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Dresdner neueste Nachrichten : 19.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193211191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19321119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19321119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-19
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.11.1932
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Hindenburg verhandelt mit den Parteiführern Noiveror-rmng -e- Reichspräsidenten im preußenkonAikt - Oer neue Abrüstungsvorschlag Englands und seine Ausnahme in Berlin Dresdner Neueste Nachrichten St«»e!ae«vreUe. «»««»»»«»s«e »»ft«»Ntzugspreiser suMm, »m» ^.aa 'N-M. L-2—8 L '— für aulwärt« 0^0 R.-M.i dt« ücktam-nite S»l«> m« -au« monatlich 72i iw «nschüi» an redalttomNen r«xh r» ww Nett. kostet r K.-M.. für «navyangtge ^agrvzriiung Postbezug für den Mona, r.c»N.M »tastblteßltch o^v N.-M P»st-,b0dr« auswärts r^o R.-M., abzüglich ,«/, Krtsrwabaü - VieHriefgtbllhr », s^no ZusteNungsgedühr» «r«u,dands»ndung«> Für dl. Wo«, IX» 1L-M. mii Handels > und Industrie-Zeitung MM. redaNton^tagmkSauvM-ttMear-Dre-dt«'«.,^ -Madresie: VreößetpPl,PMach*FmMif:Vrl-verfedrSammeinllmmer 24601, Zernvettedr 14104.20024.27081-27983«relegr.: LeuesteVre-dea pofischev: Dresden rosa - rrtchivertaNgte Eiaienbungen oh« Map», w werden web« zurosgeiand« nochausdewahri. - 2m Zall« Häher«» Sewalt, Setriedsstäkunz oder Swett« Haden unireSepehr, keinen Anspruch aul Rachlletemng oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« Nr 271 x Sonnabend, IS» November 1SS2 40. Iabrpana Oie ersten Empfänge Letzte Chance sgr die Parteien Werden fich -le Parteiführer hinter Hindenburg sielten? « Rings um die Krise M. 8«h. stimmung zu geben, nachdem der Rücktritt PapenS dieser Partei — wir wollen diese menschlich allzu menschlichen Dinge nicht übersehen — Revanche ge. geben hat für den Sturz BrüntngS und den Amts- antrttt PapenS gegen den Willen der ZentrumSpartet. Die Nattonalsoztaltsten dagegen beharren nach wie vor auf ihrer Forderung, baß unter allen Umständen Hitler vom Reichspräsidenten berufen werde, daß also der Reichspräsident seinen Beschluß vüm 18. August rückgängig machen müsse. Nur unter dieser Bedingung sind sie bereit, ein Präsidialkavtnett zu stützen. Und an dieser wenig hoffnungsreichen Vor» auSsetzung ändern auch einige etnlenkende Worte nicht, die manch« Leute tn einem Artikel Goebbels In der gestrigen Ausgabe des „Angrifs* sehen wollen. Der gestern abend erfolgte Rücktritt dt» Reichs» kabinettS Papen,, den wir durch Extrablatt «n dem größten Teil unsrer AuShängekjisten bekanntgaben, kam nicht unerwartet. Nach dem Scheitern seiner Verhand- lungSversuche mit den Parteien und angesichts der kühlen und reservierten Haltung brr Länder blieb dem bisherigen RetchSkabtnett nichts andre» übrig, als bei seite zu treten «nh den Weg für einen neuen LösungS» versuch fretzumachen. Angesicht» dieser Situation ist e» ein unverantwqrtltcher Unfug, wenn die ohnehin nervös gespannt« Oessentltchkeit auch noch durch weder dem Pressegesetz noch den Tatsachen ent» sprechende Extrablätter in Unruhe versetzt wird. Da» ist gestern — übrigen» nicht da» erstemal — t n Dresden geschehen, wo ein von ungenannter Sette verbreitete» Extrablatt die Ernennung Hitler» zum RetchSkayzler Mttteilte rind bereit» die Besetzung der einzelnen Posten seine» Kabinett» angab. Diese Nach» licht war völlig au» der Luft gegriffen. Ebenso wie die, däß bär Reichspräsident v.-Hin-en-ur« au» Ge- stmdhettSrücklMeu »uxMzutnten gedenke. Wir war nen ausdrücklich bi« p^efsentlichkeit, auf derartig« Extrablätter, di« von unbekannter Gelt« verbreitet werden, hereinzufalle.n zmd sich beim Kauf von Extra blättern vorher zu überzeugen, ob «ine der in dex Oefsentlichkrit bekannten Zeitungen st« verbreiten läßt. * Berlin, 18. November Der NeichSpräsibent hat nach dem Rücktritt de» Kabinett» Papen di« Verbin dung mit den einzelnen Parteien anfgenommen. Er bietet ihnen «ine letzte Chance, in gemeiusamer Arbeit mit ihm da» deutsche Volk über diese« schweren Winter z« bringen. Heute vormittag wnrde als erster Geheimrat Hngenberg empfangen. Die andern Besprechungen, die sür heute in Aussicht genommen waren, sinken erst heute abend statt. Um 8 Uhr wird Prälat KaaS vom Reichspräsidenten empfangen werden, und im Anschluß daran Abg. Dingeldey. Neber den Inhalt dieser Unter redungen wird, wie eS bereits gestern angekllndigt wnrde, an den amtlichen Stellen streugsteS Stillschweigen bewahrt werden. Für morgen, Sonnabend, sind Hitler und der Führer der Bayrischen Bolkspartei, Schäffer, nach Berlin berufen worden. Wie ans dem Brannen Hause mitgeteilt wird, hat Hiller die telegraphische Einladung de» Reichspräsidenten zustimmend beantwortet. Hindenburgs Ziel ist ein autoritäres Präsidlalkabinett «nter der Leitung einer Persönlichkeit, die durch das Vertrauen einer parlamentarischen Mehrheit ohne parteimäßige Bindung der Regie rung Raum schassen soll zur Erfüllung der nächsten wichtigen sozialen und wirtschaft lichen Aufgaben, die dieser Winter stellt. Für die Durchführung der Besprechungen hat sich der Reichspräsident völlige Entschlnßsrciheit Vorbehalten. Die wichtigste Frage ist augenblicklich, wie sich Adolf Hitler bei seinem morgigen Smpsang einstellen wird, ob er an seiner Forderung, ihm di« Führung zu übertragen, sefthält, oder ob er bereit ist, sich in denKreisd» Pläne he» N^ichSpräfidetsieN einzngllederu. Ehe hierüber nicht Klarheit geschaffen ißsshat es, nach Ansfassung her Berliner politischen Kreise, gar keinen Sinn, Kombinationen über »en AuSgang »er ganzen Verhandlungen anzustellen. untereinander Fühlung nehmen^und er erwartet, daß ihm dann, etwa Anfang nächster Woche, bestimmte Vor schläge über die Lösung der Krise unterbreitet werden. Vorschläge, die sich beiläufig nicht nur auf die per sonelle Frage zu erstrecken hätten, sondern vor allem auch auf das wirtschaftliche und politische Programm, bas nach Ansicht der Parteien burchgestihrt werden müßte. Heute werden Hugenberg, KaaS und Dtngeldey im PrästbentenpalaiS empfangen werden. Auf Sonnabend sind Hitler und der Vorsitzende der Bayrischen BolkSpartei, Schäffer, nach Berlin gebeten worden. Zweifellos wird Hitler diesem Ruf folgen, denn tn seinem Antwortbrief an den Kanzler hat er den Wunsch nach einer direkten Aussprache mit Hinden- bürg auSgedrUckt. UebrigenS soll Hitler in diesem in durchaus konzilianter Form gehaltenen Schreiben auch eine Auseinandersetzung mit Papen picht grundsätzlich abgelehnt, aber sie auf schriftlichem Wege gewünscht haben. Unzutreffend ist das Gerücht, Hitler habe sich geweigert, zum Reichspräsidenten zu kommen, wenn der bisherige Reichskanzler an der Aussprache teil nähme. U«»«r Anhalt und Berkans »er vesprechnngen soll strengst« Vertraulichkeit gewahrt werden. Die Sozialdemokratie soll „nach Inhalt und Ton der Antwort*, dte sie -em Reichskanzler erteilte, zu -en Besprechungen nicht hinzugezogen werden. Eines ist jedenfalls sestzuhalten: dteLiniederdeutschen Außenpolitik, zumal tn der GlelchberechtlgungS- srage, wird sich, welche Konstellation sich auch ergeben mag, nicht verändern. Man rechnet auch damit, -aß da» Außenministerium von dem KabtnettSwechsel nicht betrosfen werden wird? Alles andre wirb von dem Ergebnis der jetzt eiygel-tteten Verhandlungen ab hängen, Las so oder so Mitt« nächster Woche vorliegen dürfte. Erst dann wirb sich zeigen, ob positive Möglichkeiten, mit den Parteien zu irgend einem Einvernehmen zu kommen, überhaupt vor handen sind. Dte Demission des Kabinetts Pape» öffnet natürlich allen Kombtnattonen Tür und Tor. Sämtliche Möglichkeiten, die sich als Ausweg bieten, werden erörtert, ohne Laß sich bisher noch über sehen läßt, wohin dte Dinge am Pnbe treiben werden. Der „««griff* ckie-erhvkt di« alte Fordern«« »er Nationalsozialisten, ihnen hi« Führung z« über trage«. Die nationalsoztallsttschx Bewegung sei, selbst nach »er Einbuße vom 0. November, allen andern Parteien so wett voraus, daß sie, man möge eine Zusammenfassung der Gruppen in Betracht ziehen, welche man will, dte Wie üblich: Taufend Gerüchte und Kombinationen Bon unser« V -Mitarbeiter Berlin, 18. November morgen» Man hatte in politischen Kreisen damit gerechnet, haß der Reichspräsident di« Entscheidung Uber die An- nähme der Gelamtdemission, zu der sich da» Kabinett Papen nach dem Mißerfolg der BußtagSbesprechungen entschlossen hatte, vorerst noch zurückstellen würde. ES ist sogar, wie eS heißt, auf Veranlassung de» Staats sekretärs Meißner, nach der KablnettSsttzung noch die Meldung verbreitet worden, Laß das Kabinett einen bestimmten Beschluß nicht gefaßt habe. Dabet «ar man sich im Schoße der Regierung durchaus über bi« Notwendigkeit des Rücktritts «inig ge worden. In der anderthalbstündtgen Unterredung, die der Kanzler dann am gestrigen Nachmittag mit dem Reichspräsi denten hatte, überzeugte sich Hindenburg schließlich bann doch, daß er, um die Hand für die von ihm zu treffenden weitgehenden Entscheidungen frei zu haben, sich von Herrn v. Papen trennen müsse. Btrlfach meint man allerdings, baß e» der Regierung bei dieser De mission nur um ein Scheingefecht -ü tun set. Sie rechne darauf, wenn die jetzt angesponnenen Verhand- lungen mtt den Parteien ergebnislos verliefen, am Ende geschäft-führend weiter amtieren zu können, und sie glaubt, in diesem Fall eigentlich noch stärker zu sein, da der Reichstag gegen eine geschästSsührende Re gierung nicht mtt einem Mißtrauensvotum anzugehen vermöge. A« »«« »«ständige« Stelle« bestreitet man, »aß »er gefchäftSsühre«»« Zustand von längerer Da«er sein, versichert vielmehr, daß man sich bemühen werde, ihn möglichst schnell zu beenden. In ber Tat wäre eine solche Lösung im höchsten Grabe unzulänglich, ja viel- leicht verhängnisvoll. Die Unruhe wäre nicht ge- bannt, und die Möglichkeit neuer Konflikte be stünde fort. Am »«»«»»NS »st »io A«itiatt»e i« di« Hände »eS Reichspräsidenten ttbergegangen, der nun den versuch machen will, mit den Partei führern über «ine nationale Konzentration auf andern» Wege zu verhandeln. Um den Schwebezustand mög lichst zu verkürzen, hat der Reichspräsident unverzüglich ap die maßgebenden Politiker Einladungen zu Be sprechungen, die tn den nächsten Tagen stattftnden sollen, ergehen lasten. Diesen Besprechtzngen ist indes zunächst «in mehr informativer Charakter zugebacht. Hittdeuburg will sich in Sinzelgefprächen über di« Auffassungen der i« Krag« kommende« Partei«« unterrichten. Der Reichspräsident legt, wie wir hören, besonderen. Wert darauf, daß die Parteiführer gl«ichzeittg auch Angesichts der allgemeinen politisch«» Situation wirb also di« Stellungnahme der Nationalsozialisten zur Kanzlersrag« Hitlers über die erste der drei von un» oben angegebenen Möglichkeiten entscheiden, Ob die Nationalsozialisten sür die zweite Möglichkeit, -lt', haben sind, Ist völlig ungewiß. Unter diesen Utzrstttnden" beurteilen wsr die Aussichten der jetzt beglnnenden Verhandlung»» sehr skeptisch. Denn wenn schon auf dem Gebiete derPersoqen fragen derartige Schwie rigkeiten bestehen, wa» spll man bann erst erwarten, wenn es an Li« schwierigen sachlichen Fragen geht. Wenn es sich darum handelt, den allgemeinen politi schen und noch mehr den wirtschaftlichen Kurs eines künftigen Präsidialkabinetts festzusehen. Die Nattonal- süzialisten haben ja «rst gestern erneut eine Anerken nung des WirtschaftsprogrammS der bisherigen Reichs- regierung abgelehnt. Es müßten also «rst sehr schwie- rige Verhandlungen -wischen Nationalsozialisten und Zentrum über die Festsetzung eines neuen Programm» stattfinden; ob die» in dieser erhitzten Atmosphäre mög lich ist, scheint mehr als traglich. So macht man sich denn allenthalben, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland«, mtt der Möglichkeit vertraut, baß «in autoritäres Präsidial kabinett, wenn auch unter andrer Führung al» der PapenS, das Ende ber jetzigen Krise sein wirb. Selbst tn sozialdemokratischen Kreisen scheint man sich dar über keinen Illusionen htnzugeben. Der „Vorwärts* schreibt heute verhältnismäßig gemäßigt: „Eine Pxä- sibialregterung, die tm Vertrauen des RetchSpräst»« Lenten allein und nicht auch im Vertrauen de» Reichs tages ihre Stütze hat, ist nur dann mit der Verfassung vereinbar, wenn sich die Bildung einer regier ungSfähtgenMehrhett al» zu. nächst völlig unmöglich erweist. Man.kann sich «in« solche Prästbialreglerung bann auf zweierlei Art vorstellen: entweder der Reichspräsident findet «inen Staatsmann von Format und nicht ein unbe schriebene» Blatt aus dem Herrenklub, ter sich trotz allem seine Mehrheit schafft, oder er behilft sich mit einer Beamtenregterung, die sich dann nicht etwa als Instrument ber Vorsehung auSgibt, sondern Sie tn aller Bescheidenheit und Unparteilichkeit da» tut, was zur Aufrechterhaltung des staatlichen Leben» unve- dingt notwendig ist.* Soweit der,vorwärts*. Wenn man die Aussichten der Verhandlungen Hindenburg» mit den Parteien nach den bisherigen Erfahrungen beurteilt, die in Deutschland noch jeder Staatsmann mit der Uneinigkeit, der Zerrissenheit und dem gegenseitigen Haß der einzelnen Parteien mache.» müßte, dann scheint «S sehr unwahrscheinlich, daß die Bildung einer wirklichen nationalen KonzvntkatiotzS- reglerung tatsächlich möglich ist. Die Parteien haben jebestsalls heute und tn den nächsten Tagen ein« letzt» große Lhane«. Der Reichspräsident ist bereit, mit ihnen zusammen da» Werk der Wiederaufrichtung D<utsch- land» fortzusetzen, wenn sie ihm ihr« Hilfe gewähren. Tun sie da» nicht, dann zwingen sie Hindenburg, sich nach andern Hilfsmitteln umzusehen. Sie Haden dann »aS Recht zur Kritik verloren. Hindenburgs Bestreben ist «S, sich selbst und dem' deutlchen Volke eine solche KonsliktSzett und ihre un geheuren Gefahren zu erspare«,. Sr hat diesem Willen da» jetzig« Kabinett setneS Vertrauens geopfert und ist erneut an die Parteien herangetreten mit ber Bitte, ihm zu Helsen, da» deutsche Volk über diesen neuen, schweren Winter htnwcgzüvringen. Der Reichs- Präsident hat damit gezeigt, M er den Pflichten seine hohen Amte» getreu bleibt. Werden die Parteien und ihre Führer eine gleiche Pflichttreue zeigen? Wird diesmal möglich sein, wa» nach der Wahl vom 81. Ault unter günstigeren Umstündest nicht möglich war? Beiden MebrbrltSverhäitstissen de» letzten Reichs tage» genügte eine Einigung zwischen Zentrum und Nattonalsoztaltsten zur Bildung einer festen Mehr- hett. Heute tst da» unmöglich. Heute braucht man auch da» Votum Hugenberg». Allerdings sind heut« Zentrum und Bayrische Bolkspartei in höherem Maße bereit, einem reinen Pr^Malkabtnett ihre Zu Hindenvurg hat bi« Sache selber in die Hände ge- nommen. Da» ist «in Zeichen, wie ernst di« Situation geworden ist. Der Reichspräsident versucht nunmehr selber mtt deck Ginja-Pbe» Bollgewlcht» seiner Per- sönlichkeit «in« Lösung der Fragen, an denen das bi», herige Präsidtalkabtnett Papen gescheitert ist. Der ReichSpräsidevt wird von heut« an dte Führer der deutschen Parteien zu Einzelunterredungen empfangen. Schon End« brr Woche, spätestens Anfang nächster Woche wirb man da» Ergebnis dieser Besprechungen über- schauen können. Irgendwelche rückblickend« vetrach- tungen über die Laufbahn de» Kabinett» Papen und über die Ursachen seine» Scheiterns haben tm Augen- blick keinen Wert. Die Augen müssen nach vorn ge- richtet sein. Wa» soll werd«»? Wa» tst möglich? . Nur drei Möglichkeiten find gegeben.: 1. S» tst möglich, daß e» dem Reichspräsidenten gelingt, ein «abtnett zu finden, das seinem Vertrauen entspricht und da» sich gleichseitig aus «tnr Mehr heit tm Reichstag stützen kann. Ein solche» Kabinett verdient« allein den Namen eines „nationalen Kon. -entrattonSkablnett»*. 2. Erweist sich di« Bildung «ine» solchen Kabinett» al» unmöglich, wäre der Versuch zu machen, ein Präsibtalkabinett neutralerer Art zu bilden, da» eventuell unter der Führung von Männern, wie Vebler oder Gördeler — um »wet ber in Br- tracht kommenden Namen zu neunen —, versuchen müßte, von den Parteien wenigsten» eine be fristete Duldung etwa bi» -um Frühjahr zu erlangen. 8. Scheitern beide LösungSversuche, bann bleibt dem Reichspräsidenten nicht» andre» übrig, al» aus diesem Versagen der Parteien und de» Parlament» die nötigen Konsequenzen zu ziehen und mtt einer rein autoritären Regierung,dte sich weder auf dte Zustimmung noch auf die Duldung ber Parteien be rufen kann, im Notfälle gegen da» Parlament zu regieren. Das würde natürlich eitle Zett schwerer Kon- fltkte heraufbeschwören. Heue Arattionsfttzmtg der GVV. ' VVL Verli«, 18. November. t«Ig. Drahtverichtj Die so-ialh«mokrattsche Reichstagsfraktion hielt am Freitagvormtttag nochmal» «ine FraktionSNtzuug ah, um zu ber gestern abend eiltstanbenen politischen Lag« ' Stellung zu nehmen. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Dagegen wurde beschloßen, tm Reichstag Anträge auf Aushebung ber Notverordnungen vom 14. Au«t und vom 4. und v. September etnzuvrlngen. Welter hat die Fraktion gegen di« Verschleppung des von thr «iugebrachten Volksbegehrens auf Auf hebung des sozialpolitischen Teiles der Notveror-Mng vom 4. September protestiert.
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