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Sächsische Elbzeitung : 14.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191007148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19100714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-14
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 14.07.1910
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Fernsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher »achm. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel jährlich 1 Mk. 60 Pfg., zwei- monatlich 1 Mk., einmonatlich 60 Pfg. Einzelne Nummern IN Pfg. Alle kaiserlichen Postansialten, Postboten, sowie die Leitungsträger nehmen stets Bestellungen aus die Sächsische Elbzeitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Mch. tlnlcrhawmgsbliM" MW MiitiG Amtsblatt U ks AMU MHeM Kus BmBlje MMm! »ca St«!»»! j» WM smic für dcü ÄMzmcilidnlit zu MW. Berantwortlicher Redakteur: Richard Gürke, Schandau. — Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Frei tag bis spätestens vormittags 9 Uhr aufzugebe». Preis für die gespaltene KorpuSzeile oder deren Naum 16 Pfg. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft.) Auswärtige Inserate 20 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 30 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle vierzehn Tage „Landwirychastllchk Üeilagc". 54. Jahrgang Schandau, Donnerstag den 14. Juli 1910. Mr. 8L - - —: > ' — " > -7777-^- —^H-in s- Voaler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse; Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 134: in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureaus von Haasengem o in Frankfurt a. M.: G. L. Daube ir Co. -- - > - — A in tlich GesNile» " ein Portetiivililllie Schandau, am 12. Juli 1010. Der Stadtrat. Bansperre. Dio mittelst diesseitiger Bekanntmachung vom 14. Februar 1910 über die Grund stücke Nr. 105», 105 b, 106», 106 b, 107», 107b, 108», 108b, 108o, 1086, 109», 109b, 110», 110b, 111», 111b, 159, 160», 160b, 161, 162» und 168 des Flur buches für Schandau Abteilung verhängte Bausperre wird hiermit wieder aufgehoben. Schandau, am 13. Juli 1910. Der Stadtrat. er Teil. von 50 Pfg. pro Person beträgt. DI-j-»I«,n P-N°n-n, dl- Im BM- Nn-r a°d. HM» N»ch,ahlun,m Aemlion-Kintrittsgelder öetr. E- wkdhl--bu-« ick-mtt «-mc-chl, d°h » bl- N-»Mn Sonnabend, den 16. Juli bis mit Sonnabend, den 46. August ds. IS. I Marl nicht zu leisten. Schandau, am 13. Juli 1910. Die städtische Badeverwaltung. vis sMkeks SpsMse ru voiinstsin verzinst Einlagen mit »>/2 Prozent. Eine NeMrsililg Ser llreliHeii Äuge. Daß die kretische Frage nicht vom Flecke kommt, weiß alle Welt. Die Türkei wie auch Griechenland wünschen eine Entscheidung in der kretischen Frage, sei es durch die Einberufung eines europäischen Kongresses, sei cs durch einen Krieg. Aber die Großmächte sind anderer Meinung und wollen die kretische Frage nicht definitiv gelöst wissen. Man kann diese Haltung der Großmächte nur darauf zurückführcn, daß die eine oder andere Großmacht ein Interesse daran hat, die kretische Frage zu verschleppen, und in diesem Punkte zeigt inan schon seit Jahr und Tag mit Fingern auf England, welches wohl selbst die Insel Kreta eines Tages in den Sack stecken möchte, um in den Besitz der Sudabei, des herrlichen Hafens auf der Insel Kreta zu gelangen, denn dieser Hafen ist im Stande fünfhundert Schiffe aufzunchmen, der Besitz der Insel Kreta wäre also für Englands Weltmachtstellung von riesigem Werte. Die Kreter sind natürlich mit einer Verschleppung ihrer An gelegenheit auch nicht zufrieden und machen Miene, mit Gewalt den Anschluß der Insel Kreta an Griechenland durchzusctzen. Griechenland selbst hatte nun bisher stets seine Neutralität in der kretischen Frage betont, um in keinen Konflikt mit der Türkei zu kommen. Der König von Griechenland soll nun aber in einer Unterredung mit dem Vertreter einer Wiener Zeitung seine Ueber- zcugung dahin kundgegebcn haben, daß er in der Ein verleibung der Insel Kreta in Griechenland die einzig mögliche Lösung der kretischen Frage erblicke. Diese Aeußerung des Königs von Griechenland hat in Kon stantinopel wie eine Bombe eingeschlagen, alle türkischen Zeitungen haben darüber Extrablätter ausgegeben und von der griechischen Negierung einen Wideruf dieser Nachricht verlangt, und falls dieser nicht zu erreichen sei, die Notwendigkeit eines Angriffs der Türkei auf Griechen land betont. Außerdem hat sich der Haß der Türken gegen die Griechen noch in einem großen Boykott der türkischen Kaufleute gegenüber den In der Türkei leben den Griechen kundgegeben. Auch soll diese ganze Ange legenheit zu einem schweren Zwischenfalle zwischen dem türkischen Großvezier und dem griechischen Gesandten in Konstantinopel geführt haben, indem der Großvezier den griechischen Gesandten mit schweren Vorwürfen über die heimtückische Haltung Griechenlands überhäuft und den Gesandten aus seinem Kabinette hinausgejagt haben. Man mag über die angebliche Aeußerung des Königs von Griechenland über die einzig mögliche Lösung der kretischen Frage denken wie man will, sicher hat der König von Griechenland aber mit dieser Aeußerung den Nagel auf den Kopf getroffen, und der König hat damit nur das gesagt, was schon alle Welt fühlt und was nur einige interessierte Großmächte und die türkische Negierung nicht anerkennen wollen, denn die Insel Kreta ist niemals vollständig türkisch gewesen, es leben auf der ganzen Insel nur einige Tausend Türken, welche die Besatzung früher bildeten, und jetzt leben auf Kreta wohl kaum zweitausend Türken. Die Bevölkerung Kretas ist griechisch und fühlt sich naturgemäß dadurch zu Griechenland hin gezogen, und es ist nahezu ein europäischer Skandal, daß die Großmächte und zwar in erster Linie England, Frankreich und Rußland nicht schon vor langer Zeit die Türkei dazu gedrängt haben, die Insel Kreta an Griechenland abzutreten, denn die Türkei hat sich im Interesse des orientalischen Friedens ja schon ganz andere Amputationen gefallen lassen müssen. Da Deutschland und Oesterreich in der kretischen Frage fast gar kein un mittelbares Interesse haben, sondern ihre Orientpolitik 9! i ch t a m t l i ch e r Teil. nur der allgemeinen Friedenspolitik anpassen, so können nur England, Frankreich und Rußland den Widerstand gegen eine vernünftige Lösung der kretischen Frage bilden. Die kretische Angelegenheit ist aber jetzt in ein sehr schlimmes Stadium geraten, weil auch die Türkei zu einer Klärung in der Frage drängt. Wollen nun die Großmächte erst noch abwarten, daß wegen der Insel Kreta ein schwerer Krieg zwischen der Türkei und Griechenland ausbricht? Wie cs heißt, wollen nötigenfalls die Türken mit 200000 Mann über Griechenland herfallen, um in ihrer Weise die kretische Frage zur Ruhe zu bringen. Nach der ganzen Tendenz der Lösung orientalischer Fragen können die Großmächte diesen Angriff der Türket auf Griechen land aber gar nicht gestatten. Politische Tagesübersicht. Deutsches Reich. Der sächsische Kultusminister Dr. Beck hielt auf der in Dresden tagenden Jahresversammlung der sächsischen Bczirksschnlinspcktocen eine Rede über die künftige Ge staltung des Religionsunterrichtes in den Volksschulen Sachsens. Hierbei erklärte sich der Kultusminister sehr bestimmt gegen die Zwickauer Thesen und gab der Hoff nung Ausdruck, daß die Lehrerschaft Sachsens den Reli gionsunterricht auch fernerhin getreu ihrem konfessionellen Gelöbnis erteilen werde. Der sächsische Militärvcreiusbuud hielt am vergan genen Sonntag in Dresden seine diesjährige Hauptver sammlung ab. Der König Friedrich August wohnte der Versammlung eine Zeitlang bei. Außerdem waren als Ehrengäste zahlreiche hohe sächsische und auswärtige Militärs anwesend. Der Kaiser traf am Montag nachmittag in Fortsetzung seiner Nordlandsfahrt an Bord der „Hohenzollcrn" aus Odde in Bergen ein. Der Monarch erfreut sich des besten Wohlseins. Zum Rücktritte des bisherigen zweiten Vizepräsidenten des Reichstages, Erbprinzen zu Hohenlohe, von seinem parlamentarischen Amte ist noch allerhand zu berichten. So hieß es, der Erbprinz habe sich entschlossen, dem politischen Leben überhaupt den Rücken zu kehren; dem gegenüber erklärt er jedoch, daß für ihn keine Veranlassung bestehe, auch sein Neichstagsmandat niederzulegen. Weiter versichert der Erbprinz, daß sein Nücktrittsentschluß auf persönlicher Initiative beruhe und ohne vorheriges Be nehmen mit dem Reichskanzler. Die „Franks. Ztg." weiß außerdem zu diesem sensationellen Vorgänge noch folgen des zu berichten: Der Brief des Erbprinzen ist ohne Datum veröffentlicht worden. Es stellt sich heraus, daß dieser zu dieser Zeit bereits zehn bis zwölf Tage alt war. Man erinnert sich dabei auch, daß der Erbprinz für seinen Rücktritt Gründe anführte, die durch die Ent wicklung überholt sind oder doch nicht mehr die frühere Bedeutung haben. Es wird auch versichert, daß die Borromäus-Enzyklika mit ihren Folgen vernehmlich den Anstoß zum Rücktritt gegeben habe. Der neue Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Kiderlen-Wächter, wird in den ersten Tagen des August die Leitung der Geschäfte von seinem Vorgänger Frei herrn v. Schoen übernehmen. Ehe Herr v. Kiderlen- Wächter in Berlin eintrifft, wird er mit dem österreichisch- ungarischen Minister des Auswärtigen Grafen Achrenthal die schon angekündigte Begegnung haben. Der deutsche Ortskraukeukasscutag trat am Montag in Regensburg zum 17. Male zusammen. Zu der Tagung haben die bayerische Staatsregierung, die Stadt Regens burg, die Neichskommission der österreichischen Ortskranken kassen und die Berliner Krankcnkassenkommission besondere Vertreter entsandt. Vorsitzender Fräßdorf sprach über die Reichsversichcrungsordnung und den Kampf zwischen Acrzten und Ortskrankenkassen in sozialdemokratischem Sinne. Prinz Ludwig über die „freie» Bayern". Prinz Ludwig von Bayern hielt bei der Jahrhundertfeier der Zuhörigkett Erlangens zur Krone Bayerns im Nathause eine Ansprache an die städtischen Korporationen, in der er sagte: „Wenn die Bürger der Stadt in den hundert Jahren gut bayrisch geworden sind, so glaube ich, daß dies in erster Linie der Verfassung, die König Mar- Joseph I. gegeben hat, zu verdanken ist. Ein freieres Volk als das bayrische gibt es nicht, und es ist eine Freude für das Königshaus, an der Spitze eines treuen und freien Volkes zu stehen". Die Rede machte dem „B. T." zufolge auf alle Zuhörer einen tiefen und freudigen Eindruck. Die deutsche Spitzbergen-Expedition traf am Montag vormittag an Bord des Lloyddampfers „Mainz" in Tromsoc (Norwegen) ein. Neue englische Unfreuudlichleiten gegen Dentschland. Die „Morning-Post" und einige andere Londoner Blätter machen viel Aufhebens von einem ganz harm losen Briefe Kaiser Wilhelms II. an den Präsidenten Madriz von Nicaragua und suchen daraus eine große Affäre zu konstruieren, um die deutsche Politik in ge wohnter Weise aller hinterhältigen Umtriebe zu ver dächtigen. Dieser Brief ist datiert vom 26. April d. I., vier Monate, nachdem die Regierung der Vereinigten Staaten den Präsidenten Zelaya von Nicaragua zum Abdankcn gezwungen hatte und Madriz sein Nachfolger geworden war. Das kaiserliche Schreiben ist offenbar eine Antwort auf einen Brief des neuen Präsidenten, in dem dieser dem Hose in Berlin Mitteilung von seiner Uebernahme der Negierung von Nicaragua gemacht hatte. Alles was Londoner Blätter, insbesondere auch die „Morning-Post", über den Inhalt wissen, ist, daß der deutsche Kaiser Kenntnis von Madriz' Brief ge nommen hat und herzliche Glückwünsche „seinem großen und guten Freunde sendet", indem er zugleich versichert: „Meine Negierung wird fortfahrcn, die besten Beziehungen zu erhalten und zu pflegen, die glücklicherweise zwischen dem Deutschen Reiche und der Republik von Nicaragua existieren. Gez. Wilhelm I. U." Aus diesen im inter nationalen Verkehr fast stereotypen Phrasen sucht nun der Korrespondent der „Morning-Post" in Washington allerlei finstere Pläne der deutschen Politik auf Kosten der Vereinigten Staaten herauszulesen. U. a. wird be hauptet, der Brief sei mit der Absicht geschrieben worden, Tenor Madriz dem deutschen Wunsche nach einer Kohlen station in Zentralamerika gefügig zu machen. Ausland. Oesterreich-Ungarn. Der Erzbischof der ungarischen Diözese Kaloksa, Varossy, hat in seiner Diözese die Borromäus-Enzyklika verkünden lassen. In den protestantischen Kreisen Ungarns erregt dieses Vorgehen des Erzbischofs großes Aufsehen. Der Ministerpräsident Khuen-Hedcrvary erklärte, von dem Schritte des Erzbischofs amtlich noch nicht benachrichtigt zu sein. Sollte sich aber die Nachricht bewahrheiten, so wäre das Auftreten des Erzbischofs Varossy als eine mWilsigen^ ""^Wmllen Friedens in Ungarn sehr zu m . Italic». ., Oa"z Italien ist durch einen Bericht der Kommission, die mit der Untersuchung der statischen Verhältnisse des
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