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Dresdner Nachrichten : 23.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187606232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-23
- Monat1876-06
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1876
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Autwärliiik Ännoneett- Attslrirae non uud nude» ka.ulten?irmrn riudPer» Ionen inieriren wir nur n Prannw. e ro nd, » t!adtnrra durch Briu- inarlen oder - lun.!. trchr Erichen tojl n In ^ q». Inicra'.e >Ur die 'chiontueS Nninin r »der »ach eure»! iZelr'eg: di» Peutzeile A Pigc. Rr. 17L. EimuldzwliiiziirsScr : I)r. VniiSI : Z-»«k,vtk: Dressen, Freitag, 23t Jnui!87S. Politisches. ^Jch hoffe, daß nunmchr eine Acra der Eintracht für ganz Europa bevorsteht, und daß durchaus friedliche Gesinnungen das j Uebergewicht behalten werden; meinerseits werde ich mich bemühen, hierzu beizutragcn." Also die stiswistmi» vorlw des weißen Zaren, ehe er sich in Eins von Kaiser Wilhelm verabschiedete. Ein bemcr- kenüwerlher Umschwung gegen die Abzeichnung der drei höchsten militairischcn Orden der Kaiserthünicr als „dis Basis meiner Politill" Hoffentlich bleibt das neueste Zarenwort länger in Gel tung als das vorletzte. Die Kaiser haben es völlig in der Hand, der Welt die Segnungen des Friedens zu erhalten. Mögen sie nur den Ehrgeiz ihrer unruhigen Diplomatie zügeln. Wenn diese nicht mehr ihre Hände in die türkischen Wirren stecken darf, werden dort die Völker nicht mehr auf einander schlagen, sondern sich vertragen. ES ist höchst bezeichnend, daß, so lange die Fciedensstistung als die Specialaufgabe deü Dreibundes auSposauirt wurde, die Pforte mit ihren Aufständischen nicht zur Arche !an>. Jetzt, da England nicht länger die rcvolutionaire Politik der osteuropäischen Diplomatie duldet, rückt Multhar Pascha, ohne einen Insurgenten gesehen zu haben, in der wichtigen Festung Nilsic ein und vcrproviantirt sic. Der Krieg dauerte eben nur so lange, als ihn die Diplomatie künst lich anblicS. Ebenso wird es mit den bis an die Zähne gerüsteten Montenegro und Serbien gehen. Wollen sie mit der Pforte Krieg führen, um sich frei zu machen — in GotteZ Namen! Niemand hindere sie daran. Selbst England erkennt den Fall als einen inncr- türlischen an Wenn Rußland und seine Verbündeten sich neutral bei diesem Kriege verhalten, so kann alle Welt dabei zufrieden sein. Nikita und Milan werden bald genug das Wahnwitzige eines Krie ges gegen die Türkei, bei dem sie allein stünden, erkennen. In der That, der Zar hat Recht, wenn er eine neue Aera der Eintracht prophezeit. Fürst Bismarck wird ihm von Kissingcn aus gewiß nicht widersprechen. Wohl aber hat das deutsche Volk ein Recht, von sei nem Kanzler zu verlangen, daß dieser, der friedlicheren Gestaltung der Dinge entsprechend, auf eine beträchtliche Herabsetzung des HeereS dringt. Warum soll das starke Deutschland nicht damit den Anfang machen können? Erst, wenn das Volk einen thatsächlichen Beweis der Friedensaussichten erhält, wie er in umfassender Beur laubung liegt, erst dann kehrt das Vertrauen wieder, das zu einem Aufschwung der Geschäfte unentbehrlich. Wohlan, Ihr Kanzler, frisch ans Werk! An der Spitze der österreichischen Heeresleitung sind in den »etzten Tagen bemerkenöwerthe Veränderungen vor sich gegangen. Nachdem die Stelle des GeneralstabSchcfS v. John mit dein Feld marschallleutnant Schönfeld besetzt wurde, schied auch der NeichS- kriegLminister v. Koller aus, um in den Ruhestand zu treten. Er war diesem wichtigen Posten in keiner Weise gewachsen. Seine Stelle wurde durch einen, außerhalb der schwarz-gelben Grenzpfähle ziemlich unbekannten Grafen Vylandt-Nheidt besetzt. Man weiß nur, daß er an der Einführung der Uchatiuskanone großen Antheil hatte. Der Posten eines Ncichssinanzministcrü wurde nach dem plötzlichen Tode Holzgethan'S einstweilen dem Reichskanzler Andrassy übertragen. Mit derselben chevalereSk sein sollenden Leichtfertigkeit, mit welcher der Ungargraf die Diplomatie und die Weltmacht stellung der österreichischen Monarchie wahrnimmt, wird er auch die finanziellen Interessen verwalten. Zwischen England und den Vereinigten Staaten Nordamerikas hat sich ein neuer Streitfall erhoben, über den Niemand sich mehr zu freuen Ursache hat, als die Herren Verbrecher. Beide Staaten legten den zwischen ihnen bestehenden Vertrag über die Auslieferung von Verbrechern schon lange verschieden aus. Neuerdings wurde die Meinungsverschiedenheit brennend, als ein Fälscher, der sich aus den Vereinigten Staaten nach England geflüchtet hatte und hier verhaftet worden war, von der transatlantischen Republik rcclamirt wurde. Die Engländer wollten ihn zwar ausliefern, jedoch mit der Zusicherung Nordamerikas, daß er drüben nur wegen der Fälschung, also oeSjenigen Verbrechens in Untersuchung genommen und bestraft würde, bezüglich dessen ein Auslieferungs-Vertrag besteht. Amerika verlangte die einfache Auslieferung des flüchtigen Verbrechers und als cS darauf bestand, setzten die englischen Behörden den Fälscher ohne Weiteres in Freiheit. Nordamerika blieb die Antwort nicht schuldig. Präsident Grant hat über die streitige Auslegung des zwischen England und Amerika abgeschlossenen Auslieferungs- Vertrages in einem besonderen Falle dem Congrcsse eine Special- Botschaft zugehen lassen, in welcher er erklärt, daß er die nunmehr seitens Englands erfolgte Freilassung des betreffenden, von Amerika reclamirten Individuums als einen Bruch des Auslieferungs- Vertrages betrachten muffe. Er halte es demgemäß für unverein bar mit der Würde Amerikas, fernerhin die Auslieferung eines Flüchtlings zu verlangen oder in eine solche zu willigen; er werde dies nicht thun, eö sei denn, daß der Eongreß einen formellen Wunsch deshalb zu erkennen gebe. Bei solcher Lage der Dinge blüht der Weizen der Verbrecher! Wer in Amerika fälscht, raubt, mordet, der braucht sich nur nach England zu flüchten, um straflos zu sein und ebenso steht'S umgekehrt! Unseres Erachtens ist Amerika im Unrecht. Auslieferungs-Verträge soll man streng auÄegen, sonst öffnet man der Polizeigewalt Thor und Thür. Amerika selbst unterstützt unsere Behörden bei der Auslieferung notorischer Ver brecher selbst sehr mangelhaft; warum verlangt es nun einen über großen Eifer von England? Dieses war von je der Zufluchtsort aller politischen Flüchtlinge. Louis Philipp, Napoleon, ein 1848 sich aus Berlin rettender Prinz, Don Carlos, gekrönte Häupter und Thron-Prätendenten fanden auf der gastlichen Küste Englands ebenso Schutz wie die ärgsten Revolutionäre und die rothcstcn Socialdcmo- kraten. Gemeine Verbrecher hat England nie beschirmt. Legt man aber die Auslieferungs-Verträge nicht streng sondern lax aus, so verlangt man schließlich noch die Auslieferung von Schriftstellern, die vor mächtigen Kanzlern nicht täglich auf dm Knieen liegen. Locales und Sächsisches. — In einer so verwickelten Lage, wie diesmal, hat sich noch kein Landtag am Schlüsse einer höchst anstrengenden Session be funden. Morgen sollte bekanntlich der feierliche Landtagsschluß erfolgen. Es sind noch unerledigt das ganze Einnahmebudget, soweit es durch Steuern gedeckt wird, eine Anzahl Eisenbahnankäufe und Neubauten von StaatSbahncn, die Forderung betreffs Vollen dung des HostheaterS, das Gesetz über das Äussichtorecht des Staates über die katholische Kirche und eine Reihe Tiffcrcnzpunlte zwischen beiden Kammern. Nach Schluß der gestrigen Morgensitznngcn der Kammern trat dasGesammtministerium zu einer Derathung zu sammen, als deren Resultat Premierminister v. Friesen in der Abendsitzung der L.Kammer verkündete, daß heute dem Landtag ein lgl. Leeret zugehen werde, wsrnach derselbe bis Ende Juni vertagt wird, um alte noch rückständigen Vorlagen zu erledig, n. Die finanzielle Situation ist nämlich folgende. Durcb den Ankauf der nothlcidcndcn Bahnen ist im Staatshaushalt für 1876/77 nach An sicht der Regierung ein Deficit von 4^ Mül. Marc entstanden, das die Negierung, die 1. Kammer und die Minorität der 2. Kammer durch die Einkommenstcuer decken will. Dem widerspricht aber die Mehrheit der 2. Kammer; sie behauptet, daß das Deficit in Wahr heit nicht vorhanden sei und nicht cintrctcn werde. Abg. Or.Minck- witz verlangt von der Regierung ausführlichen Nachweis über die Verwaltunasübcrschüsse aus der letzten Finanzpcriode und den ersten 6 Monaten dieses JahrcS. Mit diesen Uebcrschüssen solle das etwaige Deficit gedeckt werden. Die Negierung will diese Nachweise bereitwilligst erthcilen, erklärt sich jedoch außer Stande, dies augenblicklich zu thun, verlangt einige Frist und besteht auf Deckung des DesicitS durch die Einkommensteuer. Die vom Abg. Günther vertretene Minderheit der 2. Kammer bedauert lebhaft, daß so viele nothleidmde Bahnen und zwar viel zu hoch angekauft seien; ohne diesen Umstand wäre von einem Dcsicit schlechterdings nicht die Liede. Die Hoffnung ist festzuhaltcn, daß auch die 1. Kr. dem Ankäufe der nothlcidcndcn Bahnen zustimmt. Leicht blos in Finanzkrcisen, sondern in den von den Bahnen durchzogenen Lan- dcStheilcn würde man cs als eine Wohlthat empfinden, wenn die Bahnen in den soliden Staatsbetrieb kämen. Man würde sonst dort den Ankauf der Leipziger B.ahn nicht verstehen, der gleichsam als Preis für das Nachfolgen des Ankaufs auch der nothleidendcn Bahnen aufgestellt würde. Vorgestern ist der erste Theil des dreitheiligcn Caissons für den Vau des WasserpfeilerZ der dritten Elbbrücke glücklich un- gesenkt worden. Derselbe wiegt an 3000 Eentner und wird mit dem unteren Rande 6 Nieter unter die Sohle deü Elbstromeü hinab gelassen. Der Caisson wird (übrigens in kaum chz Stunde Zeit dauer) vom Wasser entleert, und sofort beginnen dann 13 Arbeiter, die bequem darin Platz haben, die Gründung des Pfeilers. Die Entfernung des Wassers aus den Caissons geschieht übrigens nicht dadurch, daß man die Caissons von oben auSplumpt, in letzterem Falle würde unten das Wasser wieder Nachdrücken; vielmehr ist der Caisson oben auch zu, er hat nur eine Einstcige-Doppelilappe für die Arbeiter, und die Entfernung des Wassers geschieht durch das Einpumpen von comprimirter Lust. Diese drückt das Wasser unten heraus, bis der Caisson auf dem trockenen Flußbett sicht. - Landtag. Die 1. Kammer «rat gestern der 2 Kammer bezüglich teo Gesetzentwuriö deS Abg. Böhnisch, die öffentlichen Schlachthäuser betr.. bet; lehnte jedoch de» Beschluß rer -'.Kam mer wegen der OberrechiiuiigSkamiiicr ab. — Die 2. Kammer erlhellte gestern der Regierung dte Ermächtigung zum Ankaiii der Hai»tchen - Roßwc 1 iie r, der G rciz - Bru n n e r und der Zwicka u - L en g en s cl d-Fa I ken st c I n c r Eisenbahn, sowie zur provisorischen Verstärkung der Gcncraldircction der StaatSbahncn und ihrer Depcndcnzen, soweit solche durch die Verschmelzung mehrerer Privatbahncn mit dem Staaiövatmnetze Gutachten Sachverständiger höher alö das Philipps. Die irag- liche Ovation, vct der nur eine Deputation von oder 6 Polv- tcchuikcr bctheiilgt gewesen, habe nichts sein sollen, als ein Zeug nitz dast'ir, daß Bros. Hehn trotz der Kammerdcbatte nichts an Achtung und Liebe eingebüßt; eine öffentliche Demonstration gegen einen Kammcrbeschliiß sei es nicht gewesen. Man dür e den Berrcsiendc» , gegen welche in den Kammern Angriffe er hoben wurden, nicht jcdeö Mittel der Vertbcidigung obichneiden. da ja die Nedeircchcit in der Kammer Beschuldigungen möglich mache, die außerhalb dem StrakgOctz verfallen würden. Abg. Philipp: Der Minister solle die junge» unmündigen Leute mir auch gewähren lassen, wenn sie eine zweite Demonstration gegen die i. Kammer machte», deren Bericht und einzelne Red ner gerate so scharf getadelt wie er. Ncierent Walter: Die Polhtcchiukcr hätten von schnöder Behandlung deö Professors Kenn durch die 2. Kammer gesprochen lKrause ru't dazwischen: das sind ja smorüj, cs handle sich also nicht um eine harmlose Ovation, licbrigcus sei das Poivtcchnikum tm Innern noch lange nicht sertig; eine Nachbewilligung werde schon gefordert worden. Die Kammer habe ihren Strairich'er hier lRedncr zeigt aui den Präsidciitent und er habe von demselben bei den Ver handlungen über daö Potutectmikum keinen Ordnungsruf gehört. Im Ucbrige» iast'e er sich Lurch nichts adhalten, offen und ganz die Wahrheit zu sagen. Am Ncierent Iw. Gcnscl'S An trag blieb die Kammer ferner bei ihrem Beschlüsse stehen, den sie wegen Tbeilbarkeit des GrundeigcnthnmS ge faßt batte. < ine längere Debatte entivann sich über eine Petition 6) rase's in Ovcrlichtenau um Erstattung von zu- gciügkc» Schäden durch den StacitSfiöciiS, und man lehnte den Amrag der Deputation Olteicrent 1>v. M eiichneri, die Petition der Regierung zur Erwägung zu übergeben, zwar ab, nahm ic- doch einen Antrag deö Abg. Lehman» an, der den Petenten von den in der betreffenden Sache ausgelaufenen Kosten befreien will. Eine Petition der Gemeinde Schöneield re., welche den jogcnamiten Sprltzcnweg von Schöneield nach Leipzig erhalten, nicht verlegt wissen will, wurde der Regierung zur Kcmitmß- nähme überwiesen, so sedr sich auch Abg. 1)r. Heine iür Berück sichtigung verwandte. Bezüglich der Petition deöGcmcinderathö zu Limbach um Annahme der Städteordnung iür mittlere und kleine Städte, blieb man bei den trüber gefaßten Beschlüssen flehen. — In der kurzen AbcnbsItznng ermächtigte die Kam mer offne erhebliche Debatte gegen 7 Stimmen die Regierung zum Aiika»s der E ffemnitz-Komotaucr Eisenbahn, der gestalt jedoch, daß die Ermächtigung erlischt, wenn ein Kausö- abjchillß lm Lause deö gegenwärtigen Jahres 1876 nicht zv Stande kommt. - Der Bericht der Flnanzdeputatlon der 2. Kammer über daS Ncichpostiüat von 712.606 Mk. für den Hoftheaterbau ist gestern Abend zur Verthcilung gelangt. Es wird darin die Bewilligung dcr Summe lediglich alS Bercchmmgögeld vor- gcschiagcn, jedoch darin n. A. die Bedingung geknüpsr, baß von dcr Regierung mit tdunlichster Beschleunigung die Frage, ob den jenigen Beamten und Technikern. welchen zeitder die Leitung, bezichenilich eic Eoutrole des erwähnten Baues übertragen ge wesen ist. diese Functionen auch fernerhin zu belasten seien, in reifliche Erwägung gezogen und zum Austrag gebracht; ferner durch hierzu geeignete Beamte und Sachverständige auiö Ein gehendste crörtet und in zuverlässiger Welle scstgestellt werde: eb und inwieweit jene Beamten und Techniker in Ansehung der bei!» Hojtheatcrbaue zcithcr vorgckoinmcnen Ilcberschrcitungcn, Rcchmlngö'chler und Verwendungen ein: Verschuldung, rcjp. eine Vcrircttiugopsiicht treffe, inwieweit die neuesten Vcuanschlcig'mgcu dos Herrn Arclsttectcn Mamrcd Semper der Berichtigung oder Ergänzung bedürfen, und für den Fall, daß hierbei die dermalen alö Bcrcchmingkgeid bewilligte Summe leibst, unter Festhaltung thunlichsler Sparsamkeit, wiederum aiö unzureichend sich dar- slcllen sollte, weiche Ausbau- und Dccoralionöarheilcn, offne eine wesentliche Beeinträchtigung einer würdigen Auöiührung deü Tbcalergebäudes, zu Verhütung einer andcrwcitcn Rachiordcrung, gestrichen werden können. Dem nächsten Landtage sollen über die Resultate dieser Erörterungen, sowie über die weitere Fort, schling und Vollendung des Baues, Miltheilungen gemacht werden. — O esse ntil che Sitzung der Stadtverordne ten. den 2l. d. Vorsitz: Hr.Hofrath A ctcrmaun; zeitweilig anwesend Kr. Stadtrath Heubnc r, Die heutigenBcrctthungen tcS Evllegö bictoii wenig Mittbcilsaiiicö. Man stiimnt dem Stadtrath bet, iür daö 2. Standesamt einen dritten Expedienten mit jährlich 1.756 M. Gehalt anzuslettcn, macht sich bezüglich nothwendig wird, unter Vorbedeutung dcr Genehmigung deö xcr LlcpisionöprotocoUc über die lln Jahre 1876 in dciüEom nächsten Landtags. Für die erstgenannte Bahn boantragion die! mungrundstücken a»Sz»führcndci> Baulichkeiten schlnjjlg und er- Abgg. Ki rba ch und Krause statt l,4!',0.66U M. nur '.>66,"6<> k,grt den Beitritt zu dem Beschlüsse des Stattratbs. dcr hiesigen Mark zu bewillige», unterlagen jedoch. »Abg. Philipp empaff! Aimcliparocl'ie zur Erbauung dcr in diesem Blatte schon mehr, dcr Generaldirection sparsames Vorgehen. Das juristische Element cr-wähnten Leichenhalle aus dem neuen Frieddoje in Löbtaucc sei in derselben zu stark vertreten man möge mehr Leute, die von der Pike an gedient haben, in dieselbe ziehe». Redner rügte auch einige kleine Angehörigkeiten. So z. B. habe ein Zug wahrend des Eanwnncmcnlö an einem Orte gehauen, 4 oder 5 daselbst befindliche Offiziere die nächste Stadt betuchen konnten. An Stellen, wo sie gar nicht gebraucht würde», stände ost 'eine Masse Wagen monatelang. Bezüglich ecs von dcr 1. Kammer abaclchntcn Entwurfs über den Urkunden- undErb- schafts st ein p e l, fand man sich In einiger Verlegenheit, da der ablehnende Beschluß der 1. Kammer durch die Verhandlungen selbst gar nicht mottvirt erscheint; man bcharrtc lndeß auf den früher gefaßten Beschlüssen und gab dem Wunsche Ausdruck, daß daS im Laude erwünschte Gesetz dock' noch zu Stande kommen möchte. Mehrere Redner bekauerteii hierbei, daß die i. Kammer das Gesetz betreffend daö Aussick'töreck't über die katholische Kirche auf diesem Landtage nicht mehr berat! c» wolle, da die Zeit zu kurz sei u der Vicepräsidcnt verwahrte die Gcsckgebuiigödcpiitation Kammer erhobenen Vorwurf der > e,„ Mitglied des EollegS abgccrdnei. Schluß gegen -//ä Uhrz Wenn dcr gute Wille dcgcwescn den Entwurf noch reckst gut be rgen den in der jenseitigen crschlcppung der Aerathung. wäre, hätte die 1. Kammer rathcn können. Die Schandau er Petition auf Bencniimig deö in dcr Nähe erstehenden neuen Bahiil'oiö alö Bahnhof Schandau" gab man dcr Regierung definitiv zur Kcnntniß. Bezüglich deö Polvtechniku m ö deharrt man bei dem irühcrn Beschlüsse, nur 6666, statt 8606 SN. Mcmuncration für Bauralh Prof Hehn zu bewilligen, so sehr sich auch die Abgg. v. Hau sen. Stauß, Stark c-Schmölcn mib Minister v. NostItz « Wallwitz für die vsllc Summe verwandten. Rci. Walter und Abg. Philipp tadelten die Ovation einer Anzahl Polvtcchnikcr für Prof. Heyn, die mehr eine Deiiionstlatlon gegen die 2. Kr. sei nnb ein eigenthümllchcö Licht aus den Ton werlc, dcr gegen wärtig Im Polytechnikum herrsche. Abg. Philipp kritisirte daö „Urthcll von jugendlichem Munde" und versicherte, daß er bei seiner Opposition daS Interesse der Steuerzahler, nicht das In teresse von deren Kindern Im Auge gehabt. Im Nebligen halte er lein Illtbeii über den Bau aufrecht; der Minister werte ihm zwar wieder Sachverstänktgcn-Gutachtcn entgegeiihalten; allein wieviel darauf zu geben sei, sehe man an de» Ist vcrm«ucrtcn Fenstern am Zwinger. Minister v Nostitz stellt allerdings das Flur eine Baubcihilie von 76,000 M. ein für allemal zu ge währe», unter der Voraussetzung, daß für die A»l»ahmc von . Leichen in diese Leichenhalle eine besondere Gebühr nicht erhoben, damit pje Stadtgemclndc auch wegen dcr Kosten der dereinst etwa - ' iwihjg werdenden Reparatur- und Erweiterungsbauten an dieser Leichenhalle, sowie dcS Lcichenhallenbedüriiilsscö au» diesem Kirch- doi überhaupt nicht weiter in Anspruch genommm, sondern von der Anncnparochic deshalb unbedingt vertreten wird. - Bezüglich einer lotalstattitarischen Feststellung von Beschränkungen bei Er richtung von Fabriken soll von einer gemischten Deputation, für welche dcr Rath auö seinem Kreüc die Stakträthc Hendel, Bönisch und Liebe ernannt hat. rin Regulativ eutworien werten; daS diesseitige Collegium ernennt seinerseits zu dieser Deputation die Stadtverordneten Richter, Hartwig und Steiner. Die Verpflichtung und Einweisung dcö vom Bezirks gericht Bautzen zum hiesigen Bezirksgericht versetzten Hrn. Ge- richlSralh Dürisch finket am 1. Juli d.J. statt und wird dazu folgt geheime Sitzung. Während der vergangenen Pfingsten, alv die Kaiserin Augusta in Baden-Baden weilte, trcn sie aui Ihrem Svqzicr- gange ein sonderbares Pärchen, welches sich in hellster Freude und aus daS Zärtlichste unterhielt und liebkoste. ES war ein junger Musiker von der Bade.Eapelle und ein altes Mütterchen in sächsisch-bäuerlicher Nationaltracht - die Mutter des jungen ManmS, eine Frau Köppcl aus Frank enbauseii bei Crimmitschau. Die Kaiserin ward von dcr hübschen Secne so ergriffen, daß sic näher trat und mit den Beiden leutselig sich imtcrhiclt, den MuMr auch über eine Solopartie, die er bciin leisten Sonccrt auSzustihrcn gcbabt, delobtc. Später wurde daS Mütterchen in die Wohnung der Hohen Frau befohlen und ihr ein nicht unbedeutendes Geschenk überreicht. — lieber die Maricnbnlcke zog gestern Morgen 7 Ubr clk mit „Schießpulver" schwer bclatc'irr, von dElPserPn gezogener Wagen. Zwei GenStaruicn b.glcitclci' ihn. Dcr gcfalirh'che Wagen bewegte sich ngch dcr Leipziger Straße Hinang. Warum führt man solche Transporte nicht likber in der Nacht durch die Stkäben,
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