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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190702037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-03
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Ach IW e b^Iaiscr^- 69. Jahrg. Str. 29 1SÜ7. ! I / wirklich ein Prachtexemplar non i ' ' ' " ' - > Telegra»« - AdrrHe Gvganpreffe Bl«fe»ftz nken effel. Die amerikanischen Staatsbehörden erhoben formelle Anklagen gegen den Theatertrust, der fünfhundert Theater führt. Die (Gerüchte, daß noch immer an verfchiedenen Stel len des Schachtes der Redengrubc lebende Bergleute sich befinden, wollen nicht zum Schweigen kommen. Die „K. olksztg." hält die Meldung, es seien noch Lebende in der Grube, aufrecht. In der Nähe arbeitende Bergleute hät ten wiederholt acht Schläge, das Notsignal der Bergleute, gehört. Als höhere Beamte an jene Stelle vordrangen, konnten sic gleichfalls die Notsignale hören. Die Gänge, in welchen sich die Verschütteten aufhalten könnten, seien von der Heinitz-Grube durch Mauern getrennt oder durch Sand verschüttet worden. In der gestrigen Reichstagsstichwahl in Bremen wurde .Vormann (Freis. Volksp.) mit 29 404 Stimmen gewählt; Schmalfeld < Sozialdemokrat) erhielt 27 690 Stimmen. versuchen, als seine Frau ihn noch gerade am Aermel er wischte. „Tu denkst doch hoffentlich nicht daran, dich mit dei nen schmutzigen Stiefeln auf den Sessel zu legen," rief sie scharf. „Das möchte ich mir sehr verbitten. Muß denn alles gleich ruiniert werden Dazu habe ich mir das Geld wahrhaftig nicht zusammengcspart." Das Gesicht Weidemüllers wurde um ein beträcht liches Teil länger. Er murmelte etwas wie „Brühkartof feln ewig und drei Tage." Einen Blick warf er auf seine netten, weiten, schwarzen Lcderschuhe und einen auf sein Geburtstagsgeschenk. Dann drehte er sich um, trat an die beschlagenen Fenster und malte Striche und Arabesken. Leise pfiff er vor sich hin. Dann versenkte er die Hände in die Hosentaschen, stellte sich mitten ins Zimmer und wippte auf den Zehenspitzen, was Frau Weidemüller schon immer so nervös gemacht hatte. „Liebe Frida," sagte er freundlich, „es ist ein schö ner Stuhl, den du mir geschenkt hast, ein sehr schöner Stuhl und ich danke dir vielmals, daß du daran gedacht hast, mir damit eine Gcburtstagsfreude zu machen. Weil du meinen Triumphstuhl aber fortgcgeben hast und ich an ein Mittagsschläfchen doch nun seit Jahren gewöhnt bin, io erlaubst du wohl, daß ich in Zukunft mit meinen Stie feln, meiner Zigarre und meiner Zeitung in den Keller gehe und es mir auf der Kartoffelkiste bequem mache." Eine Kollege Weidemüllers, der nachher zum Gra tulieren vorsprach, fand, daß er recht einsilbig und ver stimmt gewesen sei, obgleich er sonst doch immer so guter Laune war. Seine Frnu hatte ihm einen Sessel geschenkt, so bequem und praktisch, wie man ihn sich nur konnte;— wirklich ein Prachtexemplar von eineür Die GetkMstagsfrnde. Ski-z« von Lila H. - L » n - »Hannover. (Nachdruck verboten.) Es war wirklich ein Prachtexemplar von einem Stuhl. Seit Jahren hatte er sich über kein Geschenk so sehr gefreut. Die Vorzüge seines lieben alten Triumph stuhles, dieses Ueberbleibsels aus der Junggcscllcnzcit uni) die der modernen Amerikaner vereinigten sich in ihm. Ter graue Tuchüberzug harmonierte so schon zu der übrigen Einrichtung, und auf Leder hatte er sich auch nie so recht gemütlich gefühlt. „Famos, Frida, wirklich famos," rief er und rieb sich die Hände, „durch nichts hättest du mir eine größere Freude machen können." „Ja, Alterchen, du mußtest auch etwas recht hübsches und Bequemes haben, wenn du abgespannt und müde aus dem Bureau kommst. Ich denke mir immer, daß cs sich doch ganz furchtbar unbequem auf den kleinen abscheu lichen Drehstühlen sitzt. Dein alter klappriger Triumph stuhl wollte mir aber auch schon lange nicht mehr gefallen ; den habe ich der Waschfrau geschenkt, die ein möbliertes Zimmer vermieten will, und dazu ist er ja schließlich auch gut genug. Es freut mich so, daß ich das rechte getroffen habe." „Ja, wahrhaftig, da. hast du," rief Wcidcmüllcr ver gnügt und ließ sich mit einem Seufzer des Behagens zwi schen die gepolsterten Armlehnen sinken. „Ferdinand!" schrie Fxau Weidemüller auf. « . „WaS'ift denn los?" rief er erschrocken und sprang auf die Füße. ' ' „Es sinh doch noch keine Schoner aufgelegt, du bracht (obwohl ihr Verdienst nicht geschmälert werden soll) aber die Dresdner Herbsttage 1904 haben auch ihr Anteil. . . . . . . V. Nun wollen wir nach dreier Abschweifung in die Vergangent)eit uns wieder auf den realen Boden der Wirklichkeit stellen. Die Freude über die Wahlen ist eine aewaltiqc, vom Kaiser bis zum letzten nationalen Deut schen ist Jedermann stolz und freudig und blickt zuversicht lich in die Zukunft. Und gerade die wird uns erst richtig den Werl der jetzigen Wahlen erkennen lassen, besonders in den Reflexen, die sie auf die Haltung der übrigen euro päischen Mächte zu uns spiegeln wird. John Bull ist ja die Shag-Picpe direkt aus dem Mundwinkel gefallen und die französischen Staatsleiter bemühen sich schleunigst, durch einen kleinen häuslichen Konflikt (Clemcnceau- Briant) die unerwünschte Aufmerksamkeit von den wie der erstarkten Nachbarn abzulenken. Man wird gut tun, drüben wie hüben recht vielen das soeben erschienene Buch des französischen Major Triant „Einem neuen Sedan entgegen" in die Hand zu drücken. Es ist der Schlüffe! zum Verständnis der deutsch-französischen Politik. — Eine neue Zeit hebt für Oesterreich an. Nachdem das neue Wahlgesetz unter Dach und Fach gebracht ist, mit dem auch in der habsburgischen Monarchie die allgemeinen Wahlen eingeführt werden, ist das österreichische Abgeordnetenhaus aufgelöst, und sind die Neuwahlen ausgeschrieben worden. Wie die Deutsch-Oefterrcichcr dem Verlauf unserer deut schen Neichstagswahlcn mit größter Aufmerksamkeit be gleitet haben, so werden wir auch dem dortigen Wahlkampf unsere ganze Teilnahme und besten Wünsche zuwenden. Die Deutschen haben im Streit mit den Tschechen und an deren fremden Nationalitäten oft genug die wünschens werte Einigkeit vermissen lassen. Nachdem ne jetzt gesehen Nmkßk Enlzmßk. Der Reichskanzler hat mitgctcilt, die deutsche Sozial politik werde in den seitherigen bewährten Bahnen nach drücklich fortgeführt werden. i-dni «4«- » Ar sLrtz« rH»»«h»f erf-lA di» »tMM L Ntze. 7"' kost die«-xfp PeÄ-a-«P,,»elfte» IdP, L2"A„S0Ps. Dlr die »uf-h«. -- « Stelle »ich kelse Timmttt Red«ktio»»schluß r « Uhr Mitt««», «prechfttmde der Red«ktto«: S-« Uhr Nachmittags. machst ja den ganzen Ueberzug schmutzig," erklärte sie ärgerlich. „Ach so," sagte er beruhigt. „Ich glaube schon es wäre ein Leitungsrohr geplatzt oder mindestens ein Gar- dincnbrand ausgebrochen." Dann fuhr er sich lächelnd mit der .Handfläche über die spiegelblanke Hinterseite seines Kopfes. Das spärliche Kränzchen Haar konnte wohl kaum sehr unangenehme Spuren seines Daseins zurücklasscn. Er nahm aber trotz dem sein Taschentuch, frisch gewaschen und auch gefaltet, legte es über die Lehne und ließ sich dann vorsichtig wie der nieder. „Ach sich mal, Frida, wie praktisch. Hst>r ist eine kleine Rille gerade zwischen den beiden Polsterungen. Da kann man die Zigarre hinlegen, wenn man einmal beide Hände gebraucht zum Umfalten der Zeitungen. Ich habe mich immer geärgert, wenn sie bei der Gelegenheit lfernn- terrollte." „Ferdinand," sagte Frau Weidcmüller ernst und hielt im Ordnen des Kaffcetisches inne, „das sage ich dir wenn du deine elende Zigarre auf den Sessel legst und ein Loch hineinbrennst, dann bekommst du es aber mit mir 'u tun." - „Hm," brummte Weidemüller, ..ganz so schlimm wird es ja nicht gleich werden, Fridachen." Langsam stand er auf, trat hinter sie und klopfte ibr beruhigend auf die Schulter. Dann machte er eine neue Entdeckung „Ach sieh mal, Frida, wenn man dhs Teil Kinn« t-rkl°P-..unL^-n Famos, P>rkl>ch ri'«-' ? - « -«em Mchaniv. MU« - r auch Kolbst z» frei« Lief««» Hm» vterteljßhrl. 2 . 22 »lm«11t<h 74 ! Atsttzlüfchllu. Wenn man in oer vergangenen Woche in parteipolitisch gefärbte Blätter hineinsah, fo erblick «. überall zwischen den Zeilen eine wutverzerrte Grund dafür liegt nur zu nahe: es war der über bluffende Ausfall der Wahlen. Und neben dem Gezeter und Geschimpfe kann man spaltenlange krampfhaft». ' luche finden, die Ursachen dieses Wahlrcsultates zu errm- rcn. Natürlich — stets liegt die Schul» bei den andern, me bei der Partei selbst. Das freisinnige „B. 4- ist auch nrcht gerade zufrieden mit dem 25. Januar, aber cs yai doch wenigstens den Trost, daß es^er „roten Internatio nale" noch viel schlechter erganger^t. Wo liegen ow Ur lachen für die Mandatsverluste der Sozialdemokraten? Die Antwort ist verhältnismäßig gar nicht so schwer: im Abschwenken der großen Mitläufcrherde. Die Veranlaß ung aber hierzu liegt schon ein wenig weiter zurück, al-.- mancher denkt, sie ist im Jahre 1904 und zwar im König reich Sachsen zu suchen und heißt: Dresdner Parteitag. Der moralische Zusammenbruch der Revisionisten auf der Dresdner Tagung, der Partei, von der alle, die noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, alle die Freihcitsschwär- mer im Sturm und Drang je große leuchtende Zukunft erwarteten, der Partei, die hier in Dresden so kläglich zu- sammcnbrnch vor dem „Sauhcrdenton" eines radikalen Mehring. Die Mitläufer schwenkten ab und die Zauderer, die „Partei der Nichtwähler", die noch ängstlich gewartet hatte, auf welcher Seite der Sieger stände, um sich ihn« anzuschließcn, sie trat jetzt aus der Reserve heraus, sie zeigte 1907, daß sic seit 1904 manches kapiert und gelernt hat. Also nicht nur der 19. Dezember und die nationale Begeisterung allein haben den 25. Januar zustande ge- !».>.>,d... » *"*^*m*' iMeivNr, . gWzu. - o»t'Org„ lüi ölsreviir, c«rch»ilr, ftmbmtr, Dr»ck »»d » * .R.ch z, don«,: SU». » »»Illa«, Sonntag den 3. Februar 1907 Hfl IM er. «rps, tf- « U -l D ft- rt«* u II läÄ 18 ll! 1 11 I I l. l. l. l. I. 8 l. >. 1. Z 1. I. 1. 1.8 >. I. I. I. 1. ( I 0t-kt ß 40- t.ro 3- 2- S.4L IW 1. ao 7.- L- 25.7 . 16- 240 30.- rs» — 45.- 2. U) 1.20 2. » 3. - 4.50 3.- 3.64 25.- 16.- tse «tr». irt «art .08 -.01 .10 .85 -L5 I.- .45 —.35 35 —.35 .25 -.25 .3) -30 .35 1.36 .2» 1.15 .10 1.- .20 -.18 .08 -.08 .80 —.40 .18 -16 .20 1.20 .60 -40 .30 -.15 .30 -18 .12 -.12 .25 -26 .05 — 05 .04 -.04 .80 -.45 .40 —.05 .40 -.35 .26 -.22 .SO -.60 .50 1.40 .13 -.12 l.30 1.30 1.— 1.- 1.60 1.5« - 8.- » —— 3.50 6.50 -.20 -.20 -.24 —.18 -.20 -.20 -.40 -.20 -.24 -20 -.So —.20 -.28 —.25 -.24 -L0 -.40 -40 -.16 iS- Pf». — 13 13 12 12 — — — 14, 14 13, 13 1», 1» 12 10
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