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Dresdner Nachrichten : 01.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-01
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.09.1871
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^SrsHeink: Täglich früh r Uhr. Anserale «krdrn anqtiiomm«»: bivAbendSO, Sonntags: biö »Mittags 12 Uhr Marie,,straffe 1»; in Neustadt: Buchdruckrrri d»n Ioh. PL fiter, gr. Kloftergasse». Nuzeigen in dies. Blatt» sind»» »in» «rsolgrrich, verbreiiung. Auslage, W»,««« Exemplare. Tageblatt sür Unterhaltung Ud GeschWMlchr. - z. L Druck und Elgrnthum der Herausgeber: Lirpsch L Ntichardt. — Verantwortlicher Redactrm: -UltLS NtWMs- /lösAmmenNi." «erteljährllchSVNS» bei u»»»tgeldlich»rtzt«» serung in'» Han». Durch dir »ön^l- P«O virr,.,jLhri.A>«^«Bl Einzelne Nummer» 1 Ngr. Anseralnrpreisn» Für dr» N«»« «t»ch . gespaltene» Zell«, » «G. Vater ,«inD^d»dt? dt» S»U» » «g»> GF«»Sbgg^b»^«be» von unö imbekaimlc» Finnen und Personen ncdmcn wir nur gegen Pränumerando -Zahlung du red Brieimaikcn oder »Vosieinzahlung lptztzIAN»«T tzßsßk Ttzßstztzvle^kßtz ^tztztzftzsbtz^k auf. lt) Silbe» kvsien l N,^r. Auswärtige können die Gablung auch auf eine Dresdner Firma anwcisen. Lxi».«f. Ilprvnil.KlnvIer. Nr S44 Sechszehnter Jahrgang. Dresden. I. September. — Se. Mal. der König hat dem »Albertvereine die Summe von 1000 Thalern zur Verthcilung und Unterstützung an »Ver wundete und an Familien Im Felde geb'iebener Krieger über wiesen, um durch diese Gabe „den Gefühlen der Freude und der Dankbarkeit gegen die Vorsehung, aus »Anlaß der glücklichen Rückkehr II. KK. HH. der Prinzen und dev tapfere» Heeres auö dem Feldzüge auch einen wcrkthätigen »Ausdruck zu verleihen". — DaS Ordenöbedüriniß, obwohl eS durch spaltenlange Ordensverleihungen In allen amtlichen Geltungen Preußens. Sachsens. Bayerns, Badens u. s. w. mehr als befriedigt zu sein scheint, muß doch in ganz ungewöhnlicher Stärke in dieser Welt vorhanden sein.- Namentlich ist durch Gründung der ver- schiedenen Erinnerungszeichen an Verdienste um die freiwillige Krankenpflege manche Knopsiochsehnsucht, manches Verlangen tlneö zarten Busens gestillt, aber noch mehr Verlangen erweckt werden. So sollen, wie man unS glaubhaft versichert, zu der- ienigen Abtbeiluna deö Sidonlcnordenv, welcher aiö Erinncr- ungokreuz an verdiente Herren von der freiwilligen Kranken pflege verliehen wird, aus dem Auölante nicht weniger alö LOoo Anhaltegesuchc eingelaufen sein. ES ist eine eigene Eon, Mission gebildet worden, welche die Ansprüche Derer, die auf diesen sogenannten „männlichen Sidonienorden" reflcctiren, zu prüfen hat. — Heute, am Jahrestage der Schlacht bei Sedan, hat der hiesige MMärverein «aronia im Saale der EentralyaNc ein Ermncrunaöfcst arrangirt, wobei bezügliche Vorträge gehalten werden. Gewiß werden sich hier Viele zusammenflndcn und im geselligen BeisMmnensein der schweren Stunden gedenken, welche sie vor Jahresfrist unter dem Donner der Kanonen durchlebt. — Herr Stabötrompeter Friedrich Wagner giebt heute zur Grdächtnlßfeier deö heute vor einem Iah e errungenen Herr- lichen Sieges bei Sedan im köntgl. Groben Garten ein Eon- «rt, dessen erster Theil in ernster, würdiger Form dem groben musikalisch Rechnung tragt. Herr Friedrich Wagner, ewthate/Äs »rrn diese- Albums lind «ährend des vvuitt und »n de» «ittzimfolge den groben " deutschen Heeres gewidmet. — Die heutige Jahresfeier des Sieges bei Sedan wird auch im Königl. Belvedere durch ein besonders gewähltes Fest- Concert einen musikalischrn Ausdruck finden. — Nach längeren Leiben verschied vorgestern in seinen, Sommer - »Aufenthalte bet Dresden der sächsische Landtags- Archivar. Herr Eommissionörath Eduard Gottwalb. Seit langen Jahren bekannt und beliebt als Schriftsteller und No vellist, verdanken auch wir dem Verstorbenen manchen scl)ätz- baren Beitrag sür unsere bellcirlstlsche Sonntagö-Bellagc und Feuilleton. Sein Andenken lebt In seinen trefflichen, voikö- t-ümlicl-en und von gutem Hmnor durchwehtenGeistesproducten sott und lätzt cS tics bedauern, tah der b:i Eduard Gottwald biö zum letzten Augenblick rüstige Geist her morschen irdischen Hülle schon so bald entfliehen mußte. — Die am 2l. »August stattgebabtc Begehung der proicctir- ten Bahn Brür - Freibcrg Eit gleichzeitig das Babnproiect im Müglitzthale seiner Ausführung näher gebracht, indem die Ver treter von Lcipzig-Drcöden, Prag-Dur und dem Müglitztbal- Eomitee sich dahin vereinigten, in Neustadt bei Moldau einen gemeinsamen Bahnhof anzulegen. von dort auö würde ijch die Bahn über Zinnwald nach dem Müglitzthale abzwcige». Der Bau aller drei Linien, Brür-Landeögrknze. La»bcögrcnzc-Frel- berg und LanteSgrenze - Mügeln, soll möglichst gleichzeitig bc ginnen, sobald die nötblgen Eonccptionen von Ocstrcich und Sachsen ertheilt worden. — Wie wir hören, soll In Kürze der zwischen dcmBiSmarck- vlatz und dem Bergkcller prolcttirte Bau einer griechisch-katho lischen Kirche in Angriff genommen und demnächst der Grund stein dazu gelegt lverden. — Der alö socialdemokrattscher Agitator In weiteren Krei sen bekannte Maurer Friedrich Hcrrmann K»of von Ebemnitz befindet sich seit einigen Tagen wegen unzüchtiger Handlungen, verübt an einem Mädchen unter 14 Jahren, ln gefänglichem Gewahrsam. — Seit gestern sieht man in den Straffen unserer Statt die gelben Posi,r»agc» mit der neuen Ansschrlit: „Kaiserlich Deutsche Rcichopost" fahren. — Vorgestern «Mittwochs wollte sich ein an der Kreuztirehe wobncndcr Kaufmann mittels Spiritus Tbec kochen; durch einen Unfall stürzte daö Gefäß mit dem brennende'., Spiritus um, und der lunge Herr verbrannte sich dcrmahc» am Körper, daß Chaiscnträgcr ihn Im Sicchkorbe nach dem städtischen Krankcn- hause bringen mußten. — Ein Jedem warm zu empfehlendes Vergnügen Ist der Bcluch der I» der Löbnitz von Herrn Giebmann vor Kurzem erbauten Frictensburg. Die biö letzt in dortiger Gegend ge wesenen Etablissements in jeder Hinsicht üheetreffcnd, gewährt dieselbe von ihren Zinnen a»ö die prachtvollste Runrsicht und in ihren angenehm eingerichteten Räumen, sowie in den» die selben umgebenden Gatten einen für jede Jahreszeit passenden »Aufenthalt; sie bildet aber auch den weit sichtbaren Schmuck deö Höhenrandeö. Herrn GicbmannS Küche und Keller ver dienen alle Anerkennung, ledoch sollte er daö Licbliiigögetiänk der Deutschen, den Gerstensaft, nicht vorcnthaiten. Die alicr- ältestcn »Nachrichten sagen uns, dab die Germanen ein Bier trinkendes, dem Spiele und der Jagd ergebenes Volk gewesen, und nie haben sich diese drei National-Leidcnschcfftcn mehr ge zeigt, als ln der Jetztzeit. In der daö Spielen an den Bör,cn init Rumänien, und ähnlichen Lumpe», daö Jage» nach Ge winn aus icde nur erdenkliche Weise daö Gemütholcben unter drückt, daö Familienleben schädigt, i» der aber auch die dritte derselben, die unschuldigste, daö Bicttrliiken, so überhand gc- nvmntc». das» selbst unsere lieben Frauei» mit Vergnügen eine Tulpe Wald- und Feldschlöbchen vertilgen und vit mit seine», Geschmack darüber entscheiden, welchrr Brauerei das soeben ge- Mit,ebnete,lr: Theodor Drodisch. »offene entsprungen, eine Eittschcitung, die mitunter einem allen bemooste» Haupte von 10 oder 18 Semester akademischer Biersludicn Ehre machen würde. Möge also Herr Gicbmaim bei seiner anerkannt gute» Küche auch ein irisches Glaö Bier vergilben, er wird bei gern bewilligte», erböbte» Preise gcwib auch dar!» seine Rechnung finden, und vermeidet, ratz Gesell schaften. die einen frohe» Nachmittag bei lbm verleben wollen, sich ihr Fäßche» Bier selbst mttbringen müsse», wie dies in voriger Woche von, Einsender gesehen wurde. - In der Sächsischen Schulzcitung ist unter Grimma Nachstehendes zu leien: „Alö vor einigen Monaten durch Ver setzung die Lebrcrstclle an der katholischen Schule allbier irei wurde, erhielt dieselbe, wahrict»einllch nur durch bciontcre Be fürwortung des vielgenannte» katholischen Pfarrer, Superior. Lokalschulinsveetor und Eonststorlalrath Stolle, ein Lehrer aus Schlesien. Letzterer lmt cd nun bei seinem »Antritte sür »öti ig befunden, die bisher bestehenden wöchentliche» <> Rcligionö- sttmdcn aus 8 zu erhöhen und zwar so, dab er 2 von den wöchentlichen 4 Rcchnenstunten in Religionsstunden verwan delte. «Hier ettbcilt der Lehrer den Religionsunterricht, »veil kein katholischer Geistlicher ungestillt ist.) Dazu kommt, daß die hiesige katholische Schule eine Sammelschulc ist, wo er in, Rechnen mindestens 4 Abthcilnnge» gleichzeitig zu unterrichten hat. demnach kommt aus cineAdtbeiliing wöchentlich eine halbe Rechnenstunde. Ist diese Aenderung wirklich mit Bewilligung der Vorgesetzten Behörde geschehen ? - Allerdings hat man Grund, dieses anzunebmcn. weil der betreffende Lehrer bei der Besetzung der genannten Stelle sächsiseticn Lehrern vorgezogen Freitag, 1. September 1871. er daö Gesetz: „Der Stundenplan darf nur mit Erlaubniß der Vorgesetzten Behörde geändert werden" — kennt und auch dar nach gebandelt hat. Wie bedauernöwetth sind die armen Kin der einer solchen Schule! - Wie nöthig cö ist. daß daö Publikum die WarnungS zeichrn, welche vor Häusern, deren Dächer reparitt werden, aus gestellt sind gehörig beachtet, zeigt erneut der Umstand, dab vorgestern in der Schösscrgaffe ein stmaer Mensch beinahe durch einen, von einem in Reparatur befindlichen Dache berab- Menden schweren Ziegelstein getödlet ober dock) erheblich ver letzt worden wäre; denn in dem Augenblicke, als der Be tretende, trotz der «ls «anumgvzeichen an das Haus gelegte« Stangen, nahe an dem fraglichen Gebäude vorüberging, fiel ein ziemlich grober Stein unmittelbar vor ihm zur Erde und zersplitterte in viele Stücke. — Wie wir hören, soll Mitte Oktober d.J. hier In Dresden der Sächs. Feuerwehrtag abgehalten und mit einer Revue und großer Schauübung unserer irelwilllgen Turnerscuerwchr ver bunden werden. Voraussichtlich werben die Resultate dieser Versammlung nach allen Setten hin dazu beitragen, daß uns das In Zetten der Noch so ott bewährte Institut unserer frei willigen Turiierscucrwchr auch für die Zukunit erhalten bleibe, daß ln Dresden nicht auch durch Verkennung und Zurücksetzung eine »Auslösung dieser so uneigennützigen Eorporatlonen herbel- gcfühlt iverde, wie in Plauen und Leipzig. - Im Lause deö Monats »August sind auö der Elbe a» verschiedenen Stellen zwei Kinkerleichen gezogen worden, beite männlichen Geschlechts. Letter erscheint nach den Ergebnissen de, angcstelltcn Erörterungen, bezlcbcndlich den Resultate» der Sectio» der »Verdacht verübter »Verbrechen begrüntet. — In der Stacht zum 28. August habe», sich unbekannte Diebe abermals über eine aus der verlängerten Pragcrflraffc beflndllche Banbudc bergemacht und eine Menge Kleidungs stücke entwendet, weiche die Arbciteleute darin ambcwahrte». - »Nach derKaffkiiüberffcht deö Dresdner Tbicrschutzvercinö hat derselbe im vergangene» Jahre >202Thlr. sür seine Zwecke verausgabt und besitzt eine» Kaffcnbcstand von 14,820 Tblr — Daö In Trlcst bestehende Eomitc für die Errichtung eines Denkmals für den unglückliche» Kaiser von Mexiko. Maximilian, bat sich sür den Entwurf unseres »Mitbürgers, des Pros. Schilling entschieden. Der Entwurf soll nur „och einige unwesentliche »Aendernngc» nach den Ratt'schlägcn deö akademi schen Ratbö i» Wien erhalte». — Heute geht die Jagd aus! »Bereits gestern wurde» von den verschiedenen Jagdbcsitzern. Pächtern und Liebhabern ge meinschaftliche Jagdpartiecn verabredet. »Nach den »Angaben erfahrener Wachmänner erwartet man Heuer eine nur sehr un bedeutende Hühnerjagd, da der ausnehmend strenge und lange Winter unter den »Völker» Hühner außerordentlich aufgeräumt hat: hingegen hat der »Winter den, Meister Lanipc nicht soviel geschadet. Zwar haben die Hasen infolge des großen Sck'iiee- saliö sehr vlt Hunger gelitten, aber auö deimclben Grunde gingen die Jäger n cvt so oft aus die Jagd und wurde» wcniger Hasen geschossen. «Wünschen wir de» Jüngern Sancti Hubcrii reichen Ertrag und stöbe »Beute! Scho» die Hoffnung aui daö Hcrabgebc» der Fleiscl'prcise beflügelt diesen Wunsch. Und wen» die Helden des edel» Waidwcrks einmal oonc leglichc »Beute »achHause kehren müßten, so hoffen wir, dah sie an den »Bahnhöfen Wildprcihändier fluten werden, von denen sie Hasen und Hühner kamen können, um sie als ..sclvstgcschessen" der wartenden Gattin hciustntragc». Für das Publikum aber bitten wir um Schonung gegen die „Jagtgcschichtcn", die im Winter in unerhörter Großartigkeit crstmdc» zu werde» pflegen. — Ei» »Bubenstreich Ist neuerdings zu wiedeihe tc» Male» einem an der inneren Promenade wohnhaften »Photographen dadurch gespielt worden, dab man lbm mittelst kleiner Fläsch chen »ud eines Stückes Eise» i» seine»' »Atelier Fcmstc,scheiben clngewotten hak. ES wäre wohl zu wünschen, dem Urheber dieses FrevciS auf die Spur zu komme», taii.it er die Ihm da für gebührende gerechte Strafe anerkannt erhalten und zu Ihrer Verbüßung angehaitcn weiden könnte. - Vorgestern Mittag bemerkte man von der Dampslädrr auö. daß ein Mensch unweit davon eben untei gcsnnscn und dem Ertrinken nahe sei. Derselbe wnrdc sogleich hcrauSgezogcn und nachdem seine Persönlichkeit alö die eines lk Jahr alten hiesigen Hvtrlkellnrrö esigesiclit worden war, in bewußtlosem Zustande in irneö Hotel geschafft. Dort bat er erst Abendö sein« Be sinuung wieder erlang». Wqv »rn iu«g«n Mensche» zu dem verzweifelte» Schritte — denn »ach Lage der Sache ist man vollkommen berechtigt einen Selbstmordversuch anzunehmen — getrieben haben mag, ist noch nicht aufgeklärt. - Die Differenz wegen deö Arbeitslohnes bei dem Bau dctz Altirankener Schlosses reduclrt sich aus daö Verlangen einiger wenigen Geselle», um einen Pfennig den Stunbenlohn erhöbt z» bekommen. Davon, dah der Lohn der sogenannten Landmaurer dem der Stadtmaurcr gleichgestellt worden wäre, ist der »Natur der Sache nach keine »Rede. — Kllngcnthal. Vergangenen Sonntag hatten wtki hier einen musikalischen Genuß, der unserer Gegend wohl so bald nicht wieder geboten werden dürfte. ES hatte sich nehm- lich der berühmte Pianist Herr George Leite« auö Dresden, durch Verwendung unseres rastlos wirkenden Herrn Canlor Weber, den wir hiermit gleichzeitig sür die unö bereiteten köst lichen Stunden den wärmsten Dank sagen, bewegen lassen, im Geburtsort seines »Vaters ein Eoncert zu geben. Nur rin Wort über die eminente Gedächtnißgabe, Technik. Feinheit de» Spiels u. s. w. Herrn Leltcttv zu sage», hieße wirklich Eulen nach 'Alben tragen, da die Kritik, wie ja bekannt, einstimmig im Lobe dieses Künstlers ist. Stur Worte des Dankeö können es daher sein, »velche wir dem großen Künstler darzubrtngen vermögen, verbunden mit der herzlichsten Bitte, unö senier rin freundliches Andenken zu bewahren und unö recht bald wieder durch sein kunstreiches Lpiel zu beglücken. A . .. n. - Etbenstock, 24. August. Die deutsch-nationale Be wegung ln Oesterreich, insbesondere In dem benachbarten Böh men, ist gewiß dazu angethc'.n, die Aufmerksamkeit deö gekämmten Deutschlands in hohem Grade auf sich zu ziehen. Am ausfällig sten und zugleich am erfreulichsten ist aber diese Bewegung in dem Grenzverkebr zwischen Sachsen und »Böhmen. Während noch vor Jahresfrist eine gewisse Gereiztheit zwischen der Be völkerung beider Länder zu bemerken war, ist diese letzt nicht nur gewichen, sondern hat auch einer gegenseitigen Sympathie »Vlatz gemacht, die sich trotz staatlicher Trennung in echt deutsch brüderlicher Wette Geltung zu verschaffen rveih. Wir erfahren, daß die Deutschen Böhmens ,ich rüsten, um den Vertheidigungtz- kampi gegen baS Ezrchenthum zu bestehen, wir mähren, daß fle nicht ohne Bangigkeit diesem Kampfe um ihre deutsch- nationale Existenz rntgegengehrn, um so mehr, als daö Mi nisterium Hohenwart der Unterdrückung deö ipeetflsch deutschen Elementes grfltffentlich Vorschub leisten wird. Ein Trsst ist hak, und auf die moralische Unterstützung, welche das mächtig geeinte deutsche Reich den Deutschen Oesterreichs zu gewähren verpflichtet Ist. — Am Mittwoch gegen »Abend ist die in Mügeln bei Pirn« befindliche Dachpappcmabrik niedcrgebrannt. Hiesige Spritzen haben an Ott und Stelle Hilfe zu leisten versucht, kamen jedoch zu spät. — Gegen 2 Ubr am 20. »August Nachmittags ging die Scheune der sogenannten »Braun'schen Wirthschast in Brand mit sännnttichen bereits einaebrachten Vorräthen in Flammen aus. Bei den angestelltc» Erörterungen fiel der Verdacht der »Brandstiitung am das im U«. Lebenölahre stehende Dienstmäd- ck>cn. daö denn auch daraus hin gegen Abend in'S käsige Ge- rick'töamt eingcliciett wurde. - »Am 20. August Ist in »Werdau daö dem »Maurermeister Panipcl gehörige Wohnlraus nebst Hintergebäude Niederge bra,int. — »An demselben Tage ertrank in Zittau der Oiährige Sohn des Destillateurs Held beim Baden in der Mandan. — Ocsfcntliche G er i cht ö s i tz u n ä am Ol. August. Ein Einspruch, über den schon am l. Juni ein Verhandlungs termin anstand, welcher aber vertagt wurde, um neue Erörte rungen in der Sache anzustclicn. Dies Ist geschehen und wurde heute averma'ö wider de» ehemaligen Erecutor Traugott Lebe- recht Damme, der Uiitcrschiaguna angeklagt, verhandelt. Der auf der Palmstraßc wohnende Blumcnfabrikant Ludwig war mit eine», Gewerbe- und Pelsonalsteurrreste von 2 Thlr. l8 »Ngr. in Rückstand geblieben. Der Stadtrath beantragte darauf beim Gericht die erecutorttck'c Eintreibung und wurde vom Letz tere» der Erecutor Damme durch eine Instruction beauftragt, die Summe bei Ludwig zu erbeben. »Bald überreichte nun Damme die Instruction zurück und batte darauf bemcckl. d,ff weder Geld zn erhalte» sei, noch etwas abgcpfändet wcidm könne, da der Schuldner ganz arm wäre und nur daS NölüPm besäße. Der Stadtratl» notirtc darauf die 2 2hlr. 18 Ngr. als nicht cintreibbar, damit war aber die Steuerbchörde nicht zu- frieden und fle versuchte noch einmal ihr Glück. Da präscnklrte den» „im Ludwig eine Ouittima, wo der Erecutionöassiskent Julius »Böhme den Empfang des SteuerrcsteS bezeugt. ES wurde teSbakd »Anzeige bei der ,-taaiSanwaltschaft gemacht und »Böhme vernommen, der angievt, daß er daö Gelt und die Um von Damme eingebändigte Instruction an diesen abgelleicrl habe, nachdem er auf die lcktcrc daö abgekürzte Wort „bez.", t. l». bczablt geschrieben, dies sei, als er sic Damme gegeben, klar und deutlich mit »Blcistiit geschrieben gewesen, letzt sei eS verwischt und höchst wahrscheinlich vermittelst Gummi so un deutlich gemacht worden. Damme cntgegncte darauf, daß rv wohl möglich sei. daß er daö Geld erhalte», leugnet ade, ent schieden die »Absicht, sich dasselbe unrechtmäßig aneigncn zu wollen, giebt auch an. daß er taö verwischte „bez." nicht ge sehen und also auck' nicht wcggewiscvt habe und daß »Böhme Ihm manchmal Jnstruetiomn ohne die »Bleistiftnotiz übergeben. Daö »Bezirkcgerlä'töamt vennthcilte Danime darauf zu 2 Monaten Gefängnis!. Im ersten »Verhandlungstermine stellte Advocat Lederer mehrere Dcfensionalanträge, die er in warmen Worte» motlvirtc und zu», Theil wiederholte. Staatsanwalt Assessor Um Hartmann Ergeaen beantragte im ersten sowohl alö heu tigen Vermine Bestätigung deö einzelrichterlichen Erkenntnisse». Der Gerichtshof erkannte nach einer längeren Beralhung nach dem staatSanwaltschattllchen Anträge. — »Auf de», Bahnhöfe zu Zschölia» ging eö an einem Tage sehr laut her. Johann Julius Meitzer ous Dresden und seine Ehegattin Ottilie wollten ihr Gepäck nicht wiegen lassen, sonder» dasselbe mit inö Coups nehmen. Alö ihnen dies abgeschlagen wurde, fingen sie, und brioiiherü die Meitzer, überlaut zu schreien und zu fcallren an und besonder» wandt« sich der Zorn gegen den Bahnhof- In-
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