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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070427013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070427
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-27
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1907
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Nut- wririiae Äufirage nur aeaen Lor- »usdttablun!,. - Brteadlitnrr leiten to Mumie.'. LernIvreLer: Rr. II und -0-6. «M«Err Wells kläninos ^a» VOr«ch»IIvIl, öudel ,«>,« l rlrualaad« Strnm« t L.6öt»me L eostkav kaetanrckkauel, Löivsts u. müäöstv aller ^oilölds- --- ---- Löifkük Lovdkkin xaMmigrt. liadön in all. sm8okl. KesoliLttöL. « ^^l»0l_v, 34 Scliloss-Slrssss 34. LoUsIttlv-SciiaateUiiny: !»Ia» I,tedevn»aun, ksensr L<«»1«tIItaev, 8Ivv»kt, lialltieulli, Sann» sie. veütrnet van 0—7 POn» «oonlax« von II—2 LOi . Nr.IIS.Wt,eI: Deutschland u. Frankieich. Geh. Sttidienrat Pros Dr. Oetlrl. Wasserwerk, Lohnbewegungen, Börsen spekulationen, Kreis-u. Bezirksausschüsse. Elsaß-lothr. Verfassung, Engl. Unterhaus, Flottenverein. S.ÄL'.'.iL > Sonnabend. 27. April N><»7. Deutschland und Frankreich. Da» alte Thema von einer Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich steht wieder auf der Tages ordnung. Berufene und unberufene Politiker sind ebenso wie «»abgebende Leute der Hochsinanz an der Arbeit, für diese Idee Stimmung zu machen. Seltsam, wie schnell die Temperatur in den Beziehungen zweier Nachbarvölker sich ändern kann. Kaum liegt die Gcwitterbildung des MarokkostreiteS hinter uns, da kommen auch schon die Friedensboten von allen Seiten mit der freundlichen Bitte: Vertragt euch wieder, werdet Freunde! Mag sein, datz daS FrühlingSwehen auch in manchen politischen Kreisen hüben und drüben neue Hoffnungen und Pläne geweckt hat. » . . ohne realen Hintergrund ist aber die sich an- hähuende Vcrständigungsaktion sicher nicht. Eine solche Spannung, wie sie in letzter Zeit zwischen Deutschland und Frankreich geherrscht hat, ist auf die Dauer für beide Teile unerträglich und gefährlich, zumal, wenn ein Dritter im Hintergrund lauert, um aus einem etwa ausvrechenden Krieg seinen Profit zu ziehen. Ter Bvdcu ist auf beiden Seiten gut bereitet: Deutschland denkt bekanntlich nicht im Traume daran, etwas Böses gegen Frankreich zu unter, nehme», und dieses ist wirklich nicht mehr so kriegslüstern und revanchedurstig, wie es sich manchmal nach autzcn hin gebärdet. Niemand kann leugnen, daß ab und zu deutsch feindliche Gedanken sich mit unangenehmer Schärfe geltend machen, aber st« entspringen weniger dem Revanchebedürf- «tS alö vielmehr einer nervösen Angst vor einem dcutsch- franzSsischen Kriege, die im Juni 1906 begann. Man wcib jenseits der Vogesen, dab es in vieler Beziehung mit dem republikanischen Heer nicht allzu gut bestellt ist und be sonders die Kriegsbereitschaft viel zu wünschen übrig läßt, von der mangelnden Disziplin ganz abgesehen. Die Rede, di« sangst der SriegSminister von Einem bei Beratung de» Mtkitäretat» tm Reichstage gehalten hat, ist deshalb gewiss«» sranzdsischen Kreisen mächtig in die Glieder ge- fahre», obwohl — streng genommen — kein besonderer Anlab dazu vorliegt. Dab die französische Republik, woraus Herr vor» Einem anspielte, im Juni 1906 plötzlich mehrere hundert Millionen verausgabte, um ihre Kriegsrüst.rng zu vervollständigen, ist ja nichts Neues und aus den Ver handlungen der Pariser Deputlertenkammcr längst be kannt. Trotzdem also kein Grund zur Beunruhigung oder gar — wie einige französische Blätter meinen — eine Provokation deutscherseits durch die Rede des Kriegs- minifterS gegeben ist, halten wir doch dafür, dab die An spielung »<ts Frankreich kein glückliches Moment in den sonst so vorzüglichen Ausführungen des Herrn von Einem war. und möchten auch billig bezweifeln, ob sie den Inten tionen deS Kaisers und des Kanzlers entsprochen hat. Wozu an die etwas dunkle Vergangenheit rühren, wo man sich müht. «Ine lichtere Zukunst anzubahnen, und wo Prosessor Schiemann, der Wilhelm H. nicht ganz fernsteht, bas Er gebnis seiner Pariser Informationsreise in die hoffnungs vollen. wenn auch vorsichtig gefaßten Worte kleidet: „Heute mögen die Voraussetzungen zu einer deutsch-französischen Entente vielleicht günstiger liegen als seit Jahren, denn eS ist Tatsache, -ab man in Frankreich daS Abenteuer eines deutschen Krieges nicht wünscht." . . . DaS tkt unbedingt ein bedeutsamer Fortschritt zum Betseren, und wenn wir vom Zustande der Ukorrektbcit" auch nicht gleich zu dem einer freund schaftliche« „Entente" kommen werden, so wäre doch schon yiel gewonnen, wenn »vir jetzt unser Verhältnis zu Krankxetch allmählich in Las Fahrwasser einer aufrichtig- loyalen Freundlichkeit bugsieren könnten. An uns wird eS nicht sichle«, hat doch gerade Kaiser Wilhelm den neu ernannten französischen Botschafter am Berliner Hose, Jule» Lambon, mit einer Ansprache empfangen, deren Herzlichkeit meilenweit über das hinauSgimg, was sonst bei derartigen Gelegenheiten an diplomatischen Höflichkctts- vhraser» verzapft wird, yv großherziger Weise Hat das Reichtzoberchaupt hiermit den ersten Schritt zur An näherung getan, und cS ist nun Sache der französischen StaatUlenker. gleiches mit gleichem zu vergelten. In Herrn LamLou glaubt «an einen diplomatischen Berm'ttler ge sunden gu haben, der nicht nur Len ausrtchttgen Wille», sonder» auch da» Zeug dazu hat. die Beziehungen zwischen beiden Nachbarstaaten derart auSznbauen, -ab man bet allen Verhandlungen offen und ehrlich auf den Sern der Sach« zukommen kann, statt wie «bisher auf der Peripherie berumznjongltere«. Ehrliche Offenheit ist -a» unbedingt« Echordernt», wenn man ans den richtigen Weg zu einer dauer hafte« Verständigung gelangen will. Man hegt augon- blictlich in Frankreich den Wunsch, Marokko gegen di^ Bagdadbahn zu kompensieren: man meint, daß unser Handel im asiatischen Orient „ein ,vahrhast ideales Operations gebiet" finden würde, während Marokko keinen eigentlichen Wert für Deutschland habe. Sonderbar: kaum ist -die Marokko-Konferenz glücklich überstanden, kaum die Alge- cirasakte in Ausführung genommen, da tritt Frankreich von neuem an unS heran mit dem Versuch, ein Sonder- abkommen über Marokko zu erzielen. Daraus gibt es nur eine Antwort: Das ist unmöglich! Wir können uns nicht selbst desavouieren und alles ignorieren, was bisher in der Marokko-Affäre geschehen ist: außerdem aber liegt die Sache so, dab — selbst wenn Deutschland sich zum Tauschhandel entschließen würde — gar keine Kompensationsmöglichkeit vorliegt, denn Deutschland hat in Marokko nichts zu ver schenken und Frankreich nichts in Klcinasien. Die Integrität der Türkei wie Marokkos sind durch internationale Ver träge geschützt, und infolgedessen kommt dort nur der wirt schaftliche Wettbewerb in Betracht, von dem sich eben Deutsch land weder im Scherifenreich noch in Kleinasien ausschlietzen lassen will, wie es andererseits dort auch keinerlei Monopol-, stcllung für sich beansprucht. Dieser Weg wäre also ungangbar! Kämen die Vor schläge in Frage, die in einer stärkeren Kapitalsbeteiligung Frankreichs an deutschen Unternehmungen, wie überhaupt in einer größeren wirtschaftlichen Interessengemeinschaft zwischen beiden Ländern das Heil sehen.... Das sind Gedanken, die wohlwollende Beachtung und Förderung verdienen, allerdings nur als Mittel zweiter Ordnung, denn darüber kann kein Zweifel bestehen, daß für die Realisierung solcher Verstänbigungsabsichten doch andere, tragfähtgere Grundlagen gesucht werden müssen. Sie aus findig zu machen, wäre wohl des Schweißes der Edelsten wert, denn für die Sicherung des Weltfriedens hängt viel, wenn nicht alles davon ab, ob Deutschland und Frankreich sich aussöhnen oder nicht. Englands antideutsche Politik hätte niemals den bedrohlichen Erfolg haben können, ohne — die Spannung zwischen Deutschland und Frankreich. Es war ein LieblingSgedanke Bismarcks, beide Länder auf dem Gebiete der Kolonialpolitik zu nähern, und man weiß, datz er seinerzeit vorschlug, den Franzosen Marokko zu überlassen. Die Zeiten haben sich leider ge waltig geändert: die als Versöhnungsmittel gedachte Kolonialpolitik ist zum Zankapiel geworden. Aber «och ist nicht alles verloren, die Mißstimmung zwischen Paris und Berlin kann beseitigt und ein Arrangement gesunden werden, das den kolonialen und wirtschaftlichen Wünschen beider Staaten ausgleichcnd entgegenkommt. Sicbenund- dreitzig Jahre sind vergangen, und fast zwei Generationen sind herangcwachsen, seit Frankreich und Deutschland sich in blutiger Fehde gegenüberstanden. Man sollte glauben, daß die alten Wunden verharscht wären und eine ver nünftige Saat guten Einvernehmens auf fruchtbaren Boden fallen müßte: leider ist aber die französische Chailvinistenpresse tm trauten Verein mit englischen Machenschaften immer geschäftig am Werk, die sich hinüber- und herübersptnnenden Fäden so schnell als möglich wieder zu zerreiben. Darum wird man die Hoffnungen nicht zu hoch stecken dürfen, sondern Geduld haben müssen. Aber ein Trost in diesen schlimmen Zeiten mit ihrem stark bewölkten politischen Horizont ist cs immerhin, zu sehen, wie an einflußreichen Stellen beider Länder der ehrliche Wille vorhanden ist, um die getrübte Situation wieder aufzuhellen. Die „Köln. Ztg." sagte in ihrer letzten offi ziösen Note: „Auch wir glauben, dab eine Verständigung über manche Punkte zwischen Deutschland und Frankreich nicht nur tm Interesse beider Völler wünschenswert, son- der« auch möglich ist." Diese Aeutzerung besagt trotz ihrer Zurückhaltung, datz die „wünschenswerte Möglichkeit" einer Verständigung mit Frankreich nicht nur kein leerer Wahn ist. sondern sogar im Interesse Deutschlands und Frank reichs liegt, datz aber — und dies darf nicht übersehen werden — ein Einvernehmen vorläufig nur in „manchen Punkten" angängig ist, Gut Ding will gut Weile haben, und gerade bei Anbahnung besserer Beziehungen zwischen ehemals geschworenen Feinden ist äußerste Vorsicht ge boten. weil sonst all« Annäherungsversuche leicht in da» GegenteU der ursprünglichen Absicht Umschlägen können: tzni trop aradr»»»«, mal Strsint. Neueste Draht«eld«nueit vom 26. April. Denllcher Reichstag. Berlin. (Prlv.-TM Die Beratung de» Milt- tär-Etat» wird beim Kapitel: „Artillerie und Waffe nw esen" fortgesetzt. — «bg. Pauli skons.) wünscht für die Oberbüchsenmacher und Kasernen-Jnspek- toren ein höheres Rangieren innerhalb des Beamten körpers und bemängelt, daß der Tätigkeits-Umfang der Meister in den Spandauer Werkstätten zu groß sei. Es gäbe dort Meister, denen 674 Leute unterstellt seien. Da sei eine Kontrolle unmöglich. Es müßten mehr Meister eingestellt werden. Redner geht dann, mit oen Zeichnern fvrtjahrend, ziemlich sämtttcye Beannen- rcw- Grhilfen- Kategvricn in jenen Werkstätten durch, um für sie mehr oder weniger ausgiebige Ausbesserungen für notwendig zu erklären. — Avg. Zubcil (Soz.s verbreitet sich gleich falls über die Verhältnisse in den Spandauer Werkstätten. EL bestehe dort ein Spionageslistem, an dem sich Beamte und Ingenieure beteiligten und das seine Spitze gegen die Sozialdemokraten unter den Arbeitern kehre. Eine ein wandfreie Tätigkeit von 10. 18 Jahren und darüber schütze nicht vor plötzlicher Entlassung oder vor Ver setzung in eine weniger lohnende Beschäftigung. — Abg. Becker lZentr.) wünscht für die Arbeiter in den Reichswertslättcn eigene PensionSkassen. — Generalleut nant Sixt v. Arnim: Bei Wiedereinführung dieser Kassen würden die Arbeiter schlechter gestellt sein als bis her. Sie haben früher schon bestanden, haben siH aber nicht bewährt. Die Klagen Zubeils werden geprüft werden, aber ich sehe schon jetzt ein, daß dabei nichts herauskowmt. Ich kann nur bedauern, daß der Abgeordnete immer wieder unbescholtene Leute hier angreist, die sich nicht verteidigen können und für deren Verteidigung mir auch hier Las Aktcnmaterial fehlt. Für die Abwehr der sozialdemokrati schen Agitationen in unseren Betrieben übernimmt der Kricgsminister die volle Verantwortung. Wir haben au- geordnct, daß in unseren Betrieben keine Leute ausgenom men werden, die sich sozialdemokratisch betätigen. Wir wollen in unseren Betrieben nur Leute haben, die sich ihrer Pflichten gegenüber dem Staate bewußt sind und die sich als treue Untertanen bewähren. (Beifall rechts.) — ALg. Zubeil (Soz.) behauptet, datz ein Spandauer Ingenieur sich der Gesinnungsschnüffelei schuldig gemacht und deren Er gebnisse durch Vermittlung der Direktion an das Kriegs- ministcrium gebracht habe. — Kriegsminister v. Einem: Das Kriegsministcrium weiß davon nichts. So weit das Kriegsministerium also in Betracht kmnmt. ist die Er zählung des Herrn Zubeil falsch. (Große Heiterkeit.) — Sächsischer Militärbevollmächtigter Oberst v. Salza: Meine Herren! Eine nachträgliche Feststellung: der Abge ordnete Müller-Meiningen sagte vorgestern, eine Dresdner Bcztrksbehörde habe einen Landwehrmann bestraft, weil er am Abend nach einer Kontrollversammlung einer Ge werkschaftsversammlung beigcwohnt habe. Beide Dresd ner Bczirksbchörüen haben mir nun auf Anfrage geant wortet, der von dem Herrn Abgeordneten genannte Name befinde sich überhaupt nicht in den Kontroll-Listcn und eine Bestrafung aus jenem Grunde habe überhaupt nie statt- gesunden. (Heiterkeit.) — Hieraus wird Kapitel „Artillerie und Wassenmesen" genehmigt, ebenso der Rest des Ordi- nariums. Zum Extraordinartum beantragt die Budget- kommission folgende Resolution: „Den Reichskanzler zu ersuchen, noch im Lause dieses Jahres dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Beitragspflicht der Reichsbetriebc zu den Gcmcindcabgaben regelt." — Abg. Becker (Zentr.) befürwortet die Resolution. — Abg. Pauli (kons.) beklaat die Unzulänglichkeit der an Span dau gewährten Beihilfe. — Staatssekretär Freiherr von Stengel: Wir haben uns grundsätzlich von jeher ent gegenkommend gegen solche Wünsche von Gemeinden ver halten. Wir werden auch bei Spandau wohlwollend prü, fcn, ob eine Erhöhung der Beihilfe notwendig ist. Ein anderes ist nun aber die gesetzliche Regelung der Beitrags- Pflicht der Reichsbetricbe. Man darf doch nicht vergessen, daß eS sich hier nicht um Betriebe für gewerbliche Zwecke handelt, sondern um Betriebe im öffentlichen Rcichsinter- esse, im Interesse von Armee und Marine. Einen vor läufigen Gesetzentwurf haben wir ia bereits ausgearbcitet, aber derselbe bedarf noch eingehender Prüfung. Unter diesen Umständen kann ich Ihnen nicht versprechen, wann Ihnen eine Vorlage zugehcn wird. Auf eine Bemerkung des Abg. Südekum erklärt der Staatssekretär noch, cs sch ein Irrtum, daß Preußen ganz besondere Schwierigkeiten in dieser Sache gemacht babe. — Hierauf wird die Reso lution angenommen. — Eine längere Debatte entsteht darin noch bei einem der Einnahme - Titel: „Erlös sür einen Bruchteil des sogen. Wosteisbahn-Terrains", der an das Offizierskorps der Landwehr-Inspektion Berlin zum Bau eines Kasinos verkauft werden soll. — Abg. Sudckum lSoz.) protestiert dägcgcn, daß das Reich überhaupt in seinem Besitze befindliche Gelände verkauft. Er berührt dabet auch den angeblich verderblichen Einfluß des Reserveofsizierstums. Die Reserveoffiziere dürften keine andere Politik als eine der Regierung genehme treiben, wie auch der Fall des Oberst Gädkc zeige und dessen ehrengerichtliche Beurteilung aus politischen Gründen. — Kriegsmintster v. Einem tritt für die Genehmigung zum Verkauf deS Terrains ein und erklärt dann noch, niemals sei ein Offizier a. D. vor ein Ehrengericht gestellt worden „aus politischen Gründen", selbst wenn Herr Gädke darüber anders denke» sollte. — Abg. Srzberger (Zentr.) tritt für Genehmigung de» Titel» »in. — «vg. Dove Ureis, ver.) erklärt, mit seinen Freunden dem Titel nicht zuzustimmen. Prinzipiell seien sie mit dem SriegSminister darin einig, daß die Heeresverwaltung nicht Kasino» für Reserveoffiziere bauen solle. Vesbalö dann aber hier eine Ausnahme? Wenn der Minister sagt, die Berliner Reserveoffiziere wünschten eS, und da müsse man e» tun: wie wolle er bann ähnliche Wünsch« in der Vronsnz ablehnen? Unser Heer sei, wa» auch in den Debatten der letzte« Tage darüber gesagt worden sei, «in BolkSbeer. Seine Freunde lehnten alle» ab. auch wen«
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