Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 09.09.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194309099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-09
- Tag1943-09-09
- Monat1943-09
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.09.1943
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bildung einer nenen faschistischen Nationalregierung. Aufruf a» La» italieuische Volk: „Der Berrat Badoglios, Ler La» Laud bediuguugslo» Le« FeiuLe« ausliefern wollte, wird nicht vollendet werden." Die deutsche Führung hat alle Maßnahme« getroffen. 2n Berlin wird bekanntgegeben: Der amtliche britische Nachrichtendienst hat gestern abend au» dem Hauptquar tier de» General» Eisenhower bekanntgegeben, daß die italienische Regierung die bedingungslose Kapitula tion der italienischen Streitkräfte angeboten habe. Eisenhower habe die Kapitulation angenommen und Italien einen militärischem Waffenstillstand gewährt, der von seinem Vertreter und einem Beauftragten Marschall Badoglios unterzeichnet wurde. Der Waffenstillstand sei mit der Unterzeichnung sofort in Kraft getreten. Inzwischen hat auch Badoglio, nachdem der König und er selbst noch am 8. Sept, jeden solchen Gedanken als Verleumdung zurückgewiesen hatten, in einer Bekanntgabe im römischen Rundfunk die Kapitulation bestätigt. Er gab zu, Eisenhower um Waffeustillstand ersucht zu haben. Tatsächlich fand die Unterzeichnung schon am 3. September statt. Die italienischen Streitkräfte müß ten demgemäß, so erklärte er, jede feindselige Handlung gegen die englisch-amerikanischen Streitkräfte einstellen. * Seit dem verbrecherischen Anschlag auf den Duee am 25. Juli und dem mit den Engländern und Ame- rikanern vorbereiteten Putsch zur Beseitigung der bündnis treuen faschistischen Regierung war die deutsche Füh- r« ng auf diesen offenen Verrat der derzeitigen italienischen Regierung vorbereitet und sie hat dahet alle erforder- lichen militärischen Maßnahmen getroffen. Der verräterische Anschlag gegen die Verteidiger Europa» wird am End« genau so schäter« wie alle ähnlich«» Unter nehmungen. In einer Sondermeldung der Reuteragentur nach Ab gabe der Erklärung General Eisenhowers wird bestätigt, daß der Waffenstillstand bereits am 3. September unterzeichnet wurde, doch vereinbart wurde, daß er erst in einem Augenblick in Kraft treten würde, der für die Alliierten am günstigsten sei. Dieser Augenblick sei jetzt gekommen. In einem Bericht über die Perhandlungen, die zum Waffenstill, stand führten, erklärt Reuter weiter: „Vor einigen Wochen trat die italienische Regierung an die britische und die ame rikanische Regierung mit der Absicht heran, einen Waffenstill stand abzuschließen, ein Zusammentreffen wurde in die Wege geleitet und hat auf neutralem Gebiet stattgefunden. Es wurde den Vertretern der italienischen Re gierung sofort verständlich gemacht, daß sie bedingungs los zu kapitulieren hätten. Mit diesem Einverständnis wurden die Vertreter des alliierten Oberkommandierenden bevollmächtigt, den Italienern die militärischen Bedingungen des Waffenstillstandes mitzuteilen. * * „Im Name» Mussolinis." DNB. Von der italienischen Grenze, 9. Sept. Die italie- Nische faschistische Nationalregierung hat einen Aufruf an das italienische Volk erlassen, der durch Rundfunk verbreitet worden ist. In diesem Aufruf heißt es u. a.: „Pietro Badoglio hat seinen Verrat vollendet. Derjenige, der als Generalstabschef Italiens beim Eintritt Italiens in den Krieg verantwortlich ist für seine mangelnde militärische Borbereitnng, ist jetzt dabei, das Vaterland den Feinden auszuliefern. Der Mann, derdurchIahrehin- durch den Dnee getäuscht hat und der ans dem Wege über die Niederlage hartnäckig die Macht angestrebt hat, beab sichtigt jetzt, seinen monströsen Plan auszuführen, durch den da» Vaterland für immer verstümmelt werden soll. Sin Vaterland ohne Sizilien, ohne Sardinien, ohne die über seeischen Besitzungen, voraussichtlich auch ohne Südltalie«, da» ist die düstere Aussicht, die sich dem Schicksal des Vaterlandes eröffnet. Der Verrat wird nicht vollendet werden! Es hat sich eine italienische faschistische Nationalregiernng ge bildet, sie arbeitet im Name« Mussolini». Die faschi- stische Nationalregiernng wird «nnachsichtlich jeden Verräter bestrafen, die einzigen wahren Veranwortliche« für unsere Niederlage. Sie wird alle Mittel anwenden, um Italien m i t unverletzter Ehr« und mit der Möglichkeit «ine« wei teren Leben» in der Zukunft au» dem Kriege herauszuführen. E» ist zu End« mit der traurigen Phase einer sogenann- ten Freiheit, die aufgezwunge« wurde durch den Belagerungs zustand, Polizeistunde und die Zensur. Da« reine Blut der Sqnadristen und Soldaten, die in den Tage« der Schande ermordet wurden, kommt ans da« -anpt der Mörder, der Geringen sowohl wie vor allem der Hochgestellten. ,Z « Ende ist «« mit dem Abglelten in den Volschewir- mu». Z« Ende ist e« mit dem Wiedererscheinen der alten Männer in einem Italien, welche» die Tore der soldatischen Jugend öffnen wird und welche» di« durch Opfer «nd krie- gerisch« Leistung erworbenen Ansprüche «»erkenne« wird. U« unser Banner reihe» sich zusammen mit de« Soldaten «nd der I«gend die Kräfte der Arbeit, deren auf dem sozialen Gebiet mit dem Faschismus angetretener Marsch un ter dem Faschismus ans Ziel gelangen wird.* Der Aufruf schließt mit einem Appell an die italienischen Soldaten: „Soldaten! Gehorcht nicht falsche» Befehlen de» Verrates, weigert euch dagegen, daß ihr dem Feinde ausge liefert werdet, weigert euch dagegen, daß ihr gegen eure deutschen Kameraden kämpfen sollt! Alle die, denen es möglich ist, sollen den Kampf an der Seite der Deutschen fortsetze«. Die anderen solle« «ach Hause gehen in ihre Dörfer und ihre Städte in Erwar tung weiterer Befehle. Aus Leid «nd Schmach soll nach «nserem Willen ein reine» «nd mächtiges Italien auferstehen! Die italienische faschistische Nationalregiernng.* Widerstand wurde rasch gebrochen. Berlin, S. Sept. Die deutschen Maßnahmen in Italien, di« sofort nach Bekanntwerden der Kapitulation Badoglio» einsetzte«, verlaufen überall planmäßig. Die italienischen Verbände haben im allgemeine« oh«e größere Zwischenfälle die Waffen «iedergelegt, soweit sie sich nicht bereiterklärten, unter deutscher Führung weiterznkämpfen. Oertlich er Widerstand wurde rasch gebrochen. Die Lage ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß die wichtigen Verkehr »- Verbindungen im vollen Umfange frei benutzbar sind. Kroatien erklärt sei«« völlige Unabhängigkeit. Der Poglavnik hat eine Proklamation an das kroa tische Volk erlassen, in der er die Wi e d eri n b es i tz n ah m e deranItalienabgetretenenGebiete des Küsten landes und Dalmatiens ankündigt. In dem Aufruf heißt es: „In dieser geschichtlichen Stunde vereinigen wir uns um unsere Wehrmacht, die gemeinsam mit der verbündeten deut schen Wehrmacht die kroatischen Länder der Adria befreien wird. In dieser Stunde vereinigen wir uns in der Liebe zum Vater land und zu jenen unglücklichen Bürgern, die wir befreien und ans Herz drücken werden. Der kroatischen Wehrmacht habe ich den Befehl erteilt, ihre militärische Pflicht zu tun. vom heutigen Tage an ist die Freiheit und Unabhängigkeit Kroatiens durch nichts mehr begrenzt!* * . Auch Japan hat bereit» Gegenmaßnahmen ergriffen. DNB. Tokio, 9. Sept. Die Regierung gab heute zur Kapitulation Italiens folgende Erklärung ab: „Die italie nische Regierung Badoglio hat sich den Engländern und Amerikanern bedingungslos ergeben. Dies muß als Ver rat bezeichnet werden an dem Dreierpakt und an dem Der Berrat. Die Nachricht von dem Verrat Badogsios hat di« deutsche Regierung und auch das deutsche Volk nicht überrascht. Seit dem 25. Juli, dem Tage, an dem mit englischer und ameri kanischer Hilfe die faschistische Regierung beseitigt wurde, war in dem Verhältnis zu der derzeitigen italienischen Regierung ein Schwebezustand eingetreten, der, wie jedermann fühlte, nicht von Dauer sein konnte, und, was insbesondere Badoglio anlangte, möglichst bald beendet werden sollte. Die Anzeichen, daß . der Bruch der Beziehungen nicht nur auf politischem Ge biet stattgefunden hatte, häuften sich täglich. Es war also alles andere als eine Ueberraschung für die deutsche politische und militärische Führung, als die Gegner der Achse Mit- teilung von dem längst vollzogenen Absprung Badoglios machten. Bezeichnend für die Verhältnisse, die nach dem Putsch am 25. Juli auf der Halbinsel eingetreten sind, ist, daß Badoglio den Partnern der Achse den vollzogenen Verrat fünf Tage verheimlichen und es dann den Feinden überlassen mußte, ihn bekanntzugeben. Die Churchill und Roosevelt haben sich durch diesen Umstand einen besonders billigen Triumph verschaffen wollen, der freilich den beabsichtigten Erfolg nicht hat. Denn er bestätigt nur, wes Geistes Kind diese Herren sind und wie sie in Wirklichkeit die von ihnen bei jeder Gelegenheit beschworenen Begriffe der Freiheit und Anständigkeit notzüchtigen. In den sechseinhalb Wochen seit dem 25. Juli hat die deutsche Führung Zeit gehabt, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um den Wirkungen des erwarteten Verrats zu be gegnen. So schwierig bei der Verflechtung der Verbände an gewissen Teilen der deutschen Abwehrfront das gewesen sein mag, dürfen wir doch das volle Vertrauen haben, daß es ge- lungen ist und noch gelingen wird, auch dieser Lage Herr zu werden. Im übrigen erledigt sich der „Triumph* der Gegner durch die nach Abschluß dieses Artikels eingegangene Meldung von der Bildung einer neuen italienischen Nationalregierung. Abkommen, wonach keiner der Vertragspartner einen Sonder frieden schließen würde. Das Ereignis wird vom japanischen Kaiserreich äußerst bedauert. Die Regierung sah jedoch eine derartige Entwicklung voraus und hat die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen, so daß dieses Er eignis keinen entscheidenden Einfluß auf die gesamte Kriegs lage haben wird. Japan glaubt mehr denn je an den end gültigen Sieg und wird die Zusammenarbeit mit Deutschland und den anderen verbündeten Völkern in Europa und Großostasien verstärken, um den gemeinsamen Feind England und Amerika zu vernichten. Das japanische Hundertmillionenvolk wird im Geiste seiner dreitausendjäh- rigen Geschichte seine höchsten Kampfkräfte entwickeln, um das Ziel dieses Krieges zu erreichen.* Awei «e«e sächsische Ritterkreuzträger. Der Führer verlieh das Ritterkreuz an Generalleutnant Vogel, Komm, einer Iägerdivision, und Oberstleutnant Schmidt, Komm, eines Panzergren.-Regts. Emil Vogel, 1894 als Sohn des Kaufmanns Emil V. in Zwickau ge boren, hat besonderen Anteil daran, daß die großangeleg ten Durchbruchsversuche, die der Feind Ende Mai und An- fang Juni 1943 mit 13 Schützendivisionen, drei Schützen brigaden und sechs Panzerverbänden am Kuban-Brückenkopf unternahm, scheiterten. Als den Sowjets am ersten Tage der Offensive ein Einbruch gelang, eilte Generalleutn. Vogel in einem Beutepanzer in die vorderste Linie und stellte die Lage wieder her. Erich Schmidt, 1899 als Sohn dines Ober zollinspektors in Annaberg geboren, hatte besonderen An teil «daran, daß ein feindlicher Großangriff am mittleren Donez zum Stehen gebracht wurde. Gr unternahm mit Tei len des durch den Angriff zurückgedrängten Nachbarregiments und seines eigenen brandenburgischen Grenadierregiments einen Gegenangriff und fügte dem Feind so schwere Verluste zu, daß dessen mit großer Uebermacht geführter Stoß er lahmte. G. Schmidt legte in Dresden das Fähnrichexamen ab, gehörte der Division von Lettow-Vorbeck an und wurde 1924 nach Uebernahme in die Reichswehr Leutnant. Ferner wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet: Oberstltn. Wilhelm Buck, Komm, eines Panzergren.-Regts.; Major Heribert Stather, Komm, eines Gren.-Regts.; Hauptm. Ernst Guschker, Komm, eines Gren.-Batls.; Hauptm. Erwin Zilger, Kompaniechef in einer Panzerjagerabt.; Oherfähnrich Max Haschberger, Ordonnanzoffz. in einem Gren.-Regt.; Uffz. Josef Karl, Geschlltzf. in einer Panzerjägerabt. — Schließlich erhielt das Ritterkreuz Oberleutn. Duenser, Batteriechef in einem Flakregimevt. Ritterkreuzträger Oberleutnant Hans Röhrig, Staffel kapitän in einem Jagdgeschwader, ist von einem Feindflug an der Südfront nicht zurückgekehrt. Wettere Bollmachte« für Gpeer ««d F««k Die Erfordernisse des Krieges machen, wie amtlich mitge- teilt wird, eine weitere Zusammenfassung und Vereinheit lichung der Lenkung und Organisation der Kriegswirtschaft notwendig, um die wirtschaftlichen Kräfte des deutschen Volkes noch wirkungsvoller als bisher für die Kriegführung einzu setzen. Alle Produktionsstätten und Arbeitskräfte müssen noch stärker zu einer Steigerung der Rüstungsproduk tion herangezogen werden. Um dies zu erreichen, muß die Führung der gesamten deutschen Kriegsproduktion von einer Stelle aus nach einheitlichen Lenkungsmethoden erfolgen. Nach einem Erlaß des Führers vom 2 .Sept. 1943 über die Kon zentration der Kriegswirtschaft lenkt der Reichsminister für Bewaffnung und Munition für die Dauer des Krieges die gesamte deutsche Produktion, während der Reichswirtschaftsminister für die allgemeine Wirt schaftspolitik, die Versorgung der Bevölkerung mit Verbrauchs gütern, das Geld- und Kreditwesen und für die Fragen des Außenhandels im Rahmen der Außenhandelspolitik des Rei ches und die Finanzierung der Wirtschaft auch für die Produk- tion zuständig ist. Der Reichswirtschaftsminister erhall auf diesen Gebieten erweiterte Zuständigkeiten. Um die Durchführung dieser Aufgaben z« gewährleisten, hat der Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches als Beauftragter für den Vierjahresplan den Reichswirtschafts- Minister Funk in die Zentrale Planung berufen. Gleich- zeitig hat der Reichsmarschall die Vollmachten des Reichs ministers Speer als Generalbevollmächtigten des Vierjahres, planes für Rüstungsaufgaben auf die gesamte Kriegsprodük- tion erweitert. Durch die vom Reichsmarschall anaeordnete Errichtung eines Planungsamtes beim Generalbevollmächtig- ten für Rüstungsaufgaben und für die Kriegsproduktion «»er den die verschiedenen Planungsstellen der gewerblichen Kriegs wirtschaft vereinheitlicht. » Der »«»« OKL.»Bericht liegt bei Dr»ckl«g««g «»ch «icht »or,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite