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Dresdner Journal : 07.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185904072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-07
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 07.04.1859
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ZV 80. AdB«r*mtt«prttfr: «*»!<>», LT^Ir-WKer 1 VlÜtkrl.: 1 „ 10 .. » » »too.tlick i» »r—»«- 1» ^gr. l Mn»»«ra: 1 1 lm L«U»S« tritt ko«t - iu»6 S»»wp«l«n „kl«^ tiiLL». »istratnrprrise: IHs «l«n L»nm «in«r P«»p»It«v,ii r«n«: 1 Ngr. v,»«r ,^üv»«»i>a»" <li« L«il«: 2 klssr. »rschrtv, 1'ileNrl», mit Xo»o»t>a>» L«r kiovn - «mck k°«l«rt»V*> Xd»«t» Ni» ä«o <»Ig«iut«» Donnerstags den 7 April. DresdnerÄunwl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18SS. rnseratemnnuchn» «uZwLtt«: l-»ip»iU: l ». n»^m»r»rr»», CoauolliionKi 4«» »rsiäner ; «keoä»,«1d»t: II. Ilsiiiii»; ZUto»»: Hn»»>wrii» t Von,.»«; >»rUll: (-»c>rii7,',rke kuekk., k»r»irivi»'i Nur«»»! Lr»w»i> !-:. P-!ni.oi-r»; Vr»»tttUrt ». N.: o»»'»ci>« Nuct>t>»iuN.; Luloo,»»: Ll»nl.r»»rr»»'i li»- re»u; LSI»: ^ovi.r ULv»»»»; r«rl«: (28, ruo äs» boo, sofso»); kr»^: Ln»l.rc»'» Liiol>k»uäliinx. «jerausgebrr: Königl 8rp,<iltioi> äs» Vrsiäos» vrssäsn, >t»rien,tr»»,« ftr. 7. Dietrich. Bekanntmachung. Ei»«r von der Regierung de» Königreich» Beider Si- cillen gttroffene« Anordnung gemäß, von welcher da» Ministerium de» Innern im diplomatischen Wege offi- kiele Mttheilung erhalten hat, find alle zur See nach de« ficilianischm Staaten reisende Personen gehalten, ihr« dorthin »»«gestellten Pässe an dem Orte ihrer Sin» schiffung von dem daselbst restdirendrn königl. flcilianischen Agenten vifiren, auch diese» Bisiren in gleicher Weise an denjenigen Iwischenortea erneuern zu laste«, wo sie etwa auf ihrer Reise zeitweilig anlanden und von wo au» sie dieselbe weiter nach dem Königreich« Beider Sicilien fortzusetzea beabsichtigen. Diese einfache oder, nach Be finde», mehrfache Paßvifirung soll die Erlaubniß »um Eintritte in die dortigen Staaten bedingen, solche daher im stall der Nichtbeachtung der erwähnten Vorschrift ver» weigert «erden. Mit dem Bemerken, daß die Beachtung dieser Vorschrift auch den zu Lande nach Neapel Rei senden j« empfehlen ist, je nachdem sie untrrweg» einen länger» oder kürzer» Aufenthalt nehme», wird solche» hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dretden, den 31. März 1859. Ministerium de- Innern. Arhr. von Beust. Lehmann, 8. Bekanntmachung, den Productenverkehr auf den Staats-Eisenbahnen betreffend. E» ist bi»her bei den Staatt-Eisenbahnen nachgelassen gewesen, auch di« in den besonder« Bestimmungen für den Güterverkehr auf den westlichen Staat-Eisenbahnen vom 1. November 1858, § 8, c. ee und in den gleiche« Be stimmungen für die sächs. böhmische und sächs. schlesische (östliche«) StaatS-Eisrnbahnen vom 1. April 1857, §.4, e. i»i». aufgeführten Produkte „Bahnhof reotaote" stellen zu dürfen. Da Mr Hieraw» fühlbare Betriebterschwerniste und Behinderung»» U, Vtt rktzelmützkgen Beunhnw, de» Wag», hervorgegangen sind, so ist zu deren Beseitigung es für »ithig befunden worden, die Bahnhof - Restant,stellung bei de» ob,»bezeichn,len Produkten künftighin nicht mehr zuzvlasten. E« wird dteß andurch zur Nachachtung bekannt ge macht. Dresden, am 2. April 1859. Finanz-Ministerium. Für den Minister von Ehreustetu. Amtlicher Scheit. 31. März. Se. Königlich, Majestät haben bet Gelegenheit der Säeularfrier der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München de« Vorstände derselbe», GMtmenrath« ve. von Thiersch, da« Comthurkreuz erster Elaste vom Albrechtorden zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Shell. Uakarstcht. Lele-raphische Nachrichten. ZeituugSscha«. (Ost - Deutsche Post. — Wiener Zeitung.) kageSgeschichtt. Wien: Sin« Note in der Congrrß- angelegenhrit. — Prag: Da» Hofkanzleidecret von 1817. Gebete für den Friede«. Prämonstratensrr- eapitel. Die Angelegenheit de» Prof. Treitz.— Bew- lia: Vom Landtage. Polizeilich,«. — Stuttgart: Fackelzug. — Hamburg: Eine Eingabe in dec Ver- fassung-angelegenheit. — Pari»: Revue. Militäri sche«. Tagesbericht. — Rom: Hr. d'Azegllo. Prinz von Wale«. Lord Redcliffe. — Modena: Keine österreichischen Truppen verlangt. — Turin: Mili tärisch,«. Angebliche Aufregung in Lurea. Cavour'» Rückkehr. — Neapel: Befinden de« König». Von der Börse. Rüstungen. — London: Vom Hof,. Die Abstimmung über di« Reformdill. — St. Pe- t«r»burg: Dir neuen Anleihen. Nachrichten vom Kaukasu«. — Belgrad.- Au«hebung. Stimmung gegen Oesterreich. LrunlUMtäeUf Versetzungen re. im öffrutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. iprovinzialnachrichten. (Chemnitz. Bautzen. Meerane. Glauchau. Pirna. veffeutl. Gerichttverhandlnv-en. (Dre-den. Ueber- sicht pro 1858.) Wissenschaft, Aaast und Literatur. Statistik u. volttwirlhschast. Inserate, ragestkalender. vörsennachrichten. Telegraphische Nachrichten. ?Varit, Dienstag, 5 April. Nacht«. Näch ste» Donnerstag tritt die Pariser Conferevz zn- samnu». Lü »erden nur z»ei Sitzungen wegen der doppeltes Wahl Ensa's stattfinden, die jetzt »an allen Mächten anerkannt sei« soll. Die Er- örternng der DananschiffsahrtSfragesoS vertagt sein. Der „Eonstittttivnnet" meldet, der rnsfische Mi- »tster de« Au«wLrtiaen, Kürst Sortschakoff, »erde l« dieser Lache tu Pari« er»artet. Luriu, Liensta«, -.April.*) Der diesseitige Gesandte 1» Puri«, Marant« de VMamarina ist »dderufrn nnd in DiSpantdUUat gesetzt; Massimo dMgegtta, der van Na« -urßckenvarttt »ird, sall iß« ersetze», (»gl. ««»«» Rom.) *) Düse« Lelegramm habe» »lr la der zweite» Hälfte der Auflage Mtt» gestrlgm Blatte« berUtt «ltgechttl». Dresden, 6. April. 3» Bezug auf den Stand der Congreßfcage ist auch heute noch nicht» Definitive« zu melden. Die „Ost- Deutsche Post" versichert auf da« Bestimmteste, daß die schon seit mehrer» Tagen erwartete Entscheidung de» Tullrrienhoft« über die von Oesterreich gestellten Vor bedingungen in Wien noch nicht eingetroffen sei. „Mitt lerweile" — schreibt sie — „melden un« Pariser Briefe, daß zwischen Graf Eavour und Graf Walewski «in Com- promiß geschloffen wurde; Sardinien wird im Congresse der Großmächte keinen Sitz «innehmen, aber r» wird auch nicht entwaffnen. Auf diese Weise hofft man der Unterstützung, welche England und Preußen den öster reichischen Bedingungen angedeihen lassen, Genügt zu thun. Indem man diesen beiden Mächten in einer Frage zu Willen ist, bei der sie direkt betheiligt sind: die Aus schließung eine« Mittelstaatr« von der Prärogative der Großmächte —, glaubt man sie um so leichter von der zweiten Frage abzubringen, welche direkt Oesterreich allein angeht: di« Einstellung der sardinischen Rüstungen, vivirie et iwpers. Aber man ist offenbar in Pari- in einem großen Jrrthum, wenn man glaubt, daß Oesterreich auf solche Dinge eingehrn kann. Ein Congreß unter Waffen vorbereitungen ist der sichert Krieg. Es muß Jeder mann in die Augen springen, daß, wenn die «Rüstungen fortgesetzt werden, der vorgeschlagene Congreß keinen an dern Aweck haben kann, al« Frankreich Zeit zu gönnen, seine Rüstungen zu vollenden. Man würde auf dem Con- greff« so lange debattiren und parliren lassen, bi« die französische Expedition«armee vollständig marschfertig ist, und wenn da« Schlagwort von Paris gegeben wird, so würde auch augenblicklich die Frage da sein, an welcher der Congreß zersplittern muß. Man weiß heute schon in Pari-, daß in dem Momente, wo auf dem Congresse irgend ein Versuch gemacht würde, an den Stipulationen der Wiener Congreßacte zu rütteln, die österreichischen Bevollmächtigten augenblicklich sich entfernen würden. Da« Mittel, den Congreß zu sprengen und in ein« Krirglursach« umzuwandeln, hätten unsre Gegner also jeden Augenblick in der Hand. Darum hängt von der Antwort, die jetzt au» Pari« kommen wird, so viel ab. Sie wird je nach ihrem Inhalt entscheiden, wa« von dem Congresse zu erwarten ist: ob eine wirkliche Aus gleichung auf demselben auch nur einigermaßen zu erwar ten ist, oder ob er nur Frankreich die Initiative sichern soll, die entscheidende Stunde nach seinem Belieben und nach sattsam» Vorbereitung «intceten zu lassen." vt, „Wtone, Zeitung" schreibt: ,,L« war vor, an-juskhen und e« ist wohl natürlich, daß die Depesche, welche Graf Cavour unterm 17. de« v. M. an den Mar chese d'Azeglio, sardinischen Gesandten in London, richtete, der europäischen Presse Stoff zu neuen Betrachtungen über die Situation giebt. Wir haben vor einigen Tagen schon mit nur wenigen Worten unser Unheil über diese« Actenstück ausgesprochen und wir haben auch heute keine Ursache, diese« Unheil zu ändern. Wir nannten die Depesche eine neue Kundgebung der „verworfenen und verächtlichen Politik", die in Turin getrieben wird, und wir bezogen diese Worte nicht so sehr auf die Entstel lungen in den tatsächlichen Verhältnissen, von denen sie wimmelt und die übrigen« durchaus nicht mehr neu sind, al« vielmehr auf den Gedanken, von dem e« un« schien, daß er den Grafen Cavour zumeist geleitet habe, al« er die Depesche schrieb. Wir werden nämlich kaum irren, wenn wir annehmen, daß er die Depesche schrieb, nicht um im guten Glauben an die Gerechtigkeit seiner Sache einen Umschwung in dem Urthril« der öffentlichen Mei nung England« herbeizuführen, sondern daß er da« Schriftstück in der vollsten Ueberzeugung von der Schlech tigkeit seiner Sache ganz eigentlich mit dem Vorsatze ver faßte, da» Urtheil England« zu berücken und da» englische Volk bei der Nase herumzuführen. Wir gebrauchen ab sichtlich diese triviale AusdruckSwcise, denn Graf Cavour selbst könnte keine andere wählen, wenn er die Absicht, in der er an den Marchese d'Azeglio schrieb, mit Wahr heit ringest,hen wollte. Wir meinen, er hatte eben nur diese triviale Absicht. Eine bübische Keckheit gewiß, von der man nimmer hätte glauben sollen, daß man sie bei dem Rathgebrr einer Krone finden könnte. Wie ging Graf Cavour vor, um seine Absicht au«zuführen? Er kennt natürlich, wir die ganze Welt, den Stolz, mit dem der Engländer auf die Institutionen seine« Landes sieht, er kennt, wie die ganze Welt, die Richtung, in welcher der englische BolkSgeist eine immer größere Verbreitung dieser Institutionen wünscht. Er kennt die Sympathien, di« England für Piemont hat, seitdem e« unter dem Re gime seine« 8t»tuto tonciamealsle vom Jahre 1848 steht. Er weiß, daß er nur diese Saite anzuschlagen hat, um dir britische Aufmerksamkeit zu ihrem ernsten Rufe, zu ihrem „kesr, deor", zu bringen. Er rechnet auf die Spanne Zeit, die seit der Veröffentlichung der Depesche de« Grafen Buol vom 25. Februar verronnen ist, er rechnet darauf, daß man bereit« die Einzelheiten dieser Depesche au« dem Gedächtnisse verloren- habe, und frech schleudert er die Lüge, die Lüge, die man ausspricht mit dem Bewußtsein, daß man lügt, frech, sagen wir, schleu- dert er dem englischen Volke die Lüge in« Gesicht, daß. e» da» Statuts sei, da« Oesterreich bedrohe. Wird Graf Eavour seine Absicht erreichen? Wir werden e« s«h«»" Lagrsgrschichtr. Wie». Da» „Mtmortal Diplomatique" bringt in einer au« Wien datlrten Correspondenz «inen Au»zug au» der Note, in »elchrr Graf Buol Rußland» Vor schlag wegen Beschickung eine» Congresse» beantwortet. In dieser Annahmenote erklärt Graf Buol, „daß Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich den Antrag, zu wel ch«» der St. P,tnc«dnrger Hof di« Initiative ergriffen habe, in »ollem Werth« zu würdigen wisse und daß er sich seinerseitt einem Vorhaben, da« die B er träge, so wie die Gesammtheit der Rechte, di, darau« hervorgehen, be stätigen solle, anschließe. Graf Buol erklärt ferner, daß die ganze Schwierigkeit in Piemont« Politik beruhe; die Mächte würden daher ohne Zweifel den Gefahren, womit diese Politik Europa bedrohe, ein Ende machen und der Rückkehr derselben Vorbeugen wollen. Dies« Aufgabe hält GrafzBuol für die Hauptsache, um Ruhe und Ordnung zu erhalten. Graf Buol geht dann auf die andern Fragen, die sich noch geltend machen dürften, über und erwartet, daß dieselben im Vorau« möglichst präcisirt werden und gemäß den im Aachener Protokolle vom 15. November 1818 ausgestellten Grundsätzen in Allem, wo sie innere Re formen anderer italienischen Staaten berühren, entschieden werden würden. Schließlich macht Graf Buol die Be merkung, daß der Lärm der Waffen und die Vorberei tungen zum Kriege dem Gange der Verhandlungen nur nachtheilig sein dürften, während dadurch auch die am meisten bei der jetzigen Lage betheiligten Mächte zu be deutenden Opfern gezwungen würden und die allgemeine Besorgniß verlängert werde, daß e« deshalb unerläßlich sei, daß Sardinien seine Entwaffnung bewirke, und er er klärt dann ferner, daß dessen Zustimmung in Bezug auf diesen Punkt die Verfahrungsweise der übrigen Mächte bestimmen werde." CK. Prag, 5. April. Die Erklärung der ,,W. Z." die Behauptung, r« stehe die Reactivirung des Hofkanz- leidecretes vom Jahre 1817 bevor, welche« den Juden da« Halten christlicher Dienstboten untersagt, sei voll kommen unbegründet, war ganz geeignet, die Besorgnisse zu zerstreuen, die sich hier im Kreise der ziemlich zahl reichen und angesehenen jüdischen Fabrikanten kund gaben, und man kann sagen, daß überhaupt diese Aeußerung de« officieUen Journals mit allgemeiner Befriedigung vernommen wurde. Somit verliert auch das Gerücht, einige Inhaber bedeutender FabriketablissementS hätten die Absicht, fall« jene« Hofkanzleidecret wieder in Wirk samkeit träte, ihre Unternehmen aufzugeben. und da« Land zu verlassen, durchaus seine Bedeutung. — Auf Anordnung de- fürst-erzbischöflichen Conststorium« werden in den Kirchen Böhmen« Gebete um die Erhaltung de« Frieden« abgehalten. — Uebermorgen (7. April) be ginnt da« Capttrl der Prämonstratenser, welche« vo» Sr. Eminenz dem Cardinal-Erzbischof nach Prag berufen worden, seine Beratungen über da« Orden«- statut. Folgende Klöster haben ihre Repräsentanten hierher gesendet: die Stifter Seelau, Strahow und Tezel in Böhmen, Neureisch in Mähren, da« Stift Schlägl in Ober-Oesterreich, Gera« in Nieder-Oesterreich, Wilken in Tirol, die ungarischen Abteien Jaszo und Chorna, end lich ist da« Kloster der Prämonstratenserinnen in Krakau hier vertreten. Die Abgesandten der Cistercirnser, welche in voriger Woche hier ihre Versammlungen hielten, reisen bereit« ab. — Endlich ist eine Erklärung erschienen, welche die EnllassungSangelegenheit de« Prof. vr. Treitz an der hiesigen Universität etwas aufhellt. vr. Treitz hat nicht unbedingt resignirt; er will die Lehrkanzel der all gemeinen Pathologie übernehmen. Factisch ist jedoch, daß zwischen ihm und dem Kliniker vr. Jaksch schon vor län gerer Zeit Zerwürfnisse vorgekommen sind, welche auf die Benutzung der Arbeiten der pathologischen Anatomen Bezug hatten. U Berlin, 5. April. In der Commission-berathung über die Eisenbahnanleihe wurde mehrfach Einsprache gegen die auf mehrere Jahre geforderte Geldbewilligung gemacht, da man die Erhebung einer Anleihe in dem gegenwärtigen Augenblick für unangemessen erachtete. Diesen Bedenken, welche zu dem Anträge auf Rücknahme der Vorlage führten, gegenüber erklärten der Finanz- und Handelsminister, daß die Regierung bereits darüber be- ralhen habe, welche Ermäßigungen der SlaatSau-gaben für den Fall eines Kriege- eintreten sollten. Diese Er örterungen hätten zu dem Abkommen geführt, erforder lichenfalls alle außerordentlichen Ausgaben, welche nicht unadweislich seien, zu unterlassen, und die dafür diSpo- nibeln Fonds zu Kriegszwecken zu verwenden. Diese Erklärung führte zu der Empfehlung des Gesetze-, wel che- denn auch wohl mit den Commission-abänderungen angenommen werden dürfte. — Die Regierung beabsich tigt die Einführung von umfassenden Maßregeln zur Einschränkung de« Kleinhandel- mit geistigen Getränken, da der Verkauf von Branntwein nach den bestehenden Bestimmungen eine anderweite gesetzliche Regelung erheischt hat. — Die Abgg. Kaiser und Genossen haben folgenden Antrag eingebrachl: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: die k. Slaatsregierung zu ersuchen, dem Landtage möglichst bald ein Forstcu lturgrsetz zur Verhütung der immer mehr um sich greifenden Entwal dung de» Lande« vorzulegen, welches namentlich auch Be stimmungen enthält, daß behufs gemeinschaftlicher Cul- tivirung und Bewirthschaflung der Waldungen, resp. des Waldbodens, die betheiligten Grundbesitzer unter Um ständen zu Genossenschaften auf Grund statutarischer, der landesherrlichen Genehmigung unterliegenden Festsetzun gen vereinigt werden können. Al« Motive werden an gegeben: 1) Die vielfältig regello« staltfindende Abtrei bung und Verwüstung von Hölzern namentlich durch di, kleinern Grundbesitzer, ohne alle, oder ohne »»«reichende Sorge für Nachcultur jungen Holze«. 2) Der hieraus entspringende Mangel, resp. die unverhältnißmäßige Ver- lheuerung eine« für die Bedürfnisse de« Lande« ganz un- entbehrlichen Product,«, sowie die hiermit verbundene Verarmung derjenigen Land,«theile, die vermöge ihre« sterilen Boden« vorzugsweise zur Production von Höl zern geeignet sind. 3) Die Nothwendigkeit: ein« Wie- derbrwaldung zur Hoszcultur vorzugsweise geeigneter Land strich«, welche bei der fortgeschrittenen Bodenzrrsplitterung in der Regel nur durch gemeinsame« Wirken herbei- zuführe» ist, durch Bildung von Genossenschaften zu ermöglich«». — (N.-Z.) Durch polizeilich« Verfügung ist den Be sitzern sämmtlicher öffentlicher Ta»zlocal« untz nächtlichen C,nditor«i«n s«it b«m 1. April tzt» BeschräHkung auferlegt worden, um 12 Uhr Nacht» ihr« Räumlichkei ten schließen zrz lassen. Nur bei besonder» Gelegenhei ten soll eine Ausnahme gestattet sein. Da- Kroll'sche Etablissement ist allein von dieser Verfügung nicht be- troffen worden. Stuttgart, 3. April. (St. Bl.) Heute Abend bewegte sich, begleitet von einer unabsehbaren Menschenmenge, rin imposanter Fackelzug von gegen 2000 Fackeln nach dem königl. Residenzschloß, um Se. Maj. den König nach seiner Ankunft von Nizza zu begrüßen. Mit dem Ein treffen de- Zuge« zeigte sich Se. Majestät auf dem Balcon des linken Flügel« der Residenz und blieb bi« zum vollen Schluß der Feierlichkeit daselbst. Hamburg, 4. April. (Pr. Ztg.) D«r Comit» vom 22. Januar ist heute mit einer Eingabe an dir Ober alten hervorgetceten, in welcher er diese kraft der Ver fassung von 1712 auffordert, den Senat zur Einfüh rung der durch Rath- und Bürgerschluß vom 23. Mai 1850 rechtSgiltig zu Stande gekommenen Verfassung anzuhalten. War diese Eingabe, die ursprünglich in einer am morgenden Tage abzuhaltenden Versammlung den Bürgerschaft-berechtigten vorgelegt werden sollte, zu hin dern, die nächste Veranlassung zur SuSpendirung de» Verein-recht«, so darf dieser Zweck um so mehr al- ver fehlt erachtet werden, al- die gedachte Eingabe, die heute durch die „Hamburger Nachrichten" veröffentlicht und an mehrer» Orten, namentlich nach der Börse au«gelegt ist, schon im Laufe de- heutigen Tage- etwa 300—400 Un terschriften Bürgerschaft-berechtigter gefunden hat. In Ermangelung eines entsprechenden Verfahren« der Ober alten zeigen dir Unterzeichneten an, daß sie in nächster Bürgerschaft versuchen werden, die Erwählung von De- putirten zu veranlassen „zum Zwecke der Vertretung der erworbenen Rechte der erbgesessenen Bürger in Beziehung auf die Berfassung«ang,l,genheit, und zwar zu einer Vertretung in allen Richtungen, vor Wem und gegen Wen es auch sei." Diese Erwählung von Deputirten der Bürgerschaft wird von dem Comitö in der die Ein gabe begleitenden Ansprache an die Bevölkerung, unter Bezugnahme auf die in der Bunde«tagsitzung v. 31. März erfolgte Mittheilung de« Senat« über unsre Berfas- sung«angelegenheit, besonder« noch um deshalb empfohlen, „damit nicht die Bundesversammlung auch ferner nur einseitig über die hiesigen Vorgänge unterrichtet werde." Den Senat aber fordert der Comit« auf, die für den äußersten Fall angedeutete Berufung der Bürgerschaft an den Bund durch Nachgeben zu vermeiden, indem der Comit« ihn mahnt: er möge „sich nicht allzuspät erinnern, daß „Treue dem gegebenen Worte" mehr und mehr al» die unbedingte Pflicht jeder gewissenhaften Regierung zur Anerkennung gelangt, und daß solche Treue um so we niger vom Senate, der geständlich nicht dec alleinige In haber der höchsten Gewalt ist, dem gleichberechtigten Mit inhaber eben dieser höchsten Gewalt, der erbgesessenen Bürgerschaft, verweigert werden darf." Parts, 4. April. Der heute im „Moniteur" zu lesende Bericht über die gestrige Revue der Armee von Paris und der Truppen der ersten Militärdivision giebt die Zahl der dazu auSgerückten Abteilungen auf 55 Bataillone Infanterie, 36 Schwadronen Cavaltkie mit 48 Geschützen an. Nachdem der Kaiser, wie bei der Garderevue, mit seinem Gefolge die Linien der Truppen der Reihe nach passirt hatte, „ließ er die Fahnen und Standarten in einer Reihe aufstellen und verteilte an gesichts dieser ruhmvollen Insignien eigenhändig Deko rationen und militärische Medaillen an Offiziere, Unter offiziere und Soldaten, die ihm vom Kriegsminister vor gestellt wurden." Hierauf begann da- Defilirrn unter dem beständigen Rufe „Es lebe der Kaiser! es lebe die Kaiserin! es lebe der kaiserliche Prinz!" Die letzter» Beiden schauten, der Prinz von seiner Mutter zu vorderst gehalten, mit den Prinzessinnen Clotilde und Murat vom Balcon der Militärschule au« dem kriegerischen Schau spiele zu, während die Prinzen Jeräme und Napoleon den Kaiser zu Pferde begleiteten. Wie der „Moniteur" berichtet, wurde dem Kaiser allenthalben, wo er sich blicken ließ, der sympathischste und enthusiastischste Empfang zu Theil. — In der Bai von Marseille hat nach dem „Messager du Midi" vom 2. April ein furchtbarer Sturm gewüthet, der alle Schiffe in jener Gegend zwang, schleunigst in den Häfen von Toulon, la Ciotat, oder in denen der benachbarten italienischen Küste Zu flucht zu suchen. Gleichwohl trafen die Postdampfer von Spanien und Afrika richtig rin, nur die italienischen blieben aus. Von Unglücksfällen ist noch Nicht« bekannt geworden. — Vor einigen Tagen hat sich ,in Marseille eine Caravane von 40 vornehmen französischen Pilgern, den Herzog de Lorgr an der Spitze, nach Palästina ein geschifft. Dergleichen Wallfahrten haben bekanntlich in den letzten Jahren viel Anklang gefunden. — Auch die „Gazette de Lyon" bestätigt die Verlegung de» dortigen Lagers an die sardinische Grenze nach Culoz oder Bclley, und dessen Verstärkung durch afrikanische Trup pen. — Die Zahl der militärpflichtigen jungen Mannschaften in Frankreich beträgt nach dem „Moniteur de l'Armee" 305,943 oder 10,000 mehr al« im vorig«» Jahr«.— Oberst de la Franconiörr, erster Adjutant br» Prinzen Napoleon, hat wegen diese- Amte« aufgehört, mit Ker Leitung der Militär- und Marin,angelegenheitsn im Ministerium für Algerien und die Coloni«» betraut zu sein. — Mehrere französische Offizier« sollen nach Bukarest abgereist sein, um im walach'ischen Heere Dienste zu nehmen. — Durch Erlaß vom 23. März ist der B«fehl<hab«e der vierten Infanteriedivision der Lyoner Armer, General Walsin Esterhazy, zum Befehl-Haber der Oraner Division ernannt und General v. Martimprep auf sein Ersuch«» addrrufen und zur Disposition gestellt word«u. — Die 10. Batterie de» 8. Artillrrieregiment«, welch« am Sonn tag früh «rst zur Revu, in Pari« eintras, rückte Abend« bereil« mit der Eis«ndahn nach Lyon weiter. — Fünf junge Pers«,, darunter er» Neffe Feruk Khan'«, sind in Parts rtnzetroffen, Zwei derselben »ollen Medici^
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