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Sächsische Elbzeitung : 12.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189509120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18950912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18950912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-12
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.09.1895
- Autor
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Die „Stichshche Elbzeitung" erscheint DienStng, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des VlailcS erfolgt TagS vorher Nach,». I Uhr. Abonnements - Preis viertel- ährlich t Mk. 50 Pf., Mei- monatlich I Mk., einmonat lich 50 Pf. Einzelne Nummern io Pf. PostzcilungSbestelllisic 5075. Alle kaiscrl. Posianstalteu, Postboten, sowie die ZcitungStrnger nehmen stciS Vestcllttngen ans die „Sächsische Elbzeitung" an. MW LWiU. Amtsblatt für des Mngl. LiiilsgeriA mid den Zleötratti f» Zchinidmi, smste siir den ZtMMMttlitl) W Hohußcin. Mit „Zlluslrirl. Sonntergsbtall". Mit Humor. Beilage „Keifenvcrrfott". Mit „Lnndivirlyschnstr. Weiterge". Inserate, bei der weite» Vcrbreiinngd.Bl.von groster Wirknng, sind Montags, Mittwochs nnd Freitags bis sputest e n s vormittags 0 Uhr anfzugcben. Preis siir die gespaltene Corpuszeilc oder deren Naum W Pf. Inserate unter siinf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet tabellarische und complicirtc. snach Ucbereittkunft). „Eingesandt" nnterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. I n sc ra tcn-A n na h me ste l l e n: In Schandau: Expedition Zaukenstraste 131, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkassircr Reinhard, in Dresden nnd Leipzig: die Annoncen-BnrcanS von Haasenslcin L Vogler' Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube <L Co. und in Hamburg: KüroU) L Liebmann. kl*. LEVS Schandau, Donnerstag, den 12. September 1895. ^9. IlWlMg. Amtlicher Theil. Bekanntmachun g. Dienötast, den 17. ds. Mlö. Vormittag 11 Uhr soll in dem als Ver- steigcrniigsvrt bestimmten Schneiderschc» Gasihanse hier 1 n — Halbchnise — meistbietend gegen Baarzahlnng versteigert werden. Schandau, am 1l. September 1805. Schellin, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Rats- und Kassenexpedilionslvkaliläte» wird Montag, den 16. und Dienstag, den 17. dieses Monats nur iu ganz dringenden Fallen expedirt werden. Belin königlichen StandeSanite werde» an diesen Tagen vormittags von ll bis 12 Uhr nur Anmeldungen von Sterbefällen entgegen genommen. Sch nnd an, am 10. September 1895.' Der Stadtrat. Wieck, Bürgerin. Politisches. Die Kaiser- und Manövertage in Pommern erlangten am Montag mit dein im Lanse dieses Tages erfolgten Eintreffen der fürstlichen Manövergäste des Kaisers in Stettin ihren vollen Glanz. In der elften Vvrmittags- stnndc des Montag vollzog sich die Ankunft des Prinzen Victor von Italien, Grafen von Turin, sowie der Prinzen Leopold nnd Arnulf vvu Bayern, nachmittags 4 Uhr trafen der Kaiser vvu Oesterreich und der König vvu Sachsen zusammen in Stettin ein. Auf dem Bahnhöfe fand großer militärischer Einvfang statt. Kaiser Wilhelm begrüßte sich mit dem Kaiser Franz Jvsef nnd dein König Albert in herzlichster Weise. Unter dem Gelänte der Glvcke» und dem brausenden Jubel der unabsehbaren Menfchenniassen hielten dann die Mvnarchen ihren Eiuzng in die festlich geschmückte Stadt, wobei Kaiser Wilhelm mit dem Kaiser Franz Jvsef nnd der Prinz-Regent von Braunschweig mit dem König Albert fnhr; der öster reichische Kaiser nahm im Gebäude der pvmmcrscheu Geuerallandschaft, der sächsische Monarch im General- connnando Wohnung. Um sechs Uhr abends begann das Diner im Schlosse; bei demselben saßen der Kaiser von Oesterreich rechts, der König von Sachsen links von, Kaiser Wilhelm, an den Kaiser von Oesterreich reihten sich dann der Graf von Turin und Prinz Arnulf vvu Bayern, an den König von Sachsen, Prinz Levpvld vvn Bayern, der Prinz-Regent von Braunschweig und Prinz Maximilian von Baden an. Außerdem nahmen an der Tafel noch der Botschafter v. Szvgyenyi, der österreichische Generalstabschef Freiherr v. Beck, Minister von Köller, der Kriegsminister v. Brvnsart n. s. w. theil. Bei der Tafel trank der Kaiser dem Kaiser vvn Oesterreich nnd dem König vvn Sachsen still zn, ein Trinksprnch wurde nicht ansgebracht. Später nnternahinen die Fürstlichkeiten eine glänzend verlaufene Oderfestfahrt bei herrlicher Ufer- bele»cht»»g und Schifss-Jllnminativn; auch die Stadt hatte illuminirt. Am audereu Margen begannen die grvßen Manöver. Der bekannte im „Vvrwärts" veröffentlichte Brief des Hvfpredigers a. D. Stocker wirbelt noch immer viel Staub auf. Jetzt nehmen auch die „Hamb. Nachr.", das Organ Bismarcks, zu dieser Veröffentlichung Stellung. Das Hamburger Blatt erklärt, der aus dem Slvcker'sche» Briefe sprechende Haß des ehemaligen Hvfpredigers gegen den Fürsten Bismarck rühre daher, daß der Fürst dem damaligen Prinzen Wilhelm anläßlich der Waldersee- Versammlungen abgerathen habe, sich auf derzeitige Bc- ziehuugeu zu irgend' einer Partei einznlassen. Unter Kaiser Friedrich habe sogar ein Äronrath stattgefnnden, in wel chem die sofortige Absetzung Stöckers gefordert wurden sei. Auf Rath des Ministerpräsidenten habe jedoch der Kaiser beschlossen, Stöcker vor die Wahl zn stellen, ob er sein Hofpredigeramt bcibehnltcn oder seine öffentliche Agitation fortseben »volle. Die Angabe des Slöcker'sche» „Volk", Fürst Bismarck habe seinerzeit den Antrag ans Answeisnng Stöckers ans Grund des Sveialistengesetzes gestellt, bezeichnen die „Hamb. Nachr." als Erfindung. Die Persönlichkeit des Urhebers des jüngsten Atten- tatsversnches gegen den Pariser Rothschild ist jetzt fest- gestellt. Der Attentäter ist ein gewisser Victor B., und stammt ans sehr guter Familie. Er besuchte die höhere Gewerbeschule iu Chalous, nachdem er vorher angeblich Maschinist bei der Nvrdbahn gewesen war. Wegen seiner Entlassung ans dieser Stellung wollte sich B. durch sein Attentat gegen Rothschild rächen, wie die Pariser Blätter versichern'. Ans dein Plateau vvu Laugres habe» die grvßen französischen Herbstmauvver begannen. Denselben wohnen Präsident Faure und Kriegsiuinister Zurliudeu bei, welche sich möglichst oft iu Begleitung des russischen Manövergastes der Republik, des Generals Dragomiroff, zeigen. — Am Montag hat in Paris der Prozeß wegen des Südbahu- scandals begvnnen. Ueber den Stand des „Schweine-Krieges" zwischen Oesterreich-Ungarn nnd Serbien werden jetzt von Belgrad aus etwas günstigere Nachrichten verbreitet. Ihnen zn- Nichtamtlicher Theil. folge steht die friedliche Ordnung der Angelegenheit in Aussicht, wie die schwebenden Verhandlungen zwischen Wien nnd Belgrad erkennen lassen. Die zn China gehörenden Chusau-Jnselu machen jetzt von sich reden, weil sie England angeblich auueeliren will; schon vor 25 Jahren soll aber der Erwerb dieser nicht unwichtigen Inselgruppe dnrch Deutschland in Frage ge standen haben, und heißt es nun, die dentsche Regierung habe eigentlich beabsichtigt, diesen alten Plan wieder anf- znnehmen. Nach den jüngsten Meldungen in dieser An gelegenheit hat sich aber England das Recht zur zeit weiligen Besetzung der Chnsan-Inseln schon 1845 ver tragsmäßig gesichert. Lant diesem Vertrag, der 1858 bestätigt worden ist, können die englischen Truppen die Chnsan-Jnselu im Falle eines feindlichen Angriffes anf China besetzen, jedoch nach der Wiederräumnng dürfen die Inseln an keine andere Macht abgetreten werden. Jetzt scheint nun England entschlossen zn sein, dieselben einfach zn annectiren. Locales und Sächsisches. Sch an da n. Die Urwnhlen zur ErgäuznngSwahl für die Handels- nnd Gewerbekammer zn Dresden finden morgen Freitag, den 18. September statt. Die Abgabe der Stimme» an den Wahlvorsteher oder dessen Stellver treter erfolgt im RnthSsi'tznngszimmer zn Schandau in der Zeit vvn Vvn». 9 bis Nachni. 4 Uhr. — Am Svunlag hielten zwei Dresdner Gesangvereine, die Männergesangvereine „Orpheus" und „Frvhe Sänger"- Dresdeu in unserem schönen Badestädtchen Einkehr,' nm vvn hier ans unserer heimischen Bergwelt einen Besuch abznstattc» Während der Orpheus das Schrammstei»- gebiet sich als Wanderziel gesetzt hatte, besuchten die „Frvheu Sänger", vvn Schandau bis zum grvßeu Wasserfall Wagen benutzend, den Knhstall, die beiden Winterberge, dasPrebisch- thvr und Herrnskretschen. Abends kehrte alsdann der letz tere Gesangverein nach hier zurück, uni mit dem Bruder verein „Ei»tracht"-Schanda» in Gemüthlichkeit in Häus lers Restaurant, dessen Garten durch eine Unmenge bunt farbiger Lampions feenhaft erleuchtet war, das dentsche Lied zu feiern. In bnntem Wechsel folgten theils Einzel- gesüuge, theils Gesamintvvrträge nnd ließen die wenigen Stunden des Beisammenseins mit Windeseile entschwinden. — Drohende schwarze Gewitterwvlken zogen sich am Sonnabend vvn Mittag an in unserem oberen Elbthale dicht zusammen, aber erst kurz mich 7 Uhr kam das Un wetter unter orkanähnlichem Sturme znm AnSbrnche und rief durch seine Heftigkeit die schlimmsten Befürchtungen, die sich zum größten Theile auch verwirklichten, hervor. In kürzester Zeit erhoben sich bedeutende Staubwirbel, die das Sehen zur Unniöglichkeit niachten nnd vermischten sich mit dem so heiß ersehnten strömenden Regeninasseu. Vvn drei Seiten her kamen die Gewitter, einen schaurig schönen Anblick bietend, gezogen, nm im Elbthale Halt zu machen. Grell leuchteten die feurig blauen Blitze aus den dunklen Wvlkenmafsen nnd betäubende nachfolgende Donuerschläge ergänzten würdig das Bild „der wilden Jagd". Am Sonn tag Morgen zwischen 4 nnd 5 Uhr kehrte das Unwetter, die süß Schlummernden aus der so nothweudigen Ruhe empvrscheuchend, mit der gleiche» Heftigkeit als am Abende vorher, wieder. Wie sich beim Tagesanbruch zeigte, hatte der Sturiu au »nseren Obst- und Waldbäuuum mancherlei Schaden angerichtet, namentlich hart soll das Waldgebiet an den Koppelsbergen betroffen worden sein. In die anf der Höhe des Ostrauer Berges stehende Wetterfahne hat der Blitz geschlagen nnd zerschnlettert. Recht heftig muß auch das Gewitter in Dresden gewüthet haben. — Boni I. bis mit 7. September ds Js. passirten das Kvuigl. Hanptzvllamt Schandau 156 mit Braun- nnd Steinkohlen, Holz zur Cellulosefabrikation, Brennholz, Brettern, frischem Obste, Sand- und Basaltsteinen, sowie 62 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. — Boni 1. Januar bis mit 7. September ds. Js. sind iusgesanimt 5767 be- beladene Fahrzeuge beim Königliche» Hauptzollamte zur Abfertigung gelangt. — Der langjährige Verwalter des Königsteiner Staats- fvrstreviers, Oberförster Zschinnner in Nicolsdorf, ist voin 1. Oetober ab zn», Oberforstmeister in Zschopau befördert worden. - - Eingnartierllngen, nach Befinden größere, stehen dem Vernehmen nach für Anfang nächster Woche bevor, wenn die Witternngsverhältnisse die in Anssicht genommenen Biwaks der manöverirenden Truppen niithunlich erscheinen lassen sollten. Letztere werden in diesem Falle hier und in anderen Orten der Umgegend sogenannte enge Quartiere beziehen, wobei de» Truppen lediglich Unterkunft zu ge währen ist. Jedenfalls könne» Misere braven Krieger auch diesmal der gastfreundlichsten Aufnahme sicher sein. — Boni Wolfsberge. Ain Sonntag Nachmittag er schienen die Sänger von Niedergrnnd nebst Dainen auf nuferer BergeShöhe. Selbige verweilten längere Zeit hier oben nnd gaben manch treffliches Lied znm Besten. Mit dem Dunkelwerden traten dieselben über Neinhards- dorf-Schöna den Rückweg »ach der Stativ» Schöna an, lind benutzten dvrt, wichdem sie ebenfalls die dvrt weilen den Tvnristen durch ihren Gesang erfreut, den letzten Abendzng zur Heimfahrt. Der nm 29. v. M. dnrch den bei Pillnitz erfvlgtcn Znsammenstvß mit dein Schleppdampfer „Agnes" be schädigte Danipfer „Prinz Friedrich August" ist vvu der Schiffswerft in Blasewitz wieder hergestellt wvrden nnd war bereits wieder iu den Passagierdieust eingestellt. — Ein äußerst heftiges Gewitter hat iu der Nacht zum Sonntag den gesanunten östlichen Theil Sachsensbe trosfen. Bereits am Sonnabend gegen 7 Uhr abends hatte» sich vo» der Sächsische» Schweiz bis in die Bautzener Pflege schwarze Wolkeuinassen anfgethürmt, aus denen in linnuterbruchener Reihenfolge Blitz anf Blitz zuckte nnd deu dämmernden Horizont in ein Fenermeer hüllten. Gegen 8 Uhr trieb dann ei» starker Nvrdweststurl» die Wvlkemnasse» auch i» de» südliche» Theil der Lausitz, woselbst das Gewitter i» ermmter Heftigkeit zum Aus bruch gelaugte. Der Sturiu richtete vielfachen Schade» a» Bäume» und Dächer» an, vvn erstere» wurde» einzelne Exemplare vvllständig weggenickt. An vielen Stellen zündeten die Blitzstrahlen. Die ganze Nacht hindurch er- fvlgle» unausgesetzt heftige elektrische Entladungen, die erst dnrch die ausgehende Svnne zum Abschluß gelangten. — Was am erstell und zweiten September für Fest lichkeiten aller Art, für Festschmnck, für Illuminations- Zwecke n. s. w. sin ganzen denlschen Vaterland verausgabt ist, geht jedenfalls in die Millionen. Gar mancher Ge- schäftsinann hat in diesen Tagen ein tüchtiges Geschäft ge- »mcht, es ist recht viel Geld umgesetzt und unter die Leute gekommen, und das ist immer ganz angenehm, ganz abgesehen davon, daß hier es einem deutschen Ehrentag galt. Denn das Geld bleibt ja doch nie in den Händen, in welchen es bei solchen außerordentlichen Gelegenheiten znsammenströmt, es vertheilt sich wieder und bringt iiidireet auch vielen Andere» Nutze». Ganz besonders habe» am letzte» Sedanfest auch kleinere Gewerbtreibeude, denen es am eheste» z» gönne», gnt mitverdient. Vor Allem aber ist es beifällig z» begrüße», daß um» überall der Veteranen i» verdienter Weise ge dacht hat. Entweder sind ihnen baare Geldznweisnngeii zn Theil geworden, oder es sind ihnen zn Ehre» Fest tafel» veranstaltet, a» welchen Patriotismus und Vater landsliebe Männer aus allen Berufsständen anf das Engste verbanden. Auch habe», was nicht weniger hervvrgehvbe» zn werde» verdient, in größeren Etablisse ments und Gewerbebetrieben auf Kosten der Betriebs inhaber festliche Veranstaltungen stattgefnnden, zu deueu Alle vereint waren, die mit Kopf oder Hand im be treffenden Betriebe thätig sind. Ja, so sind Millionen für eine Festfeier ausgegebeu, die einem Tag deutscher Ehre galt, aber diese Millionen sind anch der deutschen Arbeit im reichsten Maße zu Gute gekommen, wie sie in ganz hervorragender Weise dein soeialen Frieden gedient haben. Denn diese letzte Sedanfeier hat, wie in glänzender Weise sich zeigte, viele äußere Standesniiterschiede verschwinden lassen, es war die schone Feier eines ganze» einige» Volkes.
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