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Der sächsische Erzähler : 16.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193103162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19310316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19310316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-03
- Tag1931-03-16
- Monat1931-03
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.03.1931
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und Rr. «4 Montag, den 1V. März 1S31 86. Jahrgang « s da wö für die ML 1 VI» « - .. »L4«4nvd«4^ Fall« höherer Gemüt — Krieg oder tonsttger ngendwelcher Störung de» Betriebe» der Leitung oder der Beförderung»,inrich- iunge» — hat der Bezieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder j Anzeigen in besti Nachlieferung der Zeitung oder auf Nachzahlung de» Bezugspreise», j keine Ä Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSLchfisch, r tstda» M DerSfftntlichm», d« awllichen Bekaum- molchu,-« der chaft. de» Arbeitsgericht» und de» Haupt- z ollaml« zu Bautzen, de« de»' Persi«, 1ö. llsiärz. Die -ritte MäWpoche wird voraus sichtlich eine Reihe wichtiger innerpolitsscher Entscheidungen bringen. Der Reichskanzler wird in diesen Tagen die Be sprechungen mit den Vertretern der Fraktionen wieder auf nehmen und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß alle bis her ungelöst gebliebenen Probleme sSteueraniräge der SPD., Ermächtigungsklausel im Haushaltgesetz, langfristige Vertagung des Reichstages usw.) ausschließlich auf dem Wege der sogenannten interfraktionellen Ver handlungen geregelt werden, so haß bei den eigent lichen Abstimmungen im Plenum des Reichstages, die un gefähr gleichzeitig mit der endgültigen Verabschiedung des Haushaltes stattfinden werden, keine Ueberraschun- gen mehr zu erwarten sind. Trotz der bisher aufgetrete nen Schwierigkeiten besteht in denen der Regierung nahe stehenden Kreisen nach wie vor die bestimmte Erwartung, daß diese Regelung unbedingt gebilligt wird und daß infolgedessen ungefähr um den 23. März die Reichs- tagsatbeiten abgeschlossen werden können. Allerdings muß man dabei noch die Frage offenlassen, ob die Rechts opposition in letzter Stunde zurückkehrt und der ra schen Erledigung der Reichstagsarbeiten Schwierigkeiten bereitet. Bet der Frage der langfristigen Vertagung des Reichstages wird bekanntlich von den Sozialdemokraten die Einschaltung einer Pfingsttagung gewünscht, aber es besteht wenig Aussicht darauf, daß dieser Wunsch erfüllt wird» wohl aber wird, wie es auch früher bei langfristigen Vertagungen üblich war, ein sogenannter ständiger lkebßvwachung saus schuß eingesetzt werden, der bl den Sommermonaten die Stelle des Parlaments vertritt, der die Reglerungsarbeit kontrolliert, zugleich aber auch eine Art parlamentarischen Rückhalt für die Regierung dar stellt. Die Vertreter des deutschen Hand werkes beim Reichspräsidenten. Sexlin, 16. März. Reichspräsident v. Hindenburg, EhrenmeWer des deutschen Handwerks, empfing aus Anlaß der am S-nnabend begonnenen Reichshandwerkswoche eine Abordnung des deutschen Handwerks, bestehend aus dem Vorsitzenden des Reichsverbandes des deutschen Handwerks, Derlien, dem Präsidenten des deutschen Handwerks- u. Ge werbekammertages, Pftugmacker, dem Präsidenten der Handwerkskammer Berlin, Ludwig, und den geschäftsfüh- renden Prasidialmitgliedern Dr. Meusch und Hermann. Die erschienenen Herren berichteten dem Herrn Reichspräsiden ten über Ziele und Zweck der eröffneten Reichshandwerks- voche und über die wirtschaftliche Lage im deutschen Hand- aerk. Am Schuß der Besprechung gab der Herr Reichspräsi dent seinem besonderen Interesse für das deutsche Handwerk nd seinen besten Wünschen für einen guten Erfolg der -'^bandwerkswoche Ausdruck. sphäre. Die goldene Ferne lockt. Die Eiswelt des Nor dens, der Zauber südländischer Landschaft zieht in färben frohen Prospekten an uns vorüber. Der Deutsche erliegt in ganz besonderem Maße dem Reiz fremder Länder und Völker. Dennoch will es scheinen, als ob in dieser ganzen psycho logischen Einstellung sich heute wieder ein Wechsel anzubah nen beginne. Im Auf und Nieder ewigen Wandels scheint wieder der Heimatgedanke in den Vordergrund zu treten. Der Gedanke in Keyserlings Reisetagebuch beginnt sich durchzusetzen, daß aller Weg durch die Welt doch schließlich wieder zu sich selber führt. Man erkennt, daß auch die deutsche Landschaft schön ist, daß die deutschen Gaue mit ihren alten Kulturzentren Uns noch etwas zu bieten ver- mögen, daß es auch im deutschen Vaterlands, in Nord und Süd, iy Ost und West noch manches zu entdecken gibt- Man sieht auch wieder mehr die Schätze, die in unserem Volks tum ruhen. Diese Entwicklung vollzieht sich nicht nur im deutschen Reisepublikum, sie beginnt sich auch in zunehmen dem Maße und in erfreulicher Weise innerhalb der Ver kehrsorganisationen durchzusetzen. Die 1928 ins Leben ge rufene Arbeitsgemeinschaft Lausitzer Verkehrsvereine hat von Anfang an betont, daß sie auch die Pflege und Förde rung von Heimat und Volkstum in den Kreis ihrer Be- strebungen einbezieh«, und die letzte Tagung des Sächs. Ver kehrsverbandes in Annaberg hat ihr bestätigt, daß sie sich damit auf dem rechten Wege befindet. Landesverbands vorsitzender Dr. Jaeger brachte dort auch seinerseits zum Ausdruck, daß man in der gesamten Berkehrsarbeit an dem Kulturgut unseres Volkstums nicht vorübergehen dürfe, und es steht außer Zweifel, daß diese Mahnung wie im Erzge birge mit seiner gemütswarmen Bevölkerung auch in der Lausitz mit ihren zahlreichen, tief im Volksgcmüt veranker ten Sitten, Bräuchen und Anschauungen ein entsprechendes Echo finden wird. Diese Bestrebungen, Heimat und Volkstum mit in den Aufgabenbereich der Verkehrsarbeit einzubeziehen, erhellen zugleich auch die große Bedeutung der Verkehrsorganssgtio- nen und ihrer Arbeit für die heimatliche Wirtschaft und Kultur. In dem Maße, wie die Verkchrsvereine sich auf ihr Arbeitsgebiet und dessen organisatorische Durchdrin gung konzentrieren, fördern sie die heimische Wirtschaft und fördern sie alle Bestrebungen, die dem Heimatgedanken und der Pflege von Heimatliebe und Heimatsinn dienen. Nichts ist in dieser Zeit schwerster Erschütterungen und größter Schwierigkeiten auch wichtiger, al» heimisch« Wirtschaft und Kultur zu fördern! Die Ortsgruppe Bautzen-Bischofswerda des Verbandes Sachs. Industrieller hat erst in ihrer kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung darauf hingewiesen, in welchem Ausmaße unsere Lausitz Grenzlandgebiet geworden ist und mit welchen besonderen Schwierigkeiten gerade die Ober lausitzer Wirtschaft zu kämpfen hat. Wenn es den Ver kehrsvereinen auch nur in beschränktem Maße möglich ist, die Belange der heimischen Industrie in direkter Wirkung zu fördern, so sind sie doch in ganz hervorragendem Maße in der Lage, Handel und Wandel zu beleben und für den wirtschaftlichen Ausfall auf der einen Seite durch einen verstärkten Fremdenverkehr einen Ausgleich zu schaffen. Jede Verkehrssteigerung bringt erhöhten Umsatz. Handel und Gewerbe werden befruchtet, die Verkehrsmittel renta bel gestaltet, Arbeitskräfte beschäftigt. Wenn dabei dem Gastwirtsgewerbe am sichtbarsten Vorteils zufließen, so kommen sie doch nicht allein diesem Tewerbezweig zugute. Wie das Baugewerbe ist auch das Castwirtsgewerbe Schlüsselgewerbe für zahlreiche andere Gewerbezweige. Er höhter Umsatz in den Hotels, Gastwirtschaften u. Tafts zieht erhöhten Umsatz für Bäcker, Fleischer und andere Kreis« des gewerblichen Mittelstandes nach sich. Die Steuerkraft wird gehoben, und davon profitieren wieder Gemeinde, Staat und Reich. Arbeitskräfte werden benötigt, und in welchen, Ausmaße das geschieht, zeigt sich insbesondere bei größeren festlichen Veranstaltungen der verschiedensten Art. Jedem, der einigermaßen die volkswirtschaftlichen Au- sammenhänge überschaut, liegen die wirtschaftlichen Vorteile zielbewußter Verkehrvirbelt offen zutage. Aber die Verkehrsvereine wollen nicht nur wirtschaft lich wirken. Sie stecken ihre Ziele noch weiter und hoher. Recht verstanden« Berkehrsarbeit ist zu gleich Kulturarbeit. Sie erschöpft ihre Aufgabe nicht darin, dem Fremden nur Speise und Trank und alle sonstigen Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation zu bieten, sie will ihm auch für Herz und Gemüt, für di« Se' Die Bedeutung der Verkehrsarbeit für Wirtschaft und Kultur. Von Georg Schwarz, Bautzen, Vorsitzendem der Arbeitsgemeinschaft Lausitzer Verkehrs vereine. Für alle Arbeit, die im Dienste des Verkehrswesens und der Berkehrswerbuna getan wird, ist nicht unwichtig, daß die Verkehrsvereine in ihrer heutigen Form und in ihren heutigen Bestrebungen in den Verschönerungs- und Ge- btrgsvereinen ihre Vorkämpfer und Vorläufer haben. Die Verschönerungsvereine als erst« Träger des Heimatgedan kens und der natursrohen Heimatfreude des ausklingenden Biedermeiers waren diejenigen, die sich zuerst — wenn auch in rein örtlichem Rahmen, in bescheidenen Verhältnissen und von völlig anderen Gesichtspunkten ausgehend — ge wisser Verkehrsausgaben annahmen, Wege anlegten, vor handen« verbesserten und aushauten bzw. dafür sorgten, daß dies geschah. Sie suchten von der Natur begünstigte Plätze aus, stellten öffentliche Bänke auf und ergriffen alle Maßnahmen, die der Verbesserung der Berkehrsverhältnisse und der Verschönerung des Stadtbildes dienten. Und was die Verschönerungsvereine in rein örtlicher Beziehung taten, das erstrebten nach ihnen die Gebirgsvereine für einen größeren Bezirk, für eine ganze Landschaft. Heimat und heimatliche Landschaft standen im Mittelpunkte ihrer Bestrebungen und tun dies zu einem guten Teile noch heute. Die moderne Verkehrsentwicklung brachte dann «ine Erweiterung dieses Aufgabenkrsises mit sich. Der Blick chwelfte über die engen Stadtgrenzen hinaus. Der Ver ehr vollzog sich nicht mehr vorwiegend innerhalb einer Ge meinde oder eines Landbezirkes. Man knüpfte Fäden von Ort zu Ort, von Landschaft zu Landschaft, und heute haben wir ein reichausgebautes Verkehrsnetz vor uns, das Staaten und Länder verbindet, das die Meere überspannt und ganze Erdteil» zusammenrücken läßt. Zwei Pole schwingen in der deutschen Seele auf und nieder: HeimatundWelt, und wie die alten Verschönerungsvereine «inst den Heimat- sedanken pflegten, so dient heute die gewaltig« Organisation >er Derkehrsvereine und Verkehrsverbände, der Reise bureaus und Reiseoraanisationen dem Weltverkehr. Cs gibt keine Entfernung mehr. Eisenbahn, Kraftwagen, Luftschiff und Flugzeug überwinden Raum und Zeit. Cs ist heute ein Kunststück mehr, innerhalb kürzester Zeit nach dem ent erntesten Winkel der Erde zu kommen. Ja unsere Blicke wenden sich über den Erdball hinaus, hinauf in die Strato- Tagesschau. * 2n Weimar fand am Sonntag ein« Landvolkkvndgebung statt, bei der «eichaminister Schiele sprach. 2« eia« Entschließung wird erklärt, daß dl« Maßnahmen der Rsscheregierung noch nicht genügten. Dem Minister Schiele werde der Thüringer Landbund mttler Gefolgschaft lösten. * Sa Eberswalde kam e» bei kommunistischen Propaganda, myzügen zv schweren Zusammenstößen mit der Polizei. Polizei- beamte wurden von den Sommunlslen zu Voden geschlagen und schwer mißhandelt. " Dq« kommunistische Vürgerschast»mikglled Ernst Henning ly Hamburg ist ly der Nacht zum Sonulag in einem Autobus in Anwesenheit anderer Iahrgäste von drei Männern erschossen mor dest. Vie Tättr find entkommen. * «m gestrigen Sonntag, dem Tage der Eröffnung der eug- lischen Sndustrieansstelluug in Vueno» Air« durch den Prinzen von Wale», explodiere in einem Straßenbahnwagen eine Bombe, wodurch drei Personen gelötet und viele ander« verletzt wurden. Auf der griechischen Insel Levke» ha» sich beim Dorf Hagio» Pekro» der Erdboden auf einer Flache von 6000 Quadratmetern Denkt. Die Erdbemegung dastert an und droht, andere Dörfer in Mitleidenschaft zu ziehen. *) AuHsühttiche» an anderer Stell«. DerSStUHeLrMer Aleukmh und Almgegen- Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Bella««: Illustriertes Sonntagsblatt > Heimatkundliche Bella,« Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mao, G. m. b. tz. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverband»girokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ! Millimeterzell« 10 Psg., örtliche Anzeigen 8 Psg-, Im Tixttell dm 90 mm breit« Millimeterzeil« S0 Psg. Für da. Erscheinen von .. . ' - stimmten Nummern und an bestimmte« Plätzen uwöhr. — Ersüllung»ort Bischofswerda Willkommen zum 3. Lausitzer Verkehrstag Am heutigen Montag treffen sich die Vertreter der Ver kehrsvereine der Lausitz, die sich vor drei Jahren zu einer Arbeitsgemeinschaft Lausitzer Berkehrsvereine zusammenge schlossen haben, zum S. Lausitzer Verkehrstag in unserer Stadt. Der erste Lausitzer Verkehrstag fand am 14. Fe bruar 1928 in Bautzen, der zweite am 27. September 1928 in Zittau statt. Der dritte Lausitzer Berkehrstag, der nach längerer Pause heute in unserer Stadt veranstaltet wird, wird unter dem Leitgedanken Verkehr und Wirtschaft be sonders die Bedeutung der Berkehrsarbeit und Verkshrs- körderung für die Befruchtung unseres Wirtschaftslebens in den Vordergrund stellen. Gewinnt der volkswirtschaftliche Wert des Fremden verkehrs immer mehr an Bedeutung, so müssen heute aber auch neue Wege gesucht und beschritten werden, den Frem denverkehr zu beleben und zu fördern. Ein wichtiger Hel fer dazu ist der Sächsische Verkehrsverband, der das ganze Land Sachsen betreut, und dessen geschäftsführenden Vor stand auch zwei Vertreter der Lausitz angehören. Die um fassende Tätigkeit des Sächsischen Verkehrsverbandes für die Hebung des Frewdenverkehts in Sachsen findet immer größere Würdigung, und Landesregierung, Reichsbahn und Industrie leisten dem Verband für feine bedeutsame Tätigkeit nanchaste Zuschüsse, lieber die Arbeit der Ber- ketznwereine und die Bedeutung der Berkehrsarbeit für Wirtschaft und Kultur berichtet der Vorsitzende der Arbeits gemeinschaft Lausitzer Berkehrsvereine in einem besonderen Aussatz in dieser Nummer. Allen den führenden Männern der Verkehrswerbung in der Lausitz, die heute zu emster Beratung in unserer Stadt weilen, rufen wir ein herzliches Willkom men zu. Mögen die Anregungen, die der 3. Lausitzer Ver kehrstag bringen wird, auf fruchtbaren Boden fallen. Mö gen aus ihnen Erfahrungen sprießen, die unserer Wirsschaft und unserer schönen Lausitz zum Erfolg gereichen.
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