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Dresdner Nachrichten : 02.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-02
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1879
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'MkKN.RM.' »Mar «st gestern Mittag Kr »i<ddorn'stbePa« psertadrik in Nossen nleberarbr>»,»t. DrrSck>a- den soll sehr bebeutendiet». reiegea»««. Konstantinopel « t. Juli. Die Botschafter England« und Frankreich« protestirten gemeinsam de« der Morre gegen die «us. Hebung de» Frrman« von I8?:t. Jniolae dieses Pro teste« wird ler Rücktritt des Großveziers Kbeired- bin« als nahe bevorstehend betrachtet. A Lvkt-relvxrLMMv. Tageblatt für WolitiK, Anterhaltuag, Geschäftsverkehr. öörsenbericht,Frem-enlIste. Mttretacteur: Vr. kinll kür da« geu ll.: i»«rtn>«»i>. Druck unv Staenthum der Herausgeber: L1«p«el» »»«««»»rill in Dresden. Verantwottl. Redakteur: «»«»Iileiilt in Dresden. Pari«, I. Jul,. Dal „PayS" veröffentlich, einen Artikel Eassagnac«. welcher hlnwcilt aut bas Testament des Prinzen Napoleon und den Prin. zen »Bieter alü venienigen bezeichnet, auf de» die Hoffnungen und die Hin gebung der bonapartilil- schen Partei sich jetzt ver einigen mllsse. Her..Mo- niteur" will wissen, daß ' Prinz Jcromc entschlossen sei. keine der Republik feindselige Haitung zu beobachten unk weder er selbst als Prätendent aiü- zuireten.noch seinem -oi?n> »Victor dicö zu geslattc». » Koilpvt «k Oo., un<t Vvrllkruk ullsr ZlLLtspspivpv, ?fsnlibi-i«fo, « H tt i» I» L « » e I» ik t t, Kvtiun «de. äVu»/.»KIuns- uUor Ooupou^. Unsntj-oIUivk« » 8ekIo»8-8dnujtM 14. Lantro!« ä«r Vvrloosung aller ^Vintlipupier«. ^üe» rrnvtl uc-gvuUiwr «Ion «poi-oi-imne uuk iwiokioiioui >Vetz'0 llymiellsleilv für Wsoirsol. ! von Lft. putrlis, » Reitbkriinstrn^«« st «nite Crrv»I.-Iia>i0i'»e.s ^uReilien un<1 UonLion von lkoit-ptenlo», 1'uiup-o8oIeirroi,/S - Reitundernekd für Damen mul Dorren in stör j-ro88on Mr- ^ iwßo unst stör 1'reion lieidlnstm. Llogünts ?f«rlin unst v 6e8oiiirrn. prnik«. - Rr.I83. S47JaM7187ft7 Witterungsaussichten: Meist trübe, Niederschläge, windig. Politische«. Rascher fast al« es aufgetaucht, ist bereit» da» Traumbild des Herrn v. Bennigsen versunken, daß -wischen Bismarck und Windthorst ein Abgrund sich aufthun und er (Bennigsen) selbst wieder als Retter de« Kanzlers auf der Bilvfläche erscheinen könne. Ganz wesenlos war das Traumgesicht nicht. Das ist zuzugeben. Eine recht wohl begreifliche Aufregung bemächtigte sich aller Parteien des Reichstages Hoffnungen und Befürchtungen wurden laut. Es entzieht sich zunächst der genauen Erkenntnis; Fernstehender, was den Grund der Aufregung bildete. Das Eentrui», bei der Fühlung die eS überall hin hat, stutzte zuerst. Dann kam ein Minister, der der Finanzen, in's Wackeln. Die Ministerkrisis wirkte ansteckend. Falk und Friedenthal schwanken. Da trat das Centruin zusammen, um ziffermäßig darzuthun, bis zu welcher Höhe ungefähr es Finanzzölle bewillige. Genau den finanziellen Erfolg einer Zollerhöhung im Voraus zu berechnen, ist schlechterdings 'Niemand im Stande. 'Namentlich kann man leicht ein paar Millionen mehr bewilligen, als man möchte und wollte. Aber immerhin läßt sich eine ungefähre Summe veranschlagen. Das Centrum beschloß also, nachdem cS bereits mehreren Finanzzöllcn (z.B. aus Schmalz und Korn) zugestimmt, dem Reichskanzler beim Tabak einen Zoll von 85 Mark für ausländischen und eine Steuer von 45 Mark für inländischen zu bewilligen und Petroleum, daS bisher zollfrei war, nicht mit den vorgeschlagenen 6, sondern mit nur 4 Mart zu belegen. ES bleibt nur noch die Kaffcezollerhöhung, um zu erkennen, daß das Centrum Finanzzölle bewilligt, welche die jetzigen Matrikularbeiträge um viele Millionen übeesteigen. Schlecht gerechnet, gewährt das Centrum 120 Millionen an Schutz-und Finanzzöllcn. Gewiß ist das ein höchst anständiges Entgegen kommen. Es wird zwar dem Kanzler, der Geld, viel Geld und bald Geld braucht, gewiß zu wenig erscheinen, aber, bei Lichte besehen, ist damit billigen Wünschen Genüge geschehen. Eher kann man, vom ausschließlichen Standpunkt des Steuer zahlers aus, behaupten, daß die Bewilligungslust deä Centrums schon die erlaubte Grenze überschritten hat. Insbesondere sind die Steuersätze beim Tabak recht sehr hoch gegriffen und die Besteuerung des bisher zollfreien Erdöles kommt keinesfalls der Volksbildung zu Gute, denn billige Beleuchtung zieht sichere Welt und wenn da» deutsche Reich da« Verlassen der cem ralisirendcn Richtung im Reiche und dessen Einlenken in die Bahnen des Bundesstaates, de» Rechtes und der besser gesicherten bürgerlichen Freiheit mit Geld erkauft, so sind diese Summen wohl angelegt. Da nun das Centrum Mann für Mann eintritt für diese neuen Zölle, die Nationalliberalen aber dem Kanzler nicht mehr eine zuverlässige Gefolgschaft bilden, so darf man wohl annehmen, daß di« Gefahr, Bennigsen werde noch eine Rolle spielen, beseitigt ist. Da» Bündniß zwischen dem Centrum und denEonservativen kommt zum zahlenmäßigen Abschluß. Es geht natürlich nicht ohne Ministerstürze vorüber. Hobrecht füllt zuerst, Friedenthal reichte eben falls seine Entlastung ein, weil Beide immer noch dafür sind, daß Fürst Bismarck sich auf die Nationalliberalen stütze. Für die Träger einer solchen Politik ist kein Raum mehr da. Hobrecht, der so lange gesuchte und endlich gefundene Finanzminister, ist gewiß darüber sehr ärgerlich, daß ihn Bismarck nicht in'« Vertrauen zog, als derselbe mit Windthorst unterhandelte. Aber schon lange stand er auf dem Aussterbc-Etat. Schon neulich, bei der Münzgesetzdebatte, klagte der Kanzler über die „Macht" des preußischen Finanzministers. DaS war der erste Schlaganfall, welcher Hobrechten lähmte. Der Schlag repetirte bei der Eisenbahnfrage ein zweites Mal und bei dem vielberufencn Frankenstein'schen Antrag zum dritten und mit tödtlichem Ausgang. Er mar kaum 17 Monate Minister, galt stets als Aushiissmi- nister und wird jetzt froh sein, eine Öbcrprüsidentenstelle zu er langen. Als Oberbürgermeister von Berlin bezog er 30,000 M. Gehalt, als Minister 36,000. Das Plus ging gewiß für Re präsentationsauswand auf. An Gefügigkeit gegen Bismarck hat er cs gewiß nicht fehlen lasten; aber iin Grunde kann man es ihm nicht verargen, wenn er es als unerträglich em pfindet, daß er m den Winkel gestellt wird und die wichtig sten Dinge ohne sein 'Listen abgemacht werden. Auch Frieden thals und Falls Entlastungsgesuche werden bald bewilligt sein. Letzterer lebt ja al« Minister nur von Tag zu Tager weiß schon lange, daß scinStündlein gezählt ist und läßt, da seineAmtswohnung umgebaut wird, seine Möbel in seinerJntcr imswohnung unausgepackt, weiß der Falke doch nicht, wo er in 14 Togen nisten wird! Ter Erkhcdive Ismail erntet jetzt die Früchte seiner doppel züngigen Politik. Nicht einmal sein Lehnsherr, der Sultan, will von ihm was wissen. Er verbat sich seinen Besuch in Konstantinopel; deshalb geht der entthronte Khedive außerhalb der Türkei, nach 'Neapel. Die Staatspension von 50.000 Pfd. St. reicht für den luxuriösen Lebenswandel, dem er sich bisher hingeben durfte, natürlich nicht aus. 100,000 Mk. jährlich verzehren, bedeutet ihm nicht mehr als ein Backschisch (Trinkgeld). Mit der ihm eigenen Verlogenheit trachtet er nach Vermehrung seiner Einnahmen. Wie er sich früher als Beförderer der Handelsinteressen und europäischen Verbindungen nach Jniierafrika feiern ließ, aber unter der Hand die englischen Karawanen im Sudan durch räuberische Araberstämme überfallen und ausplündern ließ, so treibt er jetzt wieder ein arges Doppel spiel. England und Frankreich misten genau, daß er, auch vom Throne entfernt, hinreichenden Einfluß auf seinen Sohn Tewsik be sitzt, um auf den Gang der Angelegenheiten in Egypten cinzuwirken. Da nun Frankreich und England bloü deshalb ihn gemeinsam ab setzten, um den ihnen unbequemen Einfluß Bismarck s in Egypten auszuschlicßen, im Uebrigen aber auf's Acußerste eifersüchtig auf einander sind, so liegt beiden Westmächtcn daran, de» abgesehen Khedive für sich zu gewinnen. Beide suchten ihn zu „kaufen", JSmail „ahm von Beiden Geld, man erzählt aber, daß es dem größeren Geldbeutel Englands gelungen sei, die kostbare Acquisition Re«»este Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, l.Juli. Der Reichstag »ahm bei dcr tortgcietzten Tariiberathung die Zölle iür Kurzwaarr» und Ouiincailleric» mit dem Amendement tcö »Avg. v. Miller an: Erhöhung des Zolles am zahlreiche kurst Waaren von 120 aus 200. Stroh- und B astwaaren wurden nach de» Commissiontzanträgen angenommen. Bei der Position Leder und Lederwaaren wurde nach längerer Debatte der Antrag Sonncmann'o, Sohl- leder mit 18^tatt :i<> Mark ;u belegen, abgclchnt. der Antrag Kreutz', iür Schnhmacherwaarcn de» Zoll mit 54 statt 40 icsl- zusetzen, angenommen: ebenso dcr Antrag ZIm, iür tcine Leter- waaren den Zoll aus ?t> statt 60 ieftzusetzcn, mit >4l gegen 96 Stimmen genehmigt. Die Zölle tür W acdst u ch w. wurden unverändert angenommen und hieraui die Sitzung bis »Mittwoch l Ubr vertagt. Paris, l. Juli. Das Eodicil zu dem Testamente des Prin zen Louis Napoleon lautet wie tolgt: Ich habe nicht nöthig, cs meiner Mutter anzuempiehlen, daß sie nichts verabsäumen möge, das Andenken meines Großonkels und meines Vaters hocvzu- hallen; ich bitte dieselbe sttiö eingcdcnk zu bleiben, baß so lange ein Bonavarte lebt, die kaiicrlicve Sache aucv Vertreter besitzen wird. Die Pflichten unseres Hauses gegen Frankreich erlöschen nicht mit meinem Veden. Nach meinem Tode fällt die Ausgabe, da« Werk Napoleon'» l. und Napoleon s III. sortzusührcn, dem ältesten Sohne vcö Prinzen Jerome Napoleon zu. Ich hoffe, daß melue vielgeliebte Mutter, indem sie demselben nach ganzem Vermögen ihre Unterstützung zu Ü Heu Werbe» läßt, u»S hierin, die wir nicht mehr zu den Lebenden gehören, den letzten und höchsten »Beweis Ihrer Liebe geben wird. K on sta n ti n o pcl. :M. Juni. Fürst Alexander von Bul garien wird am nächsten Freitag hier erwartet. — Mahomoud Nediin Pascha Ist unerwartet aus Bciehl teS Sultans hier cing>- troffen, o nc daß der Großvczier, Kheirekdin Pascha, von diesem »Beseht Kcnntniß erhalten hatte. l S. Leitart kei.) zu machen. Es ist im Uebrigen natürlich, daß die Westmächte sich's nicht ruhig gefallen lasten, daß der Sultan den Thronwechsel in Egypten benutzte, das Nilrnch wieder in das frühere AbhängigteitS- vcrhältniß zur Pforte zu bringen. Frankreich besonders empfindet dm Widerruf der Sultans-Jrade von 1873 als persönliche Kränk ung. DaS Pharaonenland würde mit einem Schlage zu einem tür kischen Paschalik degradirt und genösse nicht einmal die Vorrechte Ostrumeliens. Das wird Europa zwar niemals zugeben, aber, um die egyptischen Prütensionen des Sultans abzuweisen, werden ihm europäische Großmächte auf anderen Gebieten Concessioncn machen müssen. Davon hat nur Rußland Vortheil und in der That läßt Vieles darauf schließen, daß 'Rußlands Einfluß am Goldenen Horn jetzt überwiegt. Der Großwcssir Kheireddin Pascha wankt wie Hobrecht in Berlin; die Nückberusung des Schwagers des Sultans, Mahmud Pnscha's, einer im russischen Solde stebendln Creatur. wird bald die Situation noch mehr klären. Dressen. Mittwoch. 2. Juli. Locale- nnd Sächsische». — Der Herr Finanzminister Feh. v. Könne ritz ist am Sonntag nach lltäglgcm Ameiithalte t» Berlin woher zurück- gekehrt. Seine Tbätigkeit i» Berlin galt vorzugsweise den »Ar beiten her Zoll und Stenertariskommiislon. sowie bcnEiscnbahn- iragcn. In Bezug aus letztere gelang eS ihm, eine Vertagung teö Rclchoeisenbabn-Vkoiektcö berbeizuführen. — Da her bisherige Landtags-Abgeordnete kür Dresdcn- Ntustadt, Hauptmann Kaeusser, leider aui eine Wlcterwabl verzichtet, richtet man in tiefem Wahlkreise sein »Augenmerk aus den irührrcn Dresdner Stattverortnetcn, ten jetzigen Amtöhaupt- mann Or. v. Berne w i tz in Annaberg. — Gestern Vormittag criolglc turcv den stellvertrctcnhen Direktor tes Königlichen Bezirksgerichtes, Hcrr»Apvcliationsrath Wöllner, !tic E: i» weisun g hrS bisher im Justizminislerinm lhätig gewesenen Herr» Gerichtorath Schräg in taü Richter- kollcgium rer Krimiiialadtheilimg beim Bezirksgericht. — Dcr Ncgicrnngh-'Asscisor Freiherr vonKalitsch ist zum »Amtshauptinan» in OelSnitz ernannt worden. — Seit gestern werde» die neuen Wechsel stein pel ze Ichcn iür daS deutsche Reich auogegcbcn. Dieselben unter scheiden sich von de» bisherigen Wcchselstcnipclmarkcn »amcnkiich dadurch, daß sie nicht vios die Höhe dcr Stcmpcigcbühr, sondern auch den »Betrag, iür den dieselbe zu leisten in, enthalten. Da durch wird der Gedranch der Marten für Lei te, die dcn Lteinpel- tarii nicht im Kovie haben, wesentlich erleichtert. -- Die AuSloosung dcr Herren Geschworenen und Hilis- gcschworencn tür die nächste und zugleich die letzte Schwur- gcrichtöpcriote in den bisherigen Räumen aus der LandhauSstraßc criolqt de» August und die Sitzungen nehmen den I. Septem ber ihren Aniana. - Die diesjährigen Ferien des Stadtvcrordneten-Kollcgi- uinö sind aus die Dauer des MonaiS »August festgesetzt. -- Scho» seit einiger Zeit empiand cb die königl. Eivllliste als Uebeisland, das, die Verwaltung dcr k ö n i g I. G ä r t e n in Dresden ans drei verschiedenen Terrains verweilt ist. Sowohl an dcr Terrasse, wie im Palaisaarien und in der Herzogin Gatten befinden sich Gewächöhniscr, Warinbccte u. dcrgi.zcrstrcnt. Ihre »Vereinigung cr>chlcn um so wünschenSwerwer, als in dem Me- nagcriegartcn zn Fricbiichsiadt hicriür genügender ffiaum vorhan den ist. Die Frage gewann an Interesse, seitdem dcr Stattraw de» Durchbruch dcr Grünestraßc durch der Herzogin Garten nach der Ostraallec beantragt hat und seitdem die llcbcrsührung ccr im Zwinger immer mehr vcrbuttcndcn Oran gerie »ach Pillnitz beschlossen wurde. «Man bat nämlich von einer llcbcrsiedclung nach Großsedlitz abgesehen. richtet vielmehr die alte, jetzt unbenutzte Reitbahn In Plllnltz »ür die Orangerie ein. Das Orangcriehauö in Dresden soll zur Auwahme von Holtlicatcr-Regiiisite» an Stelle dcö jetzt dazu vcnühte» Maler- laalcö, Ecke bcS Malergäßchens, dienen.> Durch den Straßen- kurchbruch nach der Gcrdcrgaslc hin würde dem ungesundesten Staditbeil Drekbcns die so noihwendlgc «rische Lust und Lickst zngclührl werden und der Staat cistichätiate stck' iür thestweiien Verzicht des Herzogin Garten-ArealS durch dort entstehende Bauplätze. »Was aber den PalaIsgarten anlaiigt. aus dessen Fortbcsitz die Köntgl. CIviIlisie nicht mehr so viel Werst) legt, seitdem daS Japaniiche Palals Staalöelgrnlhum ist. so übernähme der Staat durch Unterhaltung des Gartens den jetzt dcr Eivillitte obliegenden Kostenaniwand; natürlich würde sich die Eivilliste hicrlüc zu anderwcitcn Entschädigungen versieben müsscu, wenn rö zum Abschluß dieser »Verhandlungen käme, die setzt noch in den erste» Stadien sind und lekrnsalis der Zustimmung des Land tags bcdürien. Von einer »Verlegung bcS Kgl. botanischen Garten«, der schon lebt Staatöctaentbum. ist keine Rebe. Diese Frage hängt mit bei» Ringstraßenpl vielt zusammen und davon schweige» jetzt alle Flöten. -- Obgleich der diesmalige I o ha n n e öm a r kt wenigstens während der späteren Nachmitlagsslundeii zahlreicher bciuä t war, als voriges Jabr und auch In einigen Artikel», alö vorzugsweise In baumwollenen Sommer- und Herbstklcidcrsioffen, in Damen- schuhen und Babuschen, in billigen Glas- sowie Stcingulwacwen wesentlich mehr gckauit wurde, so nahm der Gcschättsvertchr im Allgemeinen dennoch iür die Mehrzahl her Fieranten aber mals einen ungünstigen Verlaus, da die Landleute der im Gauae befindlichen Heuernte halber an de» beiden ragen fehlten. Am empfindlichsten merkte» dies die Woliwaarcn- handlcr aus Chemnitz, Bautzen rc. und die S chubinachcr auo Frei- derg. Siebentel)», Döbel» rc., welche mit Mäniierstiesclii zu Markte gekommen waren. »Au l» die voigtländisck cn und erzge- birgilchen Wcißwaarenhändler sowie die Laiisixer Leinen- und die böhmischen Glaswaarenhändlei ans Gablonz, Haida. Kamiiitz >c. klagte» übereinstimmend, daß sie selbst bei den gedrücktesten Prei sen keinen nciincnswerlhcn »Absatz erzielt bcitien. — Dcr iächi, LandcS-Vocstand dcS alig. kcutschc» Jagdschutz- Vereins, Herr Hugo Edler v. Oueriurtl), schreibt unS: ..»Vor kaum 2 Wochen brachten die Dresdner Nachrichten eine »Notiz aus dem Eibcnstockcr AmtSblattc. betreffend die Wmmmg. welche die »Besitzer teö Eisenhüttenwerkes Schöni etdc, die Gebrüder von Oneriurw bezüglich der in ihrem Fischwaner überhand genomme nen Ftschdledereien erlassen halten: und >chon ist cs dem riguroien EinschreiteniencrFischcrcibcsitzcrgcliingen.die Hauptbicbc,allerdings nur durch völlig bewaffnete nächtliche Strcffzüge, in der »Nacht vom 2!>. zum :<0. Junt in der Zahl von 4 »Personen zu langen, und ihnen nebst zwei großen Fhehnctzen 2 Srück Fischuässcr mit noch 45 Stück starken Speiseiorellen nachdem leider beim Kampie um die Fässer bereits eln großer 7hetl der gestohlenen Fische wieder In die Mulde gelallcn war, abzunchmen. Sechs starke und mn- thige Ftschwäckiter waren nöthig, um endlich diele Diebesbande zu bewältigen, und der Kamps ist ein äußerst harter gewesen. Man baci sehr gespannt daraus sein, wie die als überaus mild bekannte GesetzeShanthabung des Königlichen Gcrlchtöamtö Eiben- stock dieses »Banditenwesen aburtbeilen wird; ganz besonders auch daraus, ob, und welche Nachweise, reipective Abitrasungen dieser Ftschereltiebstahlöpiozeß bezüglich derjenigen Herren Fein schmecker bringen wird, welche seit Jahren cs vorzogen gestohlene, anstatt rcchtlick» erworbene Forelle» zu käme» uub zu verspeisen, und gerade durch diele großartige Hehlerei, den Fischdiebstaht iörmltch organiiiren halfen. Wie stark das Unweicu getrieben worden sein mag. kann man am besten ermessen, wenn man er wägt. daß die Herren von Ouerstwtb seit 7 Jahren ihrem Fiich- wasscr in der Mulde allsährlich ca. lO.OOOStück künstlich gezüch tete Forellen übergaben, ohne eine wesentliche Steigerung dev Fiichreickstbumcö damit erzielen zu können. Dcr allgemein dank bar anerkannte lebhafte Schutz, welchen die geehrte Redaktion dem Rechte bei allen Thatsachen von einigem Interesse angrteshen läßt, macht mich hoffen, daß meine obigen Mittheiilingen, beson ders auch die daran geknüpften Reslerionen im letzteren Thcile derselben, gütige »Ausnahme In ten Spalte» dcr Dresdner Nach richten finden werken. (Wie mit Vergnügen hiermit geschieht. D. Red.) — Zu dem vorgestrigen K a r o u s s e l r eite n der Herren Artillerie-Offiziere sei nachträglich noch bemerkt, daß die säinmtlichcn prächtigen Kostüme ä la Louis XV. nagelneu aus feinsten Stoffe» hcrgeitellt waren unb zwar durch das Kostüm-Geschäft von Preußcr, i» dessen Besitz sie nach ein maliger »Benutzung übcrgcgan.stn sind. — Im Monat Juni d. I. mußten die Straßen und Plätze der Statt an 27 ragen mit L e i tn n c> sw ai s e r b e ip ren g l werten. In dieser Zeit sind 19,554 Fässer mit ;!2,l25 Kubik» meter Wasser entleert und dabei 642 Geschirre einen ganzen und 182 dergleichen eine» halbe» Tag benutzt worden. — Dcr Pr > eßnitzbach. welcher um jetzige Jahreszeit fast wasscrlccr zu sein pflegt, war in Folge der leisten starken Ge witterregen, kie sich i» dcr Sonntaasnaclst namentlich auch über die Dresdner Haide entladen haben, gestern irüh nicht unerheblich angeschwollcn. — Sonkerbar, daß oit Leute, welche durch einen unglücklichen Zuiall um den freien Gebrauch ihrer rechten Hand gekommen sind, den Bcrm suchten,Schreiber-u werten. Auf deniAppcllatwiw- gcrickst Ist ein junger Mann als Eorist beschäftigt, dem in seinen Kintcrjahrcn eine Granate mehrere Finger abriß. Jetzt hat Herr Schrciblelner Guth einen jungen Mann, Namens Mar Härtel, dcr mit dcr reck ten Hand in eine Wringmaschine gekommen war. welche ihm iämmtliche Finger, mit »Ausnahme des Daumens, weggerisscn hatte, znm Eopisten'ache vorgcküect. Herr Guth hat iür den jungen Mann eine besondere Vorrichtung cmgeiertigt, welche ohne Mül e kaö Lasten dcr Feder gestattet und io schreibt Härtel bereits mit der verstümmelten Hand io schnell und fließend, wie er es mit dcr Unten Hand, mit welcher er vordem schrieb, sicher »Ic gelernt haben würde. Hoffentlich glückt cs ihm, eine angemessene Stellung zu finken. — Wohl gönnt jeder vernünftige Mann den Kindern Lust und Sonne unk freut sich mit denselben an ihren Vergnügungen und Unterhaltungen, was aber des Guten zu viel ist, ist zu viel, wie man dies wiederholt am letzten Sonntag beobachten konnte. Viele Familien waren schon gleich nach Tisch mit ihren Kleinen, selbst noch in Kinderwagen, zur Erholung in Gottes freie schöne Natur gewandelt, die Kinder hatten sich amüsirt und waren müde. Wenn aber dann die Genußsucht dcr Mütter so weit geht, den Familicnobcrhänptcrn bei später Rückkehr, selbst nach 10 Ubr. »bei» mit den Kleinen und Klcinftcn im Bestehen in weitere Gartcnrcstaurationcn zn folgen und dis nach Mitter nacht noch da zu verweilen, so ist dies ein Raub am Schlaf der Kinder und gicbt wohl zu vielen Krankheiten bei Kindern »Veranlassung. Nehme sich dock» jede vernünftige Mutter dies zu Herzen, daß den Neben Kleinen der Schlaf von 8 Uhr ab dcr wohltbntndstc und stärkendsic ist. 1'roliatum ost. - Im Monat Juni sind beim hiesige» städtischen Leib hause 98,486 Pt. aus 66o:r dcponirte Pfänder ausgcliclicn und 91.789 M. ans 5589 eingclöste P'änkcr zurückgczahlt worden. — Am vergangenen Sonntag hatte sich eln sogenannter Bicnenkönig mit seinem Volke a»S seinerHcimath, ohne daß >man blö jetzt ermitteln konnte, wo dlcielde ift. verirrt, und an einer Linde beim Schlesischen Bahnho'e zum Ergötzen vieler Zu» schauer lcstgeictzt. — Man wolle beim Empfang von Geib vorsichtig sein, denn aus verschiedenen Thcilcn des Reiches kommen »Nachrichten von M ün zia l i i i i k at cn; falsche RcichSkassenichcine zu 50 Mark und 5-Markiiücken find in »Baicrn rc. und in Berlin bemerkt worden. — Nächslen Freitag tritt in Leipzig der namentlich von den Städten beschickte sächsische Gemeindetag Mammen. Den Hauptbcro.tbunaspunkt bilden kie »Anträge einer »Anzahl Gemein ten, welche Abändcruiigeli kcs »V o l k sich u l aese tzc s wün schen <z. B. »Beseitigung dcr Fortbildungsschule, Wiedereinführung der körvcrllcben ZNchtiaung der Schulkinder u. dal.). Der AuS»
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