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Dresdner Nachrichten : 03.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187104036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-03
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1871
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«glich'^nh^'uh,. Anserate »«rden aiigeiioinmrn: bl« «beiitö 6. Sonutaasr bis Mittags 12 Uhr Marteustraße irr, in NtiistKn Buchdr»,k«r«i von Zoll. Pätzlr», gr. Klvstergasse». Anzcigci, ,u diel. Blatt« «ndkn »in« risvlgirich« Anl»«i'»ug. ^ Auflager Hreuiplare. Tagcblntt für Niitcrhnltnng mid Gcschiiftsvcrkehr. Druck und Slyrnthum der Herausgeber: Ltkpfch ü Nktchnrdt. - Verantwortlicher Nedatteur: IllllUS Nkichardt. ^komirmrnt: Bicitriiähuich 20Agr. tri unrnigrlttichci r'l»- souiig in'« Hau«. Durch di« Säiügl P»st vi«rl«tjähst. 22>,LNgl. Lu'Zc'ln« Auuinirii» l Rzr. Vnlrratenpreist: flüc t>» R,uii» «inr» grlpailr»«» Zstlr: I Agc. Nulrr . tzmqrsandt* di« Zoll ^ Ngr. Rr. M. Techszchnter Jahrgang. Mitredaeteui: Theodor Drobisch. Dresden, :t. April. — Daö könlgl. Ministerliun teö Innern rat aut Aninclze» bk« Gcsammtvorftcmdcs drö Scickffiscste» MilitärstiliövcrciiiS zu DrcSkrn und Leipzig die Vcraiistallung einer HauScollcctc ne stattet. Der Ertrag derlciden soll zur Unterstützung von In validen auü dem letzten stcltznge. sow'c der 4tUtttr>en und Waisen der in diesem Feldzüge gefallene», tentscl'en Soiratc». soimit tenc und diese iinKönigrci.stSacl'sc» wohnen, nennenker werten. Diese Hollccte perbrcitct slst' am den geiammtci» 'Bereich tco Königreichs Lachsen. — Mn neues selche» deö strickend und der Wiederkehr der alten civilen Nute aicbt siet' aus dem Leipziger Bahnbosc kund. Leit dem I. d. M. ist die bid jetzt dort situirt gewcscnc Berbandstatio» ausgcffoöc», die in diesem Kriege eine so rcickw Tstätlgkcit enttvlckelt hat. — Am :r. und 4. April finde» die öffentlichen Prüfungen tu der Lebr- und HrzIehungSaustalt slir Knaben z» striedrich- stadt Drcötcn statt. Die dam auogegcbcne Hliilatungssistrstt eröffnet eine sehr keiiiitiiiffrclcst gesctnlcbciie und ans eigene Hr- tahrnnacn sich dasirende. sein interessante 2ldlc,»»dln„g: Ucdcr die Hntstchung des tobten Meeres, die Herrn Hand. I)>. D. Schneider zu», Verfasser h,it. Der daraus wlgenrc. vom Di rector der Anstalt z»,sam»,c»gcstcllte Jabrcobcrlcstt deiprici't die Prämienverlbcllungc», die inanclerlei geschehene» Veräntcr- ungcn im Lehrer - Holicglu»», die stesllichkclten und sonstigen Vorkommnisse im Laufe deö verflossenen Sckmllabrev. darrmter leider auch den Tod deö so verdiensivollen, das'Amt eines Diri aenten l2 Jabie lang auolidenken Regieiungoraws Pros. Schubert, der In dem allgcincln verehrten Herrn S tadtratl» Fr. Walther eine» würdigen 'Naclgolgcr nunmehr gcumdc» hat. Ausser den Vorsteher-, Lehrer und Sehülcrverzeick'nisseii entlvilt der Iahrctzbericht noch die Neve» sicht der Lcrtioncn. Drdnung der Prüfungen und allacmelne Anmahiiiebestiminumicn. und schließt dann mit dem Vcrzcickmiff derWohsthäter der I» diesem Jahre von 2>5 Zöglingen besucht geioesenen Anstalt. — Der von Hern« Direktor A. Noback veröffentlichte Jahresbericht über die hiesige Handel «-Lehranstalt der K orporation der Kaufmann- schast aut daö Sckiulsahr i87U7t beginnt mit dem von Herrn G. Schubert geschriebenen: Die Anfänge der hochdeutschen «rosa und Ihre tsn»Wickelung bis mm it. Jahrhundert, cstie literarische Abhandlung, die sich durch ihre Sprache wie klar daraclegten. höchst interessanten Inhalt besonders aiitgcichnet. Aus dem Statistischen der Schnlnachrlchten ersehen wir, dass am Schluffe deö Schuljahres UMt/w die Abthciluna ikir Hand kiytgSlehrllnge :<K und die höhere Abtheilung Ist Abiturlcutei» zählte. An, Ganzen betrug die Sch liiere HI 2G. Der in bei den Hauptabtheilungen verarbeitete Lehrstoff Ist ein relclMilli- ger und dabei zlvcckinäffigvcrthclltcr, wie überl aupt die Leitung und die Zwecke der 'Anstalt alö vorzügliche anerkaimt sind. - Der Xltk. Jahresbericht über die Unterrichts und Hrzlehliugö- anstalt deö vormaligen (Yvmnasiallehrcrö N.AIHrni, in welcher die Ssterprilsiinaen de» :U. März und l. April stattgemliten hc'ben, wird gleichfalls durch eine wiffensgmltllchcAbhaiidlung: Die Srhcbnng der Westgowen cmtcr 'Alarick', ms.hiievcn von Herrn vr. A. Mhrkc, clngclcitct. Die grosse» poililschen Ur- rnngenschasten von ltZ7«> 7> hekunde» sich bereits auci, in den Programmdlsscrtatlonen. da dieses Jahr 'aff ausnahmsweise deutsche oder Ihnen verwandte rhc»i..ta gewählt wurde». Aus dem Prospekt der rükinllcifft bekannten Aldaiii's.l'en ldrziehuiigo- aiistalt sffr tffvinnasial- und Realzweckc crjelx» >vlr noch, taff ihr unter dem >4. April ist?" ebenfalls die Berechtigung zur AuSsteffung von DUlallflkationözcngnIsse» »tlr de» rt»t. httge» streffvilltgendienst in der Armee dnrch den .ffanzle» des Aord- denttchrn Bundes zugeirrochen worden Ist. Die Lct'fflerz.n l betrug Im Lause teö SchuIIahrcS iNAtz'ri von denen atlei» litt der Anstalt alö (^anzpenslonäre angchörten. — Nicht uninteressant ist der tm Druck ersä lenciie Bericlff doS Bezirksausschusses teö Vereins zur stürsorgr inr die ans in- kffndischcn Straf- und Bcssermigö-Amlaltcn Entlassenen inr Dresden und tlmge>wnd. der seit dem !Jabre !»«><> datitt und biS in die neueste ^eit reicht. Seit IX>4 bis sind aus dem hiesige» Verelnebeztrk, der Dresden und einige W um- tlegende Dörfer mnsafft, sotgente (kntlaffcne ziigcn'teien worden aus Waldhelm vom Zuchthaus :i«r<> i^Iterlei Hffschlcg'ts. von der Hvrrertiouöanstalt >i>4. Aus Zwickau 1275, Männer, aus HubertuSburg ff männliche und 2t»I weibliche, ans Hohenstein lff-l (dorrrctlonärc, mw Hoheneck 75» stranen und Mädchen, ans Voigtöbcrg 4<) Männer, aus Cachsendurg ein i»äiriilich>er Hör reenonär auö Brännödort und GrvffhennerSdori endlich zusam men !».t, darunter ein w,iblicl»cr Zögling. Am Schluffe deö Jahre« ttZtit» ergab brr Saffenabschliis, eine Hinnahme von ff2t>7 Dhciler. die Ausgabe 2i>4l Tl^ler. HS hlleb also ei» Bestand von :<ff5ff THaler, wovon ltlffO zinsbar angelet sind Die er- wäbnte AuSchibe bezog sich auf Unterstützung für ÄLohnung, ^eköstiguna, Bekleidung »nb ArdeltSzrug der Hnffaffcnen. Vor schüsse an dieselben. Vermlndermig und Hlntani der Staatö- papicre, Nemuncratlonen uub Sammlcrgebs.hrcn die Hin- mihmr aus ei'megangenc Beiträge, z, rückgemblte Vorsä üsse. Zinscn von auffenffcl^iibenHapltallen, eingegangcnc Hav'talie», angekam'te StaatSpapIere re. Unter den elngcgangcnrn Bei tragen befindet sich auch, ein „auffervrrentllchcr" von ö Thalcr vom früheren Sträfling Müller. Der Verein, an deffen Spixc eln Vc-IrkSauöschuff mit dem Vorstand itiract-mann ilcht. ent wickelt eine stgenSrktcirc T häkigkclt und bat seit seinem Bestehe», namentlich im Verlaut der letzten Jahrzehnte reichliche Gelegen- hctt gehcibt, seine mcnschenffeundllche tUcstlinnuing zu zeige». Die wohlbekannte „Vicrbraucrci der Braneommun zu vbbau" «st käuflich an die Herren M. Schic Vlachfolger in Dresden übergegangen, welche dieselbe einer Actlengrsrllsci'ast unter der Firma ..Actiendraiikrel zu Löban" ab>ietrcten habe». Die Aktien für dieses Uniernehmen »verteil am 4. und 5». April sin Dresden bei den Herren M. Schic Nachfolger und George Meusel n ^smtzu z>'.r Zc,ch„„ng aufgelegt. Daö Acticneapffal «st aus 2>5,,noo THlr. trstgestellt. Die Leitung der Brauerei ist bereit« bewährten technischen Kräften auvertraut. Nach Dem. waö hirr über dieses Artienuntrrnebinen brrrit« btk,mnt. «fl die Nenta^tität und Solidität dieser «nlagr eine mehr als zu- — Die HlbtamptschifffahrtS Geicstscl att hat Im vergangenen Monat eine strachtclnnahine ton 477U THaler» gehabt, >»<»4 Tbalcr mehr, als lm März >>c7". - Die am :«>. Vtärz abgchaltcne <V»cralpcrsammlung der Dresdner Gewcrdebank i strehncr H Homp.» dal die Gcwäbi»ng einer Diblkcnte von 7 Proccnt, so>mc die Zmvciiniig pp» 45>(» THaler» an den Neserveiond hcschloffcn. — Bekanntllcl) wurde im vorigen Jahr die lange besprochene Angelegenheit der Vcirolcum - Lagerräume >» Dresden entliä' i» Drdniiiig gebracht und hat Herr Nette die Sache in sch» uiiisasskiitrr und practlscher Weise insofern I» die Hand ge- »ommr», als er fünf besondere Lagerhäuser, theilo ganz massive, »Heils hö'zcrnc bei 'Nendorf an der sogenannten Viehtreide er richtete und im Herbst ix.o cröffiictc. Diese Nänmc sind nun »nchr bedeutend erweitert und ist dies gewiff schon »in deswillen ei» sehr dcachtenSwcrti'cr Umstand, alö sich in neuerer Zelt die Verkebroverhältnisse wieder zu ordnen beginnen. «S durste somit daö sehr uützlicix u»d s»r die Sicl'crbcit des 'Publikums wesentlich vorlheilbaitc Unternehmen ffch einer gröncrcn 'Benutzung cl'rcuc», alö cs Sicher In Folge des geslörtc» Hiscnbabnvericl ro der stall sei» konnte. — Am Sonnabend Mittag passirlc den Schlesischen Babu- hoi eine Hseatron schwarzer prcutziscl'cr Husaren. Diciclbcn kamen von Amicno und gingen »ach Polnisch Lissa im Groff- bcrzogkbum Pose». Alle Maiilischaitc» sahen vertreffflch und kelnaemiid ans. Die Diffclerc speiste» im Warkesaal erster Hiaise dev Bahnhofs. Der Train »rar rin rolossal langer. Hin Pferd hatte eine» Packwagen ganz allein für sich. Daö Thier mochte auf der weite» stahrt a» .strämp'cn erkrankt sei», den» cs schlug nach allen Diincnsiencn aus, wälzte sich im Waae» herum »nd schwitzte so. taff ihm daö Wasser hcrablicff HS giebt chen Pierte, die das stahren aus der Hiseiibah» nicht vcr- traae» köniie». — Hi» bereits ziemlich briabrtcr Hanta»bester bat sich vor gestern Abend In dem Logis emcr in 'Antonstadt wobnhasten Wittrvc mittelst einer noch nnbckanntcn Flüssigkeit zu vergiften versucht. Hs wurde sofort die nötbige Hilic herbetgedolt, »»»>d in Folge der airgcwcndetcn Arzeneimittci gelang es. lim» wenig- flcns so »reit zu helfen, taff der sonst vielleicht iinvermcidllcl'« Tod augenblicklich abgcwentet »vurbe. Man braaue den Mann mittelst Liechkorbes ln das Stattkrankcnhauö. - Das Hnstilcisc» scheint jetzt au- deutschen Bahnen nicht »icvr zu den Scilciilstile» zu gehören, glücklicher ^».icisc geht cö oft ohne gröfferen Schaden ad. Auch ans unicr»» Leip ziger Vahuhvs in Treste» »rcrdcn die Aclnen inisolgsam. So entgleiste am Freitag daselbst ein Tender, am Sonntag die Lo komotive Hetzdorf, o'me jedoch besondere Fatal, täten hcrbcizusühren. - Oct»' cntlick? e S ck, w u rg c r I ch t 0 i i tz n n g am 2>-«. Niärz. Gcick;»oorcnc: Die Herren Maurermeister Hoch gemut!) aus Stolpe», Lehrer Mrdcwi ch i» Dresden, Maschincn- mcisler Zcstschei ans Hiröditz, .staufman» A. I. F. Schilling in Dresden. Gntt desitzer Nicdrich ans Nicdcrbol'ritzsch, stleisck'er- mcister Perlns ans Frciderg, Ni'tergutshcsitzer nird FrictenS- rickstcr Fehrinann ans Poffendoil, Dberlorstmeistcr Nöch ln Dresden, Wri»hä»dler Nictzlcr in Dresden, Gutsbesitzer Han- bold aus Dberschöiia, Nitieraulobesirer und Friedensrichter Otto ans Nauntors und Architekt und Maurermeister Strunz in Dresden. Der 42 jährige ArmenlmnSbewohiier und Hand arbeiter Hrnst Lcbcrecht Ha»»el ans Dbenieuschönberg ist wegen vrrsuctster Brandstiftung angekiagt. Am Morgen drö 11. Derei». bcr vor. I. geivahrte bei »cincii» (Zrivachen der Todtengräbcr Müller, welchem bei Ucbcrnahmc seines Dienstes freie Wohnung im Gemeiutehaus in Shcriicinchöiidera angclviesen worden »var. taff seine Im Parterre gelegene Wohnstube mit Nauck» aiigetüllt »var: er öffnete die Stubentvür, - ivelch' ei» Anblick! ein hklllokerndeo S troGcuer unter der in die oberen Sctstak- räuinc sübrendci: Holztres pe - und in den Kammern drei schlafende Perlenen, der greise Vater des Angeklagten, die alte ledige Zi,»imermann und deren 47 jährlgc Toclstcr Lorenz. Müller riet daher sofort „Feuer", suchte mit dem vorhandene»! Wasscrvorratb z» löschen, eiste zu der nabe vordeiflieffenden aber leider zugetrorciikn Flöh»,, dann einige Male mit dem Topie zu.» Bornwasscr und gosi das Feuer vollends aus, wobei er »einen liebe» Gott um Beistand anric» und »bin zuletzt stlr die Ncttung dankte. „Doch nunmehr" — so sagt der alte brave .senge Müller „ivar o alle mit mir," seine Kräfte waren erschöpft. In der zweiten Parterreslube nobntc auffcr der genannten Zimmer»,an» und Lorenz auch der Angeklagte, er halte auch feine Scvlafstättc darin. Hp licff sich während der brolstntcn Geiadr nicht blicken' taff er wach und angeklcidet »var, iah die Zeugin Lorenz, als sie vom steuern» erwacht, herunter zu ihrer «Linde kam, wo ihr Häncl rode Lchimp-'woric »ud fürchterliche fflcdkn ausstoffcnd, entgegentrat. Inten» die Loicnz mit einem Gksäff forteiltk, um Wasser zu holen, schrie ihr Hänel nach: ,.L lonnii' nur wieder 'rein, ich schmciff' Dich gleich in die stlöhe", und: „Hrich vc» L zeug »rill ich Alle verbrennen." Die Zeugin L. fürchtete sich »regen diesen Drol reten vor der Nückrthr In'ö Haus; »io Ilei gim eNraö entfernte» Nachbar und rief um HIste. Dieser, Spielivaarcnfabrikaiit Klcmin, ver- mstteite, daff ter Orte-riclstcr alsbald zur Stelle kam. Bei testen Ankunst »rar das Feuer schon gelöscht »nt »rar nunmehr die nächste Frage, die Ursache teö stcuerS zu crmittr!». Der Ver dacht lcnkic sich so'ort auf den Angeklagten. Schon ein Jahr vorher batte tersclde die HauShcwolmer mit Brandstistilng bctrolst »nid hatte deshalb eine Get.nignlffttrase erlitten. jiidcm sein Gebabre» gegen die Stubengrnossst, Lorenz, sonste' über- lmnpt seine 'Aiidcutlnige». daff er, um nur vo» diesen» Drtc fort z» kommen lieber »rteter in einer Strafanstalt nntcrge br,wist zu sei» wünscht, bestärkten den Verdacht. tHänel bat schon melunialo wegen Diebstahls ein »nd mehrjährige Znstst- und Arbcllöl)>iuöstrase erlitte»»,» Der Angcklagtc »rcigerie sich auch gar nicht, sich adrrinalS zur Haft brlugen zu lass«». Der dem GcrichtöaN't taff rr der Tdäteo 5 Uhr an lenem Morgen bade er. aüö Arrgcr, weil er die ganze Nacht wegen lästigen Ungeziefer« nicht bade Wasen können, sei» Lagerstroh zusaminkttgrvlmten. unter die Treppe gelegt und angezündet, damit daö Ungrzlessr verkrenne Früher h.,1 Hänel über- auch gar inan, na) avrrinaio zur Ha,r oriugcn selbe gesteht beute, alö auch schon früher vor Saida n»b de»» 'BtMkögerlcht Freibcrg zu, t kci, nur über die Absicht schwankt er. Früh dich au.h zugtstandeu: HS sei ibin einerlcl gewesen, ob die taj oben »die drei In tcn Kammern schlafenden Personen» mit ver^ bräunt wären oder nicht, selbst stin Vater; die Leute im Dorke hätte» ihm immer Allcö zinn Possen gelhan, im Hause »väre mit den Wclbici» aucli immer tri» Vertrag ge»vcse»i, sie seien so unreinlich »nd da sei rr angeslcckt irorde», da Hab« er ib»r» »rollen auch einiual einen Posten spielen." Der stcflver- trctciitc StaatSamvalt, Herr Assessor Nlckstcr, legt in seinem 'Vorträge dar, duff der Angeklagte das Verbreche» „vorsätzlich" begangen l abe. Da das beabsichtigte Verbreche» nicht zur Vollendung tau» und das Gebäude noch nicht in Brand ge rätst«» stie Nüclwand der Treppe »var nur angcschwärzt. nicht ,-»gekohlt», io liegt nur „Versuch" der Brandsiistung vor. Der Vcrlhcidigkl, Her» Adv. lw. Stein l.. bemühte sich, Mil- tcru»goaruntc z» Gunsten dcS Angeklagten zu bcaistragen, um aucli der Abstcht des Angellagte». in einer Strafanstalt mög lichst lauge .seit uistergcbracht zu sei», nicht Vorschub geleistet zu seben. Der Wahripuich tcr Grschworiicn lautet allenthalben aus „Schuldig." Der Schwurgcrichlsho» verurtbellt den An- gctlaglc» zu :> Iabrcu Zuchthaus. Verlust der bürgrrlick-en Hhicurcchle au! :> Jahre und Stellung untcr Polizel-Auksicht.> Leute», :»l. rz. Hiuc Depesche tcr „Tiincö" au« Paris vom :«» d. sicbt voraus, daff ein verzwrffelter Kampf bcvorstei'k. „Veugcur" droht mit gewaltthäti'gcr Vertreibung tcr Natlonalvrrsammiiiiig aus Veiiaiiles. Die Ansständtschen »olle» überzeugt davon ici». daff die regiiiäreu Truppen der Hommuue feine» Widerstand entgegensetzen werden. Die De pesche tcr,.Times" erwähnt striicr der wluidcrdarstrn Vorschläge, nclche im S ersöffe tcr Hommune austanchen, um die Finanz lage des Landes zu verbessern. Nach einem dieser Proiecte soll VcrsaiUco sür 1<><» Millionen an eine a»glo-amerikan>sck>e Ge sellschaft, St. Hloud und Fentaineblcari antcrivcitia verkauft »verteil, »md zwar ersiered iilr^x», letzteres iür5>cx>MIU. Francs. Wie „Dailv?!cwo" telegraphisch gemeldet wird, beabstchttgt die Regierung in Versailles, die Zuluhr von Schlachtvieh nnd Pferden nach Paris zu verhindern. Kleiuc Woelrenschau. Das französische Barackenlager aus dem Alaunplatze, wel ches wahrscheinlich bald von seinen derzeitigen Bewohnern ver lassen werden wird, erinnert die alteren Bewohner unseres Dresdens an ein anderes französisches Barackenlager, daö in derselben Gegend, nur etwas näher den» Walde, in» Jahre l.'s Ist von dcil Franzosen wahrend dc S Waffenstillstandes von einem Corps der jungen französischen Kaisergarde aufgebcnst »vor der» war. Aber welcher Unterschied zwischen damals und heut zu Dagel Dazumal stolze Sicg«r mit fttiikeluden Adlern, die Beherrscher Europas — heute arme Gefangene, eingeschlossen hinter hohem Pfahlwerlc. der Freiheit beraubt und theiüverse mitleidsvoff begafft von den vorüber wandelnden Beschauern,' denen nur durch enge Spalten gestattet ist, einen Blick nach dem internirten Frankreich zu werfen. Während die Großväter dcr heutigen Gefangenen mit dein ihrem Volke angeborene» Geschmack in liebenswürdiger Fa§on sich ihre Baracken aus dem schönsten Laubgrün selbst erbaut hatten, muffen die Enkel nut Baracken vorlieb nehmen, wie sie von deulscher Hand zwar ziveck näßig, aber durchaus nicht mit jener Eleganz wie 1813 geschaffen worden. Dieses französische Barackenlager der junger» Kaiserglirdc besaud sich inmitten des Waldes, jede Baracke mit einem Bluiilcngättchett umgeben, darin die Büste des großen Napoleon reich bekränzt. Tie Pfade waren sauber und freund lich gepflegt. Hier und da las man die Namen: Pyramiden- schlachl, Marcngo, Austerlitz, Jena, Fnedlaud, Eylau, Wagram, überall geschmackvoll angebracht und amuuthig decorirt. Auch an französischen und die Nationaleilclkeit schmeichelnden Sprü chen aus ihre» Dichtern fehlte es nicht. Die jungen Garden selbst, meist den gebildeten Ständen Frankreichs angchörig, chevaleresk, voll Galanterie gegen das schöne Geschlecht — da her denn ein Besuch dieses Barackenlagers mit zu den inter essantesten und angenehmsten Spaziergängen des schaulustigen Dresdner Publikums gehörte -- und jetzt, 5>7 Jahre sväter, welch' ein anderes Bild! Co ändern sich die Zritin, und der vor Jahr und Dag noch ungeahnte Umschwung ist zur un glaublichen Wahrheit geworden. Kamme»dieners, welches da mals dem alte»» Lvtzi-iann gehörte, ward von der jungen Garde aus dein Barackenlager häufig besucht. FH» Benehmen »var in dcr Regel untadelhast und von gemeinen (Beesten, wie wir sie heul zu Dage selbst von französischen Cssiciercm wiederholt ver nehmen, »var dazumal fast gar nicht die Rede. In der'Kaiser garde, und der alten erst recht, aber auch in der jungen, g- hörlc ein gesittetes Beuchmcn zum Corpsgeisi. Als daher eures schönen Tages einige durch Pieschner Ausbruch angeheiterte juilgc Gardisten gegen eine schmucke, aber resolute Kellnerin auf Kammerdieners sich einige Freiheiten erlauben wollten, stemmte brsagte Hebe drtcrmiiiirt beide Hände in die Seite und kanzelte mit den Worten: „Wie, Ihr wollt junge Garde sein? Schämt Euch! So benimmt sich die junge Garde nicht!" aus eine Art ab, daß die jungen Herren Hnberliebe, ohne ei»» Wort zu er- wicdern, still ihr Glas austranse,» und sich beschämt entfernten. Diese junge Garde des Barackenlagers von 1813 hcitte sicher keine Ahnung davon, daß ihre Enkel dereinst fast auf derselben Stelle ein Barackenlager, aber untcr ganz anderen Verhältnissen, beziehen wtrhe» Sin alte«, wahres bprüchwort sagt. „Der Mensch denkh
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