Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188303029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-02
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«erU»,Lre»be». e,»»»r«t« Numm. IO PI«e. «>nn?!»nd>«r'viL- «. I «l „ kdte« «ilcri»» mach Ncki »ie »! alq» vcrdinLltch ««iw»«n »ür un« nein»«» «n: Di« «nnonrni-Rureaur».»«««»»- «iei» » >»,««») - «»»*>1 L«««> - »au»« »«»«» z,»all»«u»a»l^ - , «aN»—»«««; - ». ««»— m»rlch! - »«». «>-» In via,d«dur,: — St. «««» ck S». in Halle: — «»««er m Hamdura. HageSkatt für Politik, UutkrIiaUnnci.GtschLstsverktI,r. Lörstlibkricht, Fremdenliste. rtNtf»rtchA»»»r« Nr. LL und »»». Inserate weiden Martenlieat« 4L d>» Nachm. » Ulli inacnommen, San»«»,» bi»Mitta«»>»IU>r. An Reuliadt nur an Wochentagen: »r. Sloliergaile Nr. ll biONichin. »Uhr. — Die einspattige Pe»t,eile kostet I» Pj. Bna-Iand« die geile NO Pf. Sine Baromie für da» nichk- tägtge Erscheinen der Inserate wtrdatchi ,e,ede». VudwLllige Annoncen- Auslräg« inlerircn wir nur gegen Prä«»- meran»,.zahlu», durch «rief. marken °d«> P°ste«n,ai>iung. Acht Silben kosten >5- Pig. Inserate fllr die Montags-Nummer oder nach einem gestlage diePeliucilc 2V Ps. s All« »Nil ktzblWtz v50Lr HeLtseLsI, killiütre^lr. 26. ll. !> varok mein, tllMrie» ?null« »I» Dadnststnotler dewarx« Ink all» vir il lioouosniion tirboitvn in <ior Datmtaestail, »nk 8a» 6»»i»»«n>>»N»«ts; aatiir- !; liest«» Xiuuiostnn, evn»»«e I'a»»«n, »alin« k»i>»»>UllNjr ,u>6 mä'Mia« Prot»» «lack I üruniistaeiinguag. td«por»tur«o tlstorar U«dii»» keonrxo iek in vomgau Stuaiisa. ILvutv krossv Kössvgöl-AusstkIIung Ostr»Hlr. s» (Sied« Lsits 8.) vom L. dl» k. LlLrr. (Sioks Loito 8.) LotrS« 30 ?f., Linckor IS kü I-ooso ä 1A. an ckor Los«». Ato Wir. Kebloss-Ktr. 12,1. jLststorssunxs mrä Vonvortbuno von < rnlout«» im In- unst ^uslstnäo. ! Rvxiklnnimr von raki-IItmnl lteit n. ' Austerveliut/. Dskorovron erster Firmen. krostpolito xmtis unä franlco. rndrik-LtLdUssomsot «ü»k»vliär not vIvSLNtor LiLS«r-ü»räorodo rm Llsxnvasr kMpsolw in olocmntostox I'aqoo rn djllikskitsn Lroivon d>UIi^»l»r«i.^»LU>ko uncl kür Lnakon dis ^6 ckakre. Itvlleninttntvl 5ür MZotroq bist 10 ckabro. Nk. 61. 28. Jahrgang. Auflage: 38.000 Srpl. M i , , ——W- Lrrantworilicher Medacleur siir PvlttsschtS vr. Emil vi»rey tu Dresden. In ermüdender Breite schleppen sich die Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses über das KultuSbrchget hin. Dem konservativen Minister vr. v. Goßlcr erwächst jeden Tag die Ausgabe, seine Amtsführung gegen den Ansturm hochkirckstichcr Eiferer zu vertlicidigen. Bald ist cs die Freiheit der Wissenschaft, bald die Simultanschulc, zu deren Unterwühlung lutherische wie katholische Orthodoxe ihre Minengänge treiben. Eine Gefahr für die freie Forschung auf den deutsche» Hochschulen erwächst hieraus nicht. Niemand wird gcsühlörohc Ausdrücke, wie die Bezeichnung dcS Weibes als „menslylickien Muttcrthiereö" durch darministischc Professoren als besondere Blütben der freien Wissenschaft g«lten lassen; aber die Abstammungslehre DarwinS selbst aus vcnHörsälcn der deutschen Universitäten zu verbannen, dam ist auch der knöchernste Arm der Theologie nicht stark genug. Von der Wissenschaft gilt auch heute noch das unsterbliche Wort Galilci's: „Und sie bewegt sich doch!" Ter langsame Gang der preußischen Budgetdebatten läßt vorauSsehcn, daß der Landtag bis zu Ostern ivcnig mehr als den Staatshaushalt erledigen wird. Dann erscheint abermals der deutsche Reichstag auf der politischen Schaubühne. Zur Bekämpfung der Landplage des VagabondcnthumS hat man in den verschiedenen Staaten Deutschlands Verschiedenerlei in Angriff genommen. Die Statistik hat ergeben, daß aus unseren Landstraßen ein Heer von etwa 200,000 Beschäftigungslosen fechtend umbcrzicht. Der Kern dieser Armee stammt noch aus den Zeiten der Gründerperiode und des daraus folgenden Krachs. Damals wurden ungezählte Tausende von ihren natürlichen Beschäftigungen gewaltsam durch die Aussicht auf höheren Lohn hcrauSgeriffcn und nachher, als der Umschwung eingetreten war, erbarmungslos ausö Pflaster geworfen. Sie fanden ihre früheren Stellen beseht und da sie ohnehin an geringere Arbeit und reichlichere Genüsse gewöhnt waren, zogen Diele es vor, mit dem oft einträglicheren Bettel sich ihren bequemem Lebensunterhalt zu verschaffen. Sie haben daS Arbeiten v-rlernt. Als ein recht wirksame? Mittel, sich der Belästigung dieser Landstreicher zu erwehren und sie selbst zugleich zu nützlichen Mitglicdem der menschlichen Gesellschaft wieder zu machen, hat man nun allseitig erkannt, daß man ihnen kein Haares Geld, sondern nur eine Wegzehrung verabreicht. Noch praktischer hat man in Westfalen das Ding angegriffen. In der Gegend von Bielefeld wurde eine Arbeiter-Kolonie „WilhelmSdorf" inS Leben gerufen die ihre Insassen tbeilS mit der Uebcrwachung öder Landstriche» IbcilS mit nützlichen Hausarbeiten beschäftigt. Die Kolonie WilhelmSdorf hat dabei so glänzende Erfolge erzielt, daß man an verschiedenen Stellen ihr Beispiel r-achcibn't. Die Stadt Herford hat für den Monat Januar eine Drittel-Monatsrate der Klaffen- und Einkommensteuer extra erhoben und eine Herberge nach folgendem Grundsatz eingerichtet: Die zure.senden Wanderburschen erhalten in der Herberge zunächst Nach Weisung darüber, ob für ihr Handwerk in der Stadt selbst ArbeitS kräftc gesucht werden. Erst wenn sie an diesen Stellen keine Arbeit erhalten haben oder überhaupt keine in der Herberge angcmeldet ist, so gewährt ihnen die letztere, falls sie Vormittags ankommen, Mittagessen, sallS sie Nachmittags eintreffen Abendessen, Nacht quartier und Frühstück, niemals aber baar Geld oder gar Spiri- tuoicn. In der Stadtherberge soll ferner eine sofort erlernbare Arbeit cingcführt werden, welcher jeder verpflegte Handwcrkübursche für Rechnung der Armenkommisflon sich zu widmen hat. Täglich zweimal revidirt die Polizei die Herberge, geee Woche einmal wird in den örtlichen Anzeigcblättern diese Einrichtung in Kürze wieder bekannt gemacht und alle Tage das Publikum ausgcsordert, Land streichern nichts zu geben. Ferner hat die Provinz Hannover eben- salls beschlossen, eine Arbeitcrkolonic nach dem Muster von WiihelmS- dorf in der Gegend von Gifhorn zu errichten. Nördlich von Gifhorn dehnen sich große Moore auS, die in Aullurzustand überzusübren eine schon in Schleswig-Holstein bewährte Art der Beschäftigung von Landstreichern ist. Auch die preußische Provinz Sachsen folgt dem gegebenen Beispiele. Hier liegen aber die Verhältnisse insofern ungünstiger, als daselbst unangebautc Landflächen eine große Selten heit sind. Dasselbe gilt natürlich in noch viel höherem Grade von dem dichtbevölkerten Königreich Sachsen. Uniso dringlicher erscheint cs in solchen Gegenden, wenn in den Städten wenigstens das von der Stadt Herford eingerichtete Hcrberg^wescn Nachahmung findet. Im österreichischen ReichSrath zu Wien hat die große Rede schlacht über daS Staatsbudget begonnen. Seit Jahren vermochte kein österreichischer Finanzmimster ein, äußerlich betrachtet, verbält- nißmäßig so befriedigendes Budget vorzulegcn, wie diesmal. In einem Reiche, in welchem das Defizit zu einer dauernden StaatS- einrichlung geworden ist, welche alle wechselnden Ministerium über lebt. hat man alle Ursache» einen Rückgang dcS Defizits von 5l Millionen Gulden auf 32 als einen beträchtlichen Fortschritt anzusehcn. Auch die vorgescklagcnen Deckungsmittel können den! verhältnißmäßig günstigen Eindruck nur verstärken. Nur die Hälfte! des Fehlbedarfs will der Finanzminister durch weiteres Schulden«! machen (Begebung von papierner Notenrente) decken, für die andere ! Hälfte hofft er in den vermehrten Kassenbeständen genügende Baar-! mittel vorzufinden. WaS bewirkte aber diese relative Besserung der i Finanzen? Nur die außerordentliche Erhökung der Steuern. So-! wohl die direkten, als die indirekten Steuern erfuhren eine namhafte! Steigerung, und wenn der Minister auf gestillte Kaffen rechnet, so' hofft er namentlich, daß der Petroleum- und Aaffeezöll steigende Erträgnisse den Staatskassen zuführen werden. Möge er sich nur nicht in dieser Erwartung täuschen! Denn allgemach gelangt Oester reich an daS Versiegen der Steuerkraft seiner Bürger. In keinem > Aussichten fü- den 2 März: Nord, schwach, veränderlich, etwas Niederschlag Temperatur etwas kälter. Lande der Welt sind die Steuern so hochgeschraubt, wie in Oester reich. Zu einer Heranziehung der Börse für die StaatSbcdUrfinffc scheint man sich aber tn unserem Nachbarland« noch viel weniger entschließen zu können, als im deutschen Reich. Dort ist der Ein fluß der jüdischen.Hochfinanz noch weit fühlbarer als bei uns und speziell die Derfassungspaitci Oesterreichs unterscheidet sich von der deutschen Fortschrittspartei in ihrer Verquickung niit dem Börsen- tlmme nur zu ihren llngunstcn. Die Bcratbung dcS Staatshaus haltes iin Wiener Rcichsrathe betras aber weniger die eigentlichen Budgetfragen, sie gestaltete sich zu einem vehementen Angriff aus die Politik dcS Ministeriums Taaffe. Diesem wurde in flammenden Worten vorgeworfcn, daß es ein Unglück für Oesterreich sei, daß es zwar die Versöhnung der verschiedenen Nationalitäten anslrebc, thatsächlich aber zu einer Unterjochung des Tcutschtbums zu einer Slawinrung Oesterreichs führe. Der steirische Abg. v. Earncri führte auS, daß der alte österreichische StaatSgedanke abhanden gekommen, sein Charakter prcisgcgeben sel; aber cS leuchte in der Nacht, die sich Uber Oesterreich gebreitet, ein Hoffnungsstern. Den Deutschen seien die Augen aufgegangcn, ihr Gewissen sei erwachtund dem loyalsten Stamme Oesterreichs sei endlich, da er sich in seiner Existenz bedroht fühle, die Geduld ausgegangen, denn NllcS habe seine Grenzen. So viel Wahres auch in diesen Auslassungen steckt, unbegründet war jedoch auch das Sündenregister nicht, das der DersaffungSpartci von ihren slawisch-klerikalen Gegnern vorgchaltcn wurde. Diese habe in der langen Zeit ihrer Herrschaft die jetzige Finanzwirtbschaft und daS Defizit verschuldet, habe Banken und schwindelhafte Kredit- Institute hcrvorgerufcn, die am Wohlstände der Nation zehrten, habe an ihre Günstlinge aus Kosten des Staats die wcrthvollsten Konzessionen verschleudert und durch ihre Allianz mit dem Juden- thume das AuSsaugen Oesterreichs systematisch betrieben. Aus diese Anklagen blieben die Redner der DcrfassungS-Partei die Antwort schuldig. Einstweilen steht cS so ln Oesterreich, daß Czechen, Polen, Klerikale und Hochadel sich im Hasse gegen das Dcutschtbum überbictcn, daß eine in diesem Umfange noch nicht erlebte Slawislning Oesterreichs in, Zuge ist, weil die Vertreter deS DeutschtbumS durch ihre rühmlose Vergangenheit das Recht ver wirkt haben, die Interessen dieses DolksstammeS zu wahren, der wie kein anderer berufen ist, in dem vielsprachigen Kaiserstaatr die Führung zu überncbmen. ES zeigen sich zunächst nur wenige 8 arakterkopfe, wie Riiter von Schoenerer, Strudel und Fürnkranz, die gegen die Slawisirung und die Judaiflrung Oesterreichs daS Banner deS edlen DeutschtbumS entrosten. Neurste Telegramme der „Tre-dner Nachr " vom 1. März. Berlin TaSNbaeordnetrnhauö setzte die Berathung deS SchuietatS sort. Aust der Rechten wurden vielfach Beschwerden darüber laut, daß, obgleich dir Ecbuntertbänigkett nickst mehr bestehe, die Gutsbesitzer doch für ihre Gutecingescffen n auszukommen und so größere Lasten zu tragen hätten, als innen nach ihrer Steuer- samgkeit zukamen. Non der Linken wurde erwiedrrt, ob man vielleicht daran denke, die Erbunterthäniakeil wieder einzusühren. Darauf gab von Ouast (konservativ) im Namen der Überwiegenden Melirzalit seiner politischen Freunde die Erklärung ab, daß sie die Aushebung der Erbunterthänigkeit in Preußen für ein großes Glück erachteten sie erblicken darin aber n cht eine „liberale That", wie ein Vorredner gesagt balle, sondern eine Tbot dcS preußlsckirn Könlatbums. Zur Unterstützung unvermögender Gemeinden und Schulvci bände für Volköschulbauten wurden gegen die Stimmen des Eentrums und des Fortichritts 500,000 Mark bewilligt. Bisher wurden derartige Unterstützungen au« dem Königlichen DiöpostrionSfonb gewährt. Windthorst erblickte in der Forderung einen Anfang zur Verstaat lichung der Volksschule. Gotting befürwortete dm Schulzwang für Taubstumme. Ter Minister erwrcdcrte, cs fehle dazu an Lehrkräften. s folgte die Äcrathung des Etats für Kunst und Wiffcnschasl. Graf Limburg und Schmidt-Stettin befürworteten elektrische Be- leuchiung der Mmeen und der Bibliothek, sowie deren Lrffnung AbendS. Ter Minister cntgegn-te, dir Frage der elektrischen Bcleuch tnng sei noch nicht gelöst, er bchalte dir Sache im Auge. Tie Be- rathung wurde in der Ävendflyung fortgesetzt. Berlin. König Albert von Sachsen besuchte Vormittags die RuhmeShaste. besichtigte unter Führung des ZeughauStommanbaiiten Oberstleutnant Ising mit lebhaftestem Interesse die Denkwürdigkeiten. Tie sächsischen Majestäten statteten Vormittags dem Kronprinzenpaar einen Besuch ab, und wohnten am Nachmittag der Familientafcl im Kronprinsticucn Palais bei, sowie AbendS Vr9 Ubr der musikalischen Soirsc im KaiscrpalaiS. D'e Majestäten reisen morgen Mittag 12 Ubr in Begleitung deS Grafen und der Gräfin von Flandern nach Dresden ab. D>e Königin Carola besuchte heute Nachmittag mit der Großherzogin von Baden, welche die Königin aus dem Schlosse avgebolt hatte, die Äugustastistung zu Charloltcnburg. - Vorgestern haben Ihre Majestät, n der König Albert und die Königin "arora die Sammlungen der vom Staate angekauftcn berühmten amilton-Sammlung uns der pcrgamenischcn Bildwerke besichtigt. Die Führung hatte Pros. Conzen übernommen. Hieran schloß sich unter Führung deS Pros. CurlinS die Besichtigung der olhinvrschcn Funde im Campo Santo. - Bei den, gestern Abend stattgefundenen Kostümfest im Schlosse führte der Kaiser die Königin von Lachsen und König Albert die GlMerzogin von Baden. Die Kaiserin wohnte der Festlichkeit nicht bei. DaS Kronprinzenpaar nahm den Ehrenplatz zwischen Kaiser und Königin Carola von Lachsen ein. — Drr Meldung d«S ReichSbotcn, der tztistiiminister Hab« Stöcker gegenüber den besten Willen geäußert, auf dem Verwaltungswege für die Besetzung der Cinzemckiterstellen mit christlickren Richte:n Sorge zu tragen, ist unwahr. Stöcker hat über diese Frage mit dem Justlzmrnister überhaupt kein« Unterredung gehabt. Völlig unrichtig ist auch di« Nachricht, wonach der Minister Puttkamcr cine längere politische Unterredung mit Benningsen gebabt habe. — Die iächmche Regierung hat in die rom BundrSrath berufen« Sachverständigen- Kommisslon für dl« Litrrarkonvention Dr. Hase, der Mitinhaber der Firma Brritkopf und Härtel und Pros. Dr. CärpS in Leipzig berufen. Dem BundeSrathe ging eme Vorlage zu, welche den Erlaß rcichsgesetzlicher Bestimmungen über die Abgabe stark wirtender Medikamente m Aootbeken vctrisst. — Die Veröffentlichung des Schreibens des Kaisers an den Papst steht nach Beendigung drr Bcratbung dcS KultuSetat« bevor. ES gilt als sicher, daß der RetchübauSbaltSetat für 188185 dem Ri vorgelegt wird. Dresden. 1883. Freitag, 2. Miirz. Madrid, 28. Februar. In der Deputirtenkammer inter- pettirt Candau die Regierung über die anarchistische Bewegung in Andalusien. Er erklärt, daß die Gesellschaft „Schwarze Hand" bas Eigenthum abschasscn wolle und die Arbeiter gegen die Besitzenden ambetze, und ersucht die Regierung, energisch gegen die Schuldigen vorzuäcbcn. Der Minister des Innern erwiedcri, daß die betreffen den Anarchisten schon den Gerichten übergeben seien und daß die Präfekten Andalusiens Maßregeln träfen, die Landbewohner gegen die Banden zu schützen. London. Parnell theilte Mornen dem Präsidenten der Land liga in Amerika mit, er werde sein Möglichstes tbun, der Landliaa- konvcntion in Philadelphia bcizuwohncn, indeß die Reise nach Amerika hinge vom Schicksale der Bodengcsetzbill ab, deren zweite Lesung er demnächst beantragen werde. Die Berliner Börse cröffncte aus internationalem Gebiet in angeregter Stimmung. Kreditaktien steigen gegen den gestrigen Schluß um ll Mark, trotzdem die Dividende von 15 Gulven nicht het'icdigte. Fremde Renten, Spekulationen, Eisenbahn- und Bank- Aktien sehr belebt: von Renten traten besonders ungarische Gold rente lrervor, auch Italiener und Türken euf Grund der Pariser Notirungcu höher. Von Eisenbahnen gewannen Berlin-Hamburger 9 Prozent, Fron,ölen 8V» Mark, auch die übrigen Bahnen erfuhren größtentbeils namhafte Avancen. Dresdner Siainmprioritäten sehr belebt. Von Banken gingen Diskonto in bedeutenden Summen um, von Bergwerken waren Spekulativen nur Anfangs belebt. Kaffa- wertbe und Jnbustriepapierc fest, aber nchig Nachbörse brachte Hausse. Die Subskription auf die Aktien der Rositzcr Zucker-Raffinerie ergab gleich nach der Eröffnung mehrfache Uebcrzeichnung. Pest. Die BUanz der Und«Nsch«n llrcdilbank «ro 1582 weis! I.c-i6.62i Guiden Reingewinn ank. Die Dividende bclniN w>/, Proc. und ist am I. April zahidar. i»r«nN«rt «. M„ I. MOrz, Adend«. llrcdli 260.0-'. StaeUvaim A>ü,l2. Lom barden irw». Mer Loose —. Ocsi. Silberrenie —. Papierreme . Galizier 2Kii. Selterr. Moldrenie —. <«/, Una.Goldrente . 71er Russen —. bOcr Nullen —. L.crienlonle'.be —. Reuesie Ungar. Eoldanleide 76-/,. 2. Orienlanleide —. Un« gartsche Pavterrent« —. Di«conlo—. Egvpier 74'/,. Gondardbabn Il3,7I> grlte,':. Wien. l. Miir», Abend,. Srrdtl 321,00. StaalSd. 346.10. Lombarden 144,00. Nordweitbad» 2V».<0. Marlnolen L8.L2.L. Nug. Eredit 32S.OO Mndig. 1. MS». lSLlnll.1 Rente 81.4». Anleihe Ild.dd. Italiener 8S.IS, Siaairvadn 730,00. Lombarden 34I.2d. da. PrtoritLten 283. Eghplcr 373. Oesterr. »«ldrente 64. Sillwach. »«Oe»»«« <Pkadukten)» 4. MSrj. «Schlich.) Weizen MarzMat 27S. Roggen Mir, 167. Mai l«l>. , Lokale- vud Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin treffen beute Nachmittag mittelst KouricrzugS von Berlin wieder in Dresden ein. Mit ihnen kommen ihre nahen Verwandten, Gras und Gräfin von Flandern unv Prinz und Prinzessin von Holienzollerii zu einem kurzen Besuch an den hiesigen Hof. Hingegen reiste Kron prinz Rudolf von Oesterreich in der vergangenen Nacht, olme jeden Aufenthalt, von Berlin nach Prag hier ourch. — Der bisherige Aktuar und Gerichtsschreiber bei dem Land- «richt, Mübiberg, ein allstem«» geschätzter und tüchtiger eamter, ist zum Kanzleirath k>« der hiesigen Staatsanwaltschaft ernannt worden. — Der Präsident des evangelisch-lutherischen LandeSkonststo- riums, Uhde, ist in den erblichen Adelstand erheben worden. Herr v. Ubde war von je cine aristokratische Erscheinung. — Tie Reifeprüfung anDitztbum'schen Gymnasium fand gestern und vorgestern unter Vorsitz dcS Rektors Ziel, der die Geschäfte des Königlichen PrüfungS-KommiffarS wahrzunehmcn hatte, und in Anwesenheit Sr. Erecllenz dcS Grasen Vitzthum, sowie deS Kommissars, Geh. Rea.-Ratk Vr. von FreicSIcbcn statt. Sämmtliche 23 Abiturienten erhielten daS Zeumiiß der Reife, und zwar einer die Zensur I, drei 2o, vier 2, vier 2b, sieben 3a und vier 3. — Mit dem gestrigen Tage sind nach sächsischem Jagdge setze endlich auch männliches und weibliches Edel- und Daniwild. sowie die Krammrlövögcl in die Schonzeit getreten. Wilde Enten dürfen noch bis zvm 15. d. Di.. Schnepfen, sowie Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild bis zum 15. Mai erlegt werden. — Nach gesetzlicher Vorschrift haben die Besitzer von Gärten und Frucht bäumen die letzteren und die denselben zunächst befindlichen Gebäude und Mauern von Rmlpennestcrn, Schmctter- lingSeicln und Puppen zu reinigen. Hei diesem Abraupen sind welche einzeln sich in läng- vorsichtig zu schonen, da diese nicht Lchnietterlingscicr, sondern die Puppen der kleinen ScklupfwcSvc enthalten, weiche letztere ein natürliches Vertilgungs- mittel der Raupen sind. — Heute eröffnt der Dresdner Geflügelzuchterverein seine 19, große Geflügclaussiellung in den Ausstelluiigsiälcn der Flora, Ostraallec 32» zu welcher auch bereits der Besuch der Majestäten angesagt wurde. — Ostern, der wichtige Zeitabschnitt für Lernende und Lehrende rückt näher. In unseren städtischen Schulen haben die Examina bereits begonnen, in kürzester Zeit folgen auch die Privatschulen. der Stadtverordneten gepflogenen Frage aus, ob cs wohlgctban ist, rd den biengcn, auch im AuSlando von jeher iin besten Rufe stehenden Privatichulen die Existenz zu erschweren. Gerade diese trcfflimcn Anstalten, die mit den städtischen -chulcn unter gleicher staatlicher Kontrole stehen, können den Schul tat unserer Stadt jährlich um Hunderttausend,: vermindern, wenn man sie unterstützt, oder wenigstens ihrer Entwickelung nicht hinder- Reichstage nach Ostern wieder mit diesem eng zusamm iibängt, den individuellen Bildungsaang der Schüler angelegen sein. Das Gedeihen einer Pnvat- schule bängt lediglich von den ersichtlichen Leistungen, also vom Erfolg ab. — Oberflächlichkeit, Vielwisser«, Hohlheit sind leider Kennzeichen > nserer Zeit. Tie Scku e. gleichviel o > öffent liche oder private, soll und muß daraus bedacht i«n, nicht einseitig den Verstand, wohl aber Herz und Gemütb der Kinder zu bilden. Dieses Ziel hat sich nachweislich die Brieger-Messer- schmidt'sche Höhere Töchterschule, Mailnldenstraße 31, gesteckt. Vielfache Schwierigkeiten und Opfer lohnt d'e Anerken nung» daß die Schülerzahl seit der Gründung der Schule (1876) von 17 auf 86 gestiegen ist. Höchst lobend ist das Prinzip der Anstalt, „Kinder", keine gelehrten Treibhauspflanzen, zu erziehen» den kindlichen Sinn ihrer Zöglinge so lange als möglich zu er halten. In drr Selekta k ieser Schule — von vorzüglichen Svezial- Lekrlräften geleitet — können konfirmkrte Mädchen auch an einzelnen Unterrichtsfächern tbeilnebmrn. Mit dieser Einrichtung dürste gewiß manchen Eltern wesentlich gedient sein, da sie die oft recht kost spielige Unterbringung in Pensionen erspart und die freudvolle Aussicht bietet, daö Entfalten der jugendlichen Töchter zu Wohl erzogenen, m.t nützlichen wie angenehmen Kenntnissen gleich «S-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite