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Der sächsische Erzähler : 20.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192210201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19221020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19221020
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- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-20
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.10.1922
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Gemeinde* wattiger irgend welcher teU (Alm. Mi der BesSrderungretnrtch« Holungen Na, Bestellungen entgegen. Mr. 246. Freitag, de« 20. Oktober 1S22 77. Jahrgang. ich auf Lieferung oder llung de, Be-ugepreije^ Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntag»-Unterhattungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischosswertzo. Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdmckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Sst, 22 Kreise haben es gestern gut gekeiften, daft Morgan unmit telbar al« amerikanisches Mitglied der Kommission sorge- sehen werbe. Er habe di» offizielle Versickerung abgegeben, die Einladung anzunehmen, wenn es von allen beteiligten Verbündeten in freundsckaftlickem Einvernehmen gewünscht werde. Di« Chicago Tribun« will wissen, daft Bradbury vor einigen Wochen sich mit dem Gedanken getragen habe, die Mark auf 500 für den Dollar zu stabilisieren. Er denke setzt «a,tt»e»p»«i-: Dst »gefpaltene GrmckMst «stu Mofselch oder deren Gaum 1L— 2NK-. örtliche Anzeigen S.— MH. g» Tert» teU «Al«. Moss» 14) SC— Md. die Saypalten» Jeist. Bei Wied««' ' ^Ichlaft nach feststehenden ' die 3gefpallene Zeile. 24.— Md. — S wird dein« Gewahr geleistet. — 4 Lus diesem Aisstande sind gelegentliche start» Meinungsverschiedenheiten zwischen da» Reichskabinett und dem. Reichspräsidenten entstanden. Luf der anderen Seit« hat der Reichspräsident bekanntlich häufig mit seinem plötzlichen Rücktritt gedroht oder die Frage der Auflösung des Reichstages in ein» Form in die politische Debatte geworfen, die nicht ganz de» Absichten der Verfassung entsprach. Es konnte nämlich das Kabinett immer damit drohen, daß ei» neuer Reichstag sofort die Wahl de« Reichspräsidenten vornehmen würde, und um gekehrt konnte der vorläufige Reichspräsident die Möglich keit, daft ein neuer Reichstag ihn sofort seines Amtes ent» heben würde, benutzen, um ohne das besondere Matz von Verantwortung, da» ihm die Verfassung vor allem durch die! lange Amtsdauer auferlegt, eine politische Krisis gewaltsam zu beendigen. Jetzt ist der Reichspräsident mit der politischen Macht ausgerüstet, did etna genau« Begrenzung der Amtsdauer de« obersten Beamten des Reiches gibt. Das ist der Wunsch de« fetzigen Reichspräswenten gewesen. Es Ist also mit der Einigung di« Verfassung insoweit wicker zu» recht gerückt, al» die praktischen politischen Wirkungen in Betracht kommen. Luf der anderen Seite ist allerdings auch der Wunsch der Sozialisten nach möglichst lang« Amtsführung Eberts in Erfüllung gegangen. Eine Absetzung des Reichspräsidenten könnte nunmehr nur noch auf Grund des Artikel« 8 der Relchsverfassung «a» folgen. Danach kann der Reichspräsident auf Antrag de» Reichstage» durch Volksabstlmmnng abgesetzt werden: der Beschluß des Reichstage« erfordert aber «a» Zweidrittelmehrheit. Wenn der von den Mittelparteien vorgelegte Initiativ antrag angenommen ist, werden wahrscheinlich auch die Verhältnisse im Bureau des Reichspräsidenten geregelt wer den. Man spricht tavon. daft dem Reichspräsidenten estr besonderer Staatssekretär beigegeken werden wird. Ausersehen ist dafür vorläufig der jetzige deutsch« Gestockte in Warschau Ullrich Rauscher. Berlin. IS. Oktober. (Drahtb.) Der Antrag, der Ebert das Amt ein« verfassungsmäßigen Reichspräsidenten bi» zum 80. Juni 1925 verleiht, wird dem „Vorwärts" zufolgt voraussichtlich schon am Freitag im Reichstag zur Beratung kommen. Di« verfassungsmäßige Zweidrittelmehrheit wird jedenfalls erreicht wecken, da di« au« Deutfchnationalen mck Kommunisten bestehende Opposition höchsten« 70 bis SO von 400 Stimmen aufbringen wird. Deutscher Reichstag. Berlin. 18. Oktober. Bor Eintritt in di« Tagesordnung wird eine Beschwecke de» Abg. Thomas (Komm.) gegen eine ungesetzliche Hastandrvhung der bayerisch«« Stacksan, waltschaft dem Geschäftsordnungsausjchuß überwiese» Minister Dr. Köster erklärt di« Bereitwilligkeit der Re gierung zur Beantwortung der Interpellationen über den Zirkus-Dusch-Krawall und über dte Not der deutsche« vif- senschaft in der geschäft-ordnungsmäßigen Frist. Dte Vorlage zur Erhöhung der Sebührea für zeugen uad Sachverständige geht ohne Debatte an den ReHsaus- schuft. Dann kommt der Gesetzentwurf auf «udernua der Ver- ocknuag über Lohnpfändung zur ersten Beratung. Di« vor- lag« will da» pfändungsfreie Jahreseinkommen auf 100000 Mark erhöhen. Aba. Maltzahn (fraktionslos« Kommunist) beantragt, das pfändung-freie Einkommen auf 240 000 zu «höhen. Grundsätzlich müftte überhaupt die MSgkchk«ii zur Pfändung des Lohneinkommen, ausgrschlossen sein. Reichsiustizminssstr Dr. Raddruck «endet sich gegen eiiweln, «uMhrungen des kommunistischen Rckner» und beantwor- tet eine Frage de. «da. Morckh (D^vp.) dahin. dS ekw ! Vorlage über di« Erhöhung der Pfändungsgrenze für »e- amte dem Reichstag noch in dsts«r Tagung zugchen weck«. Der G«setzentwurf wird dem «echtsausschuft überwiesen. zung zum »es0to«n,»ge,e, venangr mag. «uv- bon, (fraktionslos« Kommunist) eine Verminderung und Vereinfachung d« Bttoldungsgnwpen im Snteresk der un teren und mittleren Beamstn. Li, prozentual« Frauenzu- kwe sei «ine sozial« Ungerechtigkeit, die von allen Beamten Di« Vorlage gcht mtt dem Rachtra-»«tck für 1» an den «auf soll'der Gesetzentwurf Mr«rh»hun, Bischökw«da°und"^ Amtsgerlchisbezirk Di-- Blau -nlh-ili di- -Millich«, Gebieten Mannschaft, der Schulinsvektion unb ^en der Amtshaupt, d-. »°u..«ich.,, d» und d" LL°^»L°L Klärung der pomschen »r bracht hätte. Als bei der derLttikel ISO ausgestellt > daft d«r Reichstag, der d« würde, sofort «Men Termin im^r"wi^r^dwmsgeschoben"wuck«.' entstand w d« Prä- ritz «ine Situation, die da« Machtverhältnt« zwischen Reichs- Präsident, Reichskanzl« und Reichstag verschob. Da» wuck« back vom Reichskanzl«, bald von einzelnen Parteien, bckd auch indirekt vom Reichspräsidenten ausgenutztz Wähwnd nach d« Verfassung di« politisch« Macht des ReickspräsBen- ten in erster Lttist d«in besteht, daft « sieben »chre lang unabsetzbar ist, kannst setzt der Reichst-«, sei es aus «tgmer Initiative oder sei es aus Veranlassung der Reichsregienmg, Tag mtt einfacher Stimmenmetzrhest «tzen Termin e^chl des ersten endgültigen Reichspräsckenstn stst- und damit politisch« «tzckungen des vorläufigen n Tr-uVni Verzögerung em. weroe oie vravllisierung nuvr um« eine Derteidiauno ^^ möglich sein. Sm Üotel Astoria gab man offen zu. daft ein« moll^ V selch« Stabllisterung eine ernste -anbel-krist h«beiführen würde. Ein neuer deutscher Entschädigungsplan? Varl». 18. Oktober. D« Londoner Berichterstatter de» Petit Journal berichtet, es seien Nachrichten in London ein« getroffen, die deutsche Regierung arbeite augenblicklich einen neuen grohen Reparation-plan au», den sie di« Absicht habe, der Brüsseler Konferenz zu unterbreiten. Nach Nach richten. di« man für wohl begruündet erklärt, wecke der Vorschlag nach einem Plan auagearbeitet, der von Rathe ns» in einem Memorandum nickergelegt worden war, und den man nach seiner Ermordung unter seinen persönlichen Papieren gefunden hab«. Rachenau hab« — und die deutsche Regierung schein« diesen Plan wieder ausgenom men zu haben — di« Zahlung »fähigkeit Deutsch- iand« abgeschätzt. Sie übersteig« nicht 20 Mil liarden Goldmark. Hiervon müsse abgezogen wer den. was bis fetzt geleistet worden sei. Der neue Vorschlag des Kabinetts Wirth werde also dahtngehen, daß man Be zahlungen im Betrage von 15 Milliarden Goldmark anbie ten werde. Die Rettung der Wett. Bon Professor Richard Eickhoff, italienische Staatsmann Francesco Nitti d»n»n Puch «Da» fricktose Europa" in der ganzen KultUrwelt ein seVt seine verdienstvollen N"ühungen mr Rettung Europas vor dem Chaos mutia NÄN" siegreichen Entente den Spiegel der ZU ygu voryau. , als ^Ästi^'^Malssy^E^^sElj^imchts andere» an eine Stabilisierung bei 700. Tret» jedoch eine weitere sei von echE ch^nalistisAn Traum Ntzt Verzögerung eck, werd« die Stabilisierung nicht unter 1000 an sein« Expansion al« an sei „„„ dst Wahrheit. Wer wer wollte in dek Tat bestreiten, daß man in Frankreich immer noch die Sprache der Gewalt spricht? Mit vollem Recht rühmt Nitti de7 amerikanLn Senat, well er es ablehnte, den Friedensverträgen sein« Zu stimmung zu geben, die lediglich au» jenem Geiste der Ge- walt geboren sind. Und was den Völkerbund anlangt dem Amerika bisher nicht beigetreten ist. so nennt ihn der italie nische Staatsmann «m« heilige Allianz der Sieger zur Der- teidigung ihrer Übergriffe. Auch das wird man nicht bestrei- test wollen: in seiner heutigen Gestatt ist der Völkerbund olles andere, als was sein Nam« besagt. Und doch kann die Rettung der Wett nur vom Völker- bund Kimmen, wenn er wirklich ein Bund d« Völker der I ganzen Wett geworden ist, dessen Mitglieder völlig gleich, berechtigt sind. Gerade Deutschland hat da» größt« Inter- esse daran, dem Völkerbuick anzugehören, und man versteht es nicht, warum die deutsche Regierung nicht längst den ent- scheidenden Schritt getan hat. Denn als Mitglied de» Döl- kerbundee kann Deutschland nicht nur seine nationalen In- Kressen — man denk« nur an Oberschlesien und da» Saar- gebiet! — viel wirksamer vertreten, als wenn es außerhalb der Bundes steht; es kann al» Mitglied des Bunde» auch wesentlich dazu beitragen, daß der Völkerbund endlich die Gestatt schält, di« seines Nomen» würdig ist. Amerika aber darf in seinem ureigensten Interesse nicht länger abseits stehen: es darf, um mit Nitti zu sprechen, nicht länger dem gleichgültig zuschauen, was sich begibt. Der fortschreitende Zusammerckruch Europas würde für Amerika nickt nur den Verlust seiner größten Absatzmarktes bedeuten, sondern zu- ? aleich den Verlust des Anreizes zu jedem Fortschritt und die Schwächung seiner ganzen moralischen und intellektuellen Energie im Gefolge haben. Aber ist nicht Amerika — so ragt der Italiener — zum großen Teil mitverantwortlich ir die Friedensvetträge. wenn auch der Senat sie nicht ge- illigt hat? Nitti bejaht diese Frage, und er zieht daraus m Schluß: Amerika hat also den Frieden in -Licken, wie - di« Entscheidung des Krieges in Händen hatte. Doch auf welchem Wege kann Europa allein vor dem bgrunde gerettet werden? Nittis Antwort lautet: Wenn Amerika Frankreich, England und Italien gegenüber auf -ezckchrng der Schulden bestehen und nach der unoermeid- ichen Erklärung der Zahlungsunfähigkeit verlangen wird, ^aft man ihm zum Ausgleich da» Guthaben, der Sstgerstaa- en gegenicher Deutschland abtrete und dm di« alliierten Truppen den Rhein verlassen, — dann wird die europäische Lag« mit einem Schlage der Lösung zugeführt sein. Wenn Amerika klchp und klar diesen seinen Dillen kundaab«, wenn es die Erfüllung der Verpflichtungen seiner Schulden forder te und nur darauf verzichtest, falls st« ihrerseits auf mwe- treibbar« nur mtt Gewalt austrlegte Forderungen verzich- testn: wenn es darauf bestände — selbst unter Androhung der Verweigerung jeden Kredit» —, daß der barbarische Geist der Gewalt abgebaut werd« —, dann wird Amerika den sichern Sieg der Frieden» haben, ebenso wie es den Sisg des Krieges hatte. Und darum gibt es nur diesen einen W«g zur Rettung der Welt: das Amerika Washington« und Lincoln» muß das große Wort der Demokrat!« und de» Friedens sprechen, wenn die krank« Welt wieder gesunden, wenn nickt dst ganze Kultur in Trümmer zerfallen soll. Bei der riesengroßen Verantwortung, dst Amerika damit austttegt ist, darf man von dem Präsidenten Harding mit Zuversicht hoffen, daher sich seiner großen Vorgänger würdig erweisen unddeneck- scheide«cken Schritt zur Rettung der Wett zu tun nickt Zögern wick. Dann wick die dankbare Nachwelt sein Arckercken seanen uick ihn gleich einem Washington, gleich einem vm- com zu den Unsterblichen zählen. Da» Problem der -evtsche« Mark. Parst, 18. Oktober. Vie Chicago Tttbune Dreckt: Pier- vont Morgan, der stck augenblicklich in Pari« auibölt, werd« aufgefordert wecken, einer neu geplant« KonunWo« Dienste zu leisten, di« die Aufgabe hab«, die StabNi' iierung der deutschen Mart zu sichern. Die eng- Derschielnmg der Präsidentenwahl bis 1925. Berlin, IS. Oktober. Di« Beratungen, di« am Mittwoch abend um 6 Lhr beim Reichskanzler wiedck Über dst Frage der ReichsprSsidenstnwahl stattgefunden haben, haben eine Einigung aller Parteien, mit Ausnahme der Deutschnatio aalen und der Kommunisten, dahin gebracht, daß dst Wahl bi» zum Frühjahr 1025 verschoben «ick. Dst Regelung der verfassungsrechtlichen Fragen erfolgt auf folgend« Wesse: von der Deutschen Volkspattei, dem Zentrum, der Bayerischen volkspatt«!, den/Demokraten und den Sozialdemokraten ist im Reichstag eitz Initiativantrag einaebracht, der besagt, daß dst Lmtckauer des von der Nationalversammlung gewählten Reichspräsidenten bst mm 30. Juni 1V2S verlängert wick. Der Antrag ist so gefaßt, daß er als Zusatz zum Artikel 180 der Relchsverfassung gel ten kann. Dieser Lttistl 180 hat im 2. Absatz folgenden Wortlaut: „Ms zum Amtsantritt de» ersten Reichsprastden- ten wick da, Amt von dem auf Grund des Gesetzes über di« vorläufige Reichsgewatt gewählten Reichspräsidenten ge- führt." D«r Antrag bedeutet «in verfassungsänderndes Ge setz und muß deshalb eine Zweidrittel-Mehrheit de» Reichs tages finden, dst ohne wettere» durch dst Parteien gegeben ist, dst den Antrag eingebracht hoben. Es handelt sich also nicht um eine direkt« Sn- d«rung der Verfassung, vstkmehr ist der Artikel 180 so ergänzt, daß eine Reih« von politischen und persönlichen Ouertr«ib*r«ien, dst in der Reich-Politik ein« groß« Rolle gespielt hcken, nicht mehr möglich ist. Da» ist der einzig« positiv« Erfolg dieser Hinausschiebung einer Wahl, dst bei allen natürlichen Schwierigkeiten uxchrschetnlich doch eine schnelle Klärung der poltischsn Anschauungen in Deutschland ge- bracht hätte. Als bei der Beratung der Reicksversasiung kcke, war dst Voraussetzung. Nationalversannnbma solgen n,v,.We
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