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Sächsische Volkszeitung : 30.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193903308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-30
- Monat1939-03
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.03.1939
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38. Iahrg Volkszeitung Ig4«IiU I «al »Schenlllch. «»milNch«, »«4 T«>i«r «>E. A> Pf, tz». « VI, liügiilohn 1.70; durch »I« Pol» 1.70 «InMekllH P»küderw«>Iun-«g«b!lhr, pijllgllch »I Psg. Poll-B«!I«llg<l». M«j«l»K«. 10 VIg, Sdnnibtnd. und F«Mae»-Nr. « VI» <lddi!>«lluug«n MÜH«» I»üt«st«n» «l«, kl!»ch, v«r «blau! ««« ve,u„»«II Ichrülllch d<1m v«rla, «kigtgan,«» lein Uni««« Lrl,«> »llrse» kln« Ldb«st«llun,«, <»>,«,enne-me». v«rlu,»»rt Dredden. «nzelgenpr.N«! »I« lloullig« « mm drei!« 3«N» I Vs»! sll, gam>llenani«Izen I V!» M Vlatzmünlch« kinn«» »U t-in« »««I-l l«V«». SüchMe SchNftteUung: Dre«d<n.« . V-U«UU<ch« 17. Senmes MU ». UV!» S»Ichüftck«ll«, vr»« »nd v»rla,c Lermanl« vuchdruck«r«l in» Verla, LH. un» «. Wink«!, VoNerftrah, 1?, g«r»nq »101», V«stlch«<ki »kr. 1AS, Bank: Stadt»»«! v«"de° »k. Donnerstag, -en 38. März 1939 Im 8,0, -»»«'«« ««walt. «««»»t. «I«Ir«t«^ v«kt«»-> ftSrung«» hat »«« ««jl«h« ad«« wtibunglKlb«»»« Nl» «nlpriich«, lall, »I, g«Uun, l» tx>chr!In«t» Umlauf, x» spület -der nicht «i>ch«int. Lrsllll, »,,,,« iß L«» e » « » Der litauische Sejm stimmt einmütig zn Oer Bericht -es Außenministers Llrbsys Rattfizlerung des deutsch-litauischen Abkommens durch den Staatspräsidenten Kowno, 30. März Unter starkem Andrang von Publikum und Presse trat heule 10.30 Uhr der Sesm zusammen, um den Bericht des Außenministers Urbsys entgegenzunehmen. Der Sitzung wohnte auch der Ministerpräsident Cernius bei. Als einziger Punkt stand aus der Tagesordnung der Bericht des Außen ministers Uber das deutsch-litauische Abkom men. Der Außenminister berichtete kurz und formest Uber den Abschluß des Vertrages. Als einziger Sprecher ergriff dann Abg. Putvlnskis das Mort. Er erklärte, angesichts des Berichtes des Außenministers und im Hinblick auf die gegebene Lage schlage er folgenden Beschluß vor: ..Der Sesm gibt die erforderliche Zustlmmung zur Ratifizierung des deutsch-litauischen Vertrages." Der Beschluß wurde eln stimmig angenommen. Nach der litauischen Verfassung ratifiziert der Staats präsident den Vertrag. „Deutsches Saus" i» Moren, eingewei-t Florenz, 30. März. In Anwesenheit des deutschen Bot schafters in Rom, des Landesgruppenleiters Italien, Ettel, so wie von Vertretern der italienischen Behörden und der Faschi stischen Partei wurde in Florenz ein „Deutsches Haus" feier lich elngcivciht, das in Zukunft den Mittelpunkt des Lebens der deutschen Kolonie bilden wird. Die Eröffnungsfeier klang in begeisterten Kundgebungen für den Führer und Mussolini aus. Sitzung -er Nationalen Volksgemeinschaft Auflösung aller tschechischen politischen Vereinigungen — Schutz der Wirtschaft vor unbefugten Eingriffen Prag, 30. März. Der Ausschuß der Nationalen Volksgemeinschaft trat zn einer Sitzung zusammen, um eine Reihe aktueller Fragen des tschechischen innerpolitischen Lebens zu behandeln. Nach der amtlichen Mitteilung hat Präsident Dr. Hacha den Beschluß des Ausschusses, jeden Eingriff in die Wirtschaft von unbefug ter Seite unterbinden zu lassen, zur Kenntnis genommen. Die Prager Regierung wird diesen Beschluß im Einver nehmen mit den deutschen zuständigen Aemtern verwirklichen. Der Staatspräsident billigte ferner den Beschluß des Aus schusses. die Ausschußtätigkeit nur auf die Fürsorge um das Volk zu erstrecken. Schließlich habe der Präsident grundsätzlich dem Vorschlag zupestimmt, die Verwaltung der tschechischen Ge meinden in die Hände der Mitglieder der Nationalen Volksge meinschaft zu überführen. Alle politischen Vereini gungen werden aufgelöst. Die Liquidierung führt die Nationale Volksgemeinschaft durch. Zur Organisation der Nationalen Volksgemeinschaft wurde mitgeteilt, daß die Mitgliederaufnahme einzeln und nicht in geschlossenen Gruppen erfolge. In der politischen Organisation sollten nach gründlicher Ucberprüfunq alle tschechischen Männer vom 2l. Lebensjahr ab erfaßt werden, und zwar auf Grund freiwilliger Meldung. Die Programmorganisatlon wurde be auftragt, der Bevölkerung I» gedrängter Form die Grundzttge des Programms der tschechischen Nationalen Volksgemeinschaft bckanntzugeben. Vr. Goebbels bei Relchsverweser von Sorthy Weiterflug nach Athen. Budapest, 30. März. Reichsminister Dr. Goebbels wurde gestern vormittag vom Reichsverweser von Hort Hy empfangen. Außerdem stattete er dem ungarischen Mi nisterpräsidenten Graf Teleky und dem Kultus- und Untcr- richtsminlster Dr. Homan Besuche ab. Mttags gab der deutsche Gesandte in Budapest, von Erd mannsdorff, zu Ehren von Reichsminister Dr. Goebbels ein Frühstück, an dem u. a. teilnahmen Kultus- und Unterrichts minister Dr. Homan, der Präsident des Ungarischen Telegra phen- und Korrespondenzbllros <MTI), Geheimrat von Kozma, der Staatssekretär im Kultusministerium von Ialsoviczky so wie die Pressechefs des Ministerpräsidiums und des Außen ministeriums. Am Abend folgte Reichsminister Dr. Goebbels einer Ein ladung des Kultusministers Dr. Homan in die Königliche Oper, wo eine glanzvolle Aufführung des berühmten Balletts der Königlich Ungarischen Oper stattfand. Im Anschluß daran hatte Minister Homan zu einem Empfang eingeladen. — Heute morgen um S Uhr startete Reichsminister Dr. Goebbels mit seiner Begleitung vom Budapester Flughafen zu seinem Flug nach Athen. s Halbstündige Swifchenlandnng von Vr. Goebbels 1n Belgrad Belgrad, 30. März. Das Flugzeug, mit den, Reicksminister Dr. Goebbels von Budapest nach Athen unterwegs ist, machte in Belgrad eine halbstündige Zwischenlandung. Zur Begrüßung des Rcichsministers waren außer dem deutschen Gesandten mit verschiedenen Herren der Gesandtschaft und dem Landesgrup penleiter der NSDAP, der Befehlshaber der sugoslavischen Luft streitkräfte, Generalleutnant Iankowltsch, mit mehreren höheren Offizieren sowie der Ehes des Protokolls im Außenministerium, Gesnndlcr Marinowitsch, erschienen. Vetk bleibt drei Tage in London Warschau, 30. März, Die Polnische Telegraphenageniur meldet, daß sich Außenminister Beck drei Tage — vom 4. bis 8. April — in London aufhalten wird. U. a. wird er von König Georg empfangen iverden. „Mr müßen die Patte hallen" Eine Rede des Chefs des Lagers der Nationalen Einigung in Polen. Warschau, 30. März. Der Chef des Lagers der Nationalen Einigung, General S k w a r c z y n s k i. hielt vor den Leitern des Lagers eine Rede, in der er erklärte, daß die durch Deutschland in den letzten Tagen geschaffenen „vollendeten Tat sachen", die sowohl die europäische Karte ivie die Beziehungen in Europa umgestaltet hätten, Polen in eine .schwierige po litische Lage" gebracht hätten. Der Grundsatz der Politik Po lens als dem eines zwischen dem Osten und Westen Europas gelegenen Landes, sei bisher gewesen und bleibe weiter die Aufrechterhaltung des Friedens in diesem Teile der Welt. Daher habe die polnische Politik jene guten Beziehungen zn ihren Nachbarn angestrebt, die in dem Nichtangriffspakt mit Deutsch land und dem Nichtangriffspakt mit Sowjetrußland zum Aus druck gekommen seien. Uni diesen Friedenswillen der pol nischen Politik aufrcchtznerhalten, müsse man diese Pakte halten. Daher werde Polen, so erklärte der General, keiner lei Pressionen unterliegen und sich nicht zu einem aggressiven Borgehen gegen seinen östlichen oder westlichen Nachbarn ver leiten lassen. Es stehe vielmehr fest und unabhängig von je dermann zu dem Grundsatz seiner Friedenspolitik. Dennoch seien die Polen nicht pazifistisch in dem schlechten, kleinmütigen Sinne des Wortes. Um ihre Grenzen und Rechte, um die Un abhängigkeit ihrer Politik und ihrer Wirtschaft und um die Ehre ihrer Nation würden sie irden Kampf aufnehmen. Sie würden und könnten um den Sieg bis zum letzten Atemzug und letzten Tropfen Blut knmvfcn. Das wisse jeder Pole, und auch die Welt müsse cs wissen. Sechs Provinzen an einem Tage beseht Salamanca, 30. März Im Laufe des Mittwochs besetzten die nationalen Truppen, wie der Heeresbericht meldet, im ganzen sechs Provinzen mit ihren Städten und Hauptstädten, und zwar Cuenca, Guadalajara, Valencia, Ciudad Real, Iaen und Alba- cete. Das Gebiet rings um Madrid wurde gesäubert. An asten Abschnitten ergaben sich di« roten Milizen kampslos den vor marschierenden Nationalen. Auf nationalen Flugplätzen trasen insgesamt 44 rot« Flugzeuge «in, dl« sich Franco Übergaben. o Luis Alanen de la Laika Aldllgeudernem In Madrid Burgos, 30. März Staatschef Generalissimus Franco ernannte Luis Alarcon de la Lastra zum Ztvilgouverneur von Madrid. Alarcon de la Lastra ivar während des Krieges Artillerie major an der Madridfront, ivo er sich mehrfach auszeichncte. Früher war er mehrmals Abgeordneter. Gleichzeitig ernannte Franco Zivilgouverncure für die meisten Provinzhauptstädte iin bisherigen roten Gebiet, so in Iaen, Ciudad Real, Almeria. In Valencia wurden mehrere Mitglieder des einstigen roten „Verteidigungsrates" verhaftet. Englands „neuer Kurs" National« Konzentration ohne Chamberlain? — Mehralß Konsultationen. Als der britische Lrstminister Neville Chamberlain den versuch unternahm, das Steuer seines politischen Kurses herumzuwerfen, mutzte er mit der Gefahr rechnen, datz fene politischen Strömungen, denen er sich in seiner ver änderten autzenpolitischen Richtung anzubequemen suchte, sehr bald den Ruf nach einem neuen Steuermann erschallen lassen wllrden. So ist es in der Tat auch gekommen. Kaum hat Chamberlain die Politik seiner innerpolitijchen Gegner begonnen, da verlangt man schon diese Politik in einem Kabinett der „nationalen Konzentration" weiterzuver folgen. Indem man aber die einzelnen Partner einer neuen Regierungskoalition aufzählt, wird auch klar, datz die jetzt außerhalb der Regierung stehenden Oppositionskräste nicht gewillt sind, sich einem Kabinett unter Chamberlains Füh rung einzufiigen. Die Idee einer solchen erweiterten Koa litionsregierung geht aber gar nicht von der Opposition aus, sondern die geschäftigen Männer um Churchill, Eden und Duff Cooper haben sie lanziert, also Männer der Par tei Chamberlains, wenn auch eine ständige stille Opposition innerhalb der Regierungspartei! Es ist sehr wahrscheinlich, datz dem einen oder anderen dieser Cliquen von vornherein der Plan vorgeschwebt hat, auf diese Weise den Minister. Präsidenten „auszuheben". Es gibt auch in der Politik ein Gesetz des Hebels. Findet man im eigenen Parteib<reich nicht den Stützpunkt, um den Hebel anzusetzen, sucht man sich ihn außerhalb der eigenen Partei. Aber.im Grunde ist es sogar gleichgültig, ob die Erfinder des Kabinetts der nationalen Konzentration beabsichtigen, Chamberlain auf Umwegen zu stürzen. Fest steht nur, datz die Kurs schwenkung des Premiers jenen Kampf gegen ihn wenn auch nicht auslöste, so doch verstärkte! Der Vorgang ist wieder einmal sehr lehrreich. Er zeigt die Unbeständigkeit und Unberechenbarkeit des poli tischen Kräftegesetzes in der parlamentarischen Demokratie. Chamberlain ist sich vielleicht heute schon klar, datz er mit der Friedenspolitik von München nur stehen konnte, datz aber eine Kursänderung Kräfte und Strömungen auslöjen mutz, die ihn mit fort tragen. Es kommt natürlich auch noch ein anderes hinzu. Das peinlich magere Ergebnis der britischen Rundfrage an elf Staaten, wie sie sich zu einer Erklärung gegenüber Deutschland stellen wllrden, hat be kanntlich den Erfolg aehabt, datz nur Frankreich und So wjetruhland zugesagt haben, wobei man die Reservationen der Sowjetunion noch nicht einmal kennt. Chamberlain sucht offenbar jetzt die Verhandlungen mit Frankreich und Sowjetrutzland auf den Boden stärkerer Verpflichtungen zu stellen. Er hat im Unterhaus« dem Oppositionsführer Green- wood auf eine Ergänzungsfrage bestätigt, datz die Verhand lungen mit Frankreich und Sowjetrutzland „bedeutend" über den Rahmen von reinen Konsultationen hinausgehen. Mit diesen geheimnisvollen Andeutungen konnte er sich gegenüber der Opposition und der Opposition in den eige nen Reihen eine außenpolitische Debatte in diesem Stadium ersparen. Gleichzeitig sollte mit dieser vieldeutigen Wen dung wohl auch der Mißerfolg der erst so groß angelegten Aktion verschleiert werden. Eines Tages wird über jene vertraulichen Verhandlun gen mit „anderen Mächten" Herr Chamberlain sprechen müssen oder aber die Tatsachen werden für sich selber reden. Wenn seine Morts einen Sinn haben sollen, so kann es doch nur der sein, daß man die britische Politik auf Militär allianzen einstellen will. Damit würde England in seiner Außenpolitik jene Wege beschreiten, die man in der ganzen Nachkriegszeit von Downing Street aus als verhängnisvoll und abwegig bezeichnete. Die Dingo liegen ja nun auch nicht so, datz die „anderen Mächte" nur darauf brennen, England ihre militärischen Machtinstrumente für eine Einkreisungs politik unbesehen zur Verfügung zu stellen, sondern die Ver handlungspartner, werden wohl auch allerlei konkret» Wünsche und Forderungen an Großbritannien haben. Man braucht nur die französische Presse in diesen Tagen aufmerk- -sam zu lesen, um überall aus die tiefe Enttäuschung Frank reichs zu stoßen, daß England noch immer zögert, di« allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Man registriert dort ironisch die Bestrebungen, allgemeine Stammrollen aufzu stellen und durch ekne zwangsmätzige Uebungsvslicht der Jugend von 18 Jahren die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht gewissermaßen zu umgehen. Die französische Presse legt sich auch keinerlei Zwang an über die tief gehenden Meinungsverschiedenheiten, mit denen England, ja sogar die Negierung Chamberlain der Einführung der Wehrpflicht gegenüberstehen, zu schreiben. Ma» kann da lesen, daß Sir John Simon schon einmal wegen der Wehr- pslichtfrago aus einem Kabinett ausschied, und daß Sir Samuel Hoare ebenfalls ein Gegner der allgemeinen Dienst pflicht ist. In der Tat würde dis Dienstvflichtsrage Ens.i.'.nd
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