red,) gestern abend «inen Schritt bet dem japanischen Außenminister unternom men. Er machte die japanische Regierung daraus aus. merksam, daß durch den neuen militärischen Konflikt in Nordchina bedeuten-« englische Interessen bedroht würden. Dies ist bereits der »weit« diplomatische Schritt Englands ln Tokio seit Beginn der Kämpfe bei Schanhetkwan. Das gegemoäritge Kampfgebiet tu Nordchtna liegt bedrohlich nahe bei -en ausgedehnten BergwerkSunternehmungen, die großenteils mit eng lischem Kapital betrioben werden und zu denen der Hafen von Tsingwantau gehört. Die Japaner haben sich diese» HasenS kür»lich »ur Landung von Truppen bedient. Das hat in China »U einer lebhaften Pro- pagan-a gegen England geführt, das beschuldigt wird, den Japanern bei ihrem Vorgehen Vorschub geleistet zu haben. Ein» wettere Zuspitzung der Lag« würde Enzian» wahrscheinlich immer schärfere Auklag«» ist der chinesischen Oefsenttlchkett zuziehen, die seinem Handel nicht gerade vorteilhaft wären» las ist die eine Sette der Angelegenheit. Wenn aus der andern Sette durch dl« englischen Proteste in Tokio der Eindruck entstehen sollte, -aß die englische Regierung einer japanischen Besetzung von Jehol irgendwelchen aktiven Widerstand entgegenzusetzcn bereit sei, so wäre dieser Eindruck falsch. Mit der Br- sctznng der Provinz Jehol, di« bekanntlich schon der Lytton-Bericht als bevorstehend ansah, hat man sich in hiesigen politischen Kreisen schon so gut wie abgefun. den. Wenn die Japaner nach der Besetzung von Jehol Haltmachen, daS heißt, wenn es der japanischen Regie rung gelingt, ihr« Militärs im rechte» Augenblick zu zügeln, so wird England keinen Finger rühren. > Es ist aber nach -en bisherigen Erfahrungen keinerwegs sicher, ob dsr japanisch« Vormarsch sich nicht bis nach Tientsin und Peking ausdehnen wird. Erft dann wird die englische Regierung ernstlich auS ihrer bisherigen wohlwollenden Neutralität hervor, trete». In hiesigen Kreisen macht sich bereits U n- zusriedenhett mit der großen Passtvi. tat der Regierung bemerkbar. ES erscheint beute ein Aufruf, der von zahlreichen prominenten Persönlichkeiten des englischen Geisteslebens unter, zeichnet ist, darunter dem Erzbischof von ?)ork, den Leitern verschtedener'Schulen und Universitäten und Schriftstellern. Es heißt darin: „Die Invasion von Jehol steht anscheinend unmittelbar bevor. Diese Aktion steht tn krassem Widerspruch zu allem, was der Völkerbund will und darstellt. Wir würden di« Anevkennung d«S gegrn- wärtigeu Regime» im Mandschukuo als eine Kata- strophe für den Völkerbund und für das ganze Sicherheitssystem der Nachkriegszeit ansehen.* (Klarier Wi-erstan- Chinas Sonberkabeldtenst der Dresdner Neue st en Nachrichten u; PeIi« s, 14. J«««ar. (Durch Unitest Preß) Der chinesische Widerstand gegen di« i» die Pro vinz Jehol einmarschlerevden sapanische« Truppe« be ginnt sich allmählich--st «erftärken. Nach hier ein- «resfenden Meldung«« sind di« „Langschwerter*. «»« chinesisches Freikorps, i« Kühlung mit de« bei Tao vans» stehende« japcmische« Detachements gekommen und die Borpoftengefecht« vermehren sich täglich. Der Provin-ialgo«v«r«e«r von Jehol melde« telegraphisch, daß es zwar äußerst schwierig sei, di« Verbindung mit den Kommandant«« der dl« Provinz Verteidigend«» irregulären Truppe« ausrechtzuerhalteu, daß die vor. liegenden Nachricht«« jedoch »«eifellos bestätigte«, daß es de« chinesische« Detachement» g«l««ge« sei, den japanische« Bormarschganzbeträchtlich zu »erlastgsame« und -« behindern. . In Peking, ebenso wie ln Tlentsin, sterrschtf gefter», größte Erreg««», »eil gerüchttveis« »led«r einmal »et. lautet, daß die -apauer «ine« Haudstnlch auf Tten». siu plante«. Der stellvertretende Außenminister Li« Tschang-tschst^ »liebe« »«st Kommandant« seine Stellung unter alle« ÜmstäuÜn »«"Hilten «eußerlich herrscht jedoch R«he jn^Peki«». Nßr dik Polizelpatrouike« sind «»doppelt. I« Süden China» lebt ster Boykott gegen Sapdn «tneut ans. Vor bt-euisamen Cnischei-ungen Unterrttung iSchletcher-LMer am Dienstag? V02. v « rlin, 14. Ja««ar. (Eig. Drahtbericht) I« Berliner politische« u«d parlamentarische« Kreisen wird de» Nachrichtenbüro d«S VVL bestätigt, daß l» der ko««««de» Woche bed««tsa««tn«era Apolitische Entscheid««»«»»« erwarte« sei««. Die Klär««» der Krage, »st jetzt «ine Umbildung der Neich»r«gler«ng «rsolge, sei noch vor dem Zusammen» i tritt des Aeltepenrats des Reichstag«, als» twr de» kü. Januar, »« erwarte«. A«sa«g der ko»me«d«st Wsch« werde der R«ichskan»ler «ebe« de« Ze»tr««»- ssihrer Kaa» voranssichtlich auch eist Mitglied »er Hf.MM Schneiders Am Sonimbend vormittag ist vr. Rudolph Schnei der, seit einer Reihe von Jahren und auch nach den letzten Wahlen wie-er RoichStagSabgeordneter, im CarolahauS gestorben. Daß er seit längerer Zeit, wie sein Freund Stresemann, an einer Schrumpsniere litt, war wohl nur seinen nahen Freunden bekannt. Nnn erkrankte die andre Niere akut. Die Entkernung eines Steins machte sich dringend notwendig, wenn nicht ein unübersehbares Siechtum sich dieses lebendigen und in jeder Lage lebensbejahenden Mannes bemäch tigen sollte. Er selbst machte sich kaum eine Illusion über dieses gebieterische Entweder — Oder. Und iu diese Operation hat er sich mit dem philosophischen Lächeln des echten Stoikers begeben, das er sich, ge treu seiner philosophischen Selbstcrziehung, auch in vielen schweren Tagen stets bewahrt hat. Die ge lungene Operation eröffnete Aussichten, das Leben dieses ausgezeichneten Mannes zu erhalten und zu verlängern. Heute srüh verschlechterte sich indessen plötzlich sein Zustand. DaS seit langem geschwächte Herz und die chronische organische Krankheit haben schnell den letzten Hvssnungen ein Ende gemacht. Der Tod Rudolph Schneiders trifft seine zahl reichen Freunde sctnver. Aber daß dieser Kämpscr in den vorderen Rethen für den deutschen Leben»- kampf fehlt, bedeutet auch einen schweren Verlust für die Nation und das Volk. Es sitzen nicht viele Volksvertreter im Reichstag, die so wie er die deutsche und dte internationale Wirtschaft, den ganzen Komplex der HandelsvertragSpolitik kennen. Sein lauterer Charakter, sei» Altruismus und sein soziales Gefühl werden ebenso vermißt werden, w.e seine Fähigkeit, auch im heftigsten Meinungsstreit dem Gegner gerecht zu bleiben. Und diese Eigen schaften erklären es auch ohne weiteres, daß er im politischen Leben, wie jeder Kämpfer, Gegner hatte, aber kaum einen Feind von irgendwelcher Bedeutung. Seit seinen Studienjahren hat Rudolph Schneider im Dienste der deutschen Volkswirtschaft gestanden. Er war am 1. Januar 1876 in Glauchau geboren, hatte seine Studien an der Univrrstlät Leipzig angefangen und vollendet und seine Berufsarbeit 1962 an der Handelskammer Dresden begonnen, der er bis 1906 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter angehörte. Dann mar er zwei Jahre Assistent beim Sächsischen Statisti schen LandeSamt und von 1908 bis 1919 Syndikus des Bundes der Industriellen. Seine dauernde kameradschaftlich treue Zusammen arbeit mit Stresemann war für dte sächsische Industrie höchst segensreich. Aus Veranlassung Stresemann« war Rudolph Schneider 1922 tn die Geschäftsführung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie eingetreten. Daß er hier sachliche Gegner finden würde, hatte er gewußt. Die Gegensätze lagen etwa auf dem gleichen Gebiet wie die In ber Reichstagsfraktion der Deutschen VolkSpartet. Schneider hatte lein Leben lang auf kein Standpunkt des sozialen Ausgleichs gestanden. Das brachte es mit sich, daß er kein Fakttons- und kein FraktlonSpolttiker werden konnte. Ost genug hat er sich ber Parteldlszipltn tu dem Niederdrücken»«« Be wußtsein gefügt, daß die Mehrheit in seiner Parket nicht -en richtigen Weg gehe. Wer weiß, wie Strelr- mann unter Mißverstehen, mangelnder Einsicht. Ehr geiz kletner Geister und nicht zuletzt unter Undank gelitten hat, der kann ermessen, welche Opser auch
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