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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19251130020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925113002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19251130
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925113002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-30
- Monat1925-11
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Sie preußischen ProvmzialwMen. Sehr geringe Wahlbeteiligung, allgemeiner Stimmenrückgang. Ein französischer Flugzeugpark in Marokko durch einen Sturm zerstör!. — Ankunft -er deutschen Delegierten in London heute nachmittag« Geringe Verschiebuna zu Gunsten -er Kommunisten und Wirtscha lsparlei. Berlin, 36. Nov. Die Provtnztalwahlcu in Preußen sind unter sehr geringer Wahlbeteiligung vhne Zwischensülle oer- laiiscn. Die Wahlbeteiligung schwankt zwischen LI und 82 Pro- jeut, so daß säst alle Parteien im Durchschnitt einen Ltimmen- rückgang von etwa 4» bis SO Prozent gegen die Reichs- und Landtagswahlcn im Dezember 18L4 zu verzeichnen lmbc». Durchweg haben die Kommunisten ans Kosten der Sozialdemokraten Erfolge zu verzeichnen. So ist z. B. i» Ostpreußen die i^ahl der kommunistischen Stimmen non 86 421 auf 89 812 gestiegen. maS in Anbetracht der geringen Wahl beteiligung ein erheblicher Gewinn bedeutet. Auch tu anderen Wahlkreisen haben die Kommunisten Mandate gewonnen. Gut behauptet hat sich ferner die Wirtschastspartei. die in verschiedenen Wahlkreise» sogar einen Stimmenzuwachs z» verzeichnen hat. so in Pommer» von 25 Ml aus 25 585. An den meisten Provinziallandtageu hat sie an Mandaten nicht un beträchtlich gewonnen. Deutschnatioualc uud Deutsche Bolkspartei, die in einigen Provinzen gemeinsame Listen ausgestellt hatten, konnten ihre bisherigen Mandate behalten, uud in verschiedenen Wahlkreisen »och Mandate hinzngewinnc«. Auch sic haben im allgemeinen 40 bis 50 Prozent ihrer Stimmen ick Vergleich zvr Dezember» mahl 18L4 verloren, was scdoch nur aus die geringe Wahl- betetligung zurlickzusiihren ist Auch die Sozialdemo kraten haben ihre bisherigen Diandate im allgemeinen be halten. Im rheinischen Provinzlandtag habe» sie sieben Sitze verloren, -tc Kommunisten dafür gewonnen. In verschiedenen Wahlkreisen haben die Demokraten eiuen auch im Verhältnis zur geringen Wahlbeteiligung starken Stimmenverlust, zu verzeichnen. In der Nhcinprovinz z. B. ist ihre Lttmmciizahl von 132 868 aus 98 588 gefallen. Be merkenswert ist ferner, daß die Sparer» und AnswcrtungS- parteien durchweg einen Stimmenzuwachs gegen die Dczcmbcr- wahlcu zu verzeichnen haben. In einigen Provinttandtagcn werden sic Mandate erhalten, waö als Anzeichen dafür an- zuschcn ist. daß die Bewegung sür eine höhere Auswertung an Bode» gewonnen hat. I» allen Provinzen zeigte sich auch diesmal wieder eine starke Zersplitterung der Par teien. So hatten in manchen Provinzen 20 und mehr Parteien Listen eingcreicht. <T. U.» » Westfälischer Provtnziallondlag Dortmund. Vorläufiges Ergebnis: Zentr. 478 121, Soz. 315 389, D.B.P. 178 838, Deutsch». 188 822, Komm. 127 885, Dcmokr. 85 498, Unabhängig« Soz. 4857. Polen 12881. Christlich-soziale Gesinnungsgcmctnschast 18 788, Christlich-soziale Partei 14 288, Deutschvölkischc 8811. Partei für Wahrheit und Recht 1178, Landwirtschaft 8762, Partei für Menschenrecht und Frieden 1854, Sparerbund 11 377. Wirtschaftliche Wählervcretnigung L2l, Wirtschaftspakte! 28 588. Oberschlesien r Vorläufiges Ergebnis: Zentr. 185 858 (218 884), Schwarz- Wciß-Rot ,Dn. und D.V. P.i 84 882 (138 867, Duz. 34 155 <«,'8 843», Polnisch-katholische Bolkspartei 38 228 (41 788s, Komm. S38U8 (64883,. Dem. 8246 <12 148,, Kleinbauern. Siedler und Pächter 4484, Wirtschaftspakte, 8535 ( 8248,, Wirtschaftliche Not- gcmttnfchaft 4165. M a n d a t s v e r t e i l u n g: 27 Sitze Zcntruin. 12 Schwarz-Wciß-Not, 6 Sozialdemokraten. 4 Polen. 4 .Kom munisten. 1 Demokrat. Provinz Sachsen. Halle: Sozialdemokraten 378 322 (34 Sitze,, Kommunisten 183 816 (17 Litze». Demokraten 58 447 <5 Sitze,, Zcntruin 18 858 (5 Litze,, Vereinigung lachlicher Arbeit 568 434 (16 Sitzet, Völkischer Block 28 822 (3 Sitze,. Driands Reqierunasvronrlttnm. Paris, 36 November. Nach Havas wird die Regie rungserklärung des neuen Kabinetts mit der Willens kundgebung de. innen, eine Politik der Aktion und Entschei dung, die das Land unter den augenblickliche» Umstände» erwarte, durchzusithren. Weiter wird betont werden, das Finaiizproblem fordere sofortige Lösung. WaS die An gelegenheit des Schatzamtes betrisst, so werde das Finanz ministerium aus Grund der Tendenzen, die sich klar In Kam mer und Senat abzetchncn Maßnahmen Vorschlägen, die j de Jnslatio« ansschließen. Der Finanzmlnister wird die so fortige Verabschiedung dcS Budgets fordern das tu Einnahme und Aus abe völlig ausgeglichen sein muß. Er wird außer dem vom Parlament verlangen, daß ein FiiianzsanierungSpIa» angenvmmen werde, über de» der neu zu schassende konsnl- iaiive Finanzrat seine Ansicht kundznneben babe. WaS die Regelung der Internationalen Schulden betrifft, so werden die Verhandlungen unverzüglich wieder aus genommen werde». Hinsichtlich der äußere» Politik wirb die Regierung die Fortsetzung der Politik der internationalen Entspannung, die durch die Abkommen von Locarno erzielt wurde, sortsetzen. In Marokko wird Frankreich im völligen E i n v c r n c h m c » mit Spanien sich bemühen, sobald wie möglich den Frieden auf der Gruirdlagc der inter- Provtnziallan-tag Hannover. Das vorläufige Gesamtergebnis der Provinziallandtags- wahlen in der Provinz Hannover ist folgendes: Sozialdemo kraten 314 183 ( 486 552,, Bereinigte Hanuovcranischc Provin- ziallandtagoiiste sD-B.P. uud Du.«.P.> L48 5L0 <L«i7157 Du. V. P. und 888 770 D. B. P-, zusammen 487 827,, Deirtfch- Haniiovcranischc Partei 6863 ( 244 135), HauS- und Grundbesitz 171 717, Zentrum 87 573 <142 724», Demokraten 36 171 (376 478», Kommunisten 38 456 (65 881,, Deutsch-sozialistische Partei 7282, Sparcrünnd 31 334, Wirtschaft und Handwerk 38 148, Deutsch- völkische 6551 (58762), evangelisch-soziale Liste 8816. Provinz Grenzmark Posen. IT u » ch K u n k > p r u ch.I Lchucidcmühl, 38. Nov. Bet der gestrigen Wahl zum Provinziallandtag wurden in der Provinz Grenzmark. Posen (Westpr.1 126 778 Stimmen abgegeben. Davon erhielten die Deutschnatioualcn 44 016, die Deutsche BolkSvartei 7833. Deutschvölkischc Freibcttspartei 5771. Nationale Bereinigung 2472, Völkische Vereinigung 9718, Sozialdemokraten 17 827. Zentrum 34IV2. Demokraten 1833. Kommunisten 3944. Polen 4.35, Wirtschastspartei 788 und Mtttclstandsvartei 743. Bon den 36 Si"en im Prvvtnziallandtaa entfallen vor aussichtlich auf die Deutschnatioualcn 11. Zentrum 8. Sozial- dcmotraten 5. Deutsche Bolkspartei 2. Deutschvölkischc Frci- beitspartei 1. National« Bereinigung 1. Völkische Ber einigung 1. (W. T. B.) Das vortättstae Sriebnis für Olipreuhen. Königsberg, 30. Noncmbcr Aus 21 von 42 ostprcußischen Wahlbezirken liegen bisher folgende Ergebnisse vor: Preu ßen block (Deutsch:!, und D. Vp. 165 588 (478 485,, Sozial demokraten 83 328 (287 911,. Zentrum 24 487 <78 847,. Demo- kralen 15 873 <48 241». Kommunisten 28 829 (88 421). Auf- mertuiigspartci 8359, Deutsche Wirtschastspartei und Ost- preußischer Bauernbund 12 222, Dcutschvölktsche FrcthcitS- partei 18 454, Litauische Bolkspartei 478, Masurische Volks- parlct 953, Polen 25 888, Splitterparteien 47. Das Wahlergebnis für die Provinz Holstein für die Provinzial-Laiidlagsivahlen ist bisher folgendes: Wtcder- aufbaiipartct (Deutschnativiiale und Deutsche Bolkspartei, 781VI (358 738», Sozialdemokraten 8l 088 (224 882», Demokra- teil 18568 <68822», Kommunisten 8186 (51 648), Klein, und Mittelbauern 1281 (gestrichen!, Wirtschastspartei 2594 (4607), Landwirtschaft 1683 (gestrichen,. Düsseldorf, 86. Nov. Es erhalten Zentrum 73 (73), Sozial demokraten 24 (31 ». Deutsche Bolkspartei 16 (28, Deutsch- nationale 18 tl4», Kommunisten 18 (14». Deutsche Demokraten 4 (5,. Wirtschastspartei 5, Ausbaupartei, Chrtstlichsoziale, Völ kische, Polen, Unabhängige keinen Sitz. Die Wahlbeteiligung betrug 48 Prozent. Hechliigcii, 38. Non. Die Beteiligung an den Kvmmuiial- Laiidlagsw,ihlcn in Hohcnzollcrn betrug mir 93,84 Prozent. Bon den 24 Sitzen entfallen auf das Zentrum 18 Sitze (bei den letzte» Wahlen 18». Demokraten voraussichtlich 9 (9,. Bürgcrpartel 1 (2). Sozialdemokraten t <2, und Bauernbund II ,8>. Kiel: Wicdcrausbaupartei 143 688 (18 Sitze», Sozialdemo kraten 145 827 (18 Sitze», Demokraten 24 324 <3 Sitze», Kvmmu- nisten 32 578 <4 Sitze», Eigcnheimpartci 5552 <1 Sitz», Einig keit 683» <l Sitz, Handwerk, Handel und Gewerbe 8470 (I Sitz, Klein- und Mittelbauern 13851 (2 Sitze,. Landwirt schaft 66 479 (7 Sitze». Wirtschaftspartet 11283 (1 Sitz». Wiesbaden, 96. Nov. Bet den kommunalen LandtagS- mahlen im Bezirksncrband Wiesbaden erhielten die Sozial demokraten 18 Sitze ibtSher 17», Zentrum 12 (13), Kommu nisten 4 tl», Wirtschastspartei und Mittelstand 3 (8), Arbeits gemeinschaft 8 (6), Deutsche Bolkspartei 3 (11). Deutsch- nationale 3 (7). Demokraten 3 (0). nationalen Verträge wieder bcrzustellen, jedoch soll den Ris« lcnteu BrrwaltnngSautonomie zugestanden werden. Auch in Syrien wird Frankreich an der Wiederherstellung der Ordnung arbeiten, im tibrigcn aber sein Mandat Im Sinne deS Völkerbundes aiikübcn. WaS die innere Politik anlaiigt ko wird das neue Ministerium sich (ür die Wi der- Herstellung der ArrvndisscmeiitSwahlcn aussprechcn. die Ver minderung der Militärlasten ins Auge fassen »nb eine Poli tik weitgehender sozialer Reformen betreiben. (W. T. B.» * Paris, 38. Nov. Das Finanzprogramm Louchcurs war gestern Gegenstand einer Beratung, an der Nrtand, Loucheiir, de Monzie und Lava! teilnahmen. Lonchcur hat seine Pläne bereits In der Kamwcrdcbatte am 18. November dargclcgt, in der er erklärte, baß es ans dem Dilemma der Inflation nur einen AnSwcg gebe: durch Erstattung der knrz- kristlaen Schatzanweisiingcii, die. auf Neben Jahre verteilt, 35 Milliarden betragen, Sic könne nur in öer Weise er folgen daß jährlich Zvsatzstcuera in Höhe von 5 Milliarden aufgebracht würben. De Iouvenel in Kairo. Paris, 36. Nov. Tic Blätter melden aus Kairo, daß der sraiizüsischc Oberkommissar für Syrien, de Jouveiiel, gestern nachmittag von König Fuad in einer besonderen Audienz empfangen wurdr. sTU.» Der Völkerbund tu Syrien. (Bon unserem Genfer Vertreter., Gens, den 25. November. Syrien ist über Nacht zu einem brennenden Problem für den Völkerbund geworden, seil man in Genf einen drnsifcheu Führer der Aufständischen, versehen mit Dokumenten nn>d Petitionen, erwarten muß, der nichts mehr und nichts weniger verlangt, als daß der Völkerbund das Mandat über Syr'en Frankreich wegnchmcn und einer andeien Macht ilbcrtrrge», wenn möglich aber ganz aushcben solle. Diese auf alle Fälle sehr unbeguemc Ankündigung eines solchen Besuches im Völkerbundspalast wäre geeignet, dem Völkerbund Gelegen heit zu geben, seine große Sorge um unterdrückte und klein« Völker am besten aller augenblicklichen Exempel zu beweisen und sich furchtlos in einen Gegensatz zur sririfchen Manditar- macht Frankreich zu bringen, wie denn Theorie und Praxis auch in bezug ans die Mandate und deren Ausübung durch die Mächte längst in einem Gegensätze zueinander stehen, der geradezu eine Verhöhnung der K>o>ltur und der Zivilisation! des zwanzigsten Jahrhunderts bedeutet. Soeben liegt nun eine sehr intcressantc Auslastung des VölkerburpdSIekrett»- rtatS vor. in der der syrische Anlaß benützt worden ist. um die Welt an das Verhältnis zu erinnern, das zwischen Bölker- iind und Mandatsgebieten, Völkerbund und Mandatarmacht, Mandalarmacht und Mandatgcbict besteht, ein Verhältnis, das io recht zeigt, wie ohnmächtig der Völkerbund auch dem syrischen Verlangen auf die sraiizüsischc Entthronung als syrische Mandatarmacht gegcnlibcrsteht. Der Führer des drusischcn Aufstandes, wird aus dem Palais des Nalions mit- geteilt, muß als eine Persönlichkeit ohne Mandat betrachtet werden, da er weder Vertreter eines Staates noch einer Negierung ist. Was die Petitionen anbctrisft, so werden 'olche nach dem üblichen Verfahren der Mandatskommission des Völkerbundes zugestcllt. Diese Kommission gelangt an die Maiidatsmacht und verlangt deren Acußerungen. Erst nach her können die Petitionen geprüft werden, also erst in der Februartaguiig in Nom, Hinsichtlich des (nriichen Mandats stellt der Völkerbund fest, daß ihm kein Recht zustche, Man date zu erteilen oder zu nehmen, da die Alliierten sich von sich aus nach dem Kriege Syrien, Mesopotamien und die deutsche» Kolonien als Mandatsgebiete zugctcilt hätten. Der Völker, bund könne sich mit den Mandaten einzig vom Gesichtspunkte der Anwendung dcS Artikels 22 des Völkerbundspaktcs durch die MandatSmächtc besaßen: dieser Artikel enthält bloß Be stimmungen über die Ausübung der Mandate. Dazu kau« der Völkerbund noch, durch Vermittlung der Mandats kommission, eine internationale Kontrolle über die Mandate ausüben. Mit diesen Auffrischungen hat das VölkerbundSsekreta- riat — und es ist zu vermuten mit Absicht — auf einen immen sen Mißstand htngcwicfcn. der darin besteht, daß den Syriern überhaupt kein irgendwie in Betracht kommender Weg offen» gelassen worden ist, um irgendwie und irgendwo Recht zu erhalten, daß weiter die immer gebrauchte Bezeichnung eines Mandats als „völkcrbundlich" eine reine Vorspiegelung falscher Tatsachen ist, die dazu dienen soll, die Inhaber- Mächte von Mandaten als durch den Völkerbund gebunden und ihm verpflichtet erscheinen zu lassen, — daß weiter die Völkerbundsmaichincric dort, wo sie möglicherweise cingreise» könnte, von den Mächten so schwerfällig und langwierig ge macht worden ist, daß von einem praktischen Nutzen ctneS völkerkundlichen Eingreifens in Mißstänbc vielfach keine Rede mehr sein kann. Der angckllndtgte Drufcnsiihrer darf in Genf gar nicht empfangen werden, obwohl außer Zweifel steht, daß er als autorisierter Wortführer eines Volkes zu gelten Hai: bloß weil Snricn kein Staat ist und keine eigen« Regierung hat. Der Völkerbund hat sich mit den syrische» Nöten nur durch Vermittlung Frankreichs zu befaßen, womit aber Snricn jedenfalls nicht geholfen werden dürste. ES bleibt also ein einziger, beichwerlicher. schmaler, steiler Weg übrig: den des Pciitivnsrcchis. Wir haben oben erwähnt, daß damit die syrischen Begehren erst im Februar, viel- leicht noch später, in Rom zur Sprache kommen können. Welche Aussichten dann noch bestehen werden, erhellt auS folgenden beiden Möglichkeiten: erstens kann Frankreich mit Bomben dafür sorgen, daß der lyrische Bolkswillc bis zum Februar Frankreich in geittigendem Maße freundlich gesinnt worden ist und die Syrier „glücklich sind, von den Folge» der Verhetzung gegen das großmütige Frankreich befreit zu sein" womit für die Mandatskommission der ohnehin nicht zu angenehme Auftrag dahiitticlc. Zweitens ist die Mandats kommission verpflichtet, die ,'nrischeii Anklagen gegen Frank reich — Frankreich zu übergeben, dessen Entgegnungen an- zuhören, dessen Aufklärungen cntgcgenziinchmcn. um hier aus dann die beiden Standpunkte gegeneinander abzumesien und zu richten. Es wird niemals i'v gerichtet werden können, daß eine europäische Großmacht irgendwie ins Unrecht, in Presiigeverlust oder gar in reale Nachteile versetzt würde. Dieser Dinge, in erster Linie, gehen aus der Auslassung dcS Sekretariats des Völkerbundes hervor: der geübte Leser wird aus ihr noch einiges mehr hcranslesen können. Er wird zuvörderst wissen daß sür ein Mandatsgebiet keine, aber auch gar keine Möglichkeit besteht gegen die Mandatar- machi irgendwie etwas zu »nteriichincii oder irgendwo Recht z» finden: die Mächte haben die Gebiete einfach genommen, che ein Völkerbund eigentlich da war, diese» selben Völker bund aber nachher, ohne ihm den geringste» Einsluß zn vcr.
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