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02-Ausgabe Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.05.1920
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19200504024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1920050402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1920050402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-05
- Tag1920-05-04
- Monat1920-05
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WWn-ElMM WM Frrnsprecheii Nr. U. Bankkonto: Lhemnitzrr Bankverein, Chemnitz. Postschrck-Konlo: Lrtprtg »S4Ü4. Amtsblatt für SiS AmtttttHt «tt le« LtiStrit r« Hohttttin-krnftW. Orga« aller Gemetndeverwaltunge« der umliegende« Ortschaften. " ' - — ' - - —' " —. Erschein! jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Bezugspreis frei ins Haus vierkel- sührlich 9.75 Wk., monatlich 3.25 Wk. Durch dir Post bei Abholung aus dem ssostamle virrkel- lährlich S.75 Mk., monatlich 3.25 WK., frei ins Haus oierlrljShrlich 10.65 Wk., monatlich 3.55 WK. RSr dir Rückgabe unverlangt eingesandkrr Schrisistückr wird keine Verbindlichkeit übernommen. Geschäftsstelle: Schulstraße Br. A. Briefe und Trlrgrammr an das Amtsblatt Hohrnstrin-Crnstlhal. E—> - Anzeiger für Hohenftein-Ernftthal mttHüttengrnnd, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermöd^ Bernsdorf, RüLdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, LangenchurSdorf, Tall«-- bergr Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach^ Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. " " - - " ' — - - - . -— - - " > - Der Anzeigenpreis beträgt in den obrngrnanntrn Vrtrn für die srchsgespaltrne Lorpu-krUu SV Pfg., auswärts 70 fSfg., im Leklamelril 1.5V Pfg. Bei mehrmaligem Abdruck tarifmäßige! Nachlaß. Anreigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht au». Bet pvangswriser Eintreibung der Anrrigengrbührrn durch Klage oder im Konkursfalle gelangt »er volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger V-rahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung Nr. 102 Dienstag, 4. Mai 1920 70. Jahrg. Wk IM IkWe M. Die „Baseler Nachrichten" melden au«; Pari s: Eine Note der deutschen Negierung an die Entente ist in Paris überreicht. Es wird ersucht, nachdem die neutrale Zone von den deutschen Truppen geräumt ist, um unverzügliche Räumung Frankfurts und der besetzten Städte Hanau und Darmstadt. Die Franzosen wollen bleiben. „Journal des Debats" meldet aus Paris: F.ankreich beantragt denn Nat der Alliierten, die Besetzung Frankfurts und des Maingaues fort da u e r n zu lassen, bi- die rückständigen Ver- tragsverpslichtungen von Teutzchland cifüllt seien. Die Entschädigungszahlung Deutschlands. Die aus der Konferenz von San Remo be sprochene Frage der Entschädigung s- Zahlung Deutschlands hat einer römi schen Meldung zufolge nicht endgültig gelöst wer den können, weil die zu treffende Entschädigungs summe von den Alliierten nicht festzustellen ist. Die Zusammenkunft in Spa mit dem deutschen Reichskanzler dient ausschlietzlich dem Zwecke, über die Höhe der Entschädigungssumme zu be raten und die von der Entente selbst beschafften Unterlagen bezüglich der Zahlungsfähigkekt Deutschlands gegenseitig zu prüfen. In der Alliiertenpresse werden Summen genannt von 5 0 Milliarden Mark E 0 ld. Diploma ten, die mit der Konferenz güte Fühlung unter hielten, berichten, datz Frankreich allein 60 Mil liarden und Belgien 20 Milliarden gefordert hatten, datz jedoch zum Schluff die Forderungen stark herabgesetzt wurden, nachdem Lloyd Georges Erklärungen über Deutschlands Zahlungsunfähig keit die Gemüter etwas abgekühlt hatten. Die Vertreter Frankreichs hatten auch einen Gegen vorschlag gemacht, um die Höhe der Entschädi gung vorläufig noch nicht festsetzen zu müssen und dafür jährlich von Deutschland 3 Milliarden Mark in Gold zu fordern. Nitti machte aber dar- aus aufmerksam, datz es für Deutschland unmög. lich sei, Anleihen in der Welt zu erhalten, wenn die Gläubiger nicht wüssten, wie hoch das Ver mögen des Schuldners belastet sei. Dieser un sicheren Finanzpolitik falle Frankreich selbst zum Opfer, weil die Neutralen auch Frankreich so lange keine Kredite gewähren wollen, bis fest- steht. was es von Deutschland bestimnu zu for dern habe. Nitti, der mit äufferst sachlichen Grün den die französische Auffassung des Abwartens widerlegte, hatte die Genugtuung, datz Miilerand ihm beipslichtete und beantragte, über die Fest setzung der Entschädigungssumme dann auf der nächsten Zusammenkunft Vorschläge zu unterbrei ten. Die in der Presse auftauchenden Angaben über die Höhe der Entschädigungen entsprechen also nicht irgendwelchen Beschlüssen, da die Frage erst während oder nach der Zusammenkunft mit dem deutschen Reichskanzler zur Lösung kommt. Es liegen sichere Anzeichen vor, datz England alles versuchen werde und Larin von Italien unterstützt wird, um die Höhe der Ent schädigungssumme mit Deutschlands wirklichen Leistungen in Einklang zu bringen. Auch sollen die jährlichen Zahlungen entsprechend der zu nehmenden Leistungsfähigkeit Deutschlands fest gelegt werden. Englische Bankiers in Deutschland. Nach englischen Blättern begab sich eine Ab ordnung englischer Bankiers nach Deutschland, um sich über die Geschäftslage zu unterrichten. Die englischen Bankiers würden auch den Plan der Ausgabe internationaler Vcnds unter dem Schutze des Völkerbundes müfen, durch die man den Kredit Eurovas wie der heben wolle. Man spreche von einem Be trag von 4 Millionen Pfund Sterling. Wie die „Münchener Zeitung" erführt, wer den noch'diese, spätestens nächste Woche die Ver handlungen über Kreditabkommen mit Norwegen und Dänemark zum Ab schluff gelangen. Eine Ententekommisfion im Ruhrrevier. Mitglieder der Berliner Ententekommission sind am Montag in das Ruhrgebiet abaereist, uni über die Durchführung der Räumung der neutralen Zone Brr ch t s u r d e n A l I i i«r- lenrat zu erstatten Die ubgereistc- Kommission setzt sich zusammen aus 7 sianjtsilchen, st ,ng- liehen und je 1 belgischen und italienischen Offizier. Einmarsch von Truppen im südlichen Ruhrrevier. Der Vormarsch der Regierungstruppen in das südliche Ruhrgebiet vollzieht sich plangemäff. Die Reichswehr ist in R e m s ch e i d, Elder- feld, Barmen und Hagen einmarschiert. Die Bevölkerung wird in Aufrufen zur Waffen abgabe aufgefordert. Die roten Vollzugsräte in Eioerfeld, Barmen und Düsseldorf haben sich auf gelöst. Reichswehr i« Düffeldorf. Montag früh ist ein Regiment Reichswehr und eine gröhere Anzahl staatlicher Polizei in D ü s- seldors eingerückt. Der dort noch im Dienst befindlichen Or 1 swehr, die meist aus Anhängern der Unabhängigen besteht, der aber auch mehrheilssozialistische Arbeiter angehören, wurde vor dem Einmarsch milgeteilt, daß sie als ordnungsgemäß bestehend so lange anerkannt werde, bis ihre Auslösung ordnungsmäffig erfolgt sei. Vorläufig ist es in der Stadt ruhig geblieben. Wie weiter miigeteilt wird, hatte sich im Hinblick auf die ernsten Zustände im Bezirk Düsseldorf die Interessengemeinschaft Dortmunder Arbeitgeberverbände, die zehn Einzelverbünde um- faßt, dringlichst telegraphisch an die Militärbe hörde in Münster und an die Regierung ge- wandt, um die Belegung Düsseldorfs mit Neichswehrtruppen unverzüglich durchzusetzen. Ei« Racheakt? Freiherr von W e st e r h 0 l t - G y s e n- berg auf Schloff Sythen, der am Montag vor dem Kriegsgericht in Münster als Zeuge gegen den wegen Plünderung des Schlosses Sythen angeklagten Rotgardisten Susan auftreten sollte, wurde Montag früh bei Sythen ermordet ausgefunden. Bereits vor einiger Zeit war an gekündigt worden, daff 20 000 Mark von feiten der Roten Armee auf seinen Kops ausgesetzt werden seien. Sie M 11 MiWeslei. Zwischen deutschen Partewcrtretern und denr französischen Major Gerdes fand in Hinde n- burg eine längere Besprechung statt, in der auf die veröffentlichten Dokuniente, das Vor handensein der Wafftnlager und die übrigen pol nischen Vorbereitungen hingewiesen wurde. Da man vielfach der Ansicht ist, daß ein Einverneh men zwischen der intnalliierien Besatzung und den polnischen Putschisten bestände, bat man um eine unzweideutige Stellungnahme. Auf die Frage des französischen Majors, ob eine Verstär kung der Ententetruppen erwünscht wäre, bat man, die Sicherheitspolizei mit ihren Waffen zu versehen. Die Weitergabe des Antrages nach Oppeln wurde versprochen. Weiterhin. wurde die Frage der Ersetzung der Bezeichnung „Preußen" durch den Ausdruck „territorial de plebiscite", der Waffenscheine, sowie der Richtersrage und die Masseneinsuhr von Abstimmungskartoffeln ge streift. In letzterer erblickt marL unerlaubte Be- stechungsversuche entgegen dem Paragraphen 3 üer Anlage zu Art. 88 des Friedensvertrages. Blutige 'Zusammenstöße. Wie aus Breslau gemeldet wiro, fanden in ganz Oberschlesien anläßlich des polnischen Natio- nafteicrtages große p 0 lnische D e mon- st r a t i 0 n s u m z ü g e statt, in deren Verlaus es in Ratib 0 r und Oppeln zu blutigen Zusammenstößen mit Deutschen kam. In Ratibor gab es eine größere Anzahl von Schwer- und Leichtverletzten. In Oppeln zählte man einen Toten und zahlreiche Verwundete. Bei Bismarckhütte kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem polnischen Demonstrationszug und deutschen AusMglern, die Mandoline spielten. Als die Polen „Es lebe Polen!" riefen, stimmten die Deutschen „Deutsch land, Deutschland über alles' an, worauf berit tene polnische Bauern in die Mandolinenspieler hineinsprcngten, sie mit schweren Eisenstücken blu tig schlugen und bis in ihr« Häuser hinein ver folgten. Dte Wahl -es neuen Reichspräsidenten. Nach einer Bekanntgabe in der Sitzung der Gewerkschaften wird die Neuwahl des Reichs präsidenten in der ersten A u g u st w 0 ch e abgehalten. GieSbertS über die Sozialisierung. In einer Versammlung des christlichen Ee- werkschaftsbundes in Essen, der etwa zwei Millionen Mitglieder zählt, sprach Reichspostmini, ster Giesberts über Demokratie und 'christliche Arbeiterbewegung. Er sagte u. a.: Die Notwendigkeit, mit der Sozial demokratie gemeinsame Politik zu machen, wird überragt von der großen Aufgabe, zu verhindern, daß in Deutschland noch mehr Trümmer geschaf fen werden. Die jetzige Revolutionsepoche wird vielleicht nur von kurzer Dauer sein, wenn -die polnischen Parteien vernünftig sind und an der gegenwärtigen Koalition festhalten. In diesem Zusammenhang wandte sich Giesberts gegen jede Klassenpolitik und gegen die Alleinherrschaft der Arbeiterklasse. Er trat ferner ein für Gerech tigkeit im Wirtschaftsleben und Erhaltung des Privateigentums. Allen denen, die für eine völlige Sozialisierung Deutschlands eintrercn, empfehle er in erster Linie, die beiden schon sozialisierten Betriebe Post und Eisenbahn ren tabel zu machen. Sei das gelungen, seien keine Milliardenzuschüfse für diese Betriebe mehr not wendig, dann sei es an der Zeit, auch die ande ren Betriebe zu erfassen. Die neue demokratische Republik müsse auch mit allen Mitteln die ge sunden nationalen Gedanken fördern. Deutsch land müsse vor der Gefahr geschützt werden, dos Eldorado kosmopolitischer Kräfte zu werden. Erzbergers Steueraffäre schwebt noch. Die Steuerass äre des früheren Mini sters Erzberger ist, wie wir erfahren, noch nicht als abgeschlossen anzusehen, wie die letzte Veröffentlichung der Reichsregierung glauben machen will!. Die Staatsanmalischaft beim Landgericht 1, bei der seit zwei Monaten das Ermittelungsverfahren gegen Erzberger schwebt, ist der Auffassung des Finanzamtes Charlottenburg, daß eine wesentliche Steuerhin terziehung Erzbergers nicht erwiesen sei, nicht beigetreten. Am letzten Freilag haben vor dem Untersuchungsrichter des Landgerichts 1 drei Zeugenvernehmungen in der Ermittlungsfache gegen Erzberger stattgesunden. Im übrigen wird über den verflossenen Reichs- finanzgewaltigen noch geneidet, daff die Zen- irumsfraktion mit 47 gegen 11 Stimmen be schlossen habe, Erzberger nicht für den Reichstag kandidieren zu lassen. Da- mit dürfte der unheilvolle Mann politisch und moralisch erledigt sein. Generalstreik in Berlin abgelehnt. Die Berliner Gewerkschaften haben am Montag beschlossen, die Ablehnung der Arbeit geber, den 1 Mai zu bezahlen, nicht mit dem Streik zu beantworten, wie dieses von dem roten Vollzugsrat und den revolutionären Be triebsräten gefordert worden wat. Sri AlWiMlM II Vkl IrMMW Wei. Die nationalkiberale Korrespondenz teilt eine öffentliche Erklärung führender Leivzi q e r Demokraten mit, in der der Entiäu- s chung darüber Ausdruck gegeben wird, daß die Deutschdemokratische Partei sich nicht zu einer starken, zwischen äußerster Rechte und äußerster Linie stehenden und nach festen Zielen geleiteten Miltelpartei entwickel! hat. Es heißt weiter: „Bei der Zusammenarbeit mit den Mehrbeitsloziali- sten, deren Notwendigkeit anerkannt werden muß, hat die Demokratische Partei es nicht verstanden, sich eine ausreichende Selbständigkeit in der Ne- gierungswatttion zu wahren, sondern hat sich der Führung der S 0 zialdem 0 kr a 1 i e nahezu vLhlig u n t e r g e c r d n e l. Sie hat, um nur einige Beispiele zu erwähnen, nrit übertriebenem Eifer an den Arbeiten des parla mentarischen Untersuchungsausschusses über die Kriegsursache teilgenommen. Sie Hai eine u n° lautere Persönlichkeit wie Erzber ger lange Zeit in führender Stelle geduldet. Sie hat den staatsverderblichen Einfluß, der Nebenregierung radikaler Kreise nicht zu beseiti ¬ gen vermocht Vor allem aber ist sie vor dev Anwendung des General st teils als politisches Kampfmittel nicht zurückgeschrecki. Diese Maßnahme hat eine schwerwiegende Wir kung für die Würde Deutschlands, das Ansehen seinei Staatsgewalt und den dringlichen Wieder aufbau unseres politischen, kulturellen und wirt schaftlichen Lebens zur Folge gehabt. Hier han dele es sich um eine so grunvsätzliche und dauernde Verschiedenheit von Auslegungen, daß sie sich genötigt gesehen hätten, aus der Demo kratischen Partei auszuscheiden und der Deutschen Bolkspartei als Mitglieder beizittreten. G In der Generalversammlung der 150 Berli ner Vertrauensmänner des Deutsck> en A r- beiterbundes. wurden schwere Vorwürfe gegen die Demokratische Partei er- ,oben. Diese habe gerade am gehässigsten zum Generalstreik gehetzt, um dann in der Nationalversammlung den geschädigten Arbeitern, die ohnehin schon schwer genug gegen die Teue rung zu kämpfen hätten, die Bezahlung der Streiktage zu verweigern. Das Verbrechen des Generalstreiks und die Ablehnung der Bezahlung der Streiklage hätten einSn großen Teil der der Demokratischen Partei angehörigen Mitglieder des Deutschen Arbeiterbundes zum Austritt aus dieser Partei und zum Eintritt in di« Deutsche Bolkspartei veranlaßt, in der bereits zahlreiche Mitglieder des Deutschen Arbeiterb un- des organisiert sind. Die Krisis tu -er Zentrumspartei. In Köln wurde durch Erünldüng einer Christlichen Volkspartei die Spaltung der rheini schen Zentrumspartei vollzogen Die neue Partei bildet ein Gegengewicht gegen die allzu ertrem nach links gehenden Bestrebungen der Zentrums partei. Sie will bei den kommenden Wahlen mit eigenen Kandidaten hervortreten und sich über das ganze Reich ausbreiten. Der Parteitag der Bayerischen Volks- parici hat beschlossen, die Trennung vom Zen trum auftechtzuerhallen. Arbeitsgemeinschaften mit anderen Parteien kann der Parteioorstand unter Zustimmung deis Landesparteitages ein- gehcn. Bü der Bildung Don Negierungskoalitioneu hat er dann freie Hand. Unmittelbar nach den Wahlen wird ein Landes Parteitag die Richtlinien der neuen Partei bestimmen. Ml MI sie SsWMtl. In den letzten Tagen war gemeldet worden, daß die polnische A rinee gegen ein b 0 l- schewistisches Heer namhafte Er folge davongetragen habe. Bei der Unzuver lässigkeit aller Meldungen aus dem Osten haben wir bisher von den Erfolgen keine Notiz genom men, nunmehr aber liegen sichere Nachrichten vor, daß die Polen tatsächlich die 12. bolschewi stische Armee so entschieden geschlagen haben, daß von ihr nur noch Trümmer vorhanden sind. Mehr als 20 000 Gefangene, über 200 Geschütze und anderes Kriegsmaterial ist in die Hände der Pc len gefallen. Shit 0 mir ist bereits gefal- len und die Polen stehen unmittelbar vor Kiew, das vielleicht schon m ihrem Besitz ist. Eine Londoner Meldung zufolge sind im eng- lischest Kriegsministerium Meldungen eingelaufen, wonach die polnisch-ukrainischen Heere aus einer Front vcn fast 60 Meilen über 80 Kilometer ties gegen die Bolschewisten vorgerückt sind. Der be deutende Eisenbahnknotenpunkt Kazatin in der West-Ukraine ist erobert worden. Im Kampf um Shitomir, das auf dem großen Landwege nach Kiew liegt, sind große Mengen Material von den Polen und Ukrainern erbeutet worden, darun.er 2000 Eisenbahnwagen und 160 Loko motiven. Demgegenüber rüstet die Sowjetregierung zu energischem Widerstand. Sie veröffentlicht in einem Funkerttelegramm eine Aufforderung an alle Arbeiler, Bauern und ehrlichen Bürger Nuff- ands, in der zugegeben wird, daff die polnischen Truppen bereits Kiew bedrohen. Die Sowjet- Regierung fordert die ganze Bevölkerung Ruß lands zum Kampf gegen die Polen auf und ordnet eine allgemeine Erhebung der ge samten organisierten Arbeiterschaft an. Neben den Arbeitern, deren Erhebung verftigt wird, wird die Bauernschaft und Bürgerschaft ausgesordert, sich freiwillig zum Schutz Sowjet-Rußlands in die iRote Armee zu melden.
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