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Dresdner neueste Nachrichten : 30.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193711303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-30
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.11.1937
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RoikemL« IM Dienstag, so. November 1937 45. Jahrgang Reue Hochschulstadl im Westen Vertins Zm Rahmen -er Aeugestaliung -er Reichshaup<sta-i Grun-lehre für Lan-wirischasts-eruse Allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben 100000 Mrk an Preisen ausgesetzt Der Führer trifft die Entscheidung im engeren Wettbewerb SS Ans halbem Wege nach Nanking elf Weitere Erfolge der japanischen Truppen an -er Jangtse-Front «,/M» ktoria Krade 1» koarichteo »»er »r«ßa stm p»s Steen bsrt er ««». >au»,. Die Unterlagen deS allgemeinen Wettbewerbs sind gegen Einzahlung von 1 Mark vom Wettbewerbs- büro des GeneralbauinspektorS (Berlin NW. 7, ReichStagSgrbäude) zu beziehen. Schanghai «ach Nanking angelangt. Ferner habe« di« Japaner «nter starkem Einsatz der Lustmasse di« Stadt Siangji« und die Forts von Kiangji« eingenommen «nd westlich des Toi-H»-«ee» »uvd« Fisching besetzt, während dl« im Süden d«S Tai-Hu-Sees op«ri«renden Kolonne« KwangteH eingenommen haben. Der Toi- H»-Se« befindet fich damit vollftiln-lg unter japanischer Kontrolle. rtteim so^IikUsl r/sa,,o süder FE» L/üct moS aoc- 0va///ckk i»/a »Schanghai,«». November Der j ische Bormarfch westlich Schanghai gegen di« chinesische» Stellungen, di« fich non Stangji» am Südufer d«S Jangtse bis »um Tai-Hn-Se« zog««, hat zu »eitere« groben Erfolge« der japanische« Truppen gesührt. Nachdem, »i« schon gemeldet, mit der Er« oberung WufihS di« chinrfische» Linie« in der Mitt« durchbroche« worden waren, ist der japanisch« Vorstotz hier «etter bis «ach Tschangtschau »or,«trage« worden, dessen Einnahme jetzt das japanisch« Hanptgnarttek be- kan«tgegebe« hat. Damit lind hier di« japanische« Truppe« ungesähr auf der Hülste »eS Weges von -ßmckk <t /koep p»,czea w,«u 0M- s»»«e,«o« o sse-«r»ö«-e) liegenden Institute verkehrsmäbig anschliebt. Eine neue U-Bahn wir- im Zuge der Heerstraße neu erbaut und ein Omnibusverkehr in verstärktem Mabe durchgefithrt werben. Da später die neue Heerstrabe an den Berlin umgebenden Autortng angeschlossen wird, bilden die Hochschulen gleichzeitig das reprLsentattve westliche Einfahrtstor der Reichs hauptstadt. Um ein« beste Lösung der architektonischen Ausgaben der Gesamtplanung der neuen Hochschulstadt sowie der einzelnen Gebäudegruppen zu erhalten, hat der Generalbauinspektor einen Wettbewerb aus geschrieben, an dem sich alle Deutschen beteiligen können. Es sollen damit unter dem Nachwuchs der Architekten und unter denen, die bisher keine Gelegen heit hatten, an gröberen Arbeiten ihr Können zu zeigen, neue Kräfte gefunden werden. Nach Ab- schluß dieses öffentlichen Wettbewerbes werden 18 der besten Entwürfe ausgesucht und die Verfasser diesrr Arbeiten zu einem engeren Wettbewerb «ingeladen. Zu diesem engeren Wettbewerb der 1V ausgewählten Architekten werden vom Generalbauinspektor noch eine Reihe von freien Architekten eingeladen. Für de« engen Wettbewerb ftehen an Preisen znr Verfügung: ein erster Preis von 80 000 M., «in zweiter Preis von SO 000 M., drei dritte Preise von je 10 000 Mark. Die Entscheidung über die Wettbewerbsarbeiten wird der Führer «nd Reichskanzler treffen. Ihm steht der Generalbaninfpektor für die Reichshauptstadt zur Beratung znr Seite. Die Einzelbauten, Plätze und Straßen sind in Form und Werkstoff so zu errichten, daß sie nicht nur setzt und in naher Zukunft ihren Zweck erfüllen, son dern baß sie darüber hinaus späteren Jahr- Hunderten als Bauwerke Zeugen einer groben Vergangelihett sind. X Berlin, »0. November Wie bi« Dienststelle des Ge««ralbauinspektors für di« Reichshanptstabt bekanutgibt, hat der General bauinspektor sür die Reichshauptftadt, Architekt Pro» sefsor Speer, einen sür alle Dentfcheu lnuerhalb und außerhalb der Landesgrenzeu ossenstehende« Wett bewerb zur Erlangung vo« Entwürfen sür de« Neu» bau einer Hochschulstadt i« Berlin ansgefchriebe«. Die Hochschulen Berlins, die ihrem Umfang «nd ihrer wissenschaftlichen Bedeutung «ach z« de« größ» te» des Reiches gehören, liege« heute »erftrent in der Stadt. Die jetzige« Gebäude, «or allem di« Univerfi» töt, find zu klein geworden, und da sie in der dicht de» stedelter Altstadt liegen, ist die immer notwendiger «erdende Erweiterung kau« möglich. SS wird daher im Rahmen der Neuplanung der gesamten Reichs» Hauptstadt «in« »ene Hochschulstadt errichtet -»erden, die die Gebäude der geisteSwifienschastlichen H»d der «alnrwifienschastltche« Teile der Untversttät, dir Kliniken,Idie Technische Hochschule «nd di« Militär- ärztlich« Akademie umsaste« wird. Das Gelände für die Neubauten liegt am westlichen Ende der fast 12 Kilometer langen Ost-West- Strabe. Etwa an der Stelle der Havel, wo die Hauptstrabe nach Wcst-Nord-West abkntckt, wird der Mittelpunkt der Neubauten liegen, die zusammen ein« ganze Stadt für sich bilden perden. Die Heerstraße, die später hier eine Breite vo« 70 bis 100 Meter habe» wird, soll die Hauptachse deS «ene« Hochschulgebietes fein. Die unmittelbare Nähe des ReichSsport- felbeS, des Grunewaldcs und der Havelgewässrr gibt den Studenten eine ideale Gelegenheit zu körper licher Erholung, zu sportlicher Betätigung und damit zu notwendiger geistiger Entspannung. Für beste Verkehrsverbindung der neuen Hochschulstadt mit der engeren und wetteren Umgebung wirb Sorge ge- tragen. Der Verkehr der Reichshaupt st adt wird in erster Linie durch die verbreiterte Ost-West- Achse bewältigt werden, ferner durch eine neue Ringstraße, die «nter anderm die in Dahlem Sie find noch alle satt geworden in unserm Sied- lerhauS. Wenn einer von den Jungen einmal meckern wollte, hat ihm der Vater schnell eines Besseren belehrt. Er dachte an die mehr als sieben mageren Jahre der Vergangenheit. Er weiß auch, daß im reschen Bor- kriegSdeutschland seine Eltern in vielem, nicht zuletzt in der Ernährung, weit bescheidener gelebt haben, als wir es heute in dem durch Krtegsausgang und In flation arm geworbenen Lande gewöhnt stno. Die Jungen sind nicht auf den Kopf gefallen und sehen nach einigem Brummen ein, baß man nicht mehr ver zehren kann, als man mit seiner Hände Arbeit schasst. Daß man essen muß, was die Scholle reichlich liefert, und einmal auf etwas verzichten muß, was was streben nicht wachsen läßt.DaßdieHühnerLegeferirn «rachen, ist auch nicht zu ändern. Klappt es — jeder Bauer hat einmal Pech — nicht mit den Schweinen, und wird eS knapper mit Speck und Fett, al» wir es wünschten, dann wird noch lang« nicht gejammert: -er Vater erzählt von senen windigen Tagen an der Somme, in denen jeder Feldgraue froh war, wenn nacht» überhaupt Kübel voll nahrhaftem Essen nach vorne kamen, ohne länge zu fragen, ob der Koch auch ge- nllgend ost Schweinefleisch auf dem Speisezettel hatte. Er hat, wie so mancher Soldat, damals auch Fisch essen gelernt. Fische nämlich schenkt un» baS Meer genug; andre Völker essen das Vielfache davon als wir und wissen auch, was gut schmeckt, und werden gesund und stark. DaS Meer ist eben die einzige Kolonie, die wir zur Zett haben und auSbeuten können. Nun und sonst: Wirsingkohl ist auch nicht zu ver achten, Karotten, Bohnen und Erbsen sind genug vor handen, und «in Stück Rindfleisch hat «S auch immer gegeben. Auch «in Glas Buttermilch bars auf dem Tisch stehen. SS sind keine reinen Engel, die Menschen in unserm SiedlerhauS. Sie haben ihre Wünsche und Träume, und wollen wie die Kinder manchmal gerade da», was sie nicht haben können. Vielleicht frische» Obst im Mär- oder April, wenn da» Geschick unsrer Breitengrade e» weder reifen läßt, noch «» so lang« «tnzulagern gestattet. Da» darf man nicht tragisch nehmen. Sie kommen schon immer wieder zur Ver nunft, denn sie wissen, daß sie auf Gedeih und Ver derb mit ihrer Scholle verbunden find, und daß «» auf jeden «»kommt. Heid«, scheibevhnch Sau» Da» Liedlerhau», von dem wir sprachen, heißt Deutschland. Der Nährstanb, unser Siedler, kann un» nicht mehr und Besse«» anbieten, al» fein« Scholle wa«">»«r» ««M >in«<v«na-» e» «rveidi-enko Ikdk-N , »«VIns-räiäM Vld,G«emiev« General Ludeudorff schwer erkrankt Das Befinden heute etwas gebessert X München, tz«. November General L«dr»dorss, »er schon fett längerer Zeit »»« eine» schwere« Blasenleiden heimgesncht wird, ist am 4. November »»« Prof. Kiellentner (Münchens operiert worbe». Nachdem der Patient bereits einige Tag« da» Bett »erlasse« konnte, trat t« de« letzte« Tage« i«s»lge «törn»grn deS Kreislaufes, die den Krüftez«stanb in gefahrdrohender «eise beeinslnsie«, el«e Verschlimmer««» et«, so daß der Instand von de« behandel«»«« Arrzte« ,«r Zett al» ernst bezeichnet wird. Nachdem General Lndendorsf eine sehr ruhig« Nacht »erbracht hat, ist sei« Neltnden hente etwa» bester als gestern, «r hat kein Fieber: der Puls ist «ormal. Da» ganz« deutsche Volk vernimmt mit tiesstem Be- dauern die Nachricht von der Erkrankung de» Gene- ral» und wünscht dem großen Feldherr» de» Welt kriege» baldige Genesung. Neber La» Befinden de» General» wird die Oessentltchkett laufend unterrichtet werden. Im Interesse des Kranken wird bringend darum gebeten, von unmittelbare» Anfragen abzu- fehen» Ser Prozeß de la Rocque .Enthüllungen" über die Kapuzenmänner Telegramm unsres Korrespondenten 8. Paris, 80. November In der Polizeljagd nach den Kapuzenmännerw ist sine kleine Pause eingetreten. ES sind gestern zwar noch zwei Personen verhaftet worben, doch sollen diese nur zwei kleine Mitläufer gewesen sein. Inzwischen ist gestern der BeleidigungSprozeß de la RocqueS gegen siebzehn Journalisten sortgeseht worden, die gegen de la Rocque die Be- schuldigung erhoben haben, Gelder aus den „Geheimfonds" der Regierung erhalten zu haben. Der Hauptzeuge Tarbteu war diesmal nicht erschienen, hatte aber dem Gericht mitgeteilt, daß er auch dem Abgeordneten Ubarnegaray, der de la Rocque nahcstand, 80000 Franken aus den „Geheim- scnds" zur Bestreitung seiner Wahlkosten gegeben habe. Dagegen wurden der Herzog Pozzo di Borgo und der General Dusetgneur aus der Sait zur Zeugenaussage vorgefllhrt, und Pozzo di Borgo grisf de la Rocque hestig an. Während Du- ssigneur aussagte, er glaube nicht, daß seine Fest nahme durch de lg Rocque veranlaßt worden sei, «r- NSrie Pozzo die Borgo unter grober Erregung im Serichissaal, be la Rocque habe ihn und leine An- bänger verraten und habe den „Roman von der -apuzcnverschwörung" ersonnen. De la Rocque pro- Isiiierie lebhaft gegen diese Behauptungen, woraus sich Pozzo di Borgo auf Mitteilungen der Gattin des Ministerpräsidenten und eines, Generals in dieser Richtung bezog. Bet der Vernehmung der übrigen Zeugen Uber die Gelbzuwendungen stand Aussage gegen Aussage. Nach Schluß der Verhandlung kam eS im Vorhof de» gustizpalastes zu kleinen Zwischenfällen zwischen Anhängern und Gegnern de la RocqueS, die die Polizei zum Eingreifen zwangen. — Linksblätter wie das „Oeuvre" bringen „reichhaltige Einzelheiten" über den angeblichen Ausbau des „GehetmauSschusseS der revolutionären Tat". Um die Darstellung „inter essanter" zu gestalten, bemerkt das Blatt in seiner Ueberschrist, baß der Aufbau dieses GehrimverbandeS gewissen ausländischen Kampsverbänden nachgebildet sei. Es schildert die Einteilung «nd Unterteilung d«S „Geheim« ausschusteS der revolutionäre« Tat" oon der tausend Mann starken Division bis zur Mann starken Zelle herunter. AIS Uniform sei ein blauer Wasfenrock ähnlich dem der Mobilgarbe vor gesehen, offenbar um bet Straßenkämpsen Ber- Wechslungen zu erleichtern, als Kopfbedeckung die Baskenmütze und im Feldbtenst der Stahlhelm in derlelben Form wie der beim Heer. Grüne Reithosen, Schasisttcfel ober Wickelgamaschen und auch eine waffeidlchte Lederjacke ergänzten die Ausstattung. Rangzeichen seien auf dem Aermel eingenäht. Nach dem das „Oeuvre" bann der Vollständigkeit halber alle möglichen Waffen auszählt, und zwar bis zu den schwersten Maschinengewehren, Panzerkrastwagen ulw., die alle znr Ausrüstung des GehetmverbandeS gehört haben sollen, beziffert e» für Parts und Um gebung die Stärke dieser Gehetmtruppr auf 60 Ba taillone (je 125 Mann), die jedes ein eigene» Waffen lager hätten. Zwischen Paris und EtampeS soll «ine große „Mobilmachungszentrale" des Ge he i m v e r b a n d e S eingerichtet sein. Der „Angriffs- vlan" ber geheimnisvollen Truppe sehe al» erste Ziele die Ministerialgebäude, die Elektrizitätswerke, die Telesonämter und die Bank von Frankreich vor. (ES wird lehr abzuwarten sein, was hinter diesen sehr phantastisch anmutenden „Enthüllungen" an wahrem «ein steckt. D. Schriftltg.) Haussuchung -er GPU. in -er Warschauer Sowjetboischast X Warschau, 80. November In der Warschauer Gowjetbotschast wurde am Montag, wie „Malo Dzienntk" meldet, von einer sechs- köpsigen Sonberkommtssion der GPU. «in« Haussuchung burchgrsührt, di« bi» in die Klien Abendstund«» anbauert«. Ti« Sorgfalt, mit ter dies« Haussuchung burchgrsührt wütd«, ging so «eit, daß sogar rin-«lne Sessel au» drn Zimmern auseinanderaenommen wurden. Zahlreiche Amt«. v°r>ien und Privatbrtese find beschlagnahmt worden. Tie beschlagnahmten Gegenstände werden in zwei Kostern von -er Sonderlommtsston, die Dienstag die «öckreis« angetr«t«n hat, «ach Moskau MuSporttirt. Ülo «o^wareo Lenke berekeänst ckon ^kuo- oansapunLt ckor -apankaotzen OLonetve, eito ooetrtohekt» Linke eito oepenwärtkps Skekkunp «ter ^apantookon Druppon ßeir lege ungsn mssblStiok Lolctaton > dk IspaMg« Mw-Zeil« km lila« »olgoutotl 1« Rpf„Stellengesuch« und privat» AamNIenanzelgen »Rps„ bl«70 au» breit« mw-Zell« tm L«jstt«tt1-10RM -. - , . _ „ „ . Nachlaß nach Malstaffel I oder Mrn,«nstaffel H. Lrtefgebühr für Ziffer- HHkMtjluuq, Ätklqq HaupiAtstpästßRtük; Vrtßdrll'Ä^ Frldjuuudjlraßr 4 «Mgr« N) Npf. auSschl. Porto. Zur Zelt Ist AazekgenprelsNst» Nr. r gültig. Müschrtfi: VresdeEl, Postfach * zrrmvs: 0tt§vette-r Sammevmmmer 24601, stmwerke-r NSSl-NSSZ . relegr.: Leveste Vrttßea * Serllner Schrlflleltvnq: Verlln K.35, Viltorlastr.i-r Semras: riozsi-2isz«a Postscheck: VreSdea 20ü0 - Nlchtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder »urückgesandt noch aufbewahr«. - Im Fall» höherer Gewalt oder Setriebsstörung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Ar. 280 * «brecht » « »n Siedlung „Deutschland" Wozu Verbranchslenkung? — Ist das nicht Neber- organisation, unnütze Bevormundung? Ein leere» Schlagwort? Ein Beispiel sei erlaubt... Nehmen wir einmal an, wir lebten in einem SiedlerhauS. Wir sind einmal sehr wohlhabend gewesen und haben uns manches leisten können, bis dann böse Jahre kamen und wir den Schmachtriemen enger, sehr eng ziehen mußten. Trotzdem ist cs uns gelungen, unsre Wirtschaft in Ordnung zu bringen und von neuem anzufangen. Die ersten Jahre liegen hinter uns. Unsre Familie ist zahlreich, zählt weit mehr Esser als die unsrer Nachbarn. Ein Siedler muß, das misten alle, sehen, aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt zu gewinnen. Das Geld ist knapp ge worden durch den Ausbau unsres Hauses, ein Zaun, der begehrliche Hände von außen abwehrt, hat auch allerhand gekostet. Unser Brotgetreide ist wohl ein wenig knapp, aber die Kartoffeln sind gut und reichlich geraten. Werden wir da nicht statt des gewohnten Butterbrots abends öfter als sonst dampfende Pell kartoffeln auf den Tisch stellen? Und da unsre Kinder Milch brauchen und wir nicht so viel ver buttern können, wie wir es gerne möchten, probieren wir eS einmal mit leckerem Quark zu den Kartoffeln. Und sieh« da, eS schmeckt vorzüglich! Eiweiß käse ist auch nicht zu verachten, und die Stedlersrau hat längst gelernt, zu wie vielen Dingen entrahmte Milch vollauf ihren Zweck erfüllt. Sie hat keine Sorge um den Ausstrich zum FrühsiUckSbroi, denn Fruchtgelees und Marmeladen, ihr Stolz, sind in Blecheimern und Gläsern genügend in der Speise kammer und munden ihren Kindern vortrefflich. Vom altgewohnten Grobmutterrezept sür die Stollen- bäckerei, in dem die gute Alte hinsichtlich der Butter das „man nehme ..." allzu kräftig unterstrichen hatte, ist sie auch schon im letzten Jahre abgekommen. Keiner ihrer Angehörigen hat eS damals gemerkt, daß sic, dank der neuen Rezepte der Frauenschast, mit weit weniger Fett ausgekommen ist. Im Gegenteil: ihr schien «S, als hätten die Ihren noch nie so viel Kuchen appetit entwickelt, wie zu dem letzten Weihnachten. Dresdner Neueste Nachrichten 2,00 RR. Ms Handels» und HnduVrie 'Heituna «N'-'S-NP"«»- AAE Atlizklimmmel 1V Rpf., außechakb Groß-vrevd«,« 15 Apf. »IMHktdoo
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