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Sächsische Dorfzeitung : 24.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-187209241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18720924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18720924
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-24
- Monat1872-09
- Jahr1872
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 24.09.1872
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24. September 1872 Dienstag, Sächsische DsrsMmK Berontwortllcher Redatteur m>d Verl«,«: -errman« Müler tu Dretden. s 7L Gexftavt- vre-de«, in der Expedi tion, kl. Meißn. Gasse Nr. 3, , -u haben. stehenden Worten sich offen hielt, veranlaßte den Reichskanzler, den bischöflichen Gehorsam auf die Probe zu stellen. Fürst Bismarck schrieb deshalb unterm 9. September an Herrn von Krementz: er könne als amtlicher Rathgeber des Kaisers den persönlichen Empfang des Bischofs erst dann mit der Würde der Krone verträglich halten, wenn jeder Zweifel gehoben sei, daß der Bischof die Autorität der Landesgesetze unbedingt und vollständig anerkenne. Der Bischofhabegegendie Landes- gesetzt gefehlt durch die öffentliche Verhängung,der großen Exkommunikation gegen preußische Unterthanen ohne Vorwiffen der Regierung. Diese Lhatsache müsse der Bischof dem Landesherrn gegenüber anerkennen, alsdann sei jede Schwierigkeit gegen den Empfang gehoben. — Der Bischof gab die geforderte Erklärung nicht ab und deshalb mußte er der Marienburger Feier fern bleiben. Der kleine Ermländer lebt also mit der Regierung nach wie vor auf gespanntem Fuß weiter und man kann eS nur sehr erklärlich finden, wenn die „National- Zeitung" die Frage aufrvirft: wie kommt eS, daß eS unS auf- erlegt ist, am frischen Haff einen römischen Bischof zu beherbergen? DaS genannte Blatt sagt dann weiter: ES ist leider eine Tbat- sache, daß nur die deutsche Regierung und daß nur die evangelische Kirchengesellschaft duldsam ist, während die Polen und <ie römischen Priester fast durchweg das Gegentheil davon gewesen sind. Die Unduldsamkeit, welche die Polen und die Römischen noch während Greist vierteljährlich 1b Ngr. Zu beziehen durch 4 alle kais. Post- ' Anstalten. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Inseratenpreis: Für dm Raum rtnrr -rspaltmm Selle lj Ngr. Unter .Eingesandt" s Rgr. Unsere geehrten Abonnenten ersuchen wir, die Pränumeration auf das IV. Quartal 1872 der Sächsischen Dorfzeitung gefälligst recht frühzeitig bei den betreffenden Postanstalten besorgen zu wollen, da mit in der pünktlichen Lieferung der Zeitung leim Unter brechung eintrttt. ' Die Verlags-Expedition. strebt werden möge. DaS klingt zwar recht schön, aber praktische Erfolge darf man nicht erwarten. Auseinandersetzungen mit der anglikanischen, russischen, armenischen Kirche können zu Nichts führen. Man möge bedenken, daß wer zu viel umspannt, nickt- ergreift. Vielleicht kann der AltkatholiziSmuS eine Wiederver einigung mit der kleinen sogenannten Kirche von Utrecht erzielen, worauf man auch besonders lossteuert, aber Verhandlungen mit anderen Kirchen werden zu keinem Resultate führen, sondern im Sande verlaufen. Weit wichtiger als diese ganze altkatholische Bewegung ist für un- das Vorgehen der deutschen Reichsregierung gegen den UltramontanismuS. Und da wir diesem Vorgehen eine entschie den größere Bedeutung beilegen, nehmen wir von dem Brief wechsel Akt, welcher in jüngster Zeit zwischen der Reichsregierung und dem Bischof von Ermland geführt und erst in diesen Tagen der Oeffentlichkeit übergeben wurde. Der Bischof stellte unterm 22. August bei dem Kaiser die Anfrage über seine Lheilnahme an der Feier in Marienburg. Der Bescheid des KanerS forderte den Bischof auf, rückhalt-loS zu erklären, daß er gewillt sei, den Staatsgesetzen in vollem Umfange Genüge zu leisten. Die Antwort deS Bischofs an den Kaiser vom 5. Sept, erklärt: er erkenne die volle Souveränetät der weltlichen Obrigkeit auf staatlichem Gebiete an, er erkenne eine andere Souveränetät auf diesem Gebiete nicht an; er werde demgemäß die Pflicht, den StaatSgesetzen in vollem Umfange zu gehorchen, treu erfülle». Andererseits bekenne er, daß ihm in Sacken des Glauben- und für die Wege des ewigen Heiles Gottes Offenbarung und Gesetz al- alleinige, unumstößliche Norm gelten und daß er sich hierin der Offenbarung deS Herrn Jesu Christi und der Autorität der von ihm gestifteten Kirche ebenfalls rückhaltlos unterwerfe. — Diese Hinterthür, welche offenbar der Bischof in vor Politische Weltschau. Deutsches Reich. Da unsere Zeitung im Kampfe der Geister, der die Gegenwart charakterifirt, stets auf Sette deS Fortschritts steht, so läge uns heute eigentlich die PflA ob, über den am 20. d. M. in Köln zusammengetretenen Altkatho- liken-Kongreß ausfahrlich zu berichten. Allein wir sind ehr lich genug, offen zu bekennen, daß wir aus zweifachen Gründen davon absehen. Einmal hat das KomitS für gut befunden, die »olle Oeffentlichkeit von den Sitzungen auszuschließen; jedoch «klärt »S sich bereit, gegen Einsendung von 15 Thalern Be richte über dir Sitzungen liefern zu wollen. Mit dieser künst lichen Oeffentlichkeit — sagt die Frankfurter Zeitung, der wir unS in dieser Beziehung vollständig anschließen — kann eS nur auf Täuschung abgesehen sein. Das Komüe scheut die wirkliche Oeffentlichkeit, deshalb verbirgt eS die Verhandlungen deS Kon gresses in die Heimlichkeit. Es möchte aber doch die Bortheile der Oeffentlichkeit genießen; daher will eS Dasjenige, waS ihm paffend und nützlich erscheint, auS dem Dunkel hervorziehen und an den Markt deS Lebens bringen lassen. Eine Verdunkelung deS wahren und wirklichen Sachverhalts ist die nothwendige Konsequenz dieses Verfahrens, wozu wir keine hilfreiche Hand leisten wollen. — Sodann halten wir die altkatholische Be wegung unseren Lesern gegenüber von nur untergeordneter Wich tigkeit. Sachsen ist ein durch und durch protestantisches Land, welches von dieser Bewegung fast gar nicht berührt wird. Und wenn auch der bekannte Konvertit Graf Schönburg sich an die Spitze deS deutschen AdelS stellt, der dem Feldprobst Nams- zanowSki eine Zustimmungs-Adresse widmet, so macht bekanntlich eine Schwalbe noch lange keinen Sommer. AuS diesen beiden Gründen beschränken wir unS auf Fol gende». Dem Kongreß lag eine Reihe von Anträgen vor, welche, von der Voraussetzung ausgehend, daß mehrere Regierungen den vatikanischen Dekreten vom 18. Juli 1870 jede rechtliche Wir kung abgesprochen haben, diese Regierungen ausfordern, die »u wählenden altkatholischen Bischöfe und Pfarrer anzuerkennen und mit denselben Befugnissen und Rechten auözustatten, welche bisher die katholischen Bischöfe und Pfarrer auSgeübt haben. Diesm und ähnlichen Anträgen hat der Kongreß seine Zustim- mung gegeben; auch that er insofern einen Schritt vorwärts, als er die früher von Döllinger bekämpfte Gründung altkatho- beschloß. Von der theologischen Kommission waren noch eine Menge anderer Anträge gestellt, ». B die Ein- b" Li,."»", d" Hell'genverehrung u. s. w. betreffend. Wüd?!««i^ dem Wunsche Ausdruck, daß eine "7 «laubensgenossenschast.n er- Vimlnddreißtgster Jahrgang. M Luartat.
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