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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200414025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920041402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920041402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-14
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1920
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14. Jahrgang. 101. ^ Mittwoch. 14. AprU 19M. «achdnig, nur mtt l>»ufll<»>rr vn'Nrnnna-ib» i.»r»<,dn»r «achr», N>I»M«. - Unvntannle SchrlMM»« w°r>«n nicht -utd-wadv Kronen - - Rampen ! Kretr5ckm2r, Vösenberg Le Co. » SneenntvaN« » (dldhe Plnnpl-eh-n' Mntr). ! I Pianos ! ^»deltcnl von geokom Akolteukl Wie vi-eM: Llolrenders K«8i4enr-Sl1fe11 und Xomliloi'el-Kaffee Aoanert nacdm. u. »denckn 7 Sssslrsvs. «s Kaffee Xs8ino Sllmmungn-Aonnoet« — »n, ..Tiriz»io»i« VONI'KFttS.KONS'rl.LK Leeslrsüv 7. K,s6srzvarsn - DUeise-^krtHrel Wlltutllttll 1l»«illll In Vldnttlvlll- »rl "2ck suszvärl» I-Slle^.esn - Spor», - Sc-nctzStt 81raüe Frankreich versprich! Räumung -er befehlen Sliiöke. Die Antwort Millerands an England. Paris, IN. April. Dcr englische BotschaNer überreichte de» französischen Ministerpräsidenten die Antwort seiner Regier«»«, woraus Millerand versicherte, dak die kürzlich de sc Nie« deutschen Städte wieder »ollständig geräumt werden würde». Frank reich habe eiugegrisse», weil die dentschen Truppen die Zahl, wie sie am 8. August 131» bestimmt wurde, im Ruhr, bezirke weit überschritte,, hätte». Das Verlangen der deut sche» Delegation vom 8. d. M. ans Verlängerung des Ab, kowmenö, das am IN. April I3L0 ablies, zu welcher Zeit die Deutschen die neutrale Zone hätten räumen müsscn. würde der Gegenstand eines Beschlusses der Reiftrrungochess auf -er Konferenz nou Lau Nemo sein. sW. T. Bi Das Ende des englisch.franzöfischen Kvnflikles. London. 12. April. Das Neutersche Bureau erfährt, daß die englisch-französischen Beziehungen mit Rücksicht aus den Ruhr-ZuAschLnfall heut« vom Kabinettsrate erörtert wor den seien und daß das Ende des unangenehmen Zwi sche n fal les sogut wie erreicht sei. Die Ant- ivort der französischen Regierung aus die lehte englisch« Note sei in Form verbaler Zusicherungen gehalten, denen zweifel los eine formelle Note mir der Erklärung, das; Frankreich di« von seinen Alliierten geankerte» Ansichten annehme, folgen werde. Es wird erwartet, dak der französische Rückzug aus der neu« raten Zone schnell aus die Räumung durch die deutschen Truppen folgen wird. Es war schon am Donnerstag völlig I-lar, das, die Franzofen Grund hatten, über die Entsendung deutscher Truppen in das neu trale Gebiet besorgt zu sein. Die letzten Ereignisse haben der deutschen Mfli-tärpartei <N gezeigt, das, ihr Handel» sarg- fällig übc'rw-rcht wird. sW. T. B.j Millerands Kammer-Erklärung. Paris. >8. April. Zn der heutigen Kammersitziing legic Ministerpräsident Millerand die Ereignisse dar. die die deutsche Regierung veranlasst«», mehr Streitkräfte in hie neutrale Zone einmarschieren zu lassen, als ihr gestaltet gewesen sei. Um das Verlangen Deutschlands zu beurteilen, müsse man bemerken, dak es zuerst aus mili tärischen Kreisen gekommen sei, die einen Staatsstreich unternommen hätten, und zu der Zeit, da Deutschland noch keine der wesentlichsten Bestimmungen des FriedcnsvertrageS ausgesührt hätte. s!j Der Stand punkt der französischen Regierung sei gewesen, dak gewisse Bürgschaften dafür gegeben werben mühten, datz der Kricdensvertrag von Versailles nicht verletzt würde. Am 21. März habe er dem französischen Botschafter in London telegraphiert, wenn die Deutschen selbst die Unruhen «m Ruhrgebiet Niederschlagen wollen, dann gäbe es nur eine genügende Bürgschaft, ein Pfand. Die französische Okku pation werde, sc nachdem, wann die Deutschen ihre Truppen zurückziehen, endigen. Marschall Fock, sei bereit gewesen, Frankfurt und Darmstadt im Namen der Alliierten zu besetzen. Wer hätte sich so gemäßigten und angemessene« Bedingungen widersetzen können, sis Die französische Regierung habe in keinem Augen -lick gegenüber der deutschen einen unversöhn- Oeslerreichische Annäherung an Italien. Rom, 13. April. Wie mm gutunterrichtcter Seite mit- geieilt wird, stellten der Ministerpräsident Nitti und der SstcrreichtsckN' Kanzler Renner bei Besprechung der poli tischen Lage fest, das, sich eine U c b e r e i n st i m m u n g der Interessen zwischen Italien und Oester reich gebildet l-abe. iW. T. B.» Slaatslänzlcr Renner hat am Mvntag abend Rom ver lassen. Am Bahnhöfe hatten sich Ministerpräsident Nittt Minister Ttttoni und andere Persönlichkeiten zur Ver abschiedung eingesunben. glatten verlang! Wiederherstellung de» Frledensverlrags. kElgner Dro-tbertcht der.Dre»dn. Nachricht« u".I Zürich. 1». April. Der „Secola" meldet an»' Rom: Italiens Notenwechsel mit Frankreich geht weiter, als die engl »scher, Vorschläge eines Meinungs aus lausche s. Nitti verlangt die Wiederherstellung des Fricdensvertragcs durch die Zurücknahme der französischen Truppen auS dem Maingebiet. Lodesurkette gegen ungarische Verschwörer. Budapest, 13. April. Im Prozeh wegen Verschwö rung gegen bas Leben d-eS Re , ch s v e r w e s« r ö wurden all« vier Angeklagten zum Tode durch den Strang ver urteilt. einer vom Reichsoermeier zu lebenslänglichem Zucht- begnadigt IW T. Bi l i che n Sta n dp un k t eingenommen, s!) Sie Hobe aver nicht die Verantwortlichkeit dafür übernehmen tonnen, selbst den Einmarsch deutscher Truppen in das Ruchrgebict in Ver legung des Fricdensvertragcs zu genehmigen. Sie hätte Gründe gehabt. anzunelMen, das, di« vorgesehene Nkaßnahme im Ruhrbezirl von der Militärpartei gewünfchi würde. Am 3». März habe die französische Regierung neue Gründe ge habt, an der 'Nützlichkeit der vvrgeschlagencn Maßnahmen zu zweifeln angesichts des Zeugnisses «i-neS französi schen Generals, welcher fest-gestellt hatte, die Ordnung im Nnhrrevirr würde nur im Falle einer militärischen Intervention bedroht sein. Was mau wünschen müsse, sei keine Intervention; denn sie könne schwere Unruhen Hervorrufen. Der Ministerpräsident verlas auch die Noten des OberkommisfarS in Koblenz, der den Alliierten zur Kenntnis gebraclzt habe, daß Arbciter- delegiertc aus dem Nuhrbezirk sich formell gegen den Ein marsch der Reichswehr ausgesprochen halten, und ver sicherten. die Ordnung werde nicht gestört werden, indem sic hinzufüg len, der Angriff der Reichswehr sei das Werk der Militärpartei und sie wünschten deren Entwaffn un s. Nachdem der Ministerpräsident Millerand seine Note n an den deutschen Geschäftsträger in Paris verlesen hatte, in denen er de» Einmarsch der Reichswehr nach der neutralen Zone bestimmt ablohnte, erinnerte er daran, daß die deutsche Negierung trotz dieser Weigerung ohne Ermächtigung «ingegriffc» habe. Er müsse seiner lieber- zeirgung Ausdruck geben, daß die französische Negierung nicht anders habe lunideln können, ohne die Würde und die Sicherheit Frankreichs zu gefährden. i?!j In keinem Augenblick habe er die Kaltblütigkeit l!j ver loren. die unter diesen schweren Umständen notwendiger denn jemals gewesen sei. Er habe nicht vergessen und ver gesse nicht, das, nichts wünschenswerter sei, als die nor male Wiederherstellung der wirtschaft lichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frank reich. Er verkenne die Schwierigkeiten nicht, mir denen die deutsche Regierung zu kämpfen hat. Heute, ebenso wie gestern, sei er bereit, dem Rechnung zu tragen, iedcck, unter einer Bedingung, daß nämlich die deutsche Regierung durch ihre Handlungen einen Beweis ihres guten Glaubens gebe, Frankreich lmbe sein« Inter essen und seine Sicherheit gefchützr, zugleich aber auch die seiner Alliierten. Millerand lobte dann das bewunderungswürdige mutige Belgien. s!s Die Kammermitglteder, mit Ausnahme einiger Sozial demokraten. erhoben sich und bereiteten dem anwesenden bel gischen Botschafter eine lange Ovation. Millerand schloß: Ich freue mich, der Kammer Mitteilen zu können, daß nach einem tonalen Meinungsaustausch zwischen der, Kabinetten in London und Paris diese sich ge einigt haben. zu erklären, daß die Auseinandersetzung zwischen Paris und London die sranzösiiche und die britische Regierung dahin geführt haben, sestzustellen, daß diese, wenn sich zwischen ihnen eine M c i n u n g s v e r s ck, i e d e n he i r Über das Mittet der Ausstihriing des Friedensvertrages von Versailles herausgcbildet hat. viel mehr denn jemals die Notivendigkcit erkennen, die intime und herzliche Zusammenarbeit für die Regelung der schwierigen Fragen, die ihrer in Deutschland und der ganzen Welt harren, ausrechtz»erhalten. Die Kammer setzte dann die Be ratung des Steuergesetzes fort. Die Lage im Auhrrevier. Berlin. 13. April. Ueber die Lage im Ruhrgebiet wird milgeteilt: Die Situation, wie sie sich in der Vorwoche darstellte, hat bis heute keine Blenderung erfahren. Die Truppe» sieben noch immer nördlich dcr 'Ruhr und lmlten sich für eine Aktion im Gebiete von Elberfeld-Barmen bereit. Die Meldung, daß sich im belgischen Lande ctiva 30 000 be waffnete Kommunisten versammelt hätten, entspricht nicht den Tatsache». Auch die Annahme der militärischen Kreise in Münster, daß die Zahl der zusammcngcrotteten roten Banden im Wuppertal« an die Sechszelmtauscnd betragen dürfte, wird von den Zivilbchörden nicht geteilt. Trotzdem wird die Lage südlich der Ruhr als noch immer ernst be zeichnet, und es bleibt dir Frage offen, ob sich die Negie rung nicht dock, wird entschließen müssen, eine militärische Aktion im Wuppertale zu unternehmen. Wettere sranzöstsche Uebergriffe. Berlin, >3. April. Dir Franzosen lnrbcn eine wei tere Besetzung d e S K r e i s r s H a n a u bis zur Bahn linie Hanau—Friedberg vorgenommen. Sie liaben überall die grüne Sickurheitspolizci entwaffnet, verhaftet und nach Griesheim transportiert. Zn den Kasernen, wo sie sich ein nisteten. wurde Übel gehaust, die Gegenstände zerschlagen und teilweise geraubt, die Schränke überall erbrochen. Der Zerfall Mexikos. Reuqork, 13. April. Einem Telegramm zufolge stehen 13 iveticrc Staate» von Mexiko im Begriffe, sich von de-- R evnblik z « t r rvne n, tW. L B.s Dalula-Nesorm und internationale Finanzkvnserenz. Dir deutsche Reichsmark steigt. Steigt uich, nnr wie früher in kleinen, kaum merkbaren Ansätzen, um nach zwei oder drei Tagen wieder aus den frühere» Tiefstand hcrunterzusinken, so „Hern befindet sich bereits seit dem Januar dieses Jahres in beharrlicher Aufwärtsbcwcguug, die mir durch den Kapp-Putsch ans drei Tage unterbrochen wurde, und hat gegenüber dem Kurse zu Anfang des laufenden Jahres bereits die doppelte Höhe erreicht, näm lich 10 schweizerische Franken für 100 Mark. Dieser Aus stieg ist unter allen Umstünden eine erfreuliche Erscheinung, da ohne Beseitigung des Valntaclcnds an eine gründliche Gesundung unseres wirtschaftlichen Lebens nicht zu denken ist. Allerdings — das bekannte plattdeutsche Sprichwort: „Wat dem eenen sin Uhl, is dem anncrn sin Nachtigall", gilt auch hier. Die Inhaber von Warenvorräten, die sich noch unter dcr Herrschaft des alten Kursstandes zu außer ordentlich hohen Preisen cingedectt haben, werden durch die mit dem jetzigen Steigen der Valuta verbunden« Ver billigung der Preise schwer geschädigt, da sie mit starten, in vielen Fällen gewik ruinösen Verlusten absetzen müsscn Eine Wirkung der veränderten Valuta ist es auch, daß Käufer von Aktien und sonstigen Schuldverschreibungen der in den Gebieten der alliierten Staaten befindlichen Gesellschaften jetzt Verluste erleiden, wenn sie solche Papiere erst kürzlich erworben haben. Die Regierung must nach dem FriedenZvertrag derartige Papiere beschlagnahmen und hat als Stichtag für den de, Entschädigung zugrunde zu legenden Kurs den lO. Januar 1020 festgesetzt. In zwischen sind nun aber diese Wertpapiere im Kurse gestiegen und die Erwerber, die sic zu höherem Kurie nach dem 10. Januar erstanden haben, erleiden entsprechende Ein buße», da sie nur den Wert vom 10. Jan. vergütet erhalten Das ist zweifellos im Interesse der bedrohten Einzel eristenzen im höckAten Grade bedauerlich, bann aber an der Tarsachc nichts andern, daß eine anhaltende Besserung der Valuta, die ja vor allem auch die Hcrcinsckmsfung von ausgiebigen Lebensmittelmengcn zu günstigeren Beding ungen ermöglicht, vom Standpunkt der allgemeinen Wohl - fahrt aus begrüßt werden muß. Auch das Ausland ist mii seinem wirtschasilickpm Wohl und Wehe an dcr deutscki-en und österreichischen Valuta beteiligt. An der Nordamerika nischen Union können die ausgestapelten Waren wegen der schlechten Valuta der Mittelmächte nickn auszze führt werden, da -I« Preise nach dem Wertverhältnis des Dollcms zur Mark und Krane unerschwinglich geworden sind, in Holland ist die Lage ähnlich und in der Schweiz sind l»ei verschiede neu Banken Zusammenbrüche ringetreten, inshefrmdere bei solchen Finanzinstitnien, die stark am Grenzverkehr betciligr sind und deshalb in sehr hohem Grase Gelder in Dcniichla-nd aussbehen haben. Da nun beute die Mark nur noch einen kleinen Bruchteil ihres Wertes von ehedem darstellt, so er leiden derartige Banken Verluste, die sie ohne Erschütte rung ihrer Grundlagen nicht ertrage» könne». Do auch das englische Psundsterling von der Abwart säe ivaguiia mit- ergriffen morden ist und der französische Frauke» in schwer sicr Weise notleidot, fo Imt die Frage einer Valutaresorm eime allgemeine inlarnatioual« Bedeutung, und aus dieser Erkenntnis heraus hat sich di« Eiuerite in ihrem Wirtschasts manifest l«ereit erklärt, eine i n t e r n a t i o n «-l e F i n a n z lvn serenz einzuderusen. die über durchgreifende Mast nahmen zur Besserung der Valma beraten und im Mai zu sammenlweten soll. Die Notwendigkeit einer derartigen Konferenz wir» durch das augenblickliche Steigen der Mark in keiner Weife berührt: denn eS ist auch nicht entfernt daran zu denken, daß die Aufwärtsbcwcgung dazu führen könnte, der deutschen Reichsmark uvn selbst wieder zu dem alten Friedcnswert, der für 100 Mark 125 Francs betrug — gegen 10 Francs gegenwärtig — zu verhelfen. Dazu ist nicht die geringste Aussicht vorhanden, weil das Anzicl^n des Marlkurses nicht einer unwiderstehlich wirkenden inneren wirtschaftlichen Gesundung Deutschlands entspringt, son dern mehr äußerliche formale Gründe hat. Es wirken Labek offenbar verschiedene Momente zusammen. Einmal tvmuit in Betracht, das, Deutschland in der letzten Zeit keine um fassenden LebenSmittcleinkäuse mehr gemacht hat. Sodann kann es sich um eine gewisse Stimmungsmache für die uns nach dem Wirtschasismanifcst zu gewährende große Au leihe zum Zwecke unserer Versorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln handeln. Weiter ist das Steigen des Mark- wertes aus Operationen für an«erikanischc Rechnung zu erklären, aru Grund deren große Posten in sran.zöüßhe»
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