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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926123002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261230
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926123002
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-30
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71. Jahrgang. .>5 812 Meno-Ausgabe !v»»>«r»r«>, ZV. Dezember 1S2S Gegründet iss« DreblanlchrtN: >«O»tch>«> «reeb». <7ern>pr»ch»r-Semm»inumm«r. 2v2ai Nur iltr NnchlailorSch«: 20 011 „m l».dt«31. T>«»»md«r >02» d«, ISgttch »<o,imaUa»r (Zustellung tr»>kou» l.UI ^II» WrvUl)l Vok>d»<ua»r>r«>- >ur Mvno> D»»»md«r 1 Mar» oanr Pouzu!I»Iluna»,,dUdr Ol».,«>»,««», l» 4»« Nnzaiqan w»rd»n nach Goldmark -,r«tzn»I> di, «ni»aüia» K> m» vrmt» Anzeigen-Preise: Ä.'klL^.'"L'Ä°' ilcherdalb SÜV Pia. 0ff»rl«,a,dlikr I» Ply. Auaw. AuNrü«, a»a»n Dorou»v,,adi. GchriM»ilu«a und paupl,»sch»tl»1lell^ Merienilr»!,» 38 »2 Druck N. Verlag von Ulrplch » Nelchar»! ,n Dr«»d«n. PoMchech-Ävnlo 1OS8 Drr«»r». Nachoruik nu, nu !>»».llch,r vueUrnan ok- „Dresdner Nachr - »ilklllo Unverlan^l» EgrMftUik» werde» n,ch> »uldewadrl. Jas Zentrum nennt Stegerwald als Kanzler. Nach wie vor Neigung -es Zentrums nach links. — Die Macht -er Mitte soll erhalten bleiben. Amery sprich! Deutschland das Recht aus Kolonien ab. — Wie Coolidge den Militarismus Amerikas zu verschleiern sucht. Vermutungen über den kommenden Kanzle".' !^d". Tsich^>n,g7..^g^bcn Weitere Zentrnmspropaganda gegen rechts. Berlin, 80. Dezember. Nach einer dem Zentrum nahe- stehenden Korrespondenz soll der Reichspräsident cS abge- lehnt haben, einen aus Bildung eines Kabinetts der Kleinen Rechten hinauslausende» Auftrag zu erteilen. Ebensowenig dürste der Reichspräsident geneigt sein, de» bis herigen Reichskanzler Marx erneut mit de, Kabinettsbildung zu beauftragen. Als ans sichtsreichcr Kandidat gelte vielmehr der Zcntrnmoabgcordncte Stcgerwal d der aber die Kanzlerschaft nur in einem Kabinett der Großen Koalition, für das sich gestern anch die „(Germania" einsetzte. zu über nehmen bereit sein soll. Für de» Fall, das? Ltegcrmald scheitere, gelte die Betrauung von Dr. (5 u r t i » s alö wahr scheinlich. die aber im Zentrum aus Schwierigkeiten stuften dürfte, da man sich im Zentrum kaum damit einverstanden erklären werde, das, sowohl der Kanzlerpostcn, wie der des Außenministers der Bvlkspartel überlassen werde. Gegen den Gedanken der Bildung einer Negierung der Kleinen Rechten erklärt sich ebenso w>c die .Germania" die .Kölnische Bolkszcituug" in scharf ablehnendem Sinne. Das rheinische ZentrumSblatt schreibt u. a.: .Herrn von LoebellS Pläne sind durchsichtig. Ihnen gegenüber kann nur festgcstellt werden, daft sich im Zentrum niemand finden wird, der es mit seiner Verantwortung vereinbaren würde, die Politik der mittleren Linie nach rechts verschieben zu lassen. Das Schwer, gewicht muh bei den Mittelparteicn verbleiben von denen wir meinen, daft sie ihre Aufgabe darin zu sehen batten, die außen politische Befriedung durchzuführc» und sämtliche, in Sonder heit aber die besitzlosen Volksschichten, in ein innigeres Ver hältnis zu Staat und Volk zu bringen. Dazu ist dir Mitarbeit der Sozialdemokratie erwünscht." Der Parteiansschnft der Sozialdemokratischen Partei tritt am IO. Januar zusammen. Er wird voraussichtlich die bis- heriac Haltung der Fraktion billigen und die innerhalb der Fraktion bestehende Tendenz unterstützen, die Bildung einer Neuen Negierung der Mitte mindestens nicht zu erschweren. werden. Der Neujahrsempsang im Reichspriisibenken-- Palais. Berlin, 30. Dezember- Wie alljährlich empfängt der Reichspräsident am 1. Januar mittags 12 Uhr die fremden Missionschefs zur Entgegennahme ihrer Neujahrs glückwünsche. Zum Empfang der Botsclmftcr und Gesandten zieht vor dem Ncichspräsidentenpalais wie üblich eine Ehrenwache von RcichSwehrsoldatcn auf. die die Ver- t—ter der fremden Mächte, ihrem Range entsprechend, be grüßen. Als Donen des diplomatischen Korps übcrbrtngt Nuntius Pace lli die Glückwünsche der Missionschefs, wo raus Reichspräsident von Hi» de» bürg in einer Ansprache danken wird. Ferner finden beim Reichspräsidenten die NeuiahrScmpfänge der Retchsregicrung, des RcichSrats, des Reichstages, der Reichswehr und der Neicbsbankvertreter statt. Namens der ReichSregterimg überbringt Reichskanzler Marx dem Reichspräsidenten die Glückwünsche woraus Hindenburg gleichfalls mit Tank und Glückwunsch er widern wird. Ten Silvesterabend verbringt der Reichs präsident im engsten Kreise seiner Familie. Eine kommun fkifche Lüge über Klnbenburg. Berlin, 80. Dezember. Von kommunistischer Seite war berichtet worden, daft der Reichspräsident daS Begnadigungs gesuch des Kommunisten Rau abgelehnt habe. Rau ist flüchtig, sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Solange dies der Fall ist, kann auch eine Begnadigung desselben nach den be stehenden Bestimmungen nicht in Frage kommen. Dr. Velersen wieder Dür^ermeisler von Kamburg Hamburg, 20. Dez. Der Senat hat für das Jahr 1027 den Bürgermeister Dr. Peter sei, zum ersten Bürger meister und den Bürgermeister Dr. Schramm zum zweiten Bürgermeister wicdcrgewählt. lW. T. B.) Scharfe Krise zwischen Mexiko und Washington. Salles lehnl die Gesuche -erölgesellschasten ab Abberiisnna des amerikanischen Bcr..etcrS in Meriko. Ne« vork, 80. Dez. Präsident Calles hat das Er» suchen der amerikanischen Oelgesellschaften, dte Frist zur Ein reichung der Konzcssionsgeinche z« verlängern, mit der Be gründung abgclchnt, daß die Souveränität der mexikanischen Ration das Recht gebe, die Gesetze zu erlassen, die sic als richtig erachte. Ten Gcsrlllchasten bleiben somit nur noch 48 Stunden, um den Forderungen der mexikanischen Regierung nachzukommcn. Tie Antwort des Präsidenten Calles ist 18 Gesellschaften zugegangcn. Im amerikanischen Staatsdepartement und in Washingtoner politischen Kreisen betrachtet man die Situation als kritisch. Man rechnet mit einer Ab- berusnng des amerikanischen Botschafters in Mexiko, Chesficld, falls den amerikanische» Gesellschaften durch die Maßnahme» der mexikanischen Regierung Schaden zugefügt werden sollte. Wettere diplomatische Schritte sind von amerikanischer Sette nicht mehr geplant. — Die Meldungen, wonach sich mehrere amerikanische Oelgesellschasten dem neuen mexikanische» Gesetz gefügt haben, haben bisher noch keine Bestätigung ge- sunben. sT. U.) —— Loolibge gegen -en Militarismus — -er anderen. Eine Rede Coolibges znm ISO. Jahrestag« der Schlacht , von Trcnton. Trcnton lNcwjcrseyj. 80. Dez. Bei der Feier des 150. Jahrestages der Schlacht von Trcnton und LeS berühmten Ueberganges Washingtons über den Delaware hielt Coo- lidge auf einem Festessen eine Ansprache, in der er sagte: Ich glaube nicht, daß wir durch die Rückkehr zum Rüstungs- wettstreit die Friedenspolitik fördern können. Während Ich für eine „angemestenc" Armee und Marine eintrete. bin ich gegen jeden Versuch, das amerikanische Volk zu militarisieren. sN»d die militärische Jugenderziehung? D. Red.» Wenn die Militarisierung bis in ihre letzten logischen Konsequenzen dnrchgeführt wird, so ist bas Ergebnis Immer ein vollständiger Mißerfolg. Wir könne« der Menschheit keinen besseren Dienst erweisen, als unseren ganzen Einfluß anszubieten. um die Welt davor zu bewahren, wieder in die Gewalt dieses ver derblichen Systems z« geraten. Coolidge erklärte weiter: Zu sehr beruhten di« inter- nationalen Beziehungen aus der Furch,. Di« Völker rühmten sich, daß sie den Mu» haben, gegeneinander zu kämpfen. Wann werde dte Zeit kommen, wo sie auch den Mut haben, ein- ander zu pertrauen? Seiner Ansicht nach sei größere» gegen- seitlge« Verstehen und der Geist gegenseitiger Hilfsbereitschaft in der Welt zurzeit im Zunehme» begriffen, und diese Ent- Wicklung widerspreche -er Unabhängigkeitstheorie nicht. Die Amerikaner, schloß Coottdg«, Hobe», während sie auf ihr«. Um- abhängigkcit bestanden, sich niemals der Anerkennung der Tatsache verschlossen, daß sic einen Teil der zivilisierten Welt bilde», und daß sie nicht nur sich selbst, sondern auch anderen i» hohem Maße zu Dank verpflichtet sind. Aber die Ameri kaner sind heute, wie zn Washingtons Zeilen, entschlossen, eigene Herren ihres Schicksals und Selbstrichtcr über ihr Ver halten zu sein. Amerika ist stark genug nnd tapfer genug, um sich jedem Nersuche zu widcrsetzeu. den der Geist des Militaris mus machen könnte, sich der Welt zn bemächtigen. sW. T. B > Diaz von -en Liberalen völlig geschlagen. London, 80. Dez. Dte letzten Berichte aus Nikaragua bestätigen, daß die liberalen Revolutionäre «ach dreitägigem Kamps den Sieg über die Ncgiernng davongctragen haben. Biele Regierungstruppen, die den Rückzug ergriffen, wurden getötet, der Rest, ungefähr 100 Mann, wurde gefangen ge nommen. 600 Mann der sich zurückziebciiden Truppen des Präsidenten Diaz hatten sich »ach El Buff zurückgezogen, wo sie von amerikanischen Mariiictruppcn entwaffnet wurden, die das Gebiet als neutrale Zone erklärten. (T. U.) Revolutionäre Bewegung in Transkaukasien. Riga. 80. Dezember. Nach Meldungen au» Tisli» sind in Transkaukasien im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer angeblichen politisch» Geheimorgantsation von Ge orgiern erneut zahlreiche Verhaftungen vvrgenommen worden. Der größte Teil der Verhafteten wird noch Nordrußland verschickt, während die übrigen standrechtlich erschossen werden. Massenhinrichlung kur-ischer Banbilen. London. 80. Dezember. Nach Meldungen aus Kon- stanttnopel hat das östliche Unabhängigkcitstrtbunal 80 Kurden wegen Raub und Mord zum Tode verurteilt. Dte Urteile sind bereits vollstreckt worden. Zahlreiche andere Angeklagte wurden zu längeren Gefängnisstrafen verurteilt. Im Plädoyer des Anklägers nnrrde daraus hingcwiescn. daß sich die Angeklagten nach dem Kehlschlagen des Ausstandes im Jahre 1025 als die „unbewegte Familie" des Nationalhelden bezeichnet und das Land terrorisiert hätten. Dte Kommunisten in Litauen -och erschossen. Memel» 80. De,. Wie nnnmehr ans einer amtlichen Mitteilung anS Kowno hcrvorgeht, sind dte vier vom Feld gericht zum Tob« oernrteilte» Kommunisten doch erschossen worden. LombenaNentate tn Stores Neuyork. 80. Dez. In Söul wurden zwei Bomben- attcntät.. gegen japanische Bankhäuser verübt, wo» bei drei Personen getütet und sechs verwundet wurden. Allem Anschein nach handelt e» sich »m komwiunftisch« Terrorakte. In Furch! und Schrecken vor -en Franzosen. Lndmigshascn, 29. Dez. <Von einem Mitarbeiter a»S dem besetzten Gebiet.) Es war am Tag vor dem Heiligabend. In Mannheim wurde die neue Friedrich-Ebert-Ärücke eingeweiht. Bei Ein bruch der Dunkelheit erstrahlte die Brücke im Lichterschimmer einer weithin funkelnden Beleuchtung. Raketen flammten auf zum dunklen Nachthimmel »nd vielerlei anderes Feuerivcrk entlud sich mit Zischen und Krachen. Wie Kanonenschüsse schall ten die Explosionen durch die klare Wintcrluft. Doch mährend sich die Mannheimer Bevölkerung an diesem festlichen Schau spiel erfreute, bemächtigte sich in vielen Ortschaften der be nachbarten Pfalz der Bewohner Furcht und Schrecken. Und dieweil in Mannheim alles zum Licht drängte, sahen sich twie wegen der Feiertage erst jetzt bekannt wird) zahlreiche Psalz- bcwohncr veranlaß«, schleunigst alle Lichter ausznlöschcn nnd sich fluchtartig in das Dunkel ihrer Keller zn begeben. Und warum? Weil sic nicht gewußt hatte», daß in Mannheim ein« festliche Brückencinweihung mit viel lautem Feuerwerk statt- sand, weil sie vielmehr unter der Nachwirkung des Landauer Schandurteils in einer Art Rückfall von Kriegspsychose be fürchtet hatten, daß der von Mannheim hcrüberrollcud« „Kanonendonner" seine Ursache in irgendeiner plötzliche« Aktion und „Sanktion" der französischen Soldateska Hab«, daß es vielleicht zu einem bewaffneten Zusammenstoß mit der Zivilbevölkerung gekommen sei nnd sranzöstsche Bomben geschwader ein uenes „Strafgericht" hielten. . . . Stundenlang hielten sich so am Vorabend des FriedenS- sestcs die verängstigten Bewohner mehrerer Pialz- dörfer zitternd nnd sricrcnd in banger Ungewißheit in ihre« dunkle« Kellern ans. Klingt solche Mitteilung nicht wie ein übler Scherz? Doch leider ist sie bittere Wahrheit. Wie wir von durchaus zu- verlässiger Seite erfahren haben, ereigneten sich diese Vor- gängc an dem genannten Abend in den pfälzischen Dörfern H c ß h e i m, H e u ch e l h e i m und Lambsheim, sowie teil weise sogar auch in der Amtsstadt Frankenthal. Eine Telephonistin des Frankenthaler Fernsprechamtes war volle zwei Stunden lang damit in Anspruch genommen, die aus der ganzen Pfalz kommende» Anrufe nach den Ursachen der fort dauernden Detonationen zu beantworten. Sollte man acht Jahre nach Friedcnsschluß, einen Tag vor dem großen FricdenSscst, einen solchen Rückfall in die Angstpsychose der Kricgszcit bei der friedlichen Bevölkerung eines friedlichen Landes überhaupt für möglich halten? Die erwähnten Tatsachen sprechen leider eine zu beredte und zu überzeugende Sprache. Die Deutschen im unbesetzten Gebiete, und vor allem di« im Herzen Deutschlands, die niemals die brutale Willkür fremdländischer Besatzung Struppen mit an- gesehen und am eigenen Leibe gespürt haben, die niemals mitten in kalter und dunkler Nacht bei Fliegeralarm ans ihren warmen Betten heraus, nur notdürftig bekleidet, mit Frau und Kindern in die Keller flüchten mußten, können sich vielleicht von einer solchen Psnchvsc keine Vorstellung machen und mögen sogar darüber lächeln. Doch wir hier im besetzten Gebiete, die wir in den Kriegsjahren nur gar zu oft unter diesen stets überraschend kommenden Schrecknissen gezittert haben, verstehen die Panik -er pfälzischen Bevölkerung nur allzu gut. Daß sie aber heute noch möglich ist, acht Jahre nach Beendigung des Krieges, daß man auch heute noch, nach Locarno, Thoiry und unserem Bölkerbnndsbeitritt offen KriegShandlungen ohne jede vorherige Ankündigung kritik los annchmcn kann, ist ein charakteristisches aber erschüttern des Zeichen dafür, wessen die Bevölkerung ans Grund ihrer jahrelangen Erfahrungen die französische Besatzung für fähig hält. Und daß es nicht grundlos geschieht, hat der skandalöse Freispruch des Mörders Roucier in Landau gezeigt, der aus der Heimkehr nach Frankreich an der französischen Grenze begeistert begrüßt wurde und dem zu Ehren die Militär gebäude im Flaggenschmuck prangten. Der in normalen Zeiten unbedingt lächerlich wirkende Vorfall in den kleinen Pfalzdörfern wird damit zu einer schivcrcn Anklage gegen das Besatzungsregime Ein Vergleich mit dem deutschen Verlmlten während der zivri-, nicht achtjährigen Besetzung französischen BodenS nach 1871 liegt auf der Hand. Wie himmelweit verschieden das Verhalte» der „Barbaren" im Bergleich zu der heutigen Willkürhcrrschast der „Grande Nation" Wehrlosen gegenüber ist, dafür ist sehr charakteristisch eine jetzt non der .„Köln. Ztg." wieder einmal ans Licht ge zogene Kritik der „Times", die, als die deutschen Truppen 1878 Frankreich verließen, klipp und klar feststcllte: „Wie ist eine bewaffnete Macht bester tn der Hand gelullten uw- fester von aller Tyrannei über ein besiegtes Volk zurllckgchalten ivorLen. als die deutschen Besatz,rngstriippen." .... Daß eS zu solcher Anerkennung von neutraler Seite kommen konnte, nur die Folg« davon, daß der damalige Oberbefehlshccher der deutschen Truppen. General Freiherr v. Mantenffel, vom Kaiser und von Bismarck den strengen Befehl erhalten hatte die frairzöstsche Bevölkerung schonend und ritterlich zu be handeln. Wie sehr der General von Manteussel diese An weisung befolgte, erhellt daraus, daß er -en Franzosen gegenüber wiederholt ein« derartig weitgehende Rücksicht walten ließ, Laß BiSmarck sich äußerte. Manteussel Hab« in dieser Hinsicht gelegentlich „die Grenzen de» Hochverrat» ge- streift". ... Die heutigen Franzosen werden sich und den ihrigen niemals einen solchen Vorrrmri zu machen brarnhe«.
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