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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 02.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190807025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dienktag, D°nner»tag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeben und versendet. Bierteljahr»pr«l» t Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten» und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. iillseiibliltt Inserate werben mit 10 Psenntge« für die 1. gespaltene «orpuSzetle berechnet und bi» mittag» l2 Uhr de» dem Tag, de» Erscheinen» vorhergehenden Lage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten-Annahme 10 Psenntge Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau WH»md Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshanptmannschaft Mha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 77. Donnerstag, den 2. Jnli 1968 76. Jahrgang. Aus dem die Firma Gebrüder Gensel in Zschopau betreffenden Blatt 38 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die dem Kaufmann Wilhelm Theodor Trübenbach erteilte Prokura erloschen ist. Zschopau, den 1. Juli 1908. Königliches Amtsgericht. Der städtische Badeplatz ist künftig Montags, Dienstags und Donnerstags bis Sonnabends bv» vormittags 7 bis IO Uhr sowie Mittwochs während des ganzen Tages ansschli-fttich für ^.'7-7—7 Frauen und Mädchen zur Benutzung frcizuhalten. Der Zutritt männlicher Personen ist während dieser Zeit bei Geldstrafe bis zu 60 M. oder Hast bis zu 14 Tagen »erboten. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß jedwede Haft pflicht für beim Baden etwa vorkommende Unfälle von uns abgelehnt wird. Zschopau, am 29. Juni 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. - S. Jahrmarkt in Zschopau am «. Zuli 1808. Das Auspacken und Feilhalten der Waren ist bereits am Sonntag, den S. Juli, von nachmittags S Uhr ab gestattet. Fitdcillchliiß W MrumlilS'Miiiiliisi betr. ..... ?lm O. Juli dieses Jahres könne» alle offene» Verkaufsstelle» für den ge schäftlichen Verkehr bis abends IO Uhr geöffnet sein. Zschopau, am 1. Juli 1908. Der Stadtrat. I V: Moritz Drechsler. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe am Jahr markt-Sonntag betr. Für de» Jahrmarkt-Sonntag, S. Juli 1908, wird die Geschäftszeit im Handels- gewcrbe, wie nachstehends unter S ersichtlich ist, festgesetzt. Zschopau, am 1. Jnli 1908. Der Stadtrat. I. V.: Moritz Drechsler. s Handel mit Fleisch und Fleischwaren: Vormittags '/a8 und II—IS, nachmittags von 2—IO. Handel mit Brot und weihen Bäckerware»: Den ganzen Tag — jedoch ausschliesslich der Konditorwarcn. Handel mit Milch:-Vormittags '/sO und II—IS, nachmittags 4—10. Handel mit Trink-, Eh- und Materialwaren, einschliehlich Vormittags des Handels mit Tabak und Zigarren, Konditor- V-O waren, Butter, Käse, Eier, grüner Ware und Deli- und II—IS katessen, sowie Kleinhandel mit Heiz- und Be- nachmittags leuchtungsgegenständen. von S—IO. Handel mit allen übrigen Waren vormittags >/,II —'/»!, nachmittags 2—10. Handel mit sämtlichen vorstehends aufgeführten Waren in Markt buden und Ständen auf öffentliche» Plätzen: Von nachmittags 2 bis IO Uhr abends. 1. 2. 3. Oeffentliche Stadtverordneten - Sitzung Donnerstag, den 2. Juli 1968 abends '/-8 Uhr. Hübner, Vorsteher. Tagesordnung: Bericht des 1. Ausschusses über den Ratsbcschluß, betr. Erhöhung des Jahres beitrages von 20 M. aus 50 M. a» den Verein für bildungsfähige Krüppel. Bericht des 1. und 4. Ausschusses über den Ratsbcschluß, betr. das Loskausen vom persönlichen Dienste von der Pflichtfcuerwehr. Desgleichen, über den Ratsbeschluß, betreffend das am 30. August dss. Jhrs. al>- zuhaltcndc Schulfest. Aus Sachsen. Zschopau, den 1. Jull 1908. — Seine Majestät der König Hobe» Allergnädigft geruht, dem StabSopotheker vr. Hentschel In der Kaiserlichen Schutztruppe iür Südweftasrika, früher Oberapotheker der Res. im Landw.-Bez. Zwickau, da» Ritterkreuz 2 Klaff« de» Albrecht»-Orden» mit Schwertern zu verleihen. — Der Maurer Herr Bruno Opitz von hier rettete am Freitag unter eigener Leben»ges°hr ba» unterhclb der Fabrik von Gebr. Gensel in die Zschopau gesallene Söhnchen de» Herrn Fabrtkllempner» Kleederg vom Tode de» Ertrinken». X Der Köntgl. Sitchs. Mtlitärverein I seterte am vergangenen Sonntag und Montag sein 65 Sttstung»seft. Der übliche Zapfenstreich am Sonnabend Abend und der must- kaltsche Weckens am Sonntage srllh, auSgesiihrt von der Städtischen Kapelle unter Begleitung der Gewihrabtetlung de» Verein», leiteten da» Fest ein. Am Sonntag Nachmittag be wegte sich ein stattlicher Frstzug mit wehender Fahne und klingendem Spiel durch die Straßen der Stadl noch dem Kaisersaal. Hier entwickelte sich bald unter Teilnahme zahl reicher Familienangehöriger «in ieftltche» Treiben, und auch sür dt« Kinderwelt war reichlich Gelegenheit geboten, sich nach Herzen»iust vergnügt zu machen. Kamerad stellvertretender Vorsteher Htls« wie» in einer Ansprache daraus hin, daß der Verein nun 65 Jahre lang seinem Zwicke, ein teste» Band um die alten Soldaten zu schlingen, Baterland»liebe und König»- treu« zu pflegen, getreulich gedient habe. Ec gedachte seiner de» Kameraden Brödner au» Witzschdors, der sür eine 50jährige Mitgliedschaft «in ehrende» Erinnerungszeichen er hallen hat. Der Montag Abend sah abermal» zahlreiche Kameraden mit Angehörigen zur offiziellen Festseier im prächtig geschmückten Feftraum versammelt. Auch viele Ehrengäste hatten sich hierzu «ingesunden. Kamerad Vorsteher Scheller »tes den Erschienenen ein herzliche» Willkommen zu, würdigte in poetischen Worten die Bedeutung de» Tage» und schloß mit einem Hoch aus den Protektor der Mtiiiärveretne, Se. Moj. König Friedrich August. "Den Höhepunkt de» Festprogramm» bildete die packende, von hoher vaterländischer Begeisterung ge tragene Festansprache de» Herrn Pastor Thiergen. Sie war eine Würdigung der hervorragenden Persönlichkeit unser» Kaiser», der nunmehr 20 Jahre lang die Geschicke de» Deutschen Reiche» mit fester Hand geleitet hat. Der Redner zeigte be sonder», wl« der Kaiser in diesen 20 Jahren bemüht gewesen ist, der größt« Hort de» Frieden» zu sein, nicht bloß mit Worten, sondern mit Taten, mit der ganzen Macht seiner Persönlichkeit und seinem eisernen Willen. Zur Erhaltung det" Frieden» habe er da» Heer schlagfertig erhalten und eine achtunggebietende Flotte geschaffen. Auch habe er da» deutsche Volk aus die Höhe moderner Anschauungen gestellt und «» au» einem niedrigen Horizonte zu einem freieren Blick, zur Welt politik erzogen. Da» deutsch« Volk habe nun auch, besonder» in der letzten Zeit, bewiesen, daß e» seinen Kaiser verstehe. E» habe ihm an einem 25. Januar einen Reichstag geschaffen, der mehr Verständni» sür nationale Fragen habe ul» srühere Reichttage. Nun dürfe man ober die Hand nicht müßig in den Schoß legen. Besonder» sei e» eine Notwendigkeit, die Jugend heranzuziehrn und sie auszuklären über nationale Fragen und die Bedürfnisse der Gegenwart, wie auch di« Gegner unter dem neuen liberale» Verein»g«sitz die Jugend in ihrem Sinne zu erziehen bestrebt seien. Diese nationale Erziehung der Jugend könnten sich besonder» die Milttärvereine zur Ausgabe machen. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß jeder Deutsche sich die ideale Leben»aussoffung unsere» Kaiser», seine Frömmigkeit und seinen Familiensinn, seinen Ausgehen in der Treue seine» Wirken» sür sein Volk zum Vorbild nehmen möge. Die begeisterte Huldigung sür ihn klang au» in einem donnernden Hoch. Da» Festprogramm wie» außerdem noch eine Anzahl vorzüglicher Darbietungen der Städtischen Kapelle aus und 3 wohlgelungene Männerchöre der Sängerabtetlung de» Verein« unter der geschickten Leitung de» Kameraden Palaschewtky. Ein flotter Ball hielt sodann die Festteilnehmer in ungetrübter Kameradschaftlichkeit zusammen. — Am Montag Abend hielt in der Turnhalle de» König!. Seminar- Herr Pastor Seltmann-Thammenhain einen Vor trag über «Die schlimmste Volk»krankh«tt und ihre Heilung,' zu welchem sich mehrere Damen und Herren sowie der Schülercölu» de» Königlichen Seminar» «ingesunden hatten. Drei Volk»krankheiten find e», so begann Redner seinen Bortrag, an denen ein großer Teil unsere» Volke» leidet: Die Tuberkulose, die Unfiltlia,k-it»krankheilen und der Alkoholitmu». Von diesen drei Krankheiten sei di« letztere di« weitau» schlimmste, denn sie fordere nicht nur selbst unzählige Opfer, sondern be reite auch den Nährboden sür die beiden anderen Volktikrank« Helten, die Tuberkulose und die Unsittlichkeit, vor. Der Alko hol mache den Menschen zu seinem Sklaven. Wie ost steigen in unser»! Innern unreine Gedanken empor, vor denen wir selbst erschrecken, die wir aber im nüchternen Zustande zu hemmen verstehen. Stehe der Mensch aber Im Banne de» Alkohol», so hören diese Hemmungen aus und die un reinen Gedanken werden Wirklichkeit. Außer der großen Zahl notorischer Trinker gäbe e» aber ungezählt« Hunderttausend« in allen Ständen, die durch täglichen Alkoholgenuß, sei e» nun Wein, Bier oder Schnap», sich einen kranken Körper zuziehen und hierdurch ihr Leben verkürzen. Im wetteren Verlaus seine» Bortrag» schildert Redner an Beispielen, wie der Alkohol da» Familienleben zerstört, Kummer und Elend schafft und manche einst glückliche Ehe vernichtet, wie sich die unheilvollen Folgen an den Kindern von Trinkern bemerkbar machen und wie manche Frau in der Sorge um ihr« Kinder zur Heldin und Märtyrerin werde. Wahrlich, einen Bach von Blut und Tränen erzeuge der Alkohol in deutschen Landen! Aus di« Frag«: »Wie kann man diese Volk»krankheit heilen?' sührt ,Redner au»: Nicht mit Schelten, sondern mit Liebe wollen solch« Kranke behandelt sein. Mäßigkeit sei eine schöne Sache, voch heilen von der Trunksucht könne nur die völlige Enthalt samkeit. Alle angepriesenen Mittel seien völlig werllo» und die mancherort» bestehenden Trinkerheilftätten könnten der großen Zahl der Trinker gegenüber nicht genügen. Da habe sich mit religiösem Hintergründe die „Blaue Kreuz-Vereinigung" ge bildet, die durch da» gute Beispiel der völligen Enthaltsamkeit aus die Trinker einzuwirken suche und diese zur Rettung und Heilung führe, wa» Redner durch ergreifende Schilderungen au» dem Leben trefflich illustrierte. Zum Schluß richtet« Herr Pastor Seltmann einen warmen Appell an die Anwesenden, mitzuhelsen an der Arbeit de« Blauen Kreuze». Ganz be sonder» wendete er sich ober an die Schüler de» Seminar», die hinaulgehen in die Gemeinden unsere» Vaterland«», daß auch sie später Mitarbeiten möchten an der Bekämpfung dieser schlimmsten Bolk-krankheit. — Nach dem Bortrag wurden ein« Anzahl Lichtbilder vorgesührt, die die anatomischen Veränderungen einzelner innerer Organe bei Trinkern veranschaulichten und weiter in ergreifenden Bildern den Niedergang einer Familie schilderten, deren Vater dem Trunk ergeben war. Mit dem Gesang de» Liede» „Jesu geh' voran" schloß der anregend ver lausen« Vortrag»abend. — Au» Scharsenst«in wird un» geschrieben: Da seit mehreren Jahren viele der den hiesigen Ort besuchenden Sommer gäste den Wunsch au-gesprochen haben, e» möchten die vom Stlllpner-Earl noch existierenden Andenken gesammelt und solche der Nachwelt zu erhalten gesucht werden, so hat sich im .Hotel Kurhau»' ein »Stülpner-Stammtisch' gebildet. — Nach dem Muster de» Hauptmann» von Köpenick ope rierte in Zschopau der mit guchthau» varbestraste Kartonnagen- arbeiter Karl Schenk nach Verbüßung seiner letzten Strafe. Ec benutzte die Kenntnisse, di« er sich früher al» Reisender in Zucker- und Schokoladewaren angeeignet hatte und stellte sich in Zschopau in einer Filiale der Schokoladenjabrik von Selb-
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