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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360616010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-16
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1936
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MorsenAussabe. Rr,r»a Dirnstag, l«. guni 19z» Gegrünöet 18SH »»«elgenpreil« U.PreUNste «r.1: vtMmelrqea« 0> mm »rr«> ll^stpl. NachlLIIe nach St«N«l 0. gamMrn-n«r<«ex ». Llellengeluch« MMmrln- ,-il, « «»I. Mlleigrb. »0 «p>. — R-chdruck n»r ml« QurNniangabe »recdne, NachUchlen. UndeN<m-Ie LchrN«stücke werden nicht auldewohr« verussgerü-, bet «tgUch »welmaUg« Lu« slellung Ire« Hnu» monatttch NM. r.ro, durch Postbezug UM. ».»» «tulchl. <0,7 Ups. Pestgeb. «ohne Postjustestungsgebühij bei liebenmal wbchentl. verland. ainzel-Rr. >0«ps., »uber- halb Sachlext mit rlbend-Autgab« l» vps. Druck u. Verlag« Ltepsch Sc Relchardt, Dre»den-A. I, Marirn- straße ZS/52. Fernruf 25 21l. postscheckkonts I0SS Dresden Dl«» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntnrachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberversicherungsamt Dresden tll Dle Schweiz ftM dem Negus Bedingungen Einreise nnr mit Zustimmung des Bundesrates Basel. 15. Junl. In Vevey am Genfer See wird bekannt, dah der Negus beabsichtige, am Mittwoch, dem 17. Juni. London zu verlassen und auf feinem Schweizer Landsitz am Genfer See Wohnung zu nehmen. Das hausperfonal sei bereits in diesem Sinne benachrichtigt worden. Die politische Lage ist aber derart, baß der NegnS nicht einfach ohne wettereS in die Schweiz «inreise« kann. Er must vielmehr hierzu die Zustimmung des Bundes» rateS einholeu. Dieser aber wird, um internationale Rei bungen anszuschalten. seine Genehmigung von der Klärung solgender Kragen abhängig mache«: 1. Will Haile Selassi« sei« Land vor dem Bölkerbunb ver treten oder r. kommt er als Exkaiser, um «ine« Zufluchtsort zu suche«, oder ». will er von der Schweiz auS de« Kamps um die Wie dergewinnung seines Thrones in die Wege leiten? In maßgebenden Schweizer Kreisen gibt man dem NeguS zu verstehen, daß man mit dem Lande und seinem Schicksal großes Mitempfinden habe, daß eS aber nicht angehe, daß sich die Schweiz seinetwegen der Gefahr politischer Verwicklungen cmSsctzc. Wie es heißt, ist beim Bundesrat noch kein Ein reise ge such des Negus gestellt worden. Satte Gelallte tm A-elltntenlttm vrnbkmolünn- uusoror vorUuor Sokrtltlsltung Berlin, Id. Juni. Dem NeguS ist, wie englische Blätter melden, ein Ftlm- angebot gemacht worden. Er soll in einem Abessinienfilm die Hauptrolle spielen. Seine Entscheidung habe er sich noch Vor behalten, doch wird angenommen, daß er zu Propaganda- zwecken -aS Angebot der Filmgesellschaft annehmen wird. Am Donnerstag Aussprache über -te Sanktionen London, 1k. Juni. Die große Aussprache über die SanktiouSpolitik wird, wie am Montag im Unterhaus mitgeteilt wurde, am Don nerstag stattsinden. Außenminister Eden wurden in der Montagssitzung beS Unterhauses verschiedentlich Anfragen gestellt, ob die britische Regierung die Sanktionen beenden und die Befugnisse deS Völkerbundes einschränken wolle oder nicht. Eden sagte, daß die britische Negierung den Wunsch habe, die Aussprache über die Außenpolitik zu dem frühest möglichen Zeitpunkt vorzu nehmen. Bei dieser Gelegenheit werde er die Ansichten der britischen Regierung über die zu ergreifenden Kollektivver- handlungen beim Zusammentritt de» VölkerbundSrüte» und -er BölkerbunbSversammlung, die am 26. bzw. 8V. Juni statt finden sollten, erläutern. * In gutunterrichteten Kreisen verlautet, baß den Ver mutungen, Außenminister Eden werde wegen der Sank- ttonSfrage -urücktreten, geringe Bedeutung beizumrssen sei. Zwei Arbeitstagungen -er Erbgesun-Heitsrichter Staatssekretär Dr. Schlevelberger über -te Ve-eutung -er Gesun-betts-esetze Berlin, 1k. Juni. Der ReichSminister der Justiz, Dr. Gürtner hat die Vorsitzende», der SrbgesunbheitSgerichte «ud der Srb-esnnd» heitsobergerichte des ganzen Reiches z« Arbeitstag«»-«» vom IS. bis 17. Juni 1S8Ü in Berlin «nd vom rr. bis 24. Juni 1»»« in München znfammenberuse«. Die Lehrknrse verfolge« den Zweck, di« Srbgesuudhettsrichter in die ihnen übertragenen Ausgaben einznsühre« «nd ihre Kenntnisse ans dem Gebiete der Verhütung erbkranke« Nachwuchses z« ver lies««. Erfahre«« Sachkenner behandel« i« eingehende« Bor träge« die einzel««« im Erbgesundheitsgesetz «nd t« dem Gesetz z«r Verhütung erbkranke« Nachwuchs«- bezeichnete« Krankheiten. Die Berliner Lehrkurse eröffnete am Montag in Äer- tretung des aus einer Dienstreise befindlichen ReichsmtnisterS der Justiz, Dr. Gürtner, Staatssekretär tm Reichsjustizmint- sterium, Dr. Schlegelberger. Nach Worten der Be grüßung führte Staatssekretär Dr. Schlegelberger u. a. auS: Unserem Volk hat die nationalsozialistische Weltanschauung die Erkenntnis vermittelt, baß in der Uebernahme und Wei tergabe von Anlagen, Fähigkeiten und Etgenschaften von Ge schlecht zu Geschlecht blutgebunden die schicksalmäßtg« Gestal tung einer Rasse, einer Nation, eines Volkes fest verankert ist. Sie hat uns gelehrt, wie sehr Schicksal und Zukunft unseres Volkes dnrch die Beschaffenheit seines ErbstromrS bestimmt werden, welche Kraft von ihnen ausgeht, wenn er rein und ungetrübt fließt, aber auch welche verderblichen Folgen für ein Volk dann etntreten müßen, wenn die kran ken und minderwertigen Erbanlagen sich immer mehr auS- breiten und die Gesunden zu überwuchern drohen. Sie haben nunmehr über zwei Jahre daran Mitarbeiten dürfen, diese Forderung des Führers zu erfüllen. Sie und mit Ihnen die Retchsiustlzverwaltung können mit Befriedigung auf da» in dieser Zett Geleistete »urückschauen. ES ist mir ein auf richtiges BedürsniS, Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit und sttr Ihr verständnisvolle» Zusammenwirken mit der deutschen Aerzteschast den Dank der Reichsjusttzverwaltung anSzusprechen. Zu meiner Freude kann ich heute hier auch seststellen, daß die Gemeinschaftsarbeit von Richter «nd Arzt besonberS eng «nd für beide Teile angenehm befruchtend gewesen ist. Noch vor einigen Tagen sind auf der „Tagung der Aerzte des öffentlichen Gesundheitsdienste»" von zahl reichen Aerzten das verständnisvolle Verhalten der Richter in ärztlichen Fragen und ihr großes Wissen auf dem ihnen von Haus aus doch fremden Gebiet der Erbkrankheiten rüh mend hervorgehoben worden. Die Ausgabe deS SrbgefnudbeltstlchterS erschöpft sich nicht l« der ordnungsmäßig«« Durchführung d«S Gesetzes zur Ver hütung erbkranke« Nachwuchses und des einzelnen Versah- rens. Ihre Sorge muß eS auch sein, di« Gedanke« der dent- sche« Erb- «nd Rasieupslege immer tteser in de» Herze« «nd Hirne« der deutsche« Volksgenossen z« besestige«. Dann werde« Sie Vorkämpfer deS Erb. «nd Rasseaedanke«» in »er Welt sei«. I« Ausland besabt man sich immer mit dem Gedanke« der Erb- und Rafsenvflege «nd erwägt in mehre re« Länder« sogar die Sinsührnng vo« Sterilifier««gS» gefetze«, die dem ««seren ähnlich find. Staatssekretär Dr. Schlegelberger ging sodann auf da» EhegesunbhettSgesetz ein, bas die Schließung von Ehen verhindert, die für die Ehegatten nur Leid und Elend bringen, weil sie den Keim der Zerrüttung von Anfang an in sich tragen, und für unser Volk nur verderblich sind. Durch dtefeS Gesetz ist das Arbeitsgebiet der ErbgesundheitSgerichte wesentlich erweitert worden. Der Staatssekretär schloß mit einem Sieg Heil aus de», Führer. Sodann eröffnet« Mini sterialdirektor Dr. Gtttt vom RetchSmintstertum de» Innern bi« Reihe der Fachvorträge. Deutsche Volksvertreter unter tschechischer Vewachuns Prag, 1v. Juni. Zum KulturverbanbSsest in Trautenau waren auch die Parlamentarier aller deutschen Parteien als Ehrengäste «in geladen. Zahlreiche Senatoren und Abgeordnete der Sudeten deutschen Partei leisteten der Einladung Folge. Bereit» beim VegrüßungSabend wurde ihnen von einem Beamten der tschechischen BeztrkSbehörde bedeutet, baß e» für die Volksver treter verboten sei, -em sestgebenden Verein die Grüß« derPartetzu überbringen. Man wollte den SdP-Abgeord- neten und Senatoren nicht einmal die geschloßene Beteiligung am Festzug gestatten. Energische Proteste veranlaßten bann den zuständigen Beamten, diese Weisung zurückzuziehen, doch wurde die Gruppe der SdP-Abordnung ständig von einem Beamten begleitet, der darüber zu wachen hatte, baß der Vorsitzende der Partei, Konrad Henl«ln, und di« GdP-BolkSvertreter nicht al» sichtbar« Gruppe tm Festzug marschierten. In einer von der DdP eingebrachten Anfrage an den tschechoslowakischen Innenminister wird sestgestellt, daß da» Vorgehen der Behörde in Trautenau bei der Bevölkerung starke Entrüstung hervorgerufen habe. Bom Innen- Minister wir» gefordert, gegen die Brüskierung fretgeivählter Volksvertreter durch untergeordnete Verwaltungsbeamte ein- zuschretten und Liese» Vorkommnis streng untersuchen-» laßen. Snvich in Semmering bei Wie» «ingetrosse«. Der ehe malige italienische Staatssekretär des Aeuberen, Guvich. ist mit seiner Gemahlin in Semmering bet Wien «tngetroffen. Wie von maßgebender Seite versichert wirb, hat der Besuch rein persönliche Bedeutung. Nationalwirtschaft Deutschland ist noch immer in der Welt ein unersetzlicher Kunde. Wenn man in gewißen Auslandskreisen die Hoffnung gehegt hat, eines TageS ein Volk von 68 Millionen vom Weltmarkt absperren zu können, so dürfte man wohl jetzt er kannt haben, daß da» ein Traum war, und nicht einmal ein schöner. ES haben sich auch sehr wichtige Staaten nicht an dem wirtschaftlichen Kcßeltreiben gegen Deutschland be teiligt. Die Umlagerungen aber, die für un» erforderlich waren, haben dazu geführt, daß wir den Blick stark zum SUdosten Europa» richten, und die Reise de» ReichSbank- präsi-enten Dr. Schacht nach Jugoslawien und Griechen land unterstreicht den Willen, die längst bestehenden guten Beziehungen weiter auszubauen. Wir in Dresden wißen durch die Handelsbeziehungen unserer Stadt, wteviele Fäden sich hinüber und herüber knüpfen. Nüchtern, aber doch über aus aufschlußreich beleuchtet di« deutsche HandelSstatisttk die wichtige Rolle Deutschlands als Käufer im Gübosten. Go beträgt der deutsche Anteil an der Gesamtausfuhr Ungarn» 86,8 Proz., an der Jugoslawien» 28,2 v. H., an der Griechen lands 27^. Diese Zahlen sind durchaus stetgerungSfähtg, zu mal LaS industrielle Deutschland und die Agrarländer beS SüdostenS sich vielfach in glücklichster Weise zu ergänzen ver mögen. In welcher Art der Ausbau geplant ist, ist in den Reben angedeutet worden, die anläßlich de» Besuches Dr. Schacht» gewechselt worden sind. In einer dieser Reden nun hat der ReichSbankpräsident Sätze geformt, die wett über hie Kragen der Ein- und Ausfuhr hinaus Gültigkeit haben und an die Wurzeln nationalsozialistischen WirtschaftSbenken» her- anfahren. Das sind die Feststellungen: „ES ist die schas sende Arbeit fleißiger Völker, die tm Vordergründe aller Wirtschaftsbeziehungen stehen muß. Der Gelb- und Kapttalverkehr hat sich nach den nationalwtrtschast- ltchen Bedürfnissen der Völker zu richten, und nicht umgekehrt. Das ist das durchaus Neue, da» wir in Deutsch land als nationalsozialistische Wirtschaftspolitik bezeichnen." Diese Revolutionierung de» Denken», di« e» ablehnt, die Wirtschaft lediglich nach Bilanz,tffern zu betrachten und vom Gelbe auszugehen, die dem Gelbe und dem Kapital die Herr- fchaft nimmt und ihnen die Funktionen zuweist, die ihnen von Hau» au» gebühren, wirkt sich noch viel ausschlaggebender in der Binnenwtrtschaft aus al» im Außenhandel, ja sie wird gerade hier, auf die Dauer gesehen, Umwälzungen Hervorrufen, deren Umfang in seiner Größe und zukunft gestaltenden Kraft bisher erst von wenigen völlig erfaßt wird. Einem Mißverständnis gilt e» zunächst zu be- gegnen, das, so kurzsichtig e» ist, doch immer wieder austaucht und verbreitet wirb. Die Entthronung des Gelbe» ist nicht gleichbedeutend mit Gelb- ober Kapital feind sch ast ober auch nur Mißachtung ihrer volkswirtschaftlichen Rolle. Auch die nationalsozialistische Wirtschaft verzichtet keineswegs auf Rentabilität der Volkswirtschaft al» Ganzes, denn die Rentabilität allein schafft die Voraussetzungen für weiteren Ausbau und Fortschritt. Mit aller Schärfe und Eindeutigkeit werden WährungSexpertmente abgelehnt, und «ine gesund« Gelbwirtschaft ist ein unerläßlicher Bestandteil einer ge sunden Wirtschaft überhaupt. Aber nicht al» Herrschend«, sondern eben al» Glied de» Ganzen steht da» nationalsozia listische Denken die Fragen de» Gelbe» und Kapital» und weist ihnen die Funktionen zu al» Mittler »wischen Her stellung und Verbrauch in allen Phasen, die dem Wesen beS Gelbe» entsprechen, und die auch tm modernen Wirtschafts leben von keiner anderen Einrichtung erfüllt werben könn ten. Da» aber zeichnet den Nationalsozialismus au» gegen über dem individualistischen Liberalismus, baß sein Blickfeld wetter und umfaßender und dadurch richtiger ist. Ein Beispiel möge da» erläutern. Der Letter der Kom mission für WtrtschastSpoltttk der NSDAP, Bernhard Köhler, hat unlängst darauf htngewiesen, daß di« nächst« Aufgabe der deutschen Wirtschaftspolitik die Rationali sierung sei. Demjenigen erscheint da» Wort verwunder lich, der dabei den Begriff vor Augen hat, den man in den Jahren der Scheinblüte 1028/26 mit ihm verband. Damals bedeutete er nicht» andere», al» nach dem technischen Vorbild der nordamertkanischen Wirtschaft neue Maschinen auszu stellen, obendrein noch mit geborgtem Gelb und zu Hohem Zinsfuß, die da» Lohnkonto herunterbrücken und Handarbeit ersetzen sollten. Neu« Arbeitslose wurden dadurch geschaffen, und ein« allgemeine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und damit Verringerung der Absatzmöglichkeiten war die naturnotwenbige Folge. Diese Rationalisierung tm da maligen Stil ist freilich mit eine der Ursachen der furcht baren ArbettSlosigkett und be» Zusammenbruch» der deutschen Volkswirtschaft gewesen. Sie sah auch nur den Einzelbetrieb mit seiner Bilanz und nicht das BolkSganze. Gewandelt, vertieft und verbreitert macht sich der Nationalsozialismus den Begriff der Rationalisierung zu eigen, der doch tm Grunde nicht» andere» will al» eine vernünftige Wirt- schäft. Da» RetchSkuratortum für Wirtschaft lichkeit erläutert da» Wort auf höchst einfache Weis«: „Rationalisierung bedeutet Erfassung, Prüfung und An wendung aller Mittel, die Wissenschaft, Technik, Organisation
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