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Sächsische Elbzeitung : 28.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190805285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19080528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19080528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-28
- Monat1908-05
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.05.1908
- Autor
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Fernsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donner«, tag und Sonnabend. Die Ausgabe deS VlatteS erfolgt Lag« vorher nachm. 4 Uhr. Abonnement« Prei« viertel jährlich 1 M. 60 Pfg., »wei- monatlich 1 Mk., einmonat- ltch 60 Pfg. Einzelne Nummern IO Pf, Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehnien stet» Bestellungen auf die .Sächsische Elbzeitung" an. iiUsiße MMH. Amtsblatt sk kr NiizWt SMnicht, MM ßWMmt md tn Stedlni r« smit sil in MtMicknt zi HiWii. Mit „Illuftriert. «onuta«»»latt". Mit Humor. Beilage „Geifeu»lasen". Mit „««»»Wirtschaft!. Beilag«". Tel.: Adr.-Elbzellung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d.Bl. von groher Wirkung, sind Montag«, MittwochSundFreitag« bi« spätesten« vormittag« S Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzell« oder deren Raum 16 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft.) „Eingesandt" unterm Strich SO Pf. die Zeile. Bet Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten. Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße IS4, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureau« von Haasenstein L Vogler, Invalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: S. L. Daube L To. Mi. 52. Jahrgang. Schandau, Donnerstag, den 28. Mai 1908. Amtlicher Teil Für den Friedcnsrichterbezirk Hohnstein mit Waitzdorf und Goßdorf ist auf die Zeit vom 1. bis 15. Juni dieses Jahres Herr Friedensrichter Schaar- schnch-Firkler in Porschdorf zum Stellvertreter bestellt. Schandau, den 26. Mai 1908. Königliches Amtsgericht Meviston der Lohnfuhrwerke! Die Revision der hiesigen Lohnfuhrwcrke soll Montag, den 1. Juni a. c. früh 7 Uhr auf dem Marktplätze stattsinden. Die Besitzer haben sich zu dieser Revision mit ihren sämtlichen dem Lohn- fuhrwerksgewerbe dienenden Wagen und deren Bespannung pünktlich einzusinden. Nicht« oder nichtpünktliches Erscheinen wird mit Geldstrafe bis zu 10 Mark oder entsprechende Haftstrafe geahndet. Schandau, am 27. Mat 1908. Der Stadtrat. vr. Voigt, Bürgermeister. Wichtfeuerwehr-Aeöung. Freitag, den 2». Mai 1W8, abends 8 Uhr soll eine Uebung der hiesigen Pflichtfcucrwehr stattsinden. Die Mitglieder derselben werden hiermit aufgefordert, sich zu der obenan« gegebenen Zeit im Neuparkgrundstücke Hinterm Bade pünktlich zu versammeln. Die Binden sind anzulcgcn. Hydrantenabtcilung stellt in Mertigs Grundstück. Schandau, am 25. Mai 1908. Der Stadtrat. vr. Voigt, Bürgermeister. Die in städtischem Besitze befindliche Volksbücherei wird dem Publikum zur fleißigen Benutzung empfohlen. Die Ausgabe der Bücher erfolgt an den Freitagen jeder Woche nach mittags zwischen 4 und 5 Uhr im neueren Schulgebäude, 1. Etage, durch Herrn Lehrer Sommer. Der Ausschuß für Verwaltung der Volksbücherei. Vs«. Voigt, Bürgermeister. «S Wimmerfstzvi. 8» Was der Himmel, die ewige Heimat der Seele, ist und wo er ist, wissen wir nicht, wir haben keine Coelographie von ihm, aber wir wissen so gewiß, daß es einen Himmel gibt, wie wir wissen, das es eine Erde gibt. Neber unseren Häuptern leuchten Tag und Nacht Sonne und Mond und die Millionen Sterne, ans denen sicherlich ebenso Leben herrscht in seiner Art, wie auf'Erden. In meines Vaters Hanse sind viele Wohnungen, sagt Christus tröstend zu seinen Jüngern, wo sie eine neue Stätte ihres Seins finden werden. Wo Licht waltet, herrscht auch Leben — beide sind ursächlich mit einander verbunden, und von Licht ist der Himmel durchflutet. Wir leben auf Erden von seinem Lichte; das Himmelslicht ist die wahre Quelle unseres Lebens; wo die Geschöpfe der Erde — sei es Pflanze oder Tier oder Mensch — von dem Lichte der Sonne abgeschlossen werden, müssen sic verderben; sie können ohne das Himmelslicht nicht sein, und die Himmelskräfte tragen unsere Erde wie ans unsichtbaren Mutterarmen. Wohin wir blicken, sind die unsichtbaren hinter und in den körperhaften Dingen wirkenden Kräfte die Grundbedingungen ihres Daseins. Deshalb ist es so falsch und verkehrt, die un sichtbare Welt zu leugnen und die sichtbare, körperl ch greifbare allein gelten zu lassen, denn sie rnht ganz auf der unsichtbaren Welt, ist ihr Geschöpf, wird von ihr erhalten und immer wieder erneuert, wenn der zeitliche Körper verfällt. Er allein ist sterblich und verweslich; aber das in ihm wirkende Unsichtbare ist das bleibende, wahrhaft lebendige und immer wieder Neues bildende Wesen. Ohne die Welt des Unsichtbaren wäre die Welt des Sichtbaren, Körperlichen nicht denkbar — das gilt auch von dem Menschen, diesem Mikrokosmus, dieser Welt im Kleinen. Die unsichtbare Seele ist seine Lebensmacht, und der in ihr waltende, unsichtbare, denkende und wollende Geist ist der Regent in dieser Welt im Kleinen uno unser ganzes Kulturleben in seinen sozialen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und Kunstbeziehungeu wird von der unsichtbaren Welt des Geistes, des menschlichen Denkens und Wollens durchdrungen, immer neugestaltet und weiter entwickelt — indem der Geist auch das in seinen festen Grenzen ein geschlossene Naturgesetz beherrscht und zu neuen Verbindungen benutzt. Die Natur allein könnte keine Kultur hervorbrtngen: das vermag allein der Mensch, aber auch er nicht mit dem in ihm waltenden Naturgesetz, sondern mit dem über die Natnr herrschenden Willensstärken Geiste, dem eine relative Schöpferkraft inncwohnt. Darin erweist sich seine eigenarlige Verschiedenheit von allen anderen Geschöpfen nnd seine Ebenbildlichkeit mit Gott, dem Schöpfer und Erbalter aller Dinge. Wie die Kulturwelt auf die schöpferische, willensstarke Intelligenz des menschlichen Geistes hinweist, so weist die Welt mit ihrer großen Mannigfaltig keit von Geschöpfen, Kräften und Gesetzen auf die allmächtige Weltintelligenz Gottes hin, ohne die sie ebensowenig denkbar ist, wie die Kultur ohne den schöpferischen menschlichen Geist. In dieser Ebenbildlichkeit des menschlichen Geistes mit Gott ist es begründet, daß der Mensch sich im tiefsten Innern mit unwiderstehlicher Kraft hingezogen fühlt zu Gott und er in der Gemeinschaft mit ihm das Ziel, die Erfüllung und Vollendung seines eigenen Wesens erkennt. Die Natur mit ihren Körpern und Kräften benutzen wir, mit ihr arbeiten wir, und ihrer freuen wir uns, aber in ihr ist nicht die Heimat unserer Seele, in ihr wollen wir nicht anfaehen, in ihr liegt nicht das Ziel unseres Strebens und der Vollendung unserer Persönlichkeit: alles in uns drängt über sie hinaus, nach oben nach dem Himmel, nach Gott. In der Gemeinschaft mit Gott haben wir das Ziel unseres Lebens und Strebens. Wie die Pflanze zum Lichte emporwächst und in ihm ihre Blüten und Früchte, den Zweck ihres Daseins, entfaltet, so drängt auch den Menschen ein unwiderstehlicher Drang nach oben, nach dem Licht der Gottesgemeinschaft, in welchem er sein Wesen entfaltet, Blüten und Früchte bringt und erst ein wahrer Mensch wird. Alle Erziehung muß darum oarauf gerichtet sein, dem Menschen die Entwicklung seines Wesens nach oben zur Ge meinschaft mit Gott frei zu halten, sie vor Hindernissen zu schützen und sie in ihrem sittlichen Wachstum zu stärken. „Schickt das Herze da hinein, wo ihr ewig wünscht zu sein". Freuen wir uns, daß uns durch die Himmelfahrt Christi die Gewißheit des Himmels als die Heimat der Seele gegeben ist. Lenken wir unsere Augen und unsere Seele zum Himmel, halten wir sie seinem Gotteslichte offen, wie die Blumen ihre Kelche dem Sonnenlicht, dann werden wir zu ge sunden, frohen, freien Gottesmenschen. —barth. AUW m SlhMÜm UmWgM.') Von Johannes Hartmann. Der Frühling ist wieder ins Land gezogen. Mit Vogelsang und Blumenfüllc lockt er den Wanderer hinaus und weckt in ihm inniges Interesse an der Pflanzenwelt, die nach rauher Winterzcit so schnell empor gewachsen ist. Gerade weil wir so lange kein frisches Grün und keine Blumen im Freien sahen, so ist zu keiner Zeit das Streben, sich der Pflanzenwelt zu erfreuen, sie kennen zu lernen, so allgemein wie im Frühling. So mögen denn die nachfolgenden Zeilen diesem Verlangen ein wenig Rechnung tragen und an der Hand einer Wanderung durch den Schandauer Pflanzcngarten des Gebirgsvereins über die Blumen des Frühlings plaudern, vor allem über die der einheimischen Fluren und Wälder, dann aber auch über einige anderer Länder und Erdteile. Der Frühling ist verheißungsvoll im Schandauer Pflanzengarten eingezogen. Trotz der vielen Neupflanz ungen, die natürlich im ersten Winter am empfindlichsten sind, haben wir fast nirgends Verluste zu beklagen, und staunend lüfteten wir die Winterdccke von leicht erfrieren den Gehölzen, wie der Himalaya-Ceder oder der Ja panischen Crpptomerta, und fanden sie freudig grün vor. Wenn wir uns am Eingänge des Gartens links wenden, so stehen wir vor der „Felstrtft", deren sonnen liebende Pflanzen meist farbenprächtig den Sommer *) Abaedruckt aus „lieber Berg und Thal" mit Genehmigung -er Redaktion, schmücken. Jetzt erblicken wir zwei niedrige Kräuter in leuchtendem Gelb erblühen, das Frühlings-Fingerkraut, das unsere einheimischen Grastriften ziert, und das Felsen- Steinkraut in gleicher Schönheit, wie es die Felsritzen der nordböhmischen Phonolithberge schmückt, oder als Seltenheit in Sachsen auf den Meißner Elbhöhen vor kommt. Weiß und gelb sind ja überhaupt die bevorzugten Farben der Frühlingsblumen. Helle leuchtende Farben sollen der aus dem Taumel des Winterschlafs erwachten Jnsektenwelt entgegentrcten, sie zum Besuch der Blüten und damit deren Befruchtung einladcn. Die Gräser freilich, von denen das blaue GtlzgraS auf der Trift erblüht, und die Kätzchenträger haben es nicht notwendig, so leuchtende Blütenfarbcn zur Schau zu tragen. Ihnen verweht der Wind die zahllosen Pollenkörner und bringt sie auf die Narben anderer Blüten. Noch andere gelbe Blüten säumen den Stand der Trift, die eine der beiden heimischen Himmelschlüssel mit großen weißlich-grünen Kelchen. Das freudige Grün der Traubenkirsche und des Spitzahorns vermittelt den Uebergang zum „Niederen Berg- und Auwald". An seinem Rande finden wir zwei bekannte herrliche Frühlingspflanzen, das Wintergrün, ein Hahnenfußgewächs, das schon Anfang März seine goldgelben Blüten öffnet, und den Märzenbecher mit seinen weißen gclbbezipfelten Glocken. Tiefer im Schatten des Waldes finden wir zwei üppig grün sprossende Ge wächse eben Knospen treibend, den Aronstab und den Bärenlauch, beides Charakterpflanzen der Leipziger Au wälder, von denen letzterer dort im Nosental durch seinen Knoblauchgcruch so lästig wurde, daß man ihm mit eigens dazu konstruirten Spaten zu Leibe gehen mußte. In der Umgegend von Dresden hingegen sind beide recht seltene Pflanzen. — Zwischen den Wurzelsparren eines Baumstumpfes hat der Sauerklee einen passenden Standort und öffnet seine kleinen weißen Blüten, faltet aber bald seine dreiteiligen Blättchen zur „Schlafstellung", wenn Regenwolken die Sonne verdunkeln. Unter einer Buche finden wir die Zahnwurz blühen, und etwas abseits das Bingelkraut mit unscheinbar grün lichen Blüten. Dafür winken uns aus dem „lichten Hain" die all bekannten Frühlingsblumen der Gebüsche, die weißen Anemonen, der rote Lerchensporn und die rot erblühenden sich bald blau färbenden Lungenkräuter. Die letzten lichtblauen Sterne des Leberblümchens leuchten uns ent gegen, und Veilchen erblühen am Rande der „Gebüsch trift", auf der die Kuhschellen mit als die schönsten Blüten des heimischen Frühlings prangen. Doch nun wollen wir der „Wiese" einen Besuch abstatten. Das Alpentäschelkraut blüht dort, eine Cha rakterpflanze der ErzgebirgSwiescn und der Sächsischen Schweiz, selten schon in der Lausitz und im Vogtlande. Hier finden wir die andere einheimische Primelart, mehr schwefelgelb als ihre Schwester der Grastrtften. Schnee glöckchen in verstreuten Gruppen sind im Verblühen, aber eine kleine blaue Scilla, die als Seltenheit auf den Elbwiesen von Pirna bis Meißen sich findet, ist eben erblüht, und Arabis Halleri L., ganz charakteristisch slH
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