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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191106203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19110620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19110620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-20
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.06.1911
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Früher Wochen- und Rachrichtsblatt Tageblatt sb Hüüns, A. Wei, Hkmi-snt, UM«, laMI, MmÄns, Wei St. St. z«»1 St. Well, Stmeüns Am. Wcmitsn, Sits^iMtl »it BMe« AmtMattfSr das KglAmtsgericht««- denStadtrat;n Lichtenstein — -——Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk « - , ßi, JahrGiMU. - - - >>> — > Nr 140. Dienstag, de» 20. Juni i»U »test, Statt erscheint tSgitch anker Sonn- und Festtag, nachmittag, für Len folgenden Vag. — Viertelftihriicher «erugsprel, 1 Mit. KO pfg„ Lnrch dir Post derogrn 1 Mk. 75 Ltg Einzelne Lummern 10 pfg. Lestellunge» nehmen außer der Expedition in richteustein, Lmickauer Str. vr. SK, alle Laisrrliche» Postanstatte«, Postboten, sowie die Austräger entgegen» Inserate «erden die fiinfgrspaltene Eruudzeile mit 10, Mr auswärtige Luserrnteu mtt 1ö Psg. berechnet. Leklamrzrile SO psg. Zm anlttichr» Veile kostet die zweispaltige Beile 30 psg. Frrusprech-Anschluß Lr. 7. Lnseraten-Äuuahme täglich di, spätesten« vorvüttag« 10 Nhr. Velegramm-Ädreße. Tageblatt. Bekanntmachung, da« diesjährige Schützenfest betr Folgende für die Schützenfeste der hiesigen Schützengesellschaft in Kraft be stehenden Anordnungen werden hiermit von neuem zur öffentlichen Kenntnis gebracht. 1. Der Betrieb der Schankwirtschaft in Schankzrlten und dergleichen ist nur denen gestattet, welchen hierzu von dem unterzeichneten Stadlrat Erlaubnis erteilt wor den ist. 2. Das Aussteller, von Kchankbuden, Verkaufsstellen usw. außerhalb des Schützrnplatzes ist verboten. 3. Das Feilhalten von Waren auf dem Schützenplatz ist bis spätestens nachts 12 Uhr, daS Ausschenken und Schausteller, bis spätestens nachts 2 Uhr einzustellen. Sämtliche Buden und Zelte auf dem Schützenplatz selbst müssen nachts 2 Uhr vom Publikum geräumt sein. Kindern ist der Aufenthalt auf dem Sch ützrnplatz nur bis 2 Uhr abends gestattet. 4. Aller Bier- und Branntweinschank auf dem Schützenplatz außerhalb der ge statteten Schankstätten ist bei Strafe verboten, ebenso das Schreien beim Anpreisen von Warrn. 5. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in den Gesetzen Strafen ausdrücklich angekündigt sind, mit Geldstrafe bis zu 3V Mk. oder mit Haft bis zu acht Tagen geahndet. Lichtenstein, am 19. Juni 1911. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Während deS diesjährigen Schützenfestes sind öffentliche Würfelspiele auf dem Schützenplatze nur unter der Bedingung statthaft, daß: ». mit höchstens 3 Würfeln gespielt wird, d. alle ungeraden Nummern gewinnen und alle geraden verlieren und a. der Gewinn, der nicht in Geld bestehen darf, vor dem Würfeln zwischen dem Budeninhaber und dem Spieler durch Vereinbarung festgesetzt wird. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden an dem Würfelfpirlin- haber mit Geldstrafe bis zu 50 Mk. oder Haft bis zu 10 Tagen, sowie mit sofor tiger Wegweisung vom Schützenplatze geahndet werden. , Li cht rnst ein , am 19. Juni 1911. F - I. > Der Gtadtrat Das Wichtigste. * König Friedrich August traf am Sonntag morgen .7,15 Uhr in München ein. Mittags nahm er an der Aamilientafel beim Prinzregenten teil. Am Montag früh reiste der König nach Lindau zum Besuche der Großherzoginwitwe von Toskana. * Der Kaiser wohnte gestern mit der Prinzessin Vik toria Luise und dem Prinzen und der Frau Prin zessin August Wilhelm dem Rennen in Hamburg-Horn bei. * Die Gesandten der Großmächte in Cetinje haben die montenegrinische Regierung in einer gemeinsamen Note vor einer Begünstigung des Malissorenaufstaudcs gewarnt. * In Casablanca wurde ein Deutscher von entlassenen französischen Soldaten überfallen. In der Notwehr er schoß der Deutsche einen Franzosen. * Die konstituierende Versammlung in Portugal hat heute die Republik proklamiert. * Der Sultan erließ nach dem Zelamlik in Prjschiina «ne Proklamation an die Albaner, die u. a. die Be gnadigung von 200 Aufständischen ausspricht. * Muley Hafid will wegen Besetzung von Larrasch burch die Spanier an die Algeicras-Mächte appellieren und die Erfüllung des spanisch-marokkanischen Abkom mens verweigern. MM« ii nsmi MM» Silnin Der jüngst gemeldete Beschluß des Kolonial-Wirt schaftlichen Komitees „Reichstag und Bundesrat zu er suchen, noch in diesem Jahre Mittel bercitzustellen für die Fortführung der ostasrikanischen Zentralbahn von Tabera nach Udjidji, damit der Weiterbau ohne Verzug begonnen werden kann, und ferner Mittel bereitzu stellen für Vorarbeiten zur Fortführung der Nordbahn Dvn Moschi nach dem Victoria Nyansa", lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf den leider noch sehr rückständigen Vahnbau in unseren afrikanischen Kolonien. - Tie Afrikareise Dernburgs gab allgemein zu der Hoffnung Anlaß, daß man nunmehr auch die Unter- .mssungssünden aus dem Gebiet des Bahnbaues in un seren afrikanischen Kolonien einsehen und an ihrer Beseitigung energischer arbeiten werde als bisher. Lei- Her trügte diese .Hoffnung aber, ist doch an dem gesam ten Eisenbahnnetz von annähernd 30000 Kilometer Deutschland gegenwärtig einschließlich der strategischen Pinien in Südwest mit nur 398 Kilometer beteiligt, während England ein afrikanisches Schienennetz von Zehnfacher Ausdehnung im Betrieb hat, die ägyptischen Mahnen nicht eingerechnet. In Ostafrika gar besitzt Deutschland bei Kner Küstenlänge von 700 Kilometer zerst zirka 350 Kilometer Schienenweg. Vergleicht man die afrikanischen Eisenbahnen der "verschiedenen Mächte mit der Größe und Einwohner- Hahl ihres afrikanischen Besitze-, so schneidet Deutsch land gleichfalls sehr schlecht ab, da in feinen Kolonien auf 100 Quadratkilometer erst 0,05 Kilometer Eisen bahnen entfallen, wogegen die Durchschnittszahl für ganz Afrika 0,15 beträgt, die englischen Besitzungen aber bereits den Stand von 0,25 und Aegypten gar 0,81 erreicht haben. Auf 10000 Einwohner kommen in den deutschen Kolonien 1,21 Kilometer Eisenbahnen, in ganz Afrika 2,34, in den englischen Kolonien 4,03, in Aegypten 5,40. Nach der Vollendung der zur Zeit im Bau be griffenen Bahnen werden in den deutschen Kolonien immer erst 1898 Kilometer Schienennetz fertiggestellt sein. Bei seinem bisherigen kolonialen Bausystem wird Deutschland in einigen Jahren noch weit mehr hinter den rührigen kolonisatorischen Mächten zurückstehen als gegenwärtig. Die große Denkschrift Dernburgs über die Eisenbahnen Afrikas berechnet, daß, abgesehen von den Privatbahnen, die einzelnen kolonisatorischen Mächte gegenwärtig über folgende fertige und im Bau begrif fene Eisenbahnen unter Ausschluß der zum Bau ge nehmigten Eisenbahnen verfügen. England über 13 200 Kilometer, Frankreich gegen 10000, Aegypten rund 7000, Portugal 2 300, Deutschland dagegen über we niger als 2000. Alle Kolonialländer haben infolge der gemachten Erfahrungen den Eisenbahnbau in Afrika nicht nur absolut, sondern auch prozentual im Verhältnis zur vorangcgangenen Zeit immer mehr gesteigert, was sicher nicht der Fall gewesen wäre, wenn man mit dem afri kanischen Eisenbahnbau im Allgemeinen keine guten Erfahrungen gemacht hätte. Nur Deutschland wurde mit der Zeit immer rückständiger, wodurch es nicht nur die Entwicklung seiner Kolonien hemmte, sondern auch das wirtschaftliche und politische Uebergemicht der Nach- barkolonicn, die uns mit ihren Bahnen den Verkehr entziehen, steigerte. Eine Politik, wie sie unfruchtbarer und verfehlter kaum gedacht werden kann! Aus allen Seiten reißen Eemde Bahnen den Handel Teutsch-Ostafrikas an sich, und Deutschland läßt sich das Geld untätig ans der Kolonie tragen. In dankens werter Weise erkundet das Kolonial-Wirtschaftliche Ko mitee das Land, um Grundlagen für zukünftige Bahnen zu schaffen und noch zu retten, was zu retten ist. Im Jahre 1906-07 wurde die Linie Dares-Salaam Kalima- tinde-Tabora-Odschidschi erkundet. Verlangt wird der dringliche Ausbau der Usambarabahn bis zum Vic toriasee, ferner die Verlängerung der Morogorobahn über Tabora an den Tanganykasee und eine Bahn im Süden nach dem Nyassasee. Die drei Bahnen sind eine Lebensfrage für die Kolonie: wenn in nicht zu ferner Zeit diese Projekte in Angriff genommen werden, kann man den englischen und portugiesischen Bahnen vielleicht noch die Spitze bieten und den Handel der drei Seen von dem fremden Bahnnetz auf die deutschen ablenken. Wieviel wir auf dem Gebiet des kolonialen Eisenbahn bau«- nachzuholen haben, bedarf danach wohl keiner weiteren Worte. Erinnert sei nur an die Bemerkungen eines französischen Fachmannes über die Zukunft des deutsch-ostafrikanischen Handels bei der Fortsetzung der deutschen Eisenbahnpolitik in dem bisher beliebten Tempa Er berechnet, baß wir dann in ungefähr 25 Jahren bis zu den großen Seen gekommen sein würden und fügt hinzu: „Bis dorthin werden die Engländer den ganzen Handel des Victoriabezirks an sich gerissen haben, die Eisenbahnen von Rhodesia werden bis ins Nyassaland vorgedrungeu sein, der Schienenweg von Chire, den sie gemeinsam mit Portugal bauen, und die Eisenbahn von Nyafsa nach der Küste, deren Kosten aus portugiesischem Gebiet sie bezahlen, werden wahrscheinlich vollendet sein, und die Belgier werden den Tanganyka mit dem schiffbaren Gebiet des Kongo verbunden haben." — Es wäre zu wünschen, daß Paul Fuchs, der im Auftrage des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees seine Erknn- dignugen über die wirtschaftlichen Bedingungen für den Bahnbau in Ostafrika bis zum Speke Golf ausdehnte, Recht behält, wenn er schreibt: „Die Erfahrungen in der Entwicklung der benachbarten Ugandabahn setzen uns in die Lage, heute in der Frage des Bahnbaues klar zu sehen und werden der Regierung wie dem Reichstag die Durchführung der Eisenbahnpläne ebenso erleichtern. Die Forderungen der Räuber vom Olympgebirge. Tie Entsührer Richters haben angeblich die zwei Briese, die sie, wie berichtet, in den Konak von Elassona durchs Fenster warfen, durch Landleutc dorthin bringen lassen. Sie fordern, daß die 50 000 türkische Pfund wie folgt erlegt werden: 20 000 in Napoleons, 10 000 in englischen Pfund, 40l)0 in englischen Pfund, 1000 in Fünf-Psund-Stücken, ferner zwölf goldene Uhren, zwölf goldene Ringe mit Diamanten, sechs Mauserpistolen, sechs Feldstecher, sechs Dolche mit vergoldetem Griff, zwölf Gürtel zum Aufbelvahren von Geld, sechs ge stickte Westen, wie sie die Albanier tragen, und vier zig hohe rote Fes. Tie Briefe sind „Lolios Äthanas Strati" gezeichnet und in griechischer Sprache verfaßt. Der eine Bries ist an das deutsche Konsulat gerichtet. Tie Räuber empfehlen, das Geld und die Gegenstände so rasch wie möglich zu besorgen. Sobald das Geld zu ihrer Verfügung steht, werden die Ränder bekanntgcben, wie und wo es übergeben werden soll. Man solle nicht glauben, daß eine weitere Verfolgung Zweck habe. Auch solle man unschuldige Landleute und Waldbewohner nicht weiter maltraitieren, um von ihnen Geständnisse zu erlangen, andernfalls würde Richter getötet werden, und mit der Türkei ginge es daun zu Ende. Die Räuber schwören auf ihre Waffen, daß Richter auch daun getötet würde, falls Gendarmen zufällig das Räu berversteck finden und umzingeln sollten. Es scheint, daß die Räuber Richter für einen sehr großen Herrn halten und darauf bauen, daß von feiten der Türkei alle Opfer gebracht werden, um ihn zu befreien. Auch
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