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Dresdner Nachrichten : 19.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187102191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-19
- Monat1871-02
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 19.02.1871
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neue sl pm-» a. e. It - Actien. neue a 112*/» uni) nehmen >t bereit nar 1871. achfolgcr dN8». r, luivr-I.vtteiin, <vl«lvN-^,uEc-.I> Nschtttt r ei ii» ——^ >s°, o«ü>». ->.«>- «ttjvclwlkuik 9?!«/. r Niuik 105'^ d Croel.1601'1. 8t.iuU.vr Üuuk — cktx-Unuivrvi U,g ttic.-Unuivrvi —. ^.öruvvrvt 19V ro?«k n ßpr.I^ 191 Dttin^l-utiUl. — uzlkttolüÜ'I.O. I04l/^ ziltpn.CkLWP. 07 Ill.l'ouvrvvrv., 1'ttpt^dr '160' I. ^uppsrützdr. ^1^9' ». ^owd.'vul^ — ^t»U-'d.Urtw. -7 .8t1i1.Csu1.rLld. — II. rnoiUiilsu i.-vrs»äL.4"»o od.kravL.v. ,, vvüö 8lr.I.vmb.3*'to 2 ^'l<j ^C.-I..-U uUv nenv Ulioltnulvr 11. Uoäostlriicli lr.-Crvru.ovny ».-Crsr».->lL». -1Lut1.-L.u11ö^,73 . V.18ÜV von472 U»n-0<1«r6vi'xs / »da, uu^ur. ) ur. ^oiüvvld. r.8. Csnlruld. -tnk-Vrauurvi ' — soUlnEli.-ür. vvr. Lnbuorei ML«r Urriuorv» t. pri^^vrsiidr. ä. kapiorlkdr. n-Oäilit.rsrL. 62^ 64 rtn^>'1ls 1?.-^. 13( t>. CrvOil, ^3^! uurr. Uirntc. t norliinikuotsv ' >u 3 Klouul. t istl'or —» — q. Impor. — — 'rriuo« 5 12 . Vuoulon 3 6 «. Dueutou 1 § ?ritM.-äLl. 1 nvr . C.tirivircrids LUtieirvutv KOr-r I.ct'Äv 6-1 er 1.ootv 6'^Xn'l.'l3v2 8t. U.mk'^vl. I nov Iknnlc Iirrov I'niik I- >7.. ClvOittlrLk 1 1. I- 1r.Ou6'lt»otien l !»s. Ilxp. Ct'lli inmnzottE Li«uk ;n Kur?. vr»dui8 kurz l luvx t 13. Lidiikuolea ;tr. Vrnikuotk'v t: nkun88kiinL6. Oer I^ovs r, iiäou i- koreonpons st' crsv <!. «kü«, INiksc 18 nkfiirl. 1l>: >«> Iillisc llv KV»sU>. 246 ältlooia 16' St>r L,vo8o » Istisvvi' 17r 4vr I,ov8S 8lo-Xu»1.r.-L. rn ,»o1oou8t1'or i 13 iy. 17 Vodriuir ^pril-Klui 17 Uui-.Iuni 1 n.M. «>öl Icxio LL> ., o. Cv6rnLr-k!LrL 2 ^pril-KIul 8b Lopt.-Oetdr. 26' 1000 xslr. etil,. ikor loeo — 0. Isukouä. klouitl 4 v, 13. kvdrnnr. r. pr. 8t'1»fHv' I'li.lrx. d.'1 d ^svIS 6 - ZI 4 10 4 - ^ 3 16 4 - ^>2 6 3 5 Nu. d. 1 l'd. 23 16 .. .. 1 .. 2 - .. «7 .. 20 .1 Clmicli-klinkt: 20 ^8^- Ulilinouk ü 1'lU?8 n/a — l-^/g '1' Ilkokl Ü 8ÄW( K 1^/n vl 15 I^xi. 8vio1> rrilii ^ kl.inüel 5 7^ UrkUiiltSliI nacli lic 5 Xxr. 8aurs 6ur1 irkou L kl.intlol 12 ^ HliÜlmsr 16 1». 20 14 !» ?Lä. 3 diq 6 8k?r. 10dÄ0oi»ell 4 z big Hi/tz Ktv ttpfvn ^ kfuvä 6 v^r. Erscheint: «.glich früh , Uhr. Hnserate «erden «.genommene bi» Abend» 6. SonntaaS: »1» Mittag« 12 Uhr Marienstratze 1»; in Reustadt: »uchdruckerei »«» J»h. PLßlrr, «r Klostergaffe». >»1«ig«a io dies. Blatte Habe» »tue «rs»l,reich, Berdreitui^. «»stage, "»«n«»iare. Tageblatt sür Unttthaltaug aud Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Litpfch 4c Nrichsr-t. — BerantworÜicher Redacteur: IllllLS Neichar-» Föonnement: WierteljLhrNch 20Ngr »et uneotgeldlicherLir- ferung in'« Hau». Durch die -Snigl. Post vt«NeltLhrl.2LV»«ar. rini«lne Rümmer» 1 Slgr. -«seratmpreise: Für de» «au» «t« Gespaltene» Z«U«: 1 Kgr. llalrr ^»t»G«s«dt» dt. Zeile » «M: Rr S« Sechszehnter Jahrgang. ^ «DKM» Dresden. 19. Februar. — Die Assessoren beim Bemk^-n^k Dresden Karl Fried tick. Wilhelm Pe^Iow und Marimilla» (^mil 'Vierdach naben den Charakter von ^ommissionörätNen in der sinnt«.n t> lasse der Hosranqordinin.i crbalten. — Le. Krc. Herr Staaköminisier Frl'r. b. Friesen n'ird sich heute nach Berlin beaeben, um dort zunächst an den Be ratungen des BundcsraibS tNeilUlncl'mcn. — Borgester» und gestern sind «>2 Mann zum Ersah für Dresden und 66 Mann sür Eldrüh hier cingetrofsen. Verwun dete sind im Vansc der Sllock'e in der Berdandttation deS ^.'eip Ziger Bahnhöfe i7 Man» ck'irurgisck' behandelt und verpflegt worden. In den Mittagsstunde» des gestrigen Tages zogen unter entsprechender miiitärisck'er Bedeckung eine große Anzahl kriegSgcsangener Franzosen, unter denen sich viele Turcos und Guaven bvtandcn, ans den Barackenlagern de! Uebiqan, mit Decken und sonstigen Effecten belade», »ach dem Alauiipiahc, vennntbNch zum Fwrcke ihrer Tranoportlrung nach Leipzig, wohin heute unseres Wissens rVlann verseht werden. — In Betreff der von uns gestern gedachten Uedertühruiig gefangener und bisher hier intcrnirtcr Franzosen nach Leipzig gebt «in» die genauere Mittdeilung zu, daß heute Bormittag l.',i>0 Mann und Montag Bormittag eine gleich große Anzahl Ele- fangencr von hier per Bahn nach Leipzig adgeben werden. — Der Rath bringt zur dffcntlick'cn Kenntnis«, daß wäh rend deS bevorstehenden Fastcnmarkteo die Tuchmacher nicht in Sen Sälen des Gewandhauses, sondern in dein alten Galerie Gebäude am Jndenhosc feilbaltcu. — Die Augsburger und andere größere süddeutsche Leit ungen bringen die vom K. Bezirksgericht Miinchcn erlassene Edictailadung, die Eoncuröcröffnung znm Vermögen des vor- marligen k. bahr. Gesandten am k. sächs. Hole. Grate» Rcigcrö- berg betreffend. — Der beabsichtigte Aufzug zu der SiegeSfetcl, von dem wir gestern Erwähnung getba», gebt nach einer unüzugegaiigcncn Mittheilung nur von den Studirendcn der hiesigen Kunst- und Bnuaeadcmic aus. — Die Erwartung der glücklichen Lösung des geschehenen ßen Böikcrkampscö durch den — waS Gott füge'. — recht >ald bevorstehenden Friedcndschinß, der eine liiu»itcrbrochc»e Epoche von Nationenglück iin regen Entfalte» der Wisscnicl^ft, Kunst und Industrie mit sich bringen möge, beschäftigt jcßt mehr und mehr Herz, Kops und Haut. Wie wir schon uculich berichteten, bereiten sich festliche Dinge auck' bei uns vor, um zngieich nach Außen hin der allgemeinen Iicude würdigsten Ausdruck zu geben. In Kliiist, Teckuiik und Eeioerbc herrscht großer Eifer, um Manches zu bieten, was sür später noch Erinnerungen an erlebte große Fcitcrciguisse bietet. Auch aut Dem Felde der Plastik ist Dies unk Jenes entstanden, «ras -gerechte Freute bervorgeruien. So bat z. B. Herr Bildhauer I. Eristotani, Zwingerstraße Ar. 21, von kiiiisiicrischcin und patriotischem Standpunkte aus, auch diesmal bei Zeiten Gelegen beit genommen, außer einer höchst gelungenen „Germania", noch unsere großen Heer- und Batcriandesührer in mehreren Größen anzurertigen, die sich in ebenso tünstlerischer wie getreuer Weile in Aelmlichkeit und schönem Anadruck anszcicknien. Zn größeren zu arrangirenden rraiieparents und Ausstellungen, wie alS bleibende Erinnerung und stattlichen Zimmerschmuck wird das Bilderwerk „die Germania" und die -Verstellung der lebensgroßen oder kleineren Büsten dee gcpric'cncn denhchc» Kaisers, dcö sächsisck'cn geliebten Königs, sowie der sämmtiichcn Heldenprinzcn jene Ausnahme shsdcn, zu welcher der Künstler und Verfertiger woist berechtigt ist. — Aus dem Bahnhof zu Ei'cmniß ist ei» Kellner, welcher sich nach Gewohnheit im Spciscsaai neben tcm Fü!lo«cn au« DaS Sopha zur Ruhe begeben batte, dem Lode des Erstickens sehr nahe gekommen, »idem ano besagtem Dien Kohiendampsc gedrungen waren. Man wurde nock' rechtzeitig den Unfall ge wabr und ist cs är.ztttchcr viise gelungen, de» iungen Menichc» nach 2—Stunden wieder ins Lethen zurückzurufcn. — Am 15. wurde auf Acueiidorscr Flnr bei Woikensicin ei» Soldat vom Schühcnreglmciit l)!r. itt8 in vollständiger Uniform mit Seitengewehr und Tschako erfroren ansgetunden. Derselbe soll aus Tbum gebürtig und schon seit Weihnachten vermißt worden sein. Am Februar ist in Aelstchkai, bei Zwickau die in der Soniitag'schen Zabrik beschäftigte Arbeiterin A. M. Forbrig von einer rricbwcilc ersaßt und durch Herum hicndcrn gctödtct worden. - In der vorvergangenen r>!aä,t verschied allbier der K. Geh. Nath und Abthciiungschcf im K. Flnanzmiiiistcrinm Herr von Schimpfs. Einige Stunde» darauf folgte ihm seine Gattin im Tode nach. — Vorgestern Abend kurz nach w Ubr entstand in den Hinteren Lokalitäten eines größeren, am Altmarkt gelegene» Geschäfts Feuer, das jedoch durch den ins Haue und nach der Straße dringenden Rauch noch rechtzeitig entdeckt, und durch schnell hcrbcigceiite städtische und rurncrieuerwehr bald gelöscht wurde. Wie das Feuer, welches eine bedeutende Hine ent wickelt haben »ruß, da bereits an dcn vordere», vom Feuer ziemlich cnttcrnten Realen der Lack schmolz, cntslandcn, ist noch nicht ermittelt. Troß der baldigen Dämpfung des Fencrö dürste der verursachte Schaden nicht ganz nnbelrächtüch scin. — Im Saale des Fcidschiößchcns findet beute Aachimttag 4 Ubr das ll. Wohithätigkcitü-Eonccrt zum Besten der Begräb- nißkasse des Bcamtcn'Untcrsiüinmgs-Bcrcins „Justitia" statt. Zur Aufführung kommen sehr interessante Bocai und Instru- mcntal-Pieccn, woran sich schließlich ein Tänzchen reibt. Im Jntercffe dcö humanen Zweckes ist ein zahlreicher Besuch Seiten des Publikums zu diesem Eoncert wünschenswertb. — Von einem vorgestern Abend gegen 8 Ubr in Leipzig nach Dresden abgeaangcnen Eisenbabnzuge fiel in der Rabe deS Dorfes Neuschöncleld. der Bremser des leßten Wagens, NamenS Richter, auf die Bahn hinab. Glücklicher Weise bat derselbe nur einige leichtere Verlegungen am Kopfe davon getragen, so daß er zu Fuß sich nach seiner In genanntem Dorfe gelegenen Wohnung begeben konnte. ^ — Seit gestern sind die hiesigen Elbschlffcr mit gutem Erfolg damit beschäftigt, die Hanpt-Strombögcn auf Altstävtcr Mitredacteur: Theodor Drobisch. Seite sür den bevorstehenden Eisautbrnch durch Sprengung der Eisdecke frei zu machen. — Meteorologische Notizen und Wetter- p rop bezeib u ng. Im Monat Februar ist nach einer zwanzigjährigen Beobachtungereihe (I8!><> dis mit l8«>n) per mittlere Barometerstand 27 Zoll 8>/s Linie». Man kann, so wie den mittleren Barometerstand eines Zeitraums überhaupt, auch einen mittleren höchsten und einen mittleren tiefsten Stand berechnen. Wenn man von jedem der zwanzig Februare des oben bezeichnctcn Zeiträume dcn höchsten Barometerstand aui- sncht, die erhaltenen Zahlen snmmirt und davon den zwanzig sten dbeil berechnet, so erhält man ale mittleren höchsten 4la- romctcrstand 28 Zoll 2^ Linien, und durch ein ähnliches Ver fahren erhält man als dcn mittleren tiefsten Barometerstand 27 Zoll 2> , Linien. In diesem Zeitraum waren die höchsten Ba rometerstände des Februar: 28 Zoll 1> > Linien I86:i, 28 Zoll -1'Linien l8.->7 und 18ll7, 28 Zoll 1 Linien 18.',s>. 1852 und 1851; die tiefsten Barometerstände des Februar waren: 26 Zoll 8'/4 Linien 1850, 26 Zoll «.»'/« Linien l852 und 1867. 26 Zoll i<) Linien 185:i. Die größten Schwankungen fanden statt: l8.',l> und 1852 ll Zoll 7'/, Linien und l Zoll 6'., Linien), die kleinsten: >851, 1856, >857 und 1869 l'.st s Linien». Der mittlere Barometerstand des Februar, mit 27 Zoll 8>,-.' Linien, weicht um l>ü Linien von dem mittleren Barometerstand des Jahres ab; letzterer beträgt für die Höbcn-Lage von Dresden bei <> Grad Wärme 27 Zoll 7 Linien. — In dieser Woche wird in den ersten Tagen laue Temperatur und trüber Himmci statthaben; dann wird bei nördlicher Luftströmung die Tempe ratur sich ein wenig erniedrigen, und die Fortschreitung der Wintdrchuiig nach Osten in der zweiten Halite der Woche rauhe Luit und zeitweilige Klärung des Himmels verursachen. liai-anwtriii.«!. — L o in m a tz s ckv Der bisherige bewährte Vertreter des 7. Wahlkreises, der Kamiiierhcrr von Zchnien, inteicssirt sich, wie wir hören, sehr lebhaft für das Zustandekommen des Elb- sprcckanais. Er wird hoffentlich auch in Berlin für die Ver wirklichung dieses sür unsere Gegend so förderlichen Projektes wirken. — Rcpertoir de S Königl. Hostbeaters. Sonn tag: Der Templer und die Jüdin. — Montag: Duich'ö Ohr. Das Tagebuch. — Dienstag: Flick und Flock. — Mittwoch: Eoncert. — Donnerstag: Der Troubadour. — Freitag: Don Earios. — Sonnabend: Donna Diana. — Oettcn ti ichc Gcrichtesi tzun g vom l l. Februar. Die scstdii dreimal wegen ausgezeichneten Diebstähle bestrafte Henriette Earoline vciw. Andrä von hier, geborene Schmidt ane Köiiigstciii, ist abcrmale des gleichen Verbrechens halber angckiagt. >2 Fälle »sämnitlich lii Aisto»slakl hier verübt» liegen vor. Nachdem die Angeklagte im Jahre 18.',:! ihre zweite Strafe <7 Monate schweren Keiler» in Prag verbüßt batte, bciratbcte sic noch in demselben Fahre ihren am 29. Juni IW,«» verstorbenen Ehemann, den Tischler Andrä hier. Nach dem Tode ihres Ehemannes verwertbetc sic ihre Nähgeschicklichkeit zur Bcftreirnng ihres Lebensniiterhaltce n»d betrieb nebenbei noch einen kleinen Hantel mit sclbstgetertigten Sachen. Sic j trug diese Waarcn seil und benuistc dabei die sich bisweilen > darbicteiidcn Gelegenheiten zum —' Stehlen. Sic arbeitete - dann ottmaiS das gestrhiene Gut zu Vertaussgcgcnständcn um. i Sic trug stctö ihre» Vvrsaal- und Brotschraiitschiiissei bei sich und öffnete mit dem einen oder anderen, oder beiden die be treffenden Tbüren in allen zwölf vorliegenden Fällen. Am 2«>. Januar IW,«», Nachmittags siabi die Diebin aus der ver schlossenen Wohnung des Herrn Hanptmaun Votiert lLöwcn- gäßchcn» ein schwarzes Tastet Kleid und einen Trcii-Rock. — Monate später, Nachmittags, kam sic zur Wohnung der Näherin Fräui. Stascwsta «Bantziierslraße» und sand an der Tbnre einen Zettel: „Im Garten zu treffen." Sofort ging's an s Werk. Der Nachschlüssel zur Thür paßte, der Schlüssel zur Kommode ward in der Llubc im Tischtästchcn getunten, damit schnell ein Schnb'ach geöffnet und l Pagnet neue Tisch Wäsche, über 50 Thlr. an Werth, eine gehäkelte Tischdecke und 7 Ngr. baar gestoblen. Die Andrä verschloß Alles wieder; die Besiohienc merkte dcn Verlust erst dcn zweiten Tag. ale sic die Nab- und Stickarbeit adiieicrii wollte. ES war anvcrtrauteS Gut. Fn die Bütte des Tuches war das gräfliche Wappen der aut Schloß Albrcck'tsbnrg wohnenden Gräfin von Hohenau kunstvoll cingcwebt. Die Frevlerin zerstörte das Kunsiwcrk, sic schnitt — ein Dutzend Handtück-cr daraus und verkaufst ticiel den. — In dcn Nachmittagsstniidcii teö August desselben Iabrcs stabl die Aiigekiagrc, nachdem sic zwei Schlösser geöff net, abermals bei cincrNäbcrin, Fräui.Schulz, weiche indem selben Haute wbhnte, wb die Diebin den ersten Diebsiabi ano- getührt, l Plattgibckc, l Frauciirbck, 2 Hemden, 5 Ellen Spibe», 1 Kistchen mit Etwcolade und ein Vbiicgcschioß. In den zeitigen Sibentsiiintcn dcö :i. DeccmbcrS t8«>9 crsthioß die diebische Andrä die Wbbnung der Näbcrin, Fräui. süinchc in der Katharincnsiraßc und stahl 10 Ellen wollenen Stoff, ein neues Inlct, mcbrcrc Klcidnngostückc und Wäsche, soioic eine Plattgiocke. 5 Tage darauf berichaffst sich die Diebin Eingang in die Wohnung dcö Gas-Arbeiters Miertch in der Eamciizcr siraßc, wo sic vom Tiich die Decke, von der Wand das neue Handtuch, ans der Küche einige Teliei und Gläser und ans dem Küchcnschrank für 15 Ngr. Gänsc'ctt und > P»»id gcbrannstii Katsec stabi. Eiligst trug die Andrä das gestohlene Gut in ibrc Wohnung, kcbrtc jedoch >» einer Stunde zurück, drang mittels Nachichiüssci in die Wobiumg teö Dienstinann e z'iler. Franst und entwendete baar 4 Tbir., 4 Fraueni'cintcn, I Blänncrhemd, 2 Betttücher, 2Uc»erzügc, :r Tischdecken, 2 Tischtücher, I Hand tuch, I Schürze und 2 Ptunt Zucker. Der Iahicsichinßkam, die Andrä besaß kein Geld, uni die Wohnniigsinicshc bezahlen zn können, sic ging auf die Louiicnsiiaße, erschloß daselbst die in der 2. Etage gelegene Garcoii-Wohiiung der jungen Kauf- lcute Bicrbach und Aii und stabi, während Beide im Parterre desselben HaulcS, im Voigt'schen Geschält, tbätig waren, Erstcrem 1 sttock, l Sck'lasrock und I Eigarrcnspipe, und Letzterem 2 Röcke, I Regenmantel, l Tuck', l Hausschlüssel und I Etuis und Jedem ein Stück Wcibnachtsstolstn. — Am 21. Januar v. I. drang die Diebin mittelst Nachschlüssels In die Wolmung des Locomotivenführcrö Dietze i Marktgassel, Sonntag, IS. Februar 1871: fand in der Kommode einen Schrcmkfchlüssel und ftahl ein auf 14 Tbir. lautendes Sparcasscnbuch, wovon sie 12 Thlr. erhob, verschiedene Leib-, Bett- und Tischwäsche, einen Fraumroek und ein Ki'idcr-Iaguet re. Den Besatz von letzterem trennte sie ab, das Taseltuch zerschnitt und daö Sparcasscnbuch verbrannte sie. — Iin Februar kam die Andrä zur Wohnung der Frau Becker (Köiiigöbrückcr Straße), für welche sie seit längerer Zettl Näh arbeit gefertigt batte. Die Arbeitgeberin war nicht zu Hause; schnell nahm die Undankbare ihren Schlüssel zur Hand, öffnete, ging in'ö Schlafzimmer, zog die Bettwäsche vom Bett ab und nahm dieselbe nebst zwei Betttüchern mit sich fort. — Am 13. desselben Monatö Abcndö 8 Ubr kam die Angeklagte zur Woh nung dce DrcchöicrmcisstrS Rohr lAlairnstraßc) mit einem alten Regenschirm, unter dem Vorgcbcn, Herr Robr solle denselben rcpaiircn. Dieser war nicht anwesend; sie erschloß dessen Werk statt und Laden und holte sich auö dem Waarenlager zwei neue Regenschirme, :!00 Stück Eigarren und verschiedene Gegenstände» als: Pfeiichen, Eigarrcnspitzcn. Kämme, Täschäst« und Spiele. Füm Tage später ging die Diebin in die aus derselben Straße befindliche Wobnung dcö Handarbeiters 2inke, verschaffte sich in bckanntcrArt während Abwesenheit teiEbcleute Eingang in beim Wohnung und stahl eine Menge Wäsche, Kleidungsstücke, einen großen Tops mit Pflaumenmus, und einen Topf mit Fett. — Frau Maurer Icntzsch sHcllcrstraße) kannte die Andrä von früher und lieh derselben Zeitschriften zum Lesen. Alö nun die Angetlagic die Blätter zrirückgcbcn wollte, fand sie die Jentzsch'- schc Wobnung verschlossen. Auch da schloß sie mittelst Nach schlüssels aus und entwendete I Herrenrock, 1 gvidne Brosche. I Trauring, 2 Bettüberzüge, 2 Hemden und 12 Ellen Stoff.— Der stellvertretende Staatsanwalt, Herr Assessor Richter, be antragt Bestrafung nach dem früberen «milderen) Gesetzbuch. Das Schöffengericht, unter Vorsitz des Herrn Grrichtsrath Zung- nickcl, vernrtbciit die Angeklagte zu :r Iabrcn und 6 Monate« Zuchthaus, erklärt die Andrä der Ehrenrechte auf 3 Jahre für verlustig, auch sei dieselbe unter polizeiliche Aufsicht zu stellen. — 14. Februar. Unter Ausschluß der Oeffcntiichkeit fand die heutige Hauptvcrbandiiing wider den dcö Betrugs und Dieb stahls cingckiagtcii Johann Georg Kurtz aus Großenhain statt. Derselbe ward zu 2 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus und loo Tbir. Geldstrafe verurtheitt und der bürgerlichen Ehren rechte aui 2 Iabre für verlustig erklärt. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Montag, den 20. Februar, Vormittags 9 Ubr, wider Julius Gottlicb von Wistel bicr wegen Fälschung. — 10 Uhr wider Juliane Marie Schmidt aus Böbmisch-Vollung wegen Dicb- slabls. — ION, Ubr wider Friedrich August Vetter hier wegen Dicbslabis. — ll'-- Ubr wider Friedrich Wilhelm Julius Humpich in Kötzschenbroda wegen Uiilcrjchiaguiig. — Vorsitzen der: Gerichtsiatb Ist. Müller. Dresden, 18. Febr. Die Franzosen gedenken, um zum Frieden zu gelangen, in folgender Weise vorzugchen: es wird ein Eonseilpräsident ernannt, welcher sich die Mitglieder seiner Eabincts aus der Nationalvertretung aussucht. Die letztere cniennt ferner einen Ausschuß, der sich nach Versailles begiebt, um dort die deutschen Friedensbedingnngcn kennen zu lernen. Der Ausschuß bringt dann die Bedingungen zur Kenntniß der Nationalvertretung nach Bordeaux, welche sie annimmt oder ablehnt oder zu mildern sucht und in beiden letzteren Fallen den Ausschuß zu weiteren Unterhandlungen abermals nach Ver sailles entsendet. Diesem Vorgehen, ivclches vom Standpunkte des besiegten Franzosen, der noch keine stabile Regierung hat, seine Berechtigung haben mag. gegenüber ist die Lage unsres Frievensiintcrhändstrs, des Grafen Bismarck, eine viel einfachere. Die deutschen Friedcnsbedingungen sind feststehende und wenig stens in dcn Hauptsachen unabänderliche. Vielleicht zerfallen sie in zwei Eiaffen: Die Gebietsabtretungen und die Kriegs entschädigungen. In Bezug aus elftere erscheint uns ein Feil schen als von vornherein ausgeschlossen. Bismarck wird den Umfang der Gebietsabtretungen als ein kccsti me hindere auf stellen und es wird der Nationalvertretung nicht viel anderes übrig bleiben, als sich dem Ultimatum zu fügen. Thäte sie es nicht, so ist der .'irieg da. Zu diesem Entschlüsse bedarf es nicht eines wochcnlangen Debattirens. Wer über diese Frage noch nicht mit sich im Reinen ist, wird auch nach langen De batten nicht zu einem Entschluß kommen. Die Kürz« des ver längerten Waffenstillstandes schneidet also alle überflüssigen De batten in Bordeaux ab und macht es auch der europäischen Diplomatie unmöglich, sich einznmischen. Etwas anderes ist es mit der Höhe der Kriegseittschädigung. Hierin ist kein Prinzip zu wahren und eine Ermäßigung der deutschen Geldfordcrungcn wäre am Ende ein Punkt, bei welchem die Franzosen sich ein bilden könnten, daß sie etwas durch längere Verhandlungen er reichst« Soviel wird freilich auch hier auf deutscher Seite festzuhalten sein, daß eine solche Gcldentschädigung gewährt wird, die den Finanzinmistern der deutschen Staaten ermög licht. den Staatshaushalt ohne Desicit abzuschließen. Eine solche Thcilnng der deutschen Friedensbedingnngcn in solche, über welche gar nicht zn reden, sondern z» denen durch die Fran zoscn einfach ja! zu sagen ist und solche, bei welcher eine frei willige Verständigung nicht ausgeschlossen bleibt, förderte gewiß das Friedenswert, Bliebe dcn Franzosen gar keine Möglichkeit, auch nur in dem geringsten Stücke eine Aenderung der Fric- dcnsbcdingungcn zu erhalten, sondern müßten sie einfach, ssn» psiiuse, in Alles willigen, so würden sie am Ende hierin eine Schmach erblicken, die sie kaum verwinden könnten. Wesent lich wird der Entschluß der Nationalversammlung, in Gebiets abtretungen zu willigen, erleichtert, wenn ein Gedanke, den ein,
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